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Mord an Herbert K. von 1983

1.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Herbert K. von 1983

07.12.2023 um 23:14
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Was ein mögliches Doppelleben betrifft: Für so etwas braucht man immer Zeit. Es müssten damals noch die Arbeitsaufzeichnungen von Aldi existiert haben. Gemeinsam mit der Ehefrau müssten die Monate vor dem Verschwinden ja insofern rekonstruiert sein, dass man darauf schließen kann oder nicht. Sprich ist er nach der Arbeit gleich nachhause gefahren oder gab es „private Überstunden“. Gibt es viele Lücken oder war Das Opfer einfach der biedere Familienvater und Durchschnittsbürger.
Deine Gedanken sind richtig gut.
Wenn man als Ermittler in Betracht zieht, dass es Anzeichen für ein mögliches Doppelleben, Erpressung oder sonst etwas gibt, muss man dieses in dem Filmbeitrag auch darstellen, warum man diese Möglichkeiten in Betracht zieht, sollte er wie gezeigt wird, ein biederes Familienleben geführt haben, tut man dem Opfer Unrecht an.


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Mord an Herbert K. von 1983

08.12.2023 um 10:53
Zu den rätselhaften Geldabhebungen HKs vom Familiensparbuch kann ich mich auch nur auf den aktuellen FF von 2021 XY und auf Beiträge hier beziehen. Die Kriminalpolizei suchte damals Frau Kahrs auf und sagte, dass Frau Kahrs es ja gestattet habe, im Zuge der Ermittlungen, auch die Konten der Familie zu überprüfen. Dabei, so die Polizei, sei etwas aufgefallen. Denke, ich gebe es richtig wieder. HK, so die Polizei, habe immer immer wieder ( in den letzten 18 Monaten?!) (eineinhalb Jahre) in Abständen 1000 bzw. 500 Euro abgehoben. Frau K. gibt dann zur Anwort, dass Sie davon nichts wisse. Und auf Frau Ks Frage, ob von den 30000 Euro noch etwas da sei, kam die Antwort der Polizei "nicht viel".

Der Dialog im FF XY zwischen der Polizei und Frau K. sind m.E. doch recht allgemein gehalten. Es sind lediglich meine Vermutungen: Sollte HK (heimlich) also im Monat so 1500 + Euro abgehoben haben, ergibt sich tatsächlich ein Restbetrag von nur wenigen 1000 Euro.

Was mich im Nachhinein etwas wundert ist, dass HKs Ehefrau auch nachdem HK vermisst wurde, nicht selbstständig mal die Konten überprüft hat, sondern von der Polizei darüber aufgeklärt werden musste.


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Mord an Herbert K. von 1983

08.12.2023 um 10:58
Muss mich verbessern!! Natürlich DM!! sind gemeint im Jahre 1983!! Bitte um Entschuldigung!!


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Mord an Herbert K. von 1983

08.12.2023 um 12:56
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Was mich im Nachhinein etwas wundert ist, dass HKs Ehefrau auch nachdem HK vermisst wurde, nicht selbstständig mal die Konten überprüft hat, sondern von der Polizei darüber aufgeklärt werden musste.
Es handelt sich eben um einen Altfall - viele Lebensgewohnheiten zu jener Zeit unterscheiden sich doch erheblich von den heutigen.

Es war früher nicht unüblich, dass in manchen Familien nur der Mann in der Praxis Zugriff auf das Konto hatte, und der Gattin das "Haushaltsgeld" in bar zugeteilt wurde.

Was wir heute als demütigend und mit einem gewissen Unverständnis betrachten, entsprach noch lange vorhandenen Rollenmustern. Viele Frauen wussten nicht einmal das genaue Einkommen ihres Gatten oder ließen auch ihr Einkommen ggf. auf das Konto des Mannes überweisen. Durch das Ehegattensplitting wurde der Lohnabstand nochmals größer, da die Steuerersparnis des Mannes selbstredend nicht transferiert wurde, sondern sowieso in den Topf des Mannes wanderte.

Es war nicht selten, dass nach dem Tod des Gatten der Kontostand in die eine, oder eben auch andere, Richtung überraschte.

Warum Frau K. nicht selbst nachschaute? Möglicherweise hatte sie während der Ehe das auch nie getan und vertraute den Angaben ihres Gatten.


