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Mord an Herbert K. von 1983

1.635 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 13:08
Zitat von Cyrus114Cyrus114 schrieb:Also, um zum Fall zurückzukommen, dass Frau K von nichts auch nur die geringste Ahnung hatte, liegt absolut im Bereich des Möglichen.
Daran hege ich auch nicht den geringsten Zweifel. Wobei es auch heute noch genügend EhepartnerInnen gibt, die auch nicht alles mit bekommen. Nicht etwa, weil sie unterdrückt würden (was vorkommen kann), sondern weil sie selbst es schön finden, sich nicht um diese Sachen kümmern zu müssen.
Wie schon erwähnt, es gelingt auch heute noch vielen, Doppelleben zu führen oder das Familienbudget zu verpulvern, ohne das man ihnen rechtzeitig auf die Schliche käme. Fällt meistens erst auf, wenn die Kohle oder die Partner dann weg sind.

Daran, dass die Ehefrau K. nicht wusste, dass ihr Mann viel Geld ausgab und wofür, ist leider nichts ungewöhnlich oder verdächtig.


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 13:43
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:Bisher sind wir ja immer davon ausgegangen, dass HK geplant etwas in den ca. 2 Stunden bis zur Tankstellensichtung gemacht hat. Was, wenn er vielmehr versucht hat zu verhindern, an der Aldifiliale anzukommen, wenn er also vor jemandem davongelaufen (bzw. gefahren) ist.
Das würde das Verschlafen erklären (6.30 war ja illusorisch, wenn er erst um 6.15 Uhr daheim aufbrauch), dann fuhr er später hin, sah aber, dass sich die Bedrohungslage noch nicht geändert hatte, führ wieder zurück, musste dann tanken (nervös, weil er sich nicht sicher war, ob er nicht eingeholt wurde) und irgendwie hat man ihn dann im Anschluss doch noch irgendwo abgreifen können.
Das würde dann auch wieder mit einem Erpressungsszenario zusammenpassen, für das er die Abhebungen machen musste.
Das ist interessant, ich war bis jetzt der Meinung die Erpresser hätten ihn mglw. bereits vor der Haustüre abgefangen oder er hatte ein geplantes Treffen...
Aber irgendwie war das nicht rund...
Deine Theorie das er vllt. vor den Erpressern flüchtete, wäre eine Möglichkeit. Er könnte zur Aldifiliale gefahren sein und die Täter haben womöglich dort schon auf ihn gewartet, so dass er umgekehrt ist..


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 16:06
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:isher sind wir ja immer davon ausgegangen, dass HK geplant etwas in den ca. 2 Stunden bis zur Tankstellensichtung gemacht hat
Ja?
Ich nicht.
Geplant war wohl ursprünglich , schnellstmöglich zu seiner Filiale zu kommen,

Das er regelmäßig Beträge abhob um sie jemanden zu borgen, das halte ich für weniger wahrscheinlich, als das er das Geld selbst "verpulverte"
Man verborgt doch nicht monatelang Beträge von mehreren hundert DM und das immer wieder, selbst wenn nie was zurückkommt.

Ob die Abhebungen überhaupt was mit dem Mord zu tun haben, ist keinesfalls als gesichert anzusehen.
Auf jeden Fall muß der Mann ein irgendwie geartetes Doppelleben geführt haben.


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 16:18
@Nightrider64

Ne, das wissen wir (und auch die Ermittlungsbehörden) nicht. Klar, unter normalen Umständen würde man annehmen, dass der Filialleiter, nachdem er aus Versehen verschlafen hat, möglichst schnell zu seiner Arbeit kommen will.

Aber offensichtlich ist das ja nicht passiert - es gibt also nur folgende Möglichkeiten

a) HK hatte es tatsächlich vor, aber irgendwer/irgendwas hat ihn bereits von 8.30 Uhr davon abgehalten (also z.B. eine Entführung/Aufhalten/Auflauern in der Nähe seines Wohnortes oder auch etwas ganz banales wie eine Autopanne), sodass er um 8.30 Uhr immer noch in der Nähe der Tankstelle war.
b) HK hatte es niemals vor, d.h. er wusste schon morgens beim Aufstehen, dass er vor 8.30 Uhr noch etwas erledigen muss, was nicht in die Richtung der Filiale liegt. Das hat möglicherweise länger gedauert als geplant oder lief nicht, wie geplant, jedenfalls war er nicht rechtzeitig an der Filiale (was ihm beim Aufstehen evtl. noch als Option erschienen war, vielleicht, weil er in der Vergangenheit auch schon öfter gemacht hatte) und musste auch noch tanken.
c) HK hatte es deshalb nicht vor, weil er wusste, was ihn an der Filiale erwartete oder weil er, als er sich der Filiale näherte, sah, was ihn dort erwartete, weswegen er zurück-/davonfuhr. Das würde zumindest erklären, warum er plötzlich um 8.30 nervös an der Tankstelle auftauchte, um nochmal zu tanken.


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 17:01
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Vieles spricht dafür, dass der/die Ablegende/n über Ortskenntnis verfügten.
Da spricht eigentlich derzeit überhaupt nix dafür.

Diese Sielsysteme zur Entwässerung dürften in Norddeutschland mit Meernähe sehr verbreitet sein (Ebbe/Flut/Hochwasser etc). Die Landwirte, die die Leiche von K. gefunden haben, sind doch auch von irgendeinem Verband beauftragt worden.

Vermutlich muss man da nur auf einer ruhigen Landstraße auf einen zufällig vorbeikommenden Feldweg abbiegen, um fündig zu werden.

Ich empfehle, sich den Tatort auf goole maps noch einmal genauer anzusehen (darf man hier leider nicht posten – da ist heute ein Golfplatz). Je nachdem wo der Schacht war, wäre dieses von der Straße aus noch zu sehen gewesen.


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 17:07
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das er regelmäßig Beträge abhob um sie jemanden zu borgen, das halte ich für weniger wahrscheinlich, als das er das Geld selbst "verpulverte"
Da habe ich aber erst einen Fall gelesen, wo ein Lehrer tagsüber hoch angesehen Mathematik und Physik unterrichtet hat und abends dann die Spielcasinos und Prostituierte besucht hat. Einer Prostituierten hat er sogar Geld geliehen....

Irgendwann kam es auch noch zu einem Mord. Also nix ist unmöglich.


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25.05.2021 um 17:20
@Eisbar
Selbstverständlich spricht einiges dafür, das die Leichenablage geplant an diesem Ort statt fand.
Den Gullydeckel auf dem Feldweg musste man erst einmal kennen.
Unwahrscheinlich, das man planlos und ortsunkundig mit dem erschossenen Mann durch die Gegend fuhr und zufällig einen solchen Deckel entdeckte, der zudem auch noch zugänglich war.


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 18:00
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Selbstverständlich spricht einiges dafür, das die Leichenablage geplant an diesem Ort statt fand.
Den Gullydeckel auf dem Feldweg musste man erst einmal kennen.
Das denke ich auch:
1. Der Täterschaft war das Vorhandensein des Kanals dort womöglich bekannt.
2. Der Kanal musste aber auch zugänglich sein (d.h. z. B. nicht irgendwo im umzäunten Gebiet), so dass man dort schnell hin und wieder weg konnte.
3. Die Täterschaft wusste, dass der Kanal relativ unkompliziert zu öffnen war (im Filmfall wurde der schwere Deckel einfach nur seitllich weggeschoben). Ich könnte mir vorstellen, dass Kanaldeckel normalerweise nicht so leicht zu öffnen gehen, also irgendwie verhakt sind oder man ein spezielles Werkzeug benötigt. Das wir hier augenscheinlich nicht der Fall.
4. Möglicherweise war der Kanal gut zugänglich, z. B. mit einem Fahrzeug.
5. Vermutlich gab es Uhrzeiten, zu denen die Wahrscheinlichkeit gering war, dass Zeugen die Ablage beobachten und die Täterschaft kannte diese Zeiten. Weil sie hier womöglich nicht zum ersten Mal war, sondern sich hier auskannte.
Zitat von EisbarEisbar schrieb:Diese Sielsysteme zur Entwässerung dürften in Norddeutschland mit Meernähe sehr verbreitet sein (Ebbe/Flut/Hochwasser etc).
@Eisbar: Wie funktionieren diese Sielsysteme genau? Das Wasser fließt nur in eine Richtung und wenn es aus der anderen Richtung (aus Richtung Meer) fließen würde, schließt sich ein Ventil oder wie hat man sich das vorzustellen? Seit wann gibt es diese Sielsysteme überhaupt? Danke vorab.


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 18:07
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:a) HK hatte es tatsächlich vor, aber irgendwer/irgendwas hat ihn bereits von 8.30 Uhr davon abgehalten (also z.B. eine Entführung/Aufhalten/Auflauern in der Nähe seines Wohnortes oder auch etwas ganz banales wie eine Autopanne), sodass er um 8.30 Uhr immer noch in der Nähe der Tankstelle war.
b) HK hatte es niemals vor, d.h. er wusste schon morgens beim Aufstehen, dass er vor 8.30 Uhr noch etwas erledigen muss, was nicht in die Richtung der Filiale liegt. Das hat möglicherweise länger gedauert als geplant oder lief nicht, wie geplant, jedenfalls war er nicht rechtzeitig an der Filiale (was ihm beim Aufstehen evtl. noch als Option erschienen war, vielleicht, weil er in der Vergangenheit auch schon öfter gemacht hatte) und musste auch noch tanken.
c) HK hatte es deshalb nicht vor, weil er wusste, was ihn an der Filiale erwartete oder weil er, als er sich der Filiale näherte, sah, was ihn dort erwartete, weswegen er zurück-/davonfuhr. Das würde zumindest erklären, warum er plötzlich um 8.30 nervös an der Tankstelle auftauchte, um nochmal zu tanken.
Ja, das macht es enorm schwierig und spielt dem oder den Täter(n) in die Hände, Ort und Zeit des Tatgeschehens zu verschleiern. Gewiefte Täter versuchen oftmals, Orte und Zeiten ihrer Taten zu "verlegen", so dass sie es nicht gewesen sein können, weil sie zu der einer bestimmten Zeit an einem anderen Ort waren oder weil sie für die bestimmte Zeit ein Alibi haben.


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 18:57
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:b) HK hatte es niemals vor, d.h. er wusste schon morgens beim Aufstehen, dass er vor 8.30 Uhr noch etwas erledigen muss, was nicht in die Richtung der Filiale liegt.
Halte ich für ausgeschlossen, weil er zu spät dran war und ursprünglich sogar seinen Sohn mitnehmen wollte.
Glaube kaum, daß er seinen Sohn in so eine Gefahr gebracht hätte. Er hätte von Anfang an anders reagiert.
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:) HK hatte es deshalb nicht vor, weil er wusste, was ihn an der Filiale erwartete oder weil er, als er sich der Filiale näherte, sah, was ihn dort erwartete, weswegen er zurück-/davonfuhr.
Was sollte das denn gewesen sein. Da fehlt mir die Phantasie.
Erstmal in der Filiale angekommen wäre er am sichersten dort gewesen. Und wenn er erst dann dort aufgekreuzt wäre, wenn seine Angestellten wartend auf den Chef vor der Tür standen. Oder gleich zur Polizei.
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:) HK hatte es tatsächlich vor, aber irgendwer/irgendwas hat ihn bereits von 8.30 Uhr davon abgehalten (also z.B. eine Entführung/Aufhalten/Auflauern in der Nähe seines Wohnortes oder auch etwas
Die einzig mir plausibel erscheinende Annahme. Er wurde abgefangen, von wem auch immer.
Das Ganze muss so wichtig gewesen sein, das er anhielt und in Kauf nahm, das seine Filiale nicht rechtzeitig öffnen konnte.


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 19:31
Ich möchte noch einmal auf das Zentrallager von Aldi in Horst zu sprechen kommen. Falls es 1983 schon bestanden hat, so könnten die zwei Stunden zwischen Abfahrt des Filialleiters von zu Hause und seiner Sichtung an der Tankstelle in Heimatnähe damit zusammenhängen, dass er versucht haben könnte, über die nördlich gelegene Elbfähre Glückstadt-Wischhafen nach Horst zu gelangen. Wenn dort wegen des Andrangs anderer Fahrzeuge lange Wartezeiten bestanden haben, könnte HK sein Vorhaben überdacht und dann zurückgekehrt sein. Die Fahrtzeit von Twielenfleth zur Elbfähre beträgt ungefähr 40 min., inklusive vergeblicher Wartezeit könnte das passen.

Später könnte der Filialleiter auf dem herkömmlichen Weg durch den Elbtunnel erneut versucht haben, nach Horst zu gelangen.

Damit diese Hypothese irgendeinen Sinn ergibt, müsste es natürlich einen Grund gegeben haben, morgens direkt zum Zentrallager zu fahren. War es für Filialleiter möglich, dort mit einem Verantwortlichen, z.B. einem Regionalleiter, zu sprechen? Gab es einen Grund dafür? Etwa Unregelmäßigkeiten beim Beladen der von Horst aus die Filialen anfahrenden Lkw? Hatte HK etwas entdeckt, das so wichtig war, dass er sofort einen Verantwortlichen persönlich sprechen wollte? War es etwas, mit dem er seine Frau nicht belasten wollte?


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 19:42
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Was sollte das denn gewesen sein. Da fehlt mir die Phantasie.
Erstmal in der Filiale angekommen wäre er am sichersten dort gewesen. Und wenn er erst dann dort aufgekreuzt wäre, wenn seine Angestellten wartend auf den Chef vor der Tür standen. Oder gleich zur Polizei.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass HK die Täter nicht gekannt hat, mMn. wurde er erpresst.
Er hat sie mglw. auf dem Parkplatz (Aldi) stehen sehen und ist gleich wieder weggefahren.
Wer tötet denn eine Person mit einem Kopfschuss, die Täter kommen für mich aus einem kriminellen Milieu.
Das sie nur sein Fahrzeug haben wollten und ihn deshalb erschossen haben, das fände ich seltsam...


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 20:16
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass HK die Täter nicht gekannt hat, mMn. wurde er erpresst.
Er hat sie mglw. auf dem Parkplatz (Aldi) stehen sehen und ist gleich wieder weggefahren.
Kann sein.
Aber irgendwo muss er seine Mörder ja dann doch aufgenommen haben.

Ich denke aber eher, ihm wurde am Dorfausgang direkt nachdem er losgefahren war abgefangen.
Vielleicht dachte er zunächst er käme mit einem klärenden Gespräch davon.
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Das sie nur sein Fahrzeug haben wollten und ihn deshalb erschossen haben, das fände ich seltsam...
Bei der "alten Gurke", die kaum noch was wert war, kann ich auch nicht glauben, das es um das Auto ging


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 20:20
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Selbstverständlich spricht einiges dafür, das die Leichenablage geplant an diesem Ort statt fand.
Den Gullydeckel auf dem Feldweg musste man erst einmal kennen.
Unwahrscheinlich, das man planlos und ortsunkundig mit dem erschossenen Mann durch die Gegend fuhr und zufällig einen solchen Deckel entdeckte, der zudem auch noch zugänglich war.
Darauf möchte ich gerne eingehen.
Das denke ich auch.
Es gab unzählige Möglichkeiten in diesem Gebiet, aber da sucht man sich einen Revisionsschacht aus?
Ich kenne die Gegend nicht, aber davon wird es dort nicht viele geben.

Ich gehe davon aus, dass der Täter diese Gegebenheit kannte und sich zu nutze gemacht hat.


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 21:01
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Darauf möchte ich gerne eingehen.
Das denke ich auch.
Es gab unzählige Möglichkeiten in diesem Gebiet, aber da sucht man sich einen Revisionsschacht aus?
Und auf dem Weg dorthin befindet sich Schenefeld, Kr. Pinneberg:
Obwohl Schenefeld zu Schleswig-Holstein gehört, gab und gibt es wegen der geografischen Nähe infrastrukturelle Anbindungen an Hamburg. Bis zum 1. Juli 1993 gab es eine gemeinsame Postleitzahl (2000), die Zugehörigkeit zum telefonischen Ortsnetz Hamburgs besteht bis heute.
Quelle: Wikipedia: Schenefeld (Kreis Pinneberg)

Wir erinnern uns, hier fand die Sichtung des Toyotas durch einen Zeugen mit den Initialen "JE" statt (Anm. der mittlere Teil des Kfz-Kennzeichens des Toyota lautete "JE"), mit plötzlichem 360 Grad Richtungswechsel an einer Kreuzung.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter einen Bezug zu Schenefeld hatte. Denn ich kann mir kaum vorstellen, dass man noch eine weite Strecke zurückgelegt hat für die Ablage. Dafür spricht auch die geringe Kilometerleistung des Toyota seit Betankung (~190 km). Die Frage ist, wo das auffällige Fahrzeug zwischen dem mutmaßlichen Tatzeitpunkt (10.09.1983) und der Sichtung in Osdorf (27.11.1983) abgestellt war, ohne dass es bemerkt wurde.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Bei der "alten Gurke", die kaum noch was wert war, kann ich auch nicht glauben, das es um das Auto ging
Absolut, das Fahrzeug hatte 1972 neu 6.890,- DM Listenpreis gekostet:
In Deutschland wurde der Corolla ab März 1971 als Limousine und Coupé (6890 DM und 7650 DM) angeboten, ein Jahr später folgte der dreitürige Kombi (7795 DM). Alle hiesigen Versionen besaßen den 1,2-Liter mit 58, später 55 DIN-PS (43/40,5 kW).
Quelle: Wikipedia: Toyota Corolla#Corolla (E20, 1970–1974)

Mittlerweile (1983) war das Auto aber 11 Jahre alt. Das Auto dürfte damals nun wirklich keinen nennenswerten monetären Restwert mehr gehabt haben.


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 21:16
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Auf jeden Fall muß der Mann ein irgendwie geartetes Doppelleben geführt haben.
Das ist ja eigentlich gar nicht sicher. Vielleicht gab er das Geld tatsächlich im Rotlichtmilieu aus oder im Casino, aber würde man in dem Fall tatsächlich von einem richtigen Doppelleben sprechen?

Ich kann mir mittlerweile gut vorstellen, dass weder das private Geld noch dessen Verwendung etwas mit dem Fall zu tun haben.

Wir haben hier ja schon die Raubüberfälle/-morde in HH zu der Zeit ausführlich diskutiert. Vielleicht war er einfach zur falschen Zeit am falschen Ort und das "nervöse" Auftreten (das nicht objektiv bestätigt werden kann) an der Tankstelle hatte noch gar nichts mit der Vorahnung eines Verbrechens zu tun.

Vielleicht gab es hier eine zufällige Kombination an Ereignissen, die die Lösung des Falls so kompliziert erscheinen lassen, aber eigentlich nichts miteinander zu tun haben.


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Mord an Herbert K. von 1983

25.05.2021 um 23:39
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Was sollte das denn gewesen sein. Da fehlt mir die Phantasie.
Erkärungen gäbe es dafür schon. Also, nehmen wir noch einmal den Fall KR.....offensichtlich scheint es schon früh morgens eine Menge Bargeld seinerzeit in ALDI-Filialen an einem Samstagmorgen gegeben zu haben. Wenn er verschuldet war (bei den "falschen" Leuten) und zunächst sein Sparbuch dafür "geplündert" hat und das nicht reichte, dann haben ihm diese Leute vielleicht vorgeschlagen, bei einem "abgesprochenen" Überfall frühmorgens keine Gegenwehr zu leisten. Aber er könnte Skrupel gehabt haben und wollte sich genau dem entziehen, daher das "Verschlafen"...

Wäre interessant zu wissen, inwieweit allgemein bekannt, dass auch frühmorgens (an einem Samstag) so viel Bargeld schon in der Filiale verfügbar war (das ist für einen Überfall an sich eine idealere Zeit als sagen wir 18.30 Uhr, weil gerade an Samstagen da echt wenig los sein dürfte, insbesondere wenn der Filialleiter üblicherweise deutlich vor den anderen Mitarbeiter*innnen kommt)

Jetzt kommt der Mordfall KR ins Spiel: Der Täter war ja auch verschuldet und hat seinen "Gläubigern" vielleicht erzählt, wie er das Geld "beschaffen" kann. Wie gesagt, die Umstände sprechen dafür, dass er das Geld schnell irgendwo abgeliefert hat und er um alles in der Welt dazu schweigen wollte.

Und da die Täter dieses Wissen aus dem Fall KR gehabt haben mögen, haben sie sich daran erinnert und HK einen "Vorschlag" gemacht, wie er ihnen das Geld beschaffen kann. Er hat nicht mitgemacht und ist absichtlich zu spät gekommen, in der Hoffnung, er könne den Laden gemeinsam mit Kollegen betreten. Er hat die Täter aber schon vor dem Aldi gesehen und ist wieder umgekehrt, die haben ihn gesehen und fuhren ihm nach, sein Tank war leer, er musste tanken. Er war sehr nervös, hatte aber noch nicht bemerkt, dass die Täter ihm schon dicht auf den Fersen waren. Nach dem Tankvorgang haben sie ihn irgendwo gestellt an einer günstigen Stelle oder ein Täter ist gar schon heimlich auf den Rücksitz geklettert, wenn das Fahrzeug offen war

Das ist eine Version, bei der die Geldabhebungen, das Verschlafen und die spätere Sichtung bei der Tankstelle im Kontext einen Sinn ergeben könnten. Ist nur eine Theorie.

Der Mordfall KR elektrisiert mich deshalb, weil er am Samstagmorgen um 6.30 Uhr wohl stattfand. Also der gleiche Wochentag und die gleiche Uhrzeit, sogar im gleichen Stadtteil, wo HK normalerweise hätte ankkommen sollen...zu viele Zufälle.


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Mord an Herbert K. von 1983

26.05.2021 um 03:56
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Daran, dass die Ehefrau K. nicht wusste, dass ihr Mann viel Geld ausgab und wofür, ist leider nichts ungewöhnlich oder verdächtig.
Das ist in der Tat nicht ungewöhnlich gewesen. Mein Onkel hat die finanziellen Angelegenheiten immer selbst geregelt; meine Tante bekam ihr Haushaltsgeld und fertig. Bei meinen Großeltern war es genauso.

Ganz interessant war das beim Bruder meiner Großmutter. Seine Frau hat sich um die Finanzen gekümmert. Sie hat das Geld, das sie nicht benötigt haben, zur Bank gebracht. Er ist da nie mitgegangen. Erst als seine Frau gestorben war, wusste er, wie viel Geld sie überhaupt hatten und ist fast hinten rübergekippt: es waren mehrere 100000 DM.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Mittlerweile (1983) war das Auto aber 11 Jahre alt. Das Auto dürfte damals nun wirklich keinen nennenswerten monetären Restwert mehr gehabt haben.
Der Wert dürfte nicht mehr die Welt gewesen sein. So ein Corolla ist ja auch nichts besonderes, vom Image der Reissschüssel mal abgesehen. Das hört man ja teilweise immer noch. Es war ja auch kein 2000gt, der zumindest heute ein Vermögen wert ist oder einen Honda S800, bei dem es sich um das erste japanische Auto in Deutschland handelt und die seinerzeit in Hamburg angekommen sind.

Bezüglich der Sendung von 1984.

Ich habe da nochmal reingeschaut und es ist erst sehr spät die Rede von den Abhebungen. Nachdem der Schlüsselbund und die Geldtasche beschrieben worden sind, erwähnt Eduart Zimmermann die, dass über mehrere Monat etwa 30000DM abgehoben worden sind.


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Mord an Herbert K. von 1983

26.05.2021 um 09:49
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Wäre interessant zu wissen, inwieweit allgemein bekannt, dass auch frühmorgens (an einem Samstag) so viel Bargeld schon in der Filiale verfügbar war
Das konnte im Zusammenhang mit der Ermordung von Käthe R. jedermann in der Zeitung lesen, hier im Hamburger Abendblatt am 21.04.1983 zum Beispiel, und es dürfte daher auch in Verbrecherkreisen die Runde gemacht haben:
ermordet (wie berichtet) um 06:30 am 23. Oktober 1982 an Ihrem Arbeitsplatz
und
So habe er das Geld ("insgesamt rund 29.000 Mark") aus dem Tresor rauben wollen
Quelle: https://www.abendblatt.de/archive/1983/pdf/19830421.pdf/ASV_HAB_19830421_HA_006.pdf

Es war auch ein Studiofall in AZ XY am 26.11.1982:
SF 6: Kripo Hamburg - Vermisstenfall Käthe R.: Überfall und vermutlich Mord. In der Sendung wird bereits mitgeteilt, dass ein Tatverdächtiger festgenommen wurde.

Geklärt: Harry M. wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Urteil aus der Kategorie "Mord ohne Leiche". Danach verriet der Täter das Versteck, die Suche wurde jedoch von den Behörden eingestellt. Sie wird auf einer Mülldeponie in Breitenfeld vermutet.
Quelle: https://www.wikixy.de/Sendung_vom_26.11.1982


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Mord an Herbert K. von 1983

26.05.2021 um 10:00
Zitat von sören42sören42 schrieb am 18.05.2021:Demnach hätte Herr K. 37,8 Liter Sprit getankt (49,15/1,3). Wenn der Tankinhalt z. B. 40 Liter war (ich denke, das bekommen wir im Laufe der Zeit noch genauer raus) wäre der Tank wirklich fast leer.
So, der Tankinhalt des Toyota Corolla (Sedan) 1.2, BJ 1972, betrug 45 Liter. Der DIN Verbrauch betrug 8,1 L/100 km im Durchschnitt (also mehr als hier: https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/536047.html berichtet) . Sobald ich etwas Schriftliches dazu habe, reiche ich den Beleg dazu gerne nach.

Demnach wären zum Tankzeitpunkt also noch 7,2 Liter Sprit im Tank gewesen, das hätte noch bis Hamburg gereicht, nicht aber für den Rückweg (geschweige denn den Weg in die "Holmer Sandberge", sofern das Fahrzeug von Herbert K. dazu benutzt wurde).


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