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Mord an Herbert K. von 1983

1.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 11:20
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Ich bin der Überzeugung, Herr Kahrs nutzte sein Boot um regelmäßig auf die andere Seite zu kommen.
Die Frage, welche ich mir stelle ist, was wollte er dort?
Diese Möglichkeit ist sicher gegeben, dass HK mit seinem kleinen Boot mit Außenmotor auf die andere Seite der Elbe fuhr. Ich teile die Meinung, dass es kein Zufall ist, ihn fast auf gleicher Höhe zum Wohnort gefunden zu haben und es einen Bezug zur Gegend auf der anderen Elbseite dort gab. Leider ist es so typisch für diesen Fall: Wieder stellen sich neue Fragen. Wieso gibt es dafür keine Zeugen? So jemand wie HK wäre doch irgend jemandem aufgefallen... . Wo legte er zum Beispiel mit seinem Boot an? In den beiden XY Fällen wird er als recht großer, dünner Mann mit rötlichen Haaren, Bart und Angelausrüstung dargestellt.(ähnlich Orginalfoto) Überquert so jemand häufiger die Elbe, legt dort an, sucht vielleicht jemanden auf; wieso fällt so eine Person nicht auf?

Was ich zusätzlich öfter denke ist Folgendes: HK ist nach einer Beschäftigung bei einer Speiseeisfirma zum Filialleiter bei Aldi aufgestiegen.Ich gehe mal von einer Vollzeitstelle aus mit Anfahrten zum Arbeitsplatz, die auch nicht gerade wenig Zeitaufwand bedeuten. Dann Familienaufgaben mit 2 Söhnen um die 10 Jahren und eine Ehefrau, der keine Drucksituation bei ihm aufgefallen ist. Schließlich sein Hobby Angeln und alle die vielen Aufgaben, die bei jedem Menschen täglich anfallen: einkaufen, schrifliches Zeug, Verwandtschaft, Auto waschen und und und. Nur mal so als Beispiele. Schließlich muss der Mensch auch noch schlafen und essen. Also ich wäre in dieser Situation, mit einer 6 Tage Arbeitswoche, abends und am Sonntag platt.

Welche Persönlichkeit war / hatte HK? Darüber erfahren wir in den XY Beiträgen wenig. Kurz gesagt es kam raus: Er war Familienvater, Hobbyangler, Filialleiter bei Aldi und, im alten XY Fall kommt raus, ein Zitat einer Aldimitarbeiterin, dass er die Pünktlichkeit in Person war. Zudem tankte er immer an derselben Tankstelle, hatte also feste Gewohnheiten. Seine Frau bezeichnet ihn im XY Beitrag als ehrlichen Menschen. Ich bin mir allerdings durchaus bewußt, dass in XY auch nach einer möglichen Erpressung bzw. Doppelleben gefragt wird. Zu meinen Angaben oben: Jeder Mensch hat am Tag nur 24 Stunden. In den vergangenen Jahren habe ich auch gelernt, dass es Menschen gibt, die in einen Tag wesentlich mehr hinein packen können als ich es könnte. Also ich meine damit, dass es schon Menschen gibt, die ganz, ganz viel jeden Tag absolvieren können. War HK so jemand? In den Filmbeiträgen hatte ich nicht den Eindruck. Zuletzt: HK wird die Elbe ja auch nicht nachts genutzt haben, um ans andere Elbufer zu fahren. Da denke ich war er im Schlafzimmer zuhause.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 13:10
Zitat von AnMAAnMA schrieb:In den beiden XY Fällen wird er als recht großer, dünner Mann mit rötlichen Haaren, Bart und Angelausrüstung dargestellt.(ähnlich Orginalfoto) Überquert so jemand häufiger die Elbe, legt dort an, sucht vielleicht jemanden auf; wieso fällt so eine Person nicht auf?
Das ist eine sehr gute Frage.

Ich habe eine weitere Frage:

Sein Leben lang, bis er ca. 32 Jahre alt wurde, war Herbert Kahrs ein zufriedener Angler, dem es reichte, am Ufer auf Fische zu warten.

Dann begann er, größere Beträge vom Familienkonto abzuheben, ungefähr bis Sommer 1983, als er ein Boot kaufte, denn Frau Kahrs sagte 1983, dass er sich im Sommer ein Boot gekauft hätte.

Es kann auch sein, dass Herbert Kahrs das Boot schon früher hatte und erst im Sommer 1983 den Mut fand, seiner Frau davon zu erzählen. Vielleicht hatte er da schon gemerkt, dass etwas faul war an der Sache mit dem Boot.

Ich vermute, dass ihm seine „Freunde“ den Floh vom Boot ins Ohr gesetzt hatten. Die Frage ist dann, wofür das Boot benötigt wurde.

Kann es sein, dass Herbert Kahrs nur der Besitzer des Bootes war, das für ein Geschäft der „Freunde“ benötigt wurde?

Alternativ könnten die „Freunde“ den Einstieg ins Boot, zusammen mit Herbert Kahrs, so gestaltet haben, dass es nie Zeugen dafür gab.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 13:34
Ich möchte es mal weniger differenziert und kürzer ausdrücken: Es wird also davon ausgegangen, dass ein ursprünglich unbescholtener Bürger, wie HK, mehr oder weniger plötzlich in ein höchst kriminelles Milieu geraten ist. Wie auch immer. Womöglich zufällig. Aber warum? Er hätte sich doch an die Polizei wenden können, wenn ihm was aufgefallen wäre.

Was mich schockte: Die Art seines Todes. Offenbar gefesselt mit rotem Band. Kopfschuss. Und entsorgt in einem Gulli. Wie furchtbar.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 14:29
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Was mich schockte: Die Art seines Todes. Offenbar gefesselt mit rotem Band. Kopfschuss. Und entsorgt in einem Gulli. Wie furchtbar.
Mich und uns hat sein Tod auch geschockt. Wir wohnten damals nur einige 100 Meter von dem ALDI im Langenfelder Damm entfernt. Auch wenn wir ihn nicht kannten, war Herbert Kahrs ein Nachbar, rein gefühlsmäßig. Ein ganz harter, naher Einschlag in unserem Leben war das, mit so einer schrecklichen Entsorgung im Gully. Ein Familienvater!
Zitat von AnMAAnMA schrieb:unbescholtener Bürger, wie HK, mehr oder weniger plötzlich in ein höchst kriminelles Milieu geraten ist. Wie auch immer. Womöglich zufällig. Aber warum?
Vielleicht hatte Herbert Kahrs seine Angel-Auszeiten schon immer genutzt, um seinen anderen, verborgenen sexuellen Wünschen zu folgen. Und genau da kommt dann ein Kenner der Szene wie zum Beispiel Kurt-Werner-Wichmann ins Spiel.

Damals wurde mit Sexualität ja nicht so offen umgegangen wie heute. Zum Beispiel gibt es erst seit 1994 keine strafrechtliche Sondervorschrift zur Homosexualität mehr. Auch in anderen Bereichen der Sexualität musste noch vieles im Geheimen geschehen.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 14:54
Zitat von AnMAAnMA schrieb:In den beiden XY Fällen wird er als recht großer, dünner Mann mit rötlichen Haaren, Bart und Angelausrüstung dargestellt.(ähnlich Orginalfoto) Überquert so jemand häufiger die Elbe, legt dort an, sucht vielleicht jemanden auf; wieso fällt so eine Person nicht auf?
Herr Kahrs war 1,73 cm "groß". Mir kam es auch so vor, als wäre er deutlich größer.
Ich muss dir schon beipflichten. Wenn jemand eine bestimmte Strecke ins Binnenland mit einem Boot fährt und dort öfters irgendwo anlegt, würde das in einer so ländlichen Gegend auffallen und es gäbe nach meiner Einschätzung Zeugen dafür.
Ich bin mir mit meinem Ausflug ins Binnenland selbst nicht mehr sicher, da ich mir alle fallrelevante Orte auf Google-Earth eingezeichnet habe und mir ist das alles zu nah an seiner Arbeitsstelle.
Das Auto parkte öfters in Osdorf (auch im westlichen Bereich von Hamburg), dass Auto wird am Westkai ins Hafenbecken entsorgt (noch näher an seiner Arbeitsstelle).
Eine weitere Sichtung ist im Bereich Schenefeld.
Ich glaube nicht, dass die Täter das Fahrzeug fuhren, sondern Kleinkriminelle, welche dieses in einem örtlichen Nahbereich fanden und dieses benutzten.
Als die Leiche von Herrn Kahrs gefunden wurde und die Zeitungen davon berichteten, bekamen die oder der mit, was man da für ein Fahrzeug fährt und entsorgte es ins Hafenbecken.

Mich beschäftigt seit Tagen, was in den anfänglichen 2 Stunden passiert sein kann.
Die dort dörfliche Bebauung liegt zum größten Teil an Durchfahrtsstraßen. Mehr als 30 Jahre gibt es keinen, welcher ihn oder sein Auto in der Zeit zwischen seiner Abfahrt und dem Tankstellenbesuch gesehen hat. Ein spontaner Gedanke kam mir gerade, dass er sich an einem abgelegenen Ort aufgehalten hat. Vielleicht am Wasser? An seinem Boot? Nur macht dieses ja wenig Sinn, wenn man sowieso schon unter Zeitdruck steht und auf der 40 Kilometer entfernten Arbeit die Filiale eröffnen muss.

Nur mal so laut gedacht:
Er setzt als Datum den 09.09.1983 ein, kann ein Versehen gewesen sein, er wird als nervös beschrieben, aber dieses ist das Datum der Neueröffnung der Aldi-Filiale von Michael Berger.
Am 03.11.1983, Herr Kahrs ist noch nicht gefunden worden, wird auf Micheal Berger und seiner Angestellten 17 mal auf dem Aldi-Parkplatz geschossen, wobei Micheal Berger unverletzt bleibt und die Angestellte von 3 Kugeln schwer verletzt wird.
Am 29.11.19983 wird Herr Kahrs Leichnam gefunden.
2 Tage später wird wieder ein Mordanschlag auf dem Aldi-Parkplatz auf Micheal-Berger verübt, welchen dieser nicht überlebt.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 14:59
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Vielleicht hatte Herbert Kahrs seine Angel-Auszeiten schon immer genutzt, um seinen anderen, verborgenen sexuellen Wünschen zu folgen.
Kann man davon ausgehen, dass die Kripo damals und auch bei der Wiederaufnahme des Falls 2021 genau solchen Erwägungen auch exakt nachgegangen ist? Ich vermute schon. Ich meine bei den Stichworten Doppelleben u Erpressung, die von Seiten der Kripo kamen, denkt man ja auch an sowas. Zumindest heute. Weiß nicht genau, wie das damals war.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 15:03
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Was mich schockte: Die Art seines Todes. Offenbar gefesselt mit rotem Band. Kopfschuss. Und entsorgt in einem Gulli. Wie furchtbar.
Finde ich total ungewöhnlich. Aus welchem Grund tötet man jemanden, welcher augenscheinlich fixiert ist, mit einem Kopfschuss aus nächster Nähe?
Warum die "Entsorgung" in diesem Revisionsschacht?
Die Umgebung der Holmer Sandberge lassen viele Möglichkeiten zu dort jemanden abzulegen, zu vergraben oder was weiß ich.
Aber sich dafür eine Art Gully auszusuchen, welcher dort vermutlich nicht an jeder Ecke zu finden sein wird, finde ich sehr speziell.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 15:34
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:sallomaeander schrieb:
Es gab auf der anderen Seite lange Zeit (ich weiß allerdings nicht, ob das zur Tatzeit schon so war) eine regionale Zentrale von Aldi. Wenn Berufliches etwas mit der Tat zu tun haben sollte, wäre das ein wichtiger Punkt.
Ich habe nicht herausfinden können, ob dieses Zentrallager in Horst schon 1983 dort ansässig war.
Ob dieses 1983 auch schon so war, weiß ich nicht, aber dieses Zentrallager gehörte nach meinen Recherchen, wie alle anderen wohl auch, zu einer eigenständigen Gesellschaft.
Ich gehe davon aus, dass dieses Zentrallager keine Fallrelevanz hat.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:sallomaeander schrieb am 25.05.2021:
Im Kreis Pinneberg, genauer in Horst, befindet sich heute eine regionale Zentrale der Aldi Handelskette. Es wäre interessant zu wissen, ob das 1983 auch schon so war, denn dann ergäbe sich ein räumlicher Bezug des Filialleiters zum Auffindeort und möglichen Tatort.
Es gab auf der anderen Seite lange Zeit (ich weiß allerdings nicht, ob das zur Tatzeit schon so war) eine regionale Zentrale von Aldi. Wenn Berufliches etwas mit der Tat zu tun haben sollte, wäre das ein wichtiger Punkt.
Falls es die besagte Aldi Zentrale zur Tatzeit schon gab, könnte dies durchaus Relevanz haben. Einen persönlichen Bezug zu einer dort beschäftigten Person z.B., allenfalls eine Verflechtung von privater und geschäftlicher Beziehung. Allerdings wäre so etwas doch im Zuge der Ermittlungen abgeklärt worden?


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 15:37
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Kann man davon ausgehen, dass die Kripo damals und auch bei der Wiederaufnahme des Falls 2021 genau solchen Erwägungen auch exakt nachgegangen ist? Ich vermute schon. Ich meine bei den Stichworten Doppelleben u Erpressung, die von Seiten der Kripo kamen, denkt man ja auch an sowas.
Ich denke man darf davon ausgehen, dass diese Thematik umfassend abgeklärt wurde, aber leider ohne entsprechende Erkenntnisse (was natürlich nicht heissen muss, dass da nichts war, man konnte nur bisher nichts in dieser Richtung finden).


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 16:33
Die Geldbeträge begann HK ca. 20 Monate vor seinem Tod abzuheben. Also ab ca. Januar 1982. Da arbeitete er noch beim Speiseeishersteller. Seit Anfang 1983 arbeitete er bei ALDI.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 17:03
Zitat von Sophie98Sophie98 schrieb:Die Geldbeträge begann HK ca. 20 Monate vor seinem Tod abzuheben. Also ab ca. Januar 1982. Da arbeitete er noch beim Speiseeishersteller. Seit Anfang 1983 arbeitete er bei ALDI.
Vielen Dank für die interessante Information.
Interessant zu wissen wäre der Grund für den Wechsel nach Aldi.
Ich meine gelesen zu haben, dass diese Firma sich im Nachbardorf befand und er dort in seiner 10 jährigen Tätigkeit eine bestimmte Position erarbeitet hatte. Teamleiter/Vorarbeiter oder vergleichbares.
Die Aldi-Läden in den 80èr Jahren sind bei Weitem nicht mit den heutigen Läden vergleichbar. Vieles wurde aus Kartons heraus verkauft.
Es wird so 2000/2001 gewesen sein, da lernte ich einen ehemaligen Filialleiter von Aldi kennen.
Der Verdienst lag etwas über den Bundesdurchschnitt, ich meine er berichtete mir damals von etwa 2500 DM/Netto, dafür musste man aber den Laden auf und wieder abschließen und war für alles verantwortlich.
Ich verdiente zum Vergleich damals 2200 DM/Netto als Arbeiter im öffentlichen Dienst.
Wenn ich mir den deutlich längeren Arbeitsweg vor Augen halte und die langen Arbeitstage, dann sehe ich da keine Verbesserung.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 17:35
@Sven1213
Ja, der Grund für den Stellenwechsel wäre interessant zu wissen...

Das Boot hat HK gemäss neuem Filmfall im Sommer 1983 für ca. 1000 Mark gekauft. Wenn man akute Geldsorgen hätte (weil das Familiensparkonto zusammen schmilzt), würde man kaum noch ein Boot für 1000 Mark kaufen. Darum denke ich, dass er das Geld irgendwie "investiert" hat und nicht davon ausging, dass es für immer weg ist.


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Mord an Herbert K. von 1983

01.12.2023 um 18:14
Zitat von Sophie98Sophie98 schrieb:Die Geldbeträge begann HK ca. 20 Monate vor seinem Tod abzuheben. Also ab ca. Januar 1982. Da arbeitete er noch beim Speiseeishersteller. Seit Anfang 1983 arbeitete er bei ALDI.
Daraus schließe ich, dass die Abhebung der Geldbeträge vom Familienvermögen und Bootskauf wohl keinen Bezug zu ALDI hatten, weil sie bereits ein Jahr zuvor begannen.
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Wenn ich mir den deutlich längeren Arbeitsweg vor Augen halte und die langen Arbeitstage, dann sehe ich da keine Verbesserung.
Der Vorteil für Kahrs lag vielleicht ganz woanders. Er kam mit der ALDI-Arbeitsstelle einigermaßen nah ans Hamburger Zentrum heran und konnte mal einen schnellen Abstecher machen zu für ihn interessanten Lokalitäten, und danach immer einen Autostau als Ausrede für längere Abwesenheiten angeben. Er kam heraus aus dem engen Hollern-Twielenfleth, wo alle seine Schritte beobachtet wurden.


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Mord an Herbert K. von 1983

02.12.2023 um 16:07
Was mich bei allen diesen Möglichkeiten sehr stutzig macht: Es gibt offenbar keine Zeugen. Der Mordfall HK war das Thema im Herbst 1983 im Hamburger Bereich und es ging durch die Presse. Auch wenn der ein oder andere aus den womöglich zwielichtigen Lokalitäten aus Scham nicht zur Polizei gegangen ist: zumindest 1 Person hätte sich ein Herz gefasst, damals oder nach dem 1. oder 2. XY Beitrag und etwas zu Protokoll gegeben. Also, ihn da oder dort mal gesehen zu haben. Womöglich ist das ja auch geschehen, und wir wissen es nicht.

Wenn es so wäre, kommt einem noch der kuriose Gedanke er trat in Verkleidung auf, sodass ihn niemand dort erkennen konnte. Aber das wäre auch nur wilde Spekulation.

Dass er seinen Arbeitsplatz aus o.g. Gründen gewechselt hat, glaube ich nach meiner individuellen Meinung nicht. Ich denke einfach er hat dort beim Aldi 500 Mark oder so mehr verdient.

Cerne hat zurecht gesagt zu diesem mysteriösen Fall, dass er ja schon Vieles erlebt habe, so etwas aber nochmal ne neue Dimension hat.


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Mord an Herbert K. von 1983

04.12.2023 um 11:41
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Auch wenn der ein oder andere aus den womöglich zwielichtigen Lokalitäten aus Scham nicht zur Polizei gegangen ist: zumindest 1 Person hätte sich ein Herz gefasst, damals oder nach dem 1. oder 2. XY Beitrag und etwas zu Protokoll gegeben. Also, ihn da oder dort mal gesehen zu haben. Womöglich ist das ja auch geschehen, und wir wissen es nicht.
Das sind gute Punkte, um zu erklären, warum wir nichts über Zeugen wissen.

Die Sache, dass der Sohn einen Geruch nach Fisch an seinem Vater wahrnahm und ihn deshalb nicht umarmen wollte, lässt mich nicht los. Fisch riecht gut, wenn er frisch ist. Herbert Kahrs trug den Fisch in einer Kühlbox nach Hause. Der Fisch war sachgerecht aufbewahrt. Wenn Herbert Kahrs gut gerochen hätte, dann hätte der Sohn ihn wohl doch umarmt. Ob sich Vater und Sohn nach jeder Angeltour umarmt haben, wie es den Anschein haben könnte, ist nicht der springende Punkt. Der andere Sohn wird ja nicht gefragt nach einer Umarmung und die Ehefrau auch nicht.

Ich denke mir, diese Frage nach der Umarmung könnte erfundenes Beiwerk in dem Filmfall sein, um ganz besonders herauszustellen, dass Herbert Kahrs vielleicht widerwärtig roch, was der Sohn damals wahrgenommen hatte, aber für sich behielt in jenem Moment.

Und dann stellt sich die Frage, wie es ein versierter Angler schafft, nach vergammeltem Fisch (oder alternativ vergammeltem Fleisch?) zu riechen.

Dazu fällt mir nur ein, dass ich von einer Hundebesitzerin einmal gehört habe, dass ihr Hund gerne in Aas stöberte und dann immer so schrecklich roch, wie sie mir erklärte. Ist vielleicht so ein Hund mit auf dem Boot gewesen, der gerade in Aas seinen Kopf hereingesteckt hatte? Leichengeruch soll ja besonders gut haften und erst nach Tagen verschwinden. Und ich vermute, dass sich Leichengeruch auch durch Übertragung und Kontakt weiterverbreitet. Auf einem Boot ist es eng und deshalb überträgt sich ein Geruch dort gut. Die Familie Kahrs hatte wohl keinen Hund, denn ein Hund hätte Herrn Kahrs in jedem Fall überschwänglich begrüßt und als Familienmitglied die Wiederkehr des Vaters erwartet an der Tür zusammen mit allen anderen.

Diesen Punkt mit dem Geruch fand die Polizei wichtig, denn sonst hätte man dafür nicht die kostbare Sendezeit verwendet.


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Mord an Herbert K. von 1983

04.12.2023 um 13:20
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Dazu fällt mir nur ein, dass ich von einer Hundebesitzerin einmal gehört habe, dass ihr Hund gerne in Aas stöberte und dann immer so schrecklich roch, wie sie mir erklärte. Ist vielleicht so ein Hund mit auf dem Boot gewesen, der gerade in Aas seinen Kopf hereingesteckt hatte? Leichengeruch soll ja besonders gut haften und erst nach Tagen verschwinden. Und ich vermute, dass sich Leichengeruch auch durch Übertragung und Kontakt weiterverbreitet.
Ja, Hunde suhlen sich schon mal auf toten Tieren. Das einzige, was dann stinkt ist das Fell. "Den Kopf reinstecken" kann ich mir nicht vorstellen, wie das aussehen soll. Ja, sie fressen auch mal totes Tier und stinken dann aus dem Maul. Beides überträgt sich nicht per Luft auf den Halter und schon gar nicht in dem Ausmaß. Ganz abgesehen davon, dass so ein Verhalten in der Regel schon früh abtrainiert wird.

Es soll also eine zweite Person mit auf dem Boot gewesen sein, mit Hund, der obendrein in irgendeiner Art und Weise mit Aas in Berührung kam. Das ist schon sehr konstruiert.


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Mord an Herbert K. von 1983

04.12.2023 um 14:01
Zitat von KoernchenKoernchen schrieb:Ja, Hunde suhlen sich schon mal auf toten Tieren.
Ja, so hatte das die Dame mit dem Hund gesagt, dass er sich gern im Aas wälzt. Ich konnte das so kaum glauben und habe mir gedacht, dass sie damit vielleicht meinte, dass er intensiv daran schnuppert,, um zu prüfen, ob er das Aas fressen möchte.

Das ist ja noch viel schlimmer, wenn sich der ganze Hund mit seinem Fell den Aasgeruch einreibt!
Zitat von KoernchenKoernchen schrieb:Beides überträgt sich nicht per Luft auf den Halter
Nein per Luft überträgt sich das nicht, aber auf einem Boot könnte es sich vielleicht übertragen, wenn es Körperkontakt gibt.

Irgendetwas muss ja gestunken haben, dass Herbert Kahrs die Treppe hinaufstürmte - vielleicht zum Badezimmer? - , nachdem er ein seltsames Feedback von seinem Sohn erhalten hatte.
Zitat von KoernchenKoernchen schrieb:Es soll also eine zweite Person mit auf dem Boot gewesen sein, mit Hund, der obendrein in irgendeiner Art und Weise mit Aas in Berührung kam. Das ist schon sehr konstruiert.
Alles, was wir hier schreiben, stellt ein Konstrukt dar, um die Lücken zu füllen. Ich behaupte nicht, dass es so war. Es könnte auch ein anderer Geruch gewesen sein. Alles hängt eben vom Sohn ab, was er damit meinte, dass der Vater nach Fisch riecht.


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Mord an Herbert K. von 1983

04.12.2023 um 14:53
Der kolportierte unangenehme Gerüche an Herrn Kars könnte auch bei Körperkontakt mit einer Drittperson auf ihn übertragen worden sein.
Oder er hat jemanden bei einer geruchintensiven körperlichen Arbeit geholfen.


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Mord an Herbert K. von 1983

04.12.2023 um 15:00
Sorry für den Tippfehler, meinte natürlich Herrn Kahrs.


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Mord an Herbert K. von 1983

05.12.2023 um 14:27
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Alles, was wir hier schreiben, stellt ein Konstrukt dar, um die Lücken zu füllen.
Ja, genauso ist es. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass der Filmbeitrag bei XY, was den Geruch von Herbert Kahrs angeht, irgendeine tiefere Bedeutung hat. Man wollte da einfach nur einen Dialog starten, ohne jeglichen tieferen Hintergrund m.E.

Vielleicht folgender Gedanke: Kinder mögen es in der Regel nicht so (aus Tierliebe), wenn Tiere erlegt / gefangen werden. Um die Tiere dann zu essen. Viele Kinder finden das eklig, wenn sie es mitansehen müssen. Das ist natürlich ein ambivalentes Thema. Irgendwo muss das Essen ja her kommen. Sehr viele Kinder essen gerne ihre Fischstäbchen zum Beispiel. Da erinnert von der Form her ja gar nichts mehr an den Fisch im eigentlichen Sinne. Ich vermute, dass die Söhne von Herbert Kahrs ähnlichen Ekel davor hatten, wenn ihr Vater einen Fisch mit Kopf und Schwanz "bearbeitet", um für die Pfanne fertig zu machen. Sie kannten das ja womöglich. Das (eine gewisse Abneigung) hat der eine Sohn dann vielleicht sublimiert auf den Geruch des Fisches. Für den Kriminalfall, der hier diskutiert wird, hat das m.E. aber null Komma null Bedeutung.

Sehr interessant, um Lücken zu füllen, wäre es für den Kriminalfall, ein Persönlichkeitsprofil von Herbert Kahrs zu erstellen.


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