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Mord an Herbert K. von 1983

08.12.2023 um 14:04
Ja, genauso wie oben geschildert war es damals.

Der Mann hatte die Hoheit über das Geld im Alltag.

Meine spezielle Anfrage bezüglich des Falles war eher: Frau K. war ja, nachdem Ihr Mann vermisst war und Vieles womöglich für ein Verbrechen sprach, in einer Ausnahmesituation, in der Sie sich doch um alle Finanzen hätte kümmern können.

Zugegeben, es handelte sich ja um das Sparbuch. Vielleicht hatte Sie das nicht so im Blick.

Nicht betroffen war, wenn ich das richtig sehe, das laufende Konto.


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Mord an Herbert K. von 1983

08.12.2023 um 14:27
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Zugegeben, es handelte sich ja um das Sparbuch. Vielleicht hatte Sie das nicht so im Blick.

Nicht betroffen war, wenn ich das richtig sehe, das laufende Konto.
Ja, stimmt, das hatte ich momentan nicht mehr so sehr im Blick. Aber für das Sparbuch gilt ja sowieso, dass es mehr ein Ort für Rücklagen und Reserven ist. Das Sparbuch wird ja meist irgendwo sicher verwahrt, und man schaut nicht so oft hinein wie beispielsweise in ein Girokonto, wo Gehaltszahlungen eingehen, monatliche Kosten abgebucht werden und so weiter.

Die Frau hatte zunächst nach dem Tod ihres Mannes ganz andere Sorgen; gut möglich, dass sie das Fehlen der Ersparnisse kurze Zeit später auch selbst bemerkt hätte.

Was den Verbleib des Geldes anbelangt, hatte ich noch an die Möglichkeit gedacht, dass Herr K. vielleicht, warum auch immer, sein Geld auf der Bank nicht sicher wähnte oder solche Dinge wie eine bevorstehende Währungsreform, einen Atomkrieg (Nachrüstungsdebatte zu dieser Zeit) oder anderes fürchtete, das ihn bewog, sein Geld lieber zu Hause in der Matratze zu horten.

Man muss bei einem Sparbuch ja auch berücksichtigen, dass es für größere Abhebungen eine Kündigungsfrist gibt, und dass ein sukzessives Abheben, peu à peu, diese Kündigungsfrist umgehen konnte, wenn man mit seinen Abhebungen stets im Rahmen dessen blieb, was man auch ohne vorherige Kündigung jederzeit abheben konnte.

Vielleicht lag das Geld ja in seiner Matratze, die irgendwann entsorgt wurde.

Das Geld hat dann jemanden glücklich gemacht, der sich später wohl kaum als Finder gemeldet haben dürfte, wenn er zuvor keine Skrupel hatte, das auf dem Sperrmüll gefundene Geld an sich zu nehmen und zu behalten.


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Mord an Herbert K. von 1983

08.12.2023 um 14:37
Zur Reihenfolge im XY FF 2021: Es ist doch richtig, dass die Polizei Frau K. erst über die rätselhaften Abhebungen informierte, als HK schon Tod aufgefunden wurde?! Ich war mir nicht mehr so sicher. Aber grundsätzlich ist das - muss man sagen - wohl weniger relevant.


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Mord an Herbert K. von 1983

08.12.2023 um 23:27
Was für mich an diesem Fall interessant ist: Es begann als Vermisstenfall. Frau K. hat ja durch die Anrufe vom Supermarkt sehr schnell erfahren, dass ihr Mann nicht bei der Arbeit ankam. Daher vermute ich, dass es sehr schnell eine Vermisstenanzeige gab. Nachfragen in Spitälerm und bei de Polizeidienststellen wegen Unfällen blieben ergebnislos. Meiner Meinung nach haben die Erkenntnisse und Indizien lange Zeit dafür gesprochen, dass Herbert K, freiwillig verschwunden ist. Die Zeugenaussage bei der Tankstelle. Er war nervös, vielleicht eine Kurzschlusshandlung, weil er Angst hatte, seine Position als Filialleiter oder überhaupt seine Arbeit zu verlieren. Wenn jemand depressiv ist, kann er schon auf solche Gedanken kommen. Dann die Abhebungen, vielleicht ein Doppelleben. Dann kamen später ja noch die Sichtungen des Autos dazu.
So klar war das nicht, dass es sich hier um ein Verbrechen handelt. Zu verschwinden ist nicht strafbar, was der Polizei bei den Ermittlungen natürlich am Anfang engere Grenzen setzte. Ich glaube für Frau K. war das eine richtig schwere Zeit. Die Angst um ihren Mann, dann wahrscheinlich immer noch das Hoffen, dass er zurückkommt, die Andeutungen in Richtung Doppelleben, bis es schließlich traurige Gewissheit ist, dass ihr Mann ermordet wurde. Letztendlich sind damit noch viel mehr Fragen aufgeworfen worden, die bis heute unbeantwortet sind.
Was ich damit sagen will: Die Ermittlungen sind dadurch erst später so richtig in Fahrt gekommen, was den Tätern wahrscheinlich geholfen hat. Und die spannende Frage: Haben die Täter nur Glück gehabt, oder war das zumindest teilweise absichtlich inszeniert. Der Ablageort der Leiche war nicht ungeschickt gewählt, so dass sie dort länger unentdeckt bleibt. Was hatten die Täter mit dem Auto vor? Waren das Parken in der Feuerwehrzufahrt oder die riskanten Fahrmanöver bewusst durchgeführt, um Zeugenaussagen zu provozieren? Hätte man Spuren verwischen wollen, hätte man das Fahrzeug viel schneller irgendwo versenkt. Für mich ergeben sich dadurch nur zwei Möglichkeiten: Die Täter waren einfältig und hatten das sprichwörtliche Glück. Sie wollten in erster Linie das Fahrzeug und als die Leiche gefunden wurde, wurde es ihnen zu heiß und sie entsorgten es. In der Kriminalgeschichte gab es schon Fälle, wo für ein Tatfahrzeug gemordet wurde, z.B. Nienburg-Komplex oder Hammermörder.
Oder die Tat war viel stärker durchgeplant, als vielleicht bisher angenommen. Sprich man wollte vom Tatort und der Tatzeit bewusst ablenken, weil sonst der Verdacht zu schnell auf jemanden gefallen wäre.


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Mord an Herbert K. von 1983

09.12.2023 um 14:38
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Die Zeugenaussage bei der Tankstelle. Er war nervös,
Ja, genauso war die Zeugenaussage.
Ich vermute: Nachdem HK nach 6.15 Uhr abgefangen wurde auf der Straße und "Gespräche" stattfanden mit den Tätern, wurde er danach nochmal frei gelassen, tauchte gegen 8.30 an der besagten Tankstelle auf.

Im Anschluss muss die Sache m.E. und nach meiner individuellen Meinung aus dem Ruder gelaufen sein, die Täter mussten handeln und dann kam es zu dem schrecklichen Geschehen.

Das das alles geplant war bis ins Letzte, daran glaube ich nicht so.


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Mord an Herbert K. von 1983

09.12.2023 um 19:35
Auch mal ein paar Sätze von mir, da mich der Fall auch schon einige Jahre beschäftigt.

Ich habe Familie in einem Nachbarort von Hollern-Twielenfleth. Daher kenne ich die Ecke sehr gut auch wenn ich dort nicht in der Nähe wohne.

Es ist im übrigen im Alten Land nicht gerade ungewöhnlich, dass viele Leute tagtäglich nach Hamburg pendeln. Mein Großonkel ist auch täglich vom Alten Land bis nach Hamburg gefahren. Die Tankstelle hatte - nach seinen Erinnerungen - früher im übrigen erst ab 08:00 Uhr geöffnet. Daher musste er immer abends nach der Arbeit tanken.

Er sagte mir damals, dass das Verschwinden von H.K. rumgegangen ist wie Strohfeuer. Das sind halt alles kleinere Orte, wo - damals noch mehr - jeder jeden kannte. Es gab diverse Gerüchte, auf die ich aber nicht näher eingehe, da der Beitrag sonst gesperrt wird. Im Grunde genommen gleichen diese sich aber mit den Vermutungen hier. Die größte Überraschung und auch Thema Nr. 1 - das kann ich erzählen - war die Tatsache das ein doch relativ junger Mann mit zwei Kindern überhaupt über 30.000 DM verfügt hatte.

Die Fahrtstrecke nach Hamburg ist im übrigen immer stark befahren. Sowohl in die eine Richtung nach Jork/Cranz/HH-Finkenwerder als auch in die andere Richtung nach Stade. Das war damals auch der Fall. Auf dieser Straße ist H.K sicherlich nicht abgefangen oder abgedrängt worden ohne das es Zeugen gegeben hätte.

Die alles entscheidene Frage an diesem Fall dürfte wohl sein, warum H.K noch zwei Stunden nach Verlassen des Hauses im Umkreis seines Wohnortes gewesen ist, obwohl er die Pünktlichkeit in Person gewesen ist und ein Nicht-Erscheinen in Hamburg bei Aldi auch direkt ab 08:00 Uhr für Verwunderung inkl. Anruf zuhause gesorgt haben dürfte. Das musste H.K definitiv gewusst haben.

Das er zu dieser Zeit schon in enormer Lebensgefahr gewesen ist als er an der Tankstelle gewesen ist kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Auch nicht das die Täter mit ihm im Auto gesessen haben als er bezahlt hat. Die Täter hätten H.K. doch im Leben nicht alleine in die Tankstelle gelassen in der Gefahr, dass er der Kassierin nicht sagt was los ist und die Polizei rufen soll.


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Mord an Herbert K. von 1983

09.12.2023 um 20:34
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:So klar war das nicht, dass es sich hier um ein Verbrechen handelt. Zu verschwinden ist nicht strafbar, was der Polizei bei den Ermittlungen natürlich am Anfang engere Grenzen setzte. Ich glaube für Frau K. war das eine richtig schwere Zeit.
Vielleicht dachte er, dass er sich mit den Geldabhebungen ein neues Leben aufbauen konnte irgendwo mit Unterstützung seiner "Freunde" und hatte alle Geldbeträge sogar bei sich im Auto an jenem Morgen. Er hatte die Beträge nach und nach abgehoben, weil er vielleicht dachte, dass das unauffälliger und einfacher wäre und wollte am Tag seines Verschwindens optimal mit Geld versorgt sein.
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Das er zu dieser Zeit schon in enormer Lebensgefahr gewesen ist als er an der Tankstelle gewesen ist kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Auch nicht das die Täter mit ihm im Auto gesessen haben als er bezahlt hat. Die Täter hätten H.K. doch im Leben nicht alleine in die Tankstelle gelassen in der Gefahr, dass er der Kassierin nicht sagt was los ist und die Polizei rufen soll.
Aus diesem Grund denke ich auch nicht, dass HK zu jener Zeit schon wusste, dass er in Lebensgefahr war. Aber sein heimliches Projekt, an dem er gearbeitet hatte und womöglich das Geld mit sich führte, drohte vielleicht zu scheitern. Deshalb wirkte er nervös. Die Täter hatten ihn womöglich mit einer Geschichte eingesponnen und er war so unter Druck, dass er noch nicht mal seinen Arbeitgeber anrufen konnte. Wenn er einen Schnitt in seinem alten Leben haben wollte, um ein neues Leben anfangen zu können, war ihm der Arbeitgeber sowieso egal. Wenn er Vertrauen zu seiner Frau gehabt hätte, dann wäre es der Zeitpunkt an der Tankstelle im Ort gewesen, sich ihr zu offenbaren, warum er unter Druck ist und was überhaupt in seinem Leben läuft.

Statt dessen hat er sich wieder seinen ''Freunden" anvertraut, weil er dachte, dass das Projekt, wenn er sich nur genug anstrengt, vorankommen würde.
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Und die spannende Frage: Haben die Täter nur Glück gehabt, oder war das zumindest teilweise absichtlich inszeniert. Der Ablageort der Leiche war nicht ungeschickt gewählt, so dass sie dort länger unentdeckt bleibt.
Ja, das lässt auf durchtriebende Täter schließen und auf Täter, die Ahnung von den Entwässerungssystemen in der Landwirtschaft haben.
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Was hatten die Täter mit dem Auto vor? Waren das Parken in der Feuerwehrzufahrt oder die riskanten Fahrmanöver bewusst durchgeführt, um Zeugenaussagen zu provozieren? Hätte man Spuren verwischen wollen, hätte man das Fahrzeug viel schneller irgendwo versenkt.
Der Gedanke mit der Provokation von Zeugenaussagen ist nicht schlüssig, denn für das Auto interessierte sich ja niemand. Es wurde nach diesem nicht gefahndet, solange man dachte, dass HK noch lebte.

