Mord an Herbert K. von 1983
01.06.2024 um 16:03AnMA schrieb:Ist der konkrete Ort dieser Speiseeis Firma uns hier im Thread eigentlich bekannt?Ja, der Ort ist bekannt und in der Nähe des Wohnorts - na Ok rund 28 km entfernt.
AnMA schrieb:Ist der konkrete Ort dieser Speiseeis Firma uns hier im Thread eigentlich bekannt?Ja, der Ort ist bekannt und in der Nähe des Wohnorts - na Ok rund 28 km entfernt.
sören42 schrieb:Ja, der Ort ist bekannt und in der Nähe des Wohnorts.Ja. Ich erinnere mich leicht, dass hier ja auch diskutiert wurde, warum HK überhaupt 1983 seinen Arbeitsort nach Hamburg ca 50 km weg verlegte. Schlüssigste Hypothese war: HK konnte als Filialleiter um einiges mehr verdienen. Er hatte schließlich eine Familie mit 2 Söhnen zu ernähren; diese kamen mit so ca. 10 Jahren in eine Phase, wo auch mal Hobbys eine Rolle spielen etc. Unterschwellig wurde auch vermutet, er suche in Hamburg eine gewisse Anonymität.
sallomaeander schrieb:Wenn ich richtig informiert bin, kann man mit einem Sparbuch, das nicht durch Passwort geschützt ist, in allen Filialen der betreffenden Bank/Sparkasse durch bloße Vorlage des Buches Geld abhebenDamals musste man am Schalter (anders ging es bei einem Sparbuch nicht, Geldautomat war ausgeschlossen) auch den Personalausweis vorlegen damit festgestellt werden konnte, ob man der Inhaber ist. Bei kleinen Bankfilialen, wo man persönlich bekannt war, wurde darauf meist verzichtet.
sallomaeander schrieb:Hätte er jemandem das Sparbuch zur Aufbewahrung oder als Sicherheit übergeben, hätte er womöglich lange von den Abhebungen eines Dritten nichts erfahren.Aber dann wäre das Sparbuch ja auch verschwunden gewesen, nach seinem Tod. Ist ja kaum anzunehmen, dass derjenige, bei dem er es hinterlegt hatte, ihn umbringt und dann irgendwie das Buch wieder in die Wohnung der Familie K bringt ohne dass es jemand merkt.
brigittsche schrieb:Damals musste man am Schalter (anders ging es bei einem Sparbuch nicht, Geldautomat war ausgeschlossen) auch den Personalausweis vorlegen damit festgestellt werden konnte, ob man der Inhaber ist.
brigittsche schrieb:Aber das erhaltene Geld musste ja quittiert werden, und die Bank hat ja ihrerseits auch Buch geführt wann und wo was von diesem Sparbuch abgehoben wurde. Von daher halte ich es für ausgeschlossen, dass ein Fremder mehrfach unerlaubt Geld abgehoben hat und das dann auch im Nachhinein nicht aufgefallen ist.Im Ergebnis stimme ich dir zu. Allerdings muss normalerweise kein Ausweis vorgelegt werden (weshalb man ein Sparbuch, was man verloren hat, auch sofort sperren lassen sollte ...es ist fast so unsicher wie Bargeld):
Im Sparverkehr erfordern die Abhebungen von einem Sparkonto die Vorlage des Sparbuchs. Wer ein solches vorlegt, gilt grundsätzlich als legitimiert für den Empfang des Geldes. Zusätzliche Sicherheit gegen unberechtigte Verfügungen bietet hier die Vereinbarung eines Kennworts. Den notwendigen Auszahlungsbeleg muss der Geldempfänger unterschreiben.Quelle: Wikipedia: Barauszahlung
sören42 schrieb:Es könnte sich natürlich auch um ein Postsparbuch gehandelt haben. Das wurde früher auch in Buchform geführt und nicht als Karte. Da könnten die Usancen möglicherweise etwas anders gewesen sein.Zu den blauen Postsparbüchern zur Tatzeit gehörte eine Auszahlungskarte; hatte man diese, konnte man, wenn ich es richtig erinnere, ohne weitere Legitimation einen Auszahlungsschein über den gewünschten Betrag ausfüllen und gemeinsam mit dem Postsparbuch am Schalter vorlegen.
sören42 schrieb:Allerdings muss normalerweise kein Ausweis vorgelegt werden (weshalb man ein Sparbuch, was man verloren hat, auch sofort sperren lassen sollte ...es ist fast so unsicher wie Bargeld):Und genau so ist mir das auch im Kopf geblieben. Im Grunde ist es mMn heute noch bei Sparkassen so, wenn kein Kennwort vereinbart wurde.
sallomaeander schrieb:Und genau so ist mir das auch im Kopf gebliebenTja, und ich kenne es eben nur so, wie ich es beschrieben habe.... Da werden wir wohl nicht mehr weiterkommen.
brigittsche schrieb:Tja, und ich kenne es eben nur so, wie ich es beschrieben habe.... Da werden wir wohl nicht mehr weiterkommen.Denke ich auch.
Aber auch davon abgesehen halte ich es für unwahrscheinlich, dass ein Fremder Geld von dem Sparbuch abheben konnte ohne dass dies im Nachhinein festgestellt worden wäre.
