InspektorWirz schrieb:So klar war das nicht, dass es sich hier um ein Verbrechen handelt. Zu verschwinden ist nicht strafbar, was der Polizei bei den Ermittlungen natürlich am Anfang engere Grenzen setzte. Ich glaube für Frau K. war das eine richtig schwere Zeit.
Vielleicht dachte er, dass er sich mit den Geldabhebungen ein neues Leben aufbauen konnte irgendwo mit Unterstützung seiner "Freunde" und hatte alle Geldbeträge sogar bei sich im Auto an jenem Morgen. Er hatte die Beträge nach und nach abgehoben, weil er vielleicht dachte, dass das unauffälliger und einfacher wäre und wollte am Tag seines Verschwindens optimal mit Geld versorgt sein.
nonameboy schrieb:Das er zu dieser Zeit schon in enormer Lebensgefahr gewesen ist als er an der Tankstelle gewesen ist kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Auch nicht das die Täter mit ihm im Auto gesessen haben als er bezahlt hat. Die Täter hätten H.K. doch im Leben nicht alleine in die Tankstelle gelassen in der Gefahr, dass er der Kassierin nicht sagt was los ist und die Polizei rufen soll.
Aus diesem Grund denke ich auch nicht, dass HK zu jener Zeit schon wusste, dass er in Lebensgefahr war. Aber sein heimliches Projekt, an dem er gearbeitet hatte und womöglich das Geld mit sich führte, drohte vielleicht zu scheitern. Deshalb wirkte er nervös. Die Täter hatten ihn womöglich mit einer Geschichte eingesponnen und er war so unter Druck, dass er noch nicht mal seinen Arbeitgeber anrufen konnte. Wenn er einen Schnitt in seinem alten Leben haben wollte, um ein neues Leben anfangen zu können, war ihm der Arbeitgeber sowieso egal. Wenn er Vertrauen zu seiner Frau gehabt hätte, dann wäre es der Zeitpunkt an der Tankstelle im Ort gewesen, sich ihr zu offenbaren, warum er unter Druck ist und was überhaupt in seinem Leben läuft.
Statt dessen hat er sich wieder seinen ''Freunden" anvertraut, weil er dachte, dass das Projekt, wenn er sich nur genug anstrengt, vorankommen würde.
InspektorWirz schrieb:Und die spannende Frage: Haben die Täter nur Glück gehabt, oder war das zumindest teilweise absichtlich inszeniert. Der Ablageort der Leiche war nicht ungeschickt gewählt, so dass sie dort länger unentdeckt bleibt.
Ja, das lässt auf durchtriebende Täter schließen und auf Täter, die Ahnung von den Entwässerungssystemen in der Landwirtschaft haben.
InspektorWirz schrieb:Was hatten die Täter mit dem Auto vor? Waren das Parken in der Feuerwehrzufahrt oder die riskanten Fahrmanöver bewusst durchgeführt, um Zeugenaussagen zu provozieren? Hätte man Spuren verwischen wollen, hätte man das Fahrzeug viel schneller irgendwo versenkt.
Der Gedanke mit der Provokation von Zeugenaussagen ist nicht schlüssig, denn für das Auto interessierte sich ja niemand. Es wurde nach diesem nicht gefahndet, solange man dachte, dass HK noch lebte.
Ich kann mir vorstellen, dass die Täter einfach Lust hatten, mit dem Auto herumzufahren und sich toll zu fühlen, weil alles geklappt hatte mit dem Diebstahl des Geldes und der Ermordung des Bestohlenen und weil niemand nach dem Auto fahnden würde, solange HKs Leiche nicht gefunden worden war.
Ich glaube nicht, dass die Täter es verkauft haben, denn dann würde diese Spur zu ihnen geführt haben. Sicherer war es doch, entweder das Auto stehen zu lassen oder es dreisterweise selbst zu nutzen. Dass es klappt, mit einer Geschichte davonzukommen, wenn man das Auto eines Mordopfers gefahren hat, zeigt ja die Vernehmung der beiden Verdächtigen bei der Polizei. Man konnte ihnen nichts nachweisen und sie wurden später wahrscheinlich wegen unerlaubter Führung eines Fahrzeugs belangt, wegen mehr aber nicht.