Ich kann mir vorstellen, dass die Täter einfach Lust hatten, mit dem Auto herumzufahren und sich toll zu fühlen, weil alles geklappt hatte mit dem Diebstahl des Geldes und der Ermordung des Bestohlenen und weil niemand nach dem Auto fahnden würde, solange HKs Leiche nicht gefunden worden war.

Ich glaube nicht, dass die Täter es verkauft haben, denn dann würde diese Spur zu ihnen geführt haben. Sicherer war es doch, entweder das Auto stehen zu lassen oder es dreisterweise selbst zu nutzen. Dass es klappt, mit einer Geschichte davonzukommen, wenn man das Auto eines Mordopfers gefahren hat, zeigt ja die Vernehmung der beiden Verdächtigen bei der Polizei. Man konnte ihnen nichts nachweisen und sie wurden später wahrscheinlich wegen unerlaubter Führung eines Fahrzeugs belangt, wegen mehr aber nicht.


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Mord an Herbert K. von 1983

10.12.2023 um 00:07
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Der Gedanke mit der Provokation von Zeugenaussagen ist nicht schlüssig, denn für das Auto interessierte sich ja niemand. Es wurde nach diesem nicht gefahndet, solange man dachte, dass HK noch lebte.
Das sehe ich nicht so: Das Verschwinden von Herbert K. wurde ja bald bemerkt, da ja die Aldi-Mitarbeiter bei seiner Frau anriefen. Als er dann weder später in der Firma auftauchte, noch daheim, muss klar gewesen sein, dass da was nicht stimmen dürfte. Ich gehe daher davon aus, dass die Familie sehr bald die Polizei eingeschaltet hat. In der Vermisstenanzeige war sicher angeführt, dass Herbert K. zuletzt mit seinem Auto Richtung Hamburg unterwegs war. Daher gehe ich davon aus, dass die Vermisstenanzeige auch den Kollegen in Hamburg übermittelt wurde, er hätte ja die Hansestadt erreichen können. Die Beschreibung des Autos war den Beamten daher mit Sicherheit bekannt - auch in Hamburg. Die Frage ist eher, wurde dem nachgegangen. Ich vermute, die Beamten in Hamburg hatten damals wahrscheinlich Wichtigeres zu tun. Ich weiß auch nicht, wie häufig der Wagen in dieser Farbe war. Ich finde es aber bemerkenswert, dass die Täter sich mit dem Wagen nicht unauffälliger verhalten haben. Vielleicht wollte man aber einen Strafzettel provozieren, denn der belegt ja eindeutig, dass der Wagen unterwegs und wäre dann wahrscheinlich bei der Familie oder bei Aldi - falls es ein Dienstwagen war - eingetrudelt. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, die ich vorher angesprochen hatte, dass die Täter nur in den Besitz des Wagens kommen wollten. Dann wäre Herbert K. wahrscheinlich ein Zufallsopfer und die 30.000 Mark hätten wahrscheinlich nichts mit der Tat zu tun und die Täter hatten erster Linie Glück, dass sie nicht überführt wurden.


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Mord an Herbert K. von 1983

10.12.2023 um 10:23
Liest man sich o.g. Beiträge aufmerksam durch, muss man tatsächlich zugeben, dass eine vermutete Rekonstruktion von dem, was am Morgen dieses 10.9. wirklich passiert ist, reine Spekulation ist und letztlich ins Leere läuft oder es ist eben mal so ins Blaue hinein spekuliert. Wir wissen es einfach nicht. Was bekannt ist: HK erschien nervös an der Tanke, so gegen 8.30, wie bezeugt ist und tankte sein Auto für knapp 40 Mark auf. Vermutungen, was davor und danach passiert sein könnte sind nicht beweisbar. Aber gerade das Ungewisse der Zeitspannen macht das Ganze so spannend und regt doch irgenwie dazu an eine eigene Erklärung zu finden, die aber, wie gesagt stets reine Spekulation ist.

Oben wird geschrieben, dass damals in dem Örtchen auch viel geredet wurde. Danke für diesen Beitrag. Auch im neuen XY FF ist ja von einem möglichen Doppelleben die Rede und immer, so finde ich, schwingt im XY Beitrag mit, dass es im Leben HKs offenbar ein Geheimnis gab.

Aber: Im FF wird eindeutig gesagt; es wurde damals jeder Stein von der Polizei rumgedreht. Es wurde aber nichts! gefunden. Es gab einfach keine! Anhaltspunke. Wie das natürlich heute ist, wissen wir nicht. Vermutlich leider auch nicht besser.

Etwas möchte ich noch sagen zu o.g Beitrag was die sehr stark befahrenen Straßen raus aus H.T. angeht. Das mag ja sehr gut sein. Bitte aber zu beachten: Es war ein Samstag, dazu so gegen 6.15 in der Früh in einer eher ländlichen Gegend. Da ist wesentlich weniger Verkehr als unter der Woche. Haben wir also den Samstag als Tag dieses Verbrechens ausreichend bedacht? Ich weiß es nicht so recht.


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Mord an Herbert K. von 1983

10.12.2023 um 10:40
Der Fall regt außerdem zu der allgemeinen Diskussion an, wo die Grenzen und Chancen jeweils liegen, einen Cold Case Fall überhaupt aufzuklären. XY hat sich ja vermehrt den Cold Cases gewidmet und immer wieder gibt es Gott sei Dank auch mal Erfolge. HK ist auch ein solcher Cold Case. 40 Jahre ist das Verbrechen her. Das ist eine wirklich verdammt lange Zeit. Hier wurde schon geschrieben: Wenn es nicht neue Zeugen gibt, die sich womöglich melden, weil eine ihrer Straftaten längst verjährt ist, oder es neue DNA Analysen gibt, dann wird es sehr schwierig... .


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Mord an Herbert K. von 1983

10.12.2023 um 20:54
@AnMA

Bezüglich der stark befahrenen Straße:
Da liegst du natürlich richtig, dass an einem Samstagmorgen naturgemäß weniger Leute auf den Straßen sind als unter der Woche.

Dennoch sind in der Region die Leute gerne sehr früh auf den Beinen. Nicht selten sehe ich bei meinen Besuchen dort im Alten Land Leute morgens um 6:30 Uhr die Straße fegen.

Fraglich dennoch ob da ein Senffarbender Toyota im Gedächnis bleibt. Ich vermute eher nicht. Und wenn man H.K. nicht kennt erst recht nicht.

Übrigens: Es wäre zeittechnisch möglich gewesen, dass er nach der Abfahrt um 06:15 Uhr nach Hamburg gefahren ist, aus unerklärlichen Gründen aber um 08:30 Uhr wieder in Twielenfleth auftaucht. Wenn er gegen 07:15 Uhr bei der Aldi-Filiale gewesen wäre, wäre dort vermutlich noch kein anderer Mitarbeiter gewesen. Warum er das gemacht haben sollte weiß ich allerdings auch nicht. Es fiel mir nur eben ein und ich wollte es mitteilen.

Für H.K. bestand ja auch ein gewisses Risiko das er von Freunden, Familie oder seiner eigenen Frau die auf dem Weg zum Einkaufen ist um 08:30 Uhr an der Tankstelle gesehen werden würde. Da hätte er sich erklären müssen. Gesehen hat ihn aber außer die Dame an der Kasse in der Tankstelle anscheinend niemand - zumindest ist da nichts bekannt. Und das ist irgendwie in so kleinen Orten - wo jeder jeden kennt - auch recht merkwürdig, zumal es auch nicht mitten in der Nacht gewesen ist, sonderm 08:30 Uhr.


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Mord an Herbert K. von 1983

10.12.2023 um 23:48
Nachtrag:

An ein Doppelleben samt anderer Frau oder das verzocken des Geldes in den Hamburger Spielotheken glaube ich überhaupt nicht. Das wäre zuhause auch aufgefallen, wenn er um 18:00 Uhr Feierabend gehabt hätte, aber nicht selten erst spät Abends oder Nachts nach Hause gekommen wäre.

Und laut XY war er zum Abendessen immer zuhause. Und während der Arbeitszeit kann er das sicherlich nicht gemacht haben. Das wäre im Nachhinein auch rausgekommen.

Geht man also davon aus, dass er täglich gegen 06:00 Uhr das Haus verlassen hat, damit er gegen 07:00 Uhr bei Aldi ist um Vorbereitungen zu treffen und von 08:00 Uhr - 16/17:00 Uhr im offenen Geschäft gewesen ist und abends pünktlich zum Abendessen zuhause gewesen ist, gibt es da 0,0 Spielraum für irgendwelche dieser Aktivitäten.

Die einzigen Stunden in denen er wohl mehr oder weniger alleine unterwegs gewesen ist waren beim Angeln auf der Elbe.

Bzgl. des Geldes/Abbuchungen:
Die fingen 20 Monate vorher an und da war er ja laut einigen Usern hier noch bei dem Speiseeishersteller angestellt. War dort Ärger und das der Auslöser seines Jobwechsels? Hat er daher auch diesen langen Arbeitsweg in Kauf genommen im Vergleich zu vorher? (XY-Bericht von damals: Speiseeisfirma in Umgebung seines Wohnortes). Und im Nachhinein gab es weiterhin Ärger obwohl er bereits bei Aldi gearbeitet hat? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die Hamburger Unterwelt im Alten Land auftaucht. Die hätten den in Hamburg abgefangen, wären aber sicherlich nicht an einem Samstagmorgen zwischen 06:15 Uhr und 08:30 Uhr in Twielenfleth aufgetaucht. Zumal die ja dann auch die Wohnanschrift (zwecks Fahrtroute) inkl. Arbeitsplan von H.K gekannt hätten müssen und somit wäre es naheliegender gewesen ihn nach Ladenschluss in Hamburg z.B abzufangen - ohne die Fahrerei raus nach Niedersachsen.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 00:26
Zitat von AnMAAnMA schrieb am 07.12.2023:ein Foto in irgendeiner Hamburger Zeitung hier in dem Forum gepostet, das Frau Kahrs und seine Söhne zeigt mit kleinem Zeitungsbericht. Findet das noch jemand?
Ja, gar kein Problem.
Das Foto gehörte zu einem Bericht im Hamburger Abendblatt aus dem Jahr 1983, der im folgenden Beitrag von @ayahuaska verlinkt wurde.

Beitrag von ayahuaska (Seite 30)


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 09:04
Spannender Artikel des Abendblattes. Frau K. sagt, sie hätten gemeinsam gefrühstückt und er sei wie immer um 6.15 Uhr los gefahren. Nichts von verschlafen etc., zumindest hier im Artikel. Weiter steht im Artikel, dass HK, bevor er zu Aldi wechselte, zu Hause für eine Eiscrème-Firma gearbeitet habe. Zu Hause also, darum vielleicht auch die Angelausflüge alleine. Musste er einfach auch mal zum Haus raus? Und am Ende wird auf den Mord an Aldi-Filialleiterin K.R. hingewiesen. Der Aldi befand sich ebenfalls in Stellingen (Kielerstrasse) War es diesselbe Filiale? Weiss das jemand? Jedenfalls gilt K.R. bis heute als vermisst. Ihre Leiche, so wie auch die Beute von 29'000 Mark wurden nie gefunden.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 11:22
Zitat von Sophie98Sophie98 schrieb:Zu Hause also, darum vielleicht auch die Angelausflüge alleine.
Ich verstehe den Satz aus dem HA-Artikel so, dass er zu Hause, also vor Ort, für den Eiscremehersteller gearbeitet hat, aber nicht, dass er im Haus gearbeitet hat.

Also kein Homeoffice, sondern eben kein langer Anfahrstweg, wie später nach HH zur Aldi-Filiale.


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Mord an Herbert K. von 1983

11.12.2023 um 11:35
In dem XY-Bericht aus den 1980er-Jahren wurde meine ich auch erwähnt, dass er bei einem "Speiseeishersteller in der Umgebung seines Wohnortes angestellt gewesen ist".

Mir fällt da nur die Firma "Eisbär Eis" ein, welche es schon länger gibt und heute in Apensen ansäßig ist. Das sind 28 Kilometer von Twielenfleth.

Auf der Homepage der Firma steht, dass Eisbär-Eis im Jahr 1983 von Neukloster nach Apensen gezogen ist für das neue Werk. Sollte es sich also um die Firma handeln war H.K noch in Neukloster und nicht mehr in Apensen, da er 1983 schon bei Aldi gewesen ist.

Twielenfleth --> Neukloster (Buxtehude) sind 25 Kilometer.

Mit der neuen Arbeitsstelle bei Aldi hat er dann die Kilometeranzahl quasi verdoppelt. Von Twielenfleth bis Langenfelder Damm sind es 48 Kilometer, für die man sicherlich damals schon knappe 45-50 Minuten gebraucht hat.


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