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Mord an Herbert K. von 1983

1.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 09:54
Zitat von swandiveswandive schrieb:Das heisst die ganze Argumentationskette steht und fällt jetzt mit der Beobachtung des Tankvorgangs um 8.30. Ist diese korrekt ist mMn ein Art Doppelleben, geheime Liebschaft etc. denkbar.
Gut, diese These ist aber nicht allein an dem Zeitpunkt des Tankvorgangs geknüpft, sondern an dem über einen längeren Zeitraum Abheben von Barbeträgen. Die müssen natürlich auch nicht zwangsläufig was mit dem Mordfall zu tun haben. Aber aus dem Aldi-Tresor fehlte ja gerade kein Geld.

Trotzdem sehr seltsam die Sache mit der anderen ermordeten Filialleiterin, vor allem, dass man ihre Leiche bis heute nicht gefunden hat.


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 10:09
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Gut, diese These ist aber nicht allein an dem Zeitpunkt des Tankvorgangs geknüpft, sondern an dem über einen längeren Zeitraum Abheben von Barbeträgen. Die müssen natürlich auch nicht zwangsläufig was mit dem Mordfall zu tun haben. Aber aus dem Aldi-Tresor fehlte ja gerade kein Geld.

Trotzdem sehr seltsam die Sache mit der anderen ermordeten Filialleiterin, vor allem, dass man ihre Leiche bis heute nicht gefunden hat.
mir kam einen kurzen Moment der Gedanke einer Erpressung durch einen Nachahmer...man sieht ah die Filialleitung hat zugriff auf 30.000 DM aus dem Tresor (stand ja scheinbar in der Zeitung, war vorher ja ggf nicht allen so bewusst), also erpresst / bedroht man den Filialleiter, der will aber nicht seine Firma bestehlen (gerade neuer Job, ggf hat er ja sogar die ermordete ersetzt?), also nimmt er sein eigenes Erspartes (dem Erpresser ist es ja egal und der weiß ja auch nicht, wo es genau herkommt; vielleicht so nach dem Motto ja, wenn kleine Beträge fehlen (500-1000dm im Monat von einer Aldi-Filale ist ja nicht so viel) merkt es keiner, hat sich der Erpresser gedacht)
an sich kein völlig dummer Gedanke, finde ich, hat nur ein paar Haken
1. Womit sollte er erpresst werden?
2. wieso dann keine Polizei über so einen langen Zeitraum?
3. Welcher "Räuber" will solange warten und sich solange einem solchen Risiko aussetzen, anstatt direkt auf einmal 30.000 DM aus dem Laden mitzunehmen...
insgesamt also eher nicht so cleverer Gedanke ;)

wobei ich mich auch frage, welcher Räuber die Angestellte aus dem Laden mitnimmt und versteckt...


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 10:44
Zitat von FlashsterFlashster schrieb:1. Womit sollte er erpresst werden?
Das frage ich mich auch. Erpressung kann ich mir auch nicht vorstellen. Falls er erpresst wurde vermute ich mal, hätte er sich sicherlich an die Polizei gewandt.
Eben wie du sagst, welcher Erpresser wartet denn solange bis das Opfer das Geld zusammen hat.
Monatlich holt er 500-1000 DM von dem Familiensparbuch ab, um dem Täter das Geld zu übergeben?


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 11:02
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Der Tankvorgang scheint belegt.
Genauso wie die Tatsache, daß er sehr erregt schien.
Aufgebrochen ist er zur Arbeitsstelle. Er war eh schon spät dran.
Er tauchte aber an der Tankstelle und das erst erst 2 Stunden nach seiner Abfahrt nur wenige km entfernt auf.