Einerseits wegen der Frage, wie das Sparbuch dann wieder in den Besitz der Familie gekommen sein soll (ausgenommen natürlich die Möglichkeit, dass HK es kurz vor seinem Tode noch zurückerhalten hat) und andererseits vor allem auch weil anhand der Eintragungen in dem Buch und dem bankinternen Schriftgut mit Sicherheit genau festgestellt werden konnte, wann und wo etwas abgehoben wurde, einschließlich der Unterschriften die dafür geleistet
IamSherlocked schrieb:Folge dem Geld. .... hat hier nicht geklappt, sonst wäre der Fall wahrscheinlich gelöst.Ja, richtig, die Spur des Geldes. Nun hat man aber wohl auch bei HK keine Anhaltspunkte für den Verbleib der damals nicht geringen Geldbeträge gefunden. Das ließ ja u.a. auch immer wieder den Gedanken aufkommen, dass HK erpresst worden sein könnte.
AnMA schrieb:Hin und wieder nur überweist man was drauf oder hebt was ab. Es sei denn man gerät in Geldnot. Da wird es wohl häufiger mal genutzt. Oder aus den uns nicht bekannten Gründen bei HK.Das deckt sich auch mit meiner Wahrnehmung. Oft dient(e) das Sparbuch dazu, "etwas zurückzulegen" oder um "einen Notgroschen zu haben", und entspricht im Grunde der umgekehrten Mentalität zu einer Kreditaufnahme: Man leistet sozusagen "Verzicht im Voraus", um etwas "zur Seite zu legen", um dadurch aber im Bedarfsfall flüssig zu sein.
sallomaeander schrieb:Das deckt sich auch mit meiner Wahrnehmung. Oft dient(e) das Sparbuch dazu, "etwas zurückzulegen" oder um "einen Notgroschen zu haben",So denke ich auch. So war es vermutlich auch mal gedacht. Es kommt aber auch sehr auf die soziale Schicht (heute und auch damals?) an: Jemand mit einem A13 bis A16 Gehalt, und das noch doppelt wenn beide Eheleute arbeiten gehen, sammelt schon viel Geld auf den Girokonten an, von dem alles mühelos bezahlt werden kann. Über das gefüllte Sparbuch freuen sich dann oftmals die lachenden Erben. So war es bei HK wohl nicht. Ich denke, er musste schon "rechnen" als Alleinernährer der Familie und "die Groschen" zusammenhalten, auch wenn sicher auch mal ein kurzer Familienurlaub drin war. Schließlich war er Anfang des Jahres 83 zum Filialleiter aufgestiegen. Rechnen musste er trotzdem.
AnMA schrieb:Rechnen musste er trotzdem.Ja, aber ob man "rechnen kann" oder "rechnen muss", ändert eben nichts daran, dass es Regeln für den vernünftigen Umgang mit Geld gibt, die man nicht außer Kraft setzen kann.
sallomaeander schrieb:Der Fall hinterlässt ja gerade deshalb so ratlos, weil auch die Familie anscheinend keine Auffälligkeiten bemerkt hat.Es muss, vermutlich, im Leben dieses gewissenhaften, sparsamen Familienmenschen HK, eine undurchsichtige Wende ab so 1982 /vielleicht auch schon 1981 / gegeben haben von der wir einfach nichts wissen.
AnMA schrieb:Seltsam finde ich es, dass im XY FF der Ermittler der Ehefrau DK erklärt ihr Mann habe immer wieder Geldbeträge abgehoben und von den 30000 DM sei jetzt nicht mehr viel da. Wo war das Familien Sparbuch zu dieser Zeit ??So seltsam finde ich das nicht. Warum sollte die Frau alle paar Wochen das Sparbuch nehmen und nachschauen, ob ihr Mann Geld abgehoben hatte und wieviel noch drauf war?
brigittsche schrieb:Ich will nicht zynisch sein - aber vielleicht hat sie es erst gemerkt, als sie das Sparbuch herausgeholt hat, weil sie davon die Beerdigung bezahlen wollte.Im Filmfall wusste Frau Kahrs nicht, dass es die 30000 DM gab. Sie wirkte überrascht, als die Polizei ihr den Sachverhalt schilderte. Wahrscheinlich wusste sie auch nichts über die Existenz des Sparbuchs.
Füchschen schrieb:Im Filmfall wusste Frau Kahrs nicht, dass es die 30000 DM gab. Sie wirkte überrascht, als die Polizei ihr den Sachverhalt schilderte. Wahrscheinlich wusste sie auch nichts über die Existenz des Sparbuchs.In dem älteren Film wurde das so nicht thematisiert, da war sogar ausdrücklich die Rede vom Sparbuch der Familie.
brigittsche schrieb:Mal ganz abgesehen davon: Woher hätte denn die Polizei von dem Sparbuch wissen sollen, wenn die Frau es nicht weiß?Im XY FF hieß es, dass die Ehefrau es den Ermittlern gestattet habe, sämtliche Geldangelegenheiten zu überprüfen und dabei dann seien die Ermittler auf die Abhebungen gestoßen. Das geht ja wohl auch ohne das Sparbuch.