Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Geben tut's alles.
Hier zB einer der als Exhibitionist festgenommen wurde. Die DNA zeigte dann, dass er Jahre zuvor zwei junge Frauen vergewaltigt haben dürfte - bloß ein paar Tage Zeit Abstand dazwischen! Die zweite hat er an einer Ampel mit einem Messer bedroht, um sie auf einen Feldweg zu zerren.
So könnte man's auch mit einer Rucksack- bepackten Frau machen.

https://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article124585852/Verhafteter-Exhibitionist-soll-Vergewaltiger-sein.html

Mit am wahrscheinlichsten ist für mich weiterhin das Szenario, dass sie vom Auto aus bedrängt wurde - gerade auch beim Anblick der Fotos vom Weiherweg und seiner Einmündung in die Strasse.

Sei es, dass ein solcher angenommener Täter die Wanderin angefahren hat oder dass er sein Auto absichtlich so gesteuert hat, dass er sie beinahe anfuhr - er hätte sie damit in jedem Fall in eine Schreck- und Schocksituation gebracht, in der sie kein Misstrauen gegen den (Beinah)Unfallverursacher schöpfte. Dieser kann sich daraufhin sehr um sie besorgt gezeigt und zum Hinsetzen und Ablegen des Gepäcks bewegt haben, evtl. direkt in sein Auto, mit dem Angebot, sie zu einem Arzt zu fahren. Sie wäre in dieser Situation sicherlich nicht auf die Idee gekommen, Alarm auszulösen, und er hätte sie und ihre gesamte Ausrüstung in seinem Auto gehabt, ohne für sie sofort durchschaubaren Zwang ausgeübt zu haben.

Dr.Edelfrosch schrieb:Es wäre extremst fahrlässig, wenn jemand, der evtl. für den Tod einer jungen Frau verantwortlich wäre sich selber durch solche Aktionen in den Fokus rückt.

Niemand sagt, dass Mörder intelligent oder geistig gesund sein müssen. Der Kannibale von Duisburg hatte einen IQ von 76 und wurde erst nach Jahrzehnten geschnappt. Hatte seine Opfer auch in Gebüsche direkt neben der Straße gezwungen und dort vergewaltigt und umgebracht.

Dