Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Forester schrieb:Von daher kann man spekulieren, diskutieren, suchen, äußern usw was man will, man muss die Zeit für den Fall bzw den Zufall arbeiten lassen.

Man muss warten, bis Frau Salice gefunden wird. Vorher kann man wirklich nichts sagen.

Forester schrieb:Na gut. Es kann sein, dass sie in einer "Felsspalte" oder einer anderen völlig unzugänglichen Stelle unweit des großflächigen Suchgebietes liegt und in den drei Jahren bisher dort noch niemand vorbeikommen, vorbeigeflogen oder vorbei geschnüffelt ist als Hund und noch keine Forstarbeiten stattgefunden haben.

Vielleicht lag sie auch in einem Gebüsch und inzwischen haben Tierfraß und Vegetation alles eingeebnet.

Ich hatte ja anfangs gefragt, "werden die Stellen an denn gesucht wurde zentral dokumentiert (wann, wo wie, evtl. Fotos) aber das ist wohl nicht der Fall. Daher weiß keine, ob an einer schwer zugänglichen Stelle richtig gesucht wurde. Und nicht: "dort wurde schon gesucht, da war nichts".

JosephConrad schrieb am 25.10.2021:Forester schrieb:
Ich gehe allerdings davon aus, dass auch die Bergwacht davon weiß und wusste und somit dort schon gesucht wurde.

.. und alle verdächtigen Stellen, die abgesucht wurden, mit Foto und Kommentaren in einem Ordner dokumentiert haben.

JosephConrad schrieb:Vielleicht lag sie auch in einem Gebüsch und inzwischen haben Tierfraß und Vegetation alles eingeebnet.

Ich bezweifele, daß Tiere Rucksäcke und Zeltstangen fressen. Wenigstens das Gepäck wäre noch zu finden.

PeterWimsey schrieb:Ich bezweifele, daß Tiere Rucksäcke und Zeltstangen fressen. Wenigstens das Gepäck wäre noch zu finden.

Der Rucksack wird zerfressen, was übrig bleibt kann im Gebüsch liegen, unbter Laub oder längst überwachsen sein.

@PeterWimsey
Das Gepäck bzw die Ausrüstung kann definitiv nicht verrottet oder aufgelöst sein, da die Materialien weder von Tieren gefressen werden können, noch ansich verrotten können, bzw bis zu 200 Jahre benötigen um sich zu zersetzen.

Ebenfalls können Knochen nicht komplett aufgefressen oder aufgelöst sein, wie mein geposteter Fall "Sonja Engelbrecht" u.a. beweist.

JosephConrad schrieb:Der Rucksack wird zerfressen, was übrig bleibt kann im Gebüsch liegen, unbter Laub oder längst überwachsen sein.

Kann sein, muß aber nicht. Man findet so viel im Wald und das ist auch nicht alles von Wildtieren zerfressen.

CorvusCorax schrieb:Kann sein, muß aber nicht. Man findet so viel im Wald und das ist auch nicht alles von Wildtieren zerfressen.

War nichr beim Fund von Jeff Freiheit so ziemlich alles unter Laub verborgen?

JosephConrad schrieb:War nichr beim Fund von Jeff Freiheit so ziemlich alles unter Laub verborgen?

Der lag verdeckt unter Latschenkiefern. Aber zuvor hatte man seinen Schuh und den Rucksack gefunden.

CorvusCorax schrieb:Der war vor Ort ja einige Stunden auf der Piste, wieso sollte er dann stundenlang "langweilige" Wegränder zeigen? Das schaut sich doch keiner an.

Richtig. Und man kann sich daher auch fragen, warum Scarlet denn dann vom Weg abgewichen und querfeldein gelaufen sein soll. Denn das müsste sie ja aus irgendeinem Grund, wenn man davon ausgeht, dass sie irgendwo soweit abseits des Weges liegt, dass sie nicht gefunden wurde.

brigittsche schrieb:Richtig. Und man kann sich daher auch fragen, warum Scarlet denn dann vom Weg abgewichen und querfeldein gelaufen sein soll. Denn das müsste sie ja aus irgendeinem Grund, wenn man davon ausgeht, dass sie irgendwo soweit abseits des Weges liegt, dass sie nicht gefunden wurde.

Weil sie nie dort war? Weder auf dem Weiherweg Richtung Schwarzenbach, noch auf der restlichen E6?

Kein Mantrailer hat jemals die Richtung zur E6 eingeschlagen. Diese Spur wäre aber mindestens so frisch bzw. so kalt gewesen, so es sie denn gegeben hätte, wie die Spur, die die Mantrailer zum IK verfolgt haben. Die IK-Spur steht nach wie vor im Raum, wobei wir hier ja immer vom IK = Ibacher Kreuz reden, die Hunde aber nach BFS-Statements bis in den Ort Ibach gelaufen sind, bzw. bis zum Ibacher Steinbruch, was wiederum auch zwei verschiedene Locations sind.
Sei´s drum - ob Ibach-Ort oder Ibacher Steinbruch - dort endete dann die Spur, aber nicht weil die Duftspur abgebrochen wäre, nein, weil die Hunde nicht mehr konnten. Und deshalb hat man dann seitens der Polizei den Mantrailern untergejubelt, sie hätten eine Rückwärtsspur vom Vortag verfolgt. Ich erinnere mich, dass einer der Hundeführer sehr angesäuert war und darauf beharrt hat, dass die Hunde einer Vorwärtspur gefolgt sind.

Es kann die unglaublichsten Zufälle geben, wie man am Fall Tanja Graeff sieht. Ein Mensch liegt tot keine 800 m entfernt vom Ort seiner letzten Sichtung, und man findet ihn erst durch Zufall 7 Jahre später.

Diese Zufälle gibt es, aber die bringen einen letztendlich nur dann weiter, wenn Kommissar Zufall die Ermittlungen zum Ende bringt. Das kann bei Scarlett auch passieren.

Bis dahin kann man spekulieren bis ins kleinste Detail, aber eben auch konstatieren, was denn eine größtmögliche Anzahl von Zufällen ist, die in ihrer Gesamtheit eher unwahrscheinlich wären (aber natürlich nicht unmöglich).

Wenn ich jetzt also konstatiere, dass sich Scarlett beträchtlich Zeit ließ, um eine der anstrengendsten Etappen des Schluchtensteigs zu gehen, sie für den Anschluss an diese Etappe keinerlei Buchung für eine Übernachtung vornahm, die Hunde keinerlei Spur von ihr bis zum Einstieg in diese Etappe aufnahmen, sie auf der Etappe von keinem Menschen wissentlich gesehen wurde, obwohl im XY Bericht darauf hingewiesen wird, dass sich davor viele Wanderer an die alleinreisende blonde Frau erinnern konnten, keine wirklich beweiskräftige Spur von ihr gefunden wurde (kein Körper, kein Gegenstand und auch keine Spuren eines Kampfs, kein Schrei, keine Nachricht, dass sie jetzt auf dem Weg sei), sie an anderer Stelle von einem Zeugen, der ihren Rucksack beschrieb und sich mit ihr unterhalten hat, gesichtet wurde (weit entfernt vom Schluchtensteig) und zudem ihr damaliger Freund, den sie heiraten wollte (!) meinte, dass sie sich am Telefon merkwürdig verhalten hätte (das ist wohl der Mensch, der ihr zum damaligen Zeitpunkt am nächsten stand) - dann lässt die Summierung dieser Ereignisse nur einen wahrscheinlichsten Schluss zu:

Sie ist diese letzte 6. Etappe niemals angetreten.

Und dann wären natürlich auch alle Suchen nach ihr entlang dieser Etappe sinn- und erfolglos.

brigittsche schrieb:Richtig. Und man kann sich daher auch fragen, warum Scarlet denn dann vom Weg abgewichen und querfeldein gelaufen sein soll. Denn das müsste sie ja aus irgendeinem Grund, wenn man davon ausgeht, dass sie irgendwo soweit abseits des Weges liegt, dass sie nicht gefunden wurde.

Notdurft? Tier gesehen, Photo machen? Möglich ist das schon.

Seit fast 3 Jahren verfolge ich den Fall. War am Sa. danach nach dem Verschwinden selbst in der Nähe Wandern (Menzenschwand). Vom Verschwinden habe ich erst viel später erfahren (2021), durch ein Plakat in Todtmoos. Mittlerweile vermute ich einen 2. Fall àla Tanja Gräff: Verschwinden mysteriös; gefunden nur durch Zufall, viele Jahre später, Ablauf für immer ungeklärt, aber Verbrechen sehr wahrscheinlich. Tanja Gräff könnte auch selbst vom Felsen (betrunken & in Dunkelheit) abgestürzt sein. Oder aber durch ein Verbrechen: Sie wurde genötigt/belästigt, gedrängt oder geschubst. Im Fall von Scarlett: Angefahren, Bedrängt, Überfallen. Ebenso (un)wahrscheinlich: Gesundheitliche Problem(e) (z.B. Kreislaufkollaps), an einer versteckten Stelle.

@Teutone:
War Scarlett gutgläubig genug, und würde zu einem Fremden ins Auto steigen?
Wenn sie verletzt war, hätte sie das Angebot, sich nach Stühlingen fahren zu lassen, von einem Wildfremden womöglich angenommen?

Ich wünschte, wir könnten irgendwie helfen.

Strongbow schrieb:Sie ist diese letzte 6. Etappe niemals angetreten.

Weil Sie

A) eine andere (spannendere) Route nach Wehr entdeckt hat (z.B. einsame Tanne)
B) zurück zum Auto Wandern wollte (korrespondiert mit einer vermeintlichen Sichtung von S. am Sportplatz Ortseingang St. Blasien @facebook, wurde der Polizei gemeldet) sowie den Hundespuren zum IB
C) Todtmoos niemals verlassen hat

Irgendwie drehen wir uns im Kreis und jonglieren mit (Un)wahrscheinlichkeiten...

profressor schrieb:Weil Sie

A) eine andere (spannendere) Route nach Wehr entdeckt hat (z.B. einsame Tanne)

Also, ich weiß ja nicht, ob man ins westliche Bergland hochläuft, von dort runter nach Zell und dann nach Wehr läuft, wenn man die Schluchtensteigtour zu Ende bringen will und die sehr schöne Wehrataletappe vor einem liegt.

CorvusCorax schrieb:Also, ich weiß ja nicht, ob man ins westliche Bergland hochläuft, von dort runter nach Zell und dann nach Wehr läuft, wenn man die Schluchtensteigtour zu Ende bringen will und die sehr schöne Wehrataletappe vor einem liegt.

Streckenergeiz ja, aber es ist sicher nicht die schönste Etappe der Wanderung (das wären eher Wutachschlucht & Wutachflühen). Die E6 ist nicht so toll und daher austauschbar.

profressor schrieb:Streckenergeiz ja, aber es ist sicher nicht die schönste Etappe der Wanderung (das wären eher Wutachschlucht & Wutachflühen). Die E6 ist nicht so toll und daher austauschbar.

Ich habe auch nicht behauptet, dass die Wehrataltetappe schöner als die Wutachschlucht ist; diese ist sicher um einige spektakulärer und schwieriger als die E 6.
Aber deine Route zur Einsamen Tanne in Zell ist jetzt sicher nicht der ultimative Kick. Da hat das Wehratal eindeutig mehr zu bieten.

CorvusCorax schrieb:Also, ich weiß ja nicht, ob man ins westliche Bergland hochläuft, von dort runter nach Zell und dann nach Wehr läuft, wenn man die Schluchtensteigtour zu Ende bringen will und die sehr schöne Wehrataletappe vor einem liegt.

Eine der schwierigsten Voraussetzungen ist, dass wir uns in Scarlett reinversetzen versuchen. Wir kennen diese Person null persönlich sondern nur das Bild von ihr, was uns durch die Medien vorgegeben wurde. Alleine das CV von ihr gibt mir Rätsel ohne Ende auf. Dann ihr Verhalten auf der Wanderung. Diese Mischung aus Redseligkeit und gleichzeitiger Isolation eine solche Strecke alleine zu wandern. Da sie auch 2 Nächte in todtmoos war könnte man auch annehmen, dass sie da morgens noch irgendeinen smalltalk hält an den sich später einer erinnert. Dann diese kindlich-naive Vorstellung man könnte zu covid Zeiten einfach mal in China als Englisch Lehrerin arbeiten. Was „man“ macht hat sie glaube ich nicht interessiert. Für mich ist das nicht nur rätselhaft wegen ihres Verschwindens.

Strongbow schrieb:Eine der schwierigsten Voraussetzungen ist, dass wir uns in Scarlett reinversetzen versuchen. Wir kennen diese Person null persönlich sondern nur das Bild von ihr, was uns durch die Medien vorgegeben wurde. Alleine das CV von ihr gibt mir Rätsel ohne Ende auf. Dann ihr Verhalten auf der Wanderung. Diese Mischung aus Redseligkeit und gleichzeitiger Isolation eine solche Strecke alleine zu wandern. Da sie auch 2 Nächte in todtmoos war könnte man auch annehmen, dass sie da morgens noch irgendeinen smalltalk hält an den sich später einer erinnert. Dann diese kindlich-naive Vorstellung man könnte zu covid Zeiten einfach mal in China als Englisch Lehrerin arbeiten. Was „man“ macht hat sie glaube ich nicht interessiert. Für mich ist das nicht nur rätselhaft wegen ihres Verschwindens.

Da hast Du absolut recht. Wenn es kein zufälliges - perfektes - Verbrechen war, dann kommt nur die 2. Variante in Betracht. Ich hätte sowas wie im Fall Yolanda K. vermutet: Depression & Probleme im Studium oder karrieretechnisch / finanziell was die Zukunft angeht. Laut Teutone/Vater aber wohl eher auszuschließen. Geldsorgen / Leistungsdruck dürften kein Thema gewesen sein. Frage mich trotzdem, woher der Drang zu Reisen/Wandern kam. Flucht vor irgendwas?!

Edit: Vermutlich tun wir Unrecht. Ein Verbrechen ist wahrscheinlicher.

profressor schrieb:Notdurft? Tier gesehen, Photo machen? Möglich ist das schon.

Ja, aber bitte: Dafür entfernt man sich doch nicht kilometerweit vom Weg, so dass man nicht gefunden wird.