Wer oder was hielt ihn auf diesem Wege auf.
Es fällt mir schwer zu glauben daß Herr K. Woanders hin aufbrach als zu seiner Filiale an diesem Samstagmorgen.
Vorhin hat jemand erwähnt, dass er vielleicht schon bei seiner Filiale angekommen war und bemerkte, dass er etwas vergessen hatte. Ca. 40 km Fahrstrecke, je nach Verkehrsaufkommen auch ca. 45 Minuten Fahrzeit? Dann hätten wir schon wieder 1,5 Stunden erklärt. Aber zu Hause hätte man eigentlich feststellen können, wenn er etwas Wichtiges in der Eile liegen gelassen hätte. Sehr dubios. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er als gewissenhafter Angestellter noch vor der Arbeit etwas vorhatte. Dass die Tankstellenverkäuferin den Tag verwechselt hat, schließe ich aus. Die Tankschecks werden bestimmt noch am selben Tag eingereicht. Wäre er schon einen Tag zuvor dort gewesen, wäre das aufgefallen. Auch kann die Tankmenge und der Betrag anhand der Abrechnung bestimmt dem 10.9. zugeordnet werden.

Könnte es sein, dass ihm der Benzin ausgegangen war und er auf Hilfe von jemandem angewiesen war, um überhaupt zur Tankstelle fahren zu können?


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 11:25
Zitat von StallerStaller schrieb:Vorhin hat jemand erwähnt, dass er vielleicht schon bei seiner Filiale angekommen war und bemerkte, dass er etwas vergessen hatte. Ca. 40 km Fahrstrecke, je nach Verkehrsaufkommen auch ca. 45 Minuten Fahrzeit? Dann hätten wir schon wieder 1,5 Stunden erklärt. Aber zu Hause hätte man eigentlich feststellen können, wenn er etwas Wichtiges in der Eile liegen gelassen hätte. Sehr dubios. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er als gewissenhafter Angestellter noch vor der Arbeit etwas vorhatte. Dass die Tankstellenverkäuferin den Tag verwechselt hat, schließe ich aus. Die Tankschecks werden bestimmt noch am selben Tag eingereicht. Wäre er schon einen Tag zuvor dort gewesen, wäre das aufgefallen. Auch kann die Tankmenge und der Betrag anhand der Abrechnung bestimmt dem 10.9. zugeordnet werden.

Könnte es sein, dass ihm der Benzin ausgegangen war und er auf Hilfe von jemandem angewiesen war, um überhaupt zur Tankstelle fahren zu können?
Er wirkt auf mich jetzt nicht wie ein verpeilter Philosophie-Student, der sein Auto zwei Wochen nicht bewegt hat und dann plötzlich bemerkt, dass sein Tankinhalt ihn nicht mal mehr die paar Kilometer zur nächsten Tankstelle bringt.
Familienvater, Filialleiter, der seinen Wagen mehr oder minder täglich beruflich braucht - ich halte das für vollkommen ausgeschlossen.

Auch die Idee, erst zur Arbeit zu fahren und dann zurück... was sollte er denn vergessen haben können, das so wichtig war, dass er nicht mal mehr auf die ersten Angestellten warten oder eine Notiz hinterlassen konnte? Seinen Schlüssel hatte er ja offenbar dabei - etwas anderes fiele mir nicht ein, das man vergessen könnte und das so wichtig sein würde, dass man die ganze Strecke zurückfährt und auch noch sein Job riskiert (oder zumindest einen äußerst miesen Eindruck hinterlässt).

Die Theorie mit der Erpressung und der Abhebung vom Privatkonto dürfte doch schon deshalb nicht passen, weil die Abhebungen bereits weit vor seinem Start bei Aldi begannen, oder?


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 11:32
Zitat von OktoberOktober schrieb:Auch die Idee, erst zur Arbeit zu fahren und dann zurück... was sollte er denn vergessen haben können, das so wichtig war, dass er nicht mal mehr auf die ersten Angestellten warten oder eine Notiz hinterlassen konnte? Seinen Schlüssel hatte er ja offenbar dabei - etwas anderes fiele mir nicht ein, das man vergessen könnte und das so wichtig sein würde, dass man die ganze Strecke zurückfährt und auch noch sein Job riskiert (oder zumindest einen äußerst miesen Eindruck hinterlässt).
Stimmt, ergibt absolut keinen Sinn. Es wäre alles besser nachvollziehbar, wenn er tatsächlich so sehr verschlafen hätte, dass er erst kurz vor 8.30 Uhr losgefahren wäre. Aber da seine Frau schon wach war, konnte sie die Abfahrtszeit um 6.15 Uhr exakt nennen. Wenn er die Umgebung bereits verlassen hätte, wäre er doch nie zum Tanken zurück nach Hollern gefahren. Das ergibt keinen Sinn. Hat ihn jemand gezwungen, zurückzufahren? Wurde ihm gedroht, dass ansonsten seiner Familie etwas passiert? Solche Theorien machen natülich nur Sinn, wenn er an irgendwelche kriminelle Personen geraten wäre.


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 11:35
Zitat von sören42sören42 schrieb:
Oktober schrieb:
Hätte er tatsächlich um 6:30 Uhr getankt, gestresst wirkend wegen der Verspätung, und wäre dann zur Filiale gefahren, wo jemand ihn abpasste, weil man eigentlich an das Geld im Tresor wollte (meinetwegen auch, weil er irgendwem Geld schuldete und das Sparkonto zur Neige ging), konnte dann aber nicht mehr in den Laden, da wegen des Verschlafens in Kürze weitere Mitarbeiter zu erwarten gewesen wären (oder sogar gerade ankamen), dann würde das alles weitaus weniger Fragezeichen aufwerfen.
Und dann ermordet man ihn direkt, anstatt einen Ersatztermin für den Tresorraub zu planen? Und hat kein Geld, dafür aber einen Toten? Also Entschuldigung, diese Therorie finde ich erheblich abwegiger als die von dir angezweifelte Uhrzeit und das sich daraus ergebende Geschehen.
Ich verstehe nicht, was an der Theorie abwegig ist. Ich denke, auch die andere Filialleiterin wäre als unliebsame Zeugin ermordet worden - ob man nun 30.000 Euro erbeutete oder nicht.
Wenn Herbert Kahrs die oder den Täter (er-)kannte und der Raub dann aus unbekannten Gründen scheiterte (weil HK sich wehrte oder weigerte oder weil eine Mitarbeiterin auftauchte), hätte man das eben nicht einfach mal ne Woche später nachholen können.


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 11:38
Zitat von OktoberOktober schrieb:Wenn Herbert Kahrs die oder den Täter (er-)kannte und der Raub dann aus unbekannten Gründen scheiterte (weil HK sich wehrte oder weigerte oder weil eine Mitarbeiterin auftauchte), hätte man das eben nicht einfach mal ne Woche später nachholen können.
Dann hätten sie ihn aber nicht erst wieder zurück nach Hollern zum Tanken fahren lassen? Oder saß jemand bei ihm im Auto bzw. er wurde von einem zweiten Auto begleitet und unter Druck gesetzt?

Was wenn Herbert Kahrs tatsächlich etwas vergessen hatte und seine Frau nicht bemerkte, dass er deswegen nochmals zurückgekommen war?


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 11:52
Ich persönlich bin der Meinung, dass der Mord mit seinen Bargeldabhebungen zu tun hatte. Hätte er dieses Geld jemandem geliehen, der seine Hilfe benötigte und es wäre alles ganz harmlos gewesen, so hätte sich diese Person melden können. Es sei denn diese Person wollte einer Rückzahlung des Geldes an die Ehefrau des Ermordeten entgehen. Aber für mich spricht schon sehr viel dafür,dass diese Abhebungen mit seinem Mord zu tun haben.


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 11:57
Mir kommt ein Gedanke: Hat man denn auch ausreichend das ganz persönliche Umfeld des Opfers HK untersucht? In der Kriminalgeschichte war es doch oftmals so, dass man Gott weiß in entfernte Richtungen ermittelt hat und am Ende lag die Lösung im engen Umfeld?!


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 11:58
Zitat von StallerStaller schrieb:Dann hätten sie ihn aber nicht erst wieder zurück nach Hollern zum Tanken fahren lassen? Oder saß jemand bei ihm im Auto bzw. er wurde von einem zweiten Auto begleitet und unter Druck gesetzt?

Was wenn Herbert Kahrs tatsächlich etwas vergessen hatte und seine Frau nicht bemerkte, dass er deswegen nochmals zurückgekommen wa?
Ich frage mich eben immer noch, ob die Uhrzeit wirklich verifiziert wurde. Wenn ja, dann hast du natürlich Recht und es ist absurd, nochmals zurückzukehren.
Vorstellen könnte ich mir halt, dass HK wie erwartet gegen 6:30 Uhr und nicht 8:30 Uhr tankte (die Kasse bzw. der Kassenzettel eine falsche Zeit anzeigte), er dann nach Hamburg fuhr, auf dem Parkplatz überfallen wurde, sich weigerte oder irgendetwas anderes dazu führte, dass der Raub scheiterte und er daraufhin als Zeuge beseitigt wurde.
Vielleicht waren es Nachahmungstäter, die nach der Berichterstattung über den vorangegangenen Raub das große Geld witterten oder aber sie gehörten zum Dunstkreis des ersten Täters und dachten, es liefe nochmals so. Vielleicht hatte man sich auch eine Waffe besorgt, weil die Sache mit dem Hammer (oder einem ähnlichen Gegenstand) vorher nicht ganz so „geschmeidig“ gelaufen war.

Es bleibt aber dabei, dass sofern die Uhrzeit des Tankens stimmt das alles Makulatur ist. In diesem Fall wäre dann wohl eher ein persönliches Motiv der Grund für den weiteren Verlauf.

Irgendwie bekomme ich trotzdem nicht aus dem Kopf, dass es irgendwas mit der Filiale zu tun haben muss, da es in meinen Augen einfach keinen Sinn ergibt, die Elbquerung auf sich zu nehmen. Das ist wie ich ja schon mal geschrieben hatte für die meisten Menschen aus dem Hamburger Raum völlig fernliegend. Man bleibt eher in seinem Umfeld und hat einen stärkeren Bezug zu einer der beiden Elbseiten. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass die ominösen Abhebungen zu einem Zeitpunkt begannen, an dem HK noch überhaupt keinen Bezug zum Hamburger Westen hatte, wird es noch eigenartiger. Wäre es dann nicht wahrscheinlicher gewesen, dass seine morgendliche Verabredung auch einen räumlichen Bezug zum Hamburger Süden bzw. zu Niedersachen aufwies? Was sollte so jemand mit Holm zu tun haben und wieso sollte er dort hinfahren?

Und wenn man vorher doch zur Filiale wollte, um Geld abzugreifen?
Dann wird es wieder bei der Uhrzeit merkwürdig, denn es war um 8:30 Uhr doch klar, dass diese zu diesem Zeitpunkt schon geöffnet war.

Man hat also am Morgen stundenlang in der Nähe des Wohnortes zu schaffen gehabt, fährt dann aber mit einem lebenden oder toten HK in Richtung der Filiale ohne dass es von der Uhrzeit her noch Sinn ergeben würde, diese aufzusuchen? Ich weiß nicht... das ist alles unlogisch.


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 12:09
Zitat von OktoberOktober schrieb:Vorstellen könnte ich mir halt, dass HK wie erwartet gegen 6:30 Uhr und nicht 8:30 Uhr tankte (die Kasse bzw. der Kassenzettel eine falsche Zeit anzeigte
Das wäre natürlich die logischte Erklärung. Aber ich denke, dass die Kassiererin auch den Betrag zeitlich einordnen konnte. Diese Bargeldabhebungen, die mit Sicherheit nichts mit der Filiale zu tun hatten, sind für mich der springende Punkt.


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 12:21
Zitat von AndreeeAndreee schrieb:Mir kommt ein Gedanke: Hat man denn auch ausreichend das ganz persönliche Umfeld des Opfers HK untersucht? In der Kriminalgeschichte war es doch oftmals so, dass man Gott weiß in entfernte Richtungen ermittelt hat und am Ende lag die Lösung im engen Umfeld?!
Die meisten Kapitaldelikte sind Beziehungstaten im engeren Umfeld (einschl. Auftragsmorde aus dem engeren Umfeld).
Zitat von OktoberOktober schrieb:Ich frage mich eben immer noch, ob die Uhrzeit wirklich verifiziert wurde. Wenn ja, dann hast du natürlich Recht und es ist absurd, nochmals zurückzukehren.
Man kann nur hoffen, dass die Kripo seinerzeit in alle Richtungen ermittelt hat. Vor allem die Frage, ob er nicht doch zunächst bei/vor seiner Aldi-Filiale ankam. Wir wissen natürlich nicht, wie intensiv diesbezügliche Ermittlungen seinerzeit angestellt worden sind. Man gewinnt den Eindruck, dass die Ermittlungen daran ansetzen, dass er sich bis zum angenommenen Tankvorgang in der Nähe seines Wohnorts aufhielt.

Weiterhin wäre natürlich mal interessant zu wissen, ob bei dem Leichnam alle üblicherweise mit sich geführten Schlüssel gefunden worden sind. Oder falls nicht....die Frage bei seiner Familie, ob sich zu Hause noch Schlüssel befunden hatten, die er eigentlich hätte mitnehmen sollen. Wenn er es wirklich eilig hatte, vergisst man Dinge. Und wenn es ein Überfall war im Stile des Mordes an seiner Kollegin, wurde er eventuell gezwungen zurück zu fahren. Vielleicht gab es einen Stau und eine Verzögerung. Nach dem Tankvorgang haben die Räuber erkannt, dass ihr Vorhaben jetzt nicht mehr durchführbar war, der Markt war längst offen. Vielleicht hat er siche auch erkannt. Sie haben die Nerven verloren und ihn ermordert. Es dürften dann eher Amateure gewesen sein.


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 12:31
Zitat von StallerStaller schrieb:Das wäre natürlich die logischte Erklärung. Aber ich denke, dass die Kassiererin auch den Betrag zeitlich einordnen konnte. Diese Bargeldabhebungen, die mit Sicherheit nichts mit der Filiale zu tun hatten, sind für mich der springende Punkt.
Dann bleiben meine übrigen Fragen aber bestehen.

Die Abhebungen begannen, bevor HK den Bezug zum Hamburger Westen hatte. Zu diesem Zeitpunkt lebte er in einem beschaulichen Dörfchen in Niedersachsen und hatte eine Arbeitsstelle in räumlicher Nähe.
Ist es wahrscheinlicher, dass der oder die Täter aus seinem ursprünglichen räumlichen Umfeld kamen oder hatte er sich mit windigen Gestalten aus Hamburg eingelassen?

Mal hypothetisch:

Man wäre also mit ihm - aus welchen Gründen auch immer - morgens in der Nähe seines Wohnortes herumgefahren, hätte ihn dort abgepasst und/oder hätte sich dort irgendwo getroffen.
Warum? Weil der/die Täter einen Bezug zu dieser Umgebung hatten? Denn kämen sie aus dem Hamburger Westen, dann wären sie wohl kaum morgens ins beschauliches Twielenfleth gefahren, um HK vor der Haustür abzupassen, wenn sie ebensogut einfach auf dem Aldi-Parkplatz in ihrer eigenen Gegend und in der Anonymität der Großstadt hätten auf ihn warten können.
Twielenfleth ist ein Kaff, die ganze Gegend rund um Stade ist ziemlich übersichtlich und dort ginge man ein ziemliches Risiko ein, von neugierigen Nachbarn gesehen zu werden. Ich halte es also für unwahrscheinlich, dass irgendein Gangster aus Hamburg da morgens aufkreuzt.

Also andersrum gedacht:
Es ist kein Gangster aus Hamburg, man will auch nicht an den Tresorinhalt in der Filiale (denn dann wäre man kaum erst um 8:30 Uhr Richtung Hamburg aufgebrochen!), sondern jemand aus dem Umfeld mit einem unbekannten, aber vermutlich finanziellen, Motiv. Man begegnet sich also morgens (wie, das sei mal dahingestellt) und hat offenbar zwei Stunden lang etwas zu klären. Auch hier begreife ich die zwei Stunden nicht, denn was macht man in der Zeit? Hätte HK nicht zur Arbeit gemusst, hätte man ja vielleicht noch eine Affäre annehmen können, aber der Mann galt wohl als zuverlässig und hatte gerade erst bei Aldi in Leitungsfunktion angefangen. Hormone hin oder her - so verhält sich doch niemand.
Also, man hat zwei Stunden etwas Wichtiges zu tun - so wichtig, dass HK nicht zur Arbeit erscheint - und am Ende ist HK tot. Erschossen, obwohl er direkt nach dem ominösen Treffen noch seinen Wagen volltankte.

Ach, und nicht zu vergessen, man fährt ihn in diesem Szenario dann lebend oder tot auf die andere Seite der Elbe, durch Hamburg, wahrscheinlich auf einer Strecke, die wenige hundert Meter an der Filiale vorbeiführt, obwohl man doch einen klaren örtlichen Bezug zu Twielenfleth hat? Denn wie gesagt, gäbe es den nicht, welchen Sinn hätte es gemacht, sich an einem Samstagmorgen dorthin zu begeben, wenn das Zielobjekt doch an diesem Tag sowieso auf dem Weg in die eigene Gegend ist?


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 12:40
Ich habe mir jetzt den neuen FF noch einmal angesehen.

Aufgefallen ist mir dabei Folgendes:

Die Polizei geht offensichtlich von mehreren Tätern aus
Tatort wurde nicht gefunden
Tatwaffe wurde nicht gefunden

Missglückter Raubüberfall kommt damit wieder in Betracht. Irgendwelche Halbstarken wollten es in Hamburg am Wochenende krachen lassen und kamen dann auf die Idee einen Discounter auszurauben.

Hierzu muss auch niemand groß abgepasst werden und es bedarf keiner großen Planung. Einfach morgens vor die Filiale stellen und abwarten.

K. spielte nicht mit und wurde dann unter Vorhalt einer Waffe gezwungen den PKW zum späteren Fundort gefahren (alternativ haben die Täter K. gefesselt und sind selbst gefahren). K. wurde erschossen und im Schacht verstaut.

Die Täter hatten nun zwar kein Geld, aber immerhin ein Auto.

Die Täter müssen auch keinen besonderen Bezug zu Hamburg haben. Vielleicht waren sie nur zu kurz übers Wochenende vor Ort oder haben jemand besucht.

Jedenfalls werde ich das Gefühl nicht los, dass die Täter deutlich jünger waren als K. Ich schätze so zwischen 15-22 Jahren. Und auch wenn von dem eigentlichen Mord nur wenige Bescheid wissen, dürfte der Kreis der Nutzer rund um das Auto deutlich größer sein. Die Chancen so die Täter zu finden ist jedenfalls da.

Es ist durchaus möglich, dass die Täter Hamburg schon längst wieder verlassen hatten und die Kumpels mit dem „geklauten“ Auto durch die Gegend fuhren. Irgendwann hat man dann das Interesse verloren und eine Möglichkeit gesucht, das Auto verschwinden zu lassen.

Nachdem die Leiche von K. dann aufgefunden wurde, musste es dann ganz schnell gehen mit der Entsorgung des Autos. Was dann auch so passiert ist.

Insgesamt kommt man bei dieser Theorie dann zum Schluss, dass es

a) mehrere Täter waren

und

b) es es jemand geben muss, der Auskunft zu dem PKW erteilen kann (nicht unbedingt Mitwisser vom Mord-> Der Mord lässt sich aber erschließen).

Hieraus dürfte sich auch der aktuelle Ermittlungsansatz der Polizei stützen, denn wirklich Neues gab es bekanntlich nicht zur Sache.


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 12:44
Bei dem alten Mordfall zu Lasten der Filialleiterin Käthe R. am 23.10.1982 wurde nicht nur das Opfer (s. unter anderem: https://www.abendblatt.de/archive/1983/pdf/19830429.pdf/ASV_HAB_19830429_HA_006.pdf ), nicht gefunden. Die Beute, rd. 29.000 Mark, will der damals Angeklagte und später verurteilte Brotauslieferungsfahrer in die Elbe geworfen haben:
Seinen jetzigen Angaben zufolge will Harry M. am Morgen des 23. Oktobers mit der Leiche im Kofferraum seines grünen Audi 100 (Kennzeichen RZ - NR 11) zu den Eibbrücken gefahren sein, wo er die Tote in die Elbe werfen wollte. Dies sei mißlungen, weil er die Leiche nicht aus dem Kofferraum herausbekam. So sei er nach Breitenfelde gefahren; ledigllch die geraubten 29 000 Mark und seinen blutigen Kittel will der Brotfährer tatsächllch in die Elbe geworfen haben.
Quelle: https://www.abendblatt.de/archive/1983/pdf/19830428.pdf/ASV_HAB_19830428_HA_004.pdf

Nur als Anmerkung: Harry M. wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt und kann daher für die Ermordung von Herbert K. nicht in Frage kommen:
Lebenslänglich für den Mord - das Opfer wurde nie entdeckt.
https://www.abendblatt.de/archive/1983/pdf/19830421.pdf/ASV_HAB_19830421_HA_006.pdf


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 12:51
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Monatlich holt er 500-1000 DM von dem Familiensparbuch ab
Nö, monatlich waren es im Schnitt 1.500 DM. Die Abhebungen begannen 20 Monate vor seinem Tod, also ab ca. Dezember 1981 bzw. Januar 1982.
Weitere Ermittlungen ergeben: Herbert Kahrs hat in den 20 Monaten vor seinem Verschwinden nach und nach größere Geldbeträge vom Konto der Familie abgehoben – insgesamt rund 30.000 D-Mark.
Quelle: https://www.e110.de/mysterioeser-mord-vor-38-jahren/


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 12:52
Wurde eigentlich schon erwähnt, dass kurz nach der Ausstrahlung des Falls bei "Aktenzeichen XY ungelöst" am 12. Mai bereits insgesamt 42 Hinweise von Zuschauern eingegangen waren? Das sind wohl recht viele für einen fast 38 Jahre alten Fall.

Es heißt, darunter seien "einige vielversprechende Informationen, denen die Mordkommission in den nächsten Tagen nachgehen werde. Zum Beispiel habe es womöglich ähnliche Fälle gegeben, die sich im selben Zeitraum abgespielt haben sollen. Diese würden nun erneut geprüft. Sogar auf eine konkrete Person habe es einen Hinweis gegeben, die der Polizei noch nicht bekannt gewesen war."*

Außerdem hätten sich durch einige Hinweise "neue Blick- und Ermittlungsrichtungen"* ergeben.

Genaueres wird noch nicht berichtet. Was könnten das für "ähnliche Fälle" sein, die es damals gegeben haben soll? Ist jemandem aus der Region vielleicht etwas darüber bekannt? Und welche "neuen Blick- und Ermittlungsrichtungen" könnten gemeint sein? Auf jeden Fall hört es sich an, als könnte der Fall vielleicht doch noch geklärt werden.


* https://www.mopo.de/im-norden/nach--aktenzeichen-xy--42-neue-hinweise-zu-mordfall-nahe-hamburg-vor-38-jahren-38384724


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Mord an Herbert K. von 1983

16.05.2021 um 12:58
Die Zeugin in der Tankstelle kann sich übrigens sehr wohl geirrt haben.

Wer den FF aufmerksam ansieht, wird sehen, dass es zunächst der Vermisstenfall K. war ohne große Ermittlungen in alle Richtungen. Jeder Stein wurde erst rum gedreht, als es der Mordfall K. wurde – und hier wurde die Zeugin auch erst befragt! Das geht aus dem FF deutlich hervor.

Einen Irrtum könnte man nur ausschließen, wenn man harte Fakten hätte (z.B. das die Tankstelle erst um 08:00 Uhr öffnet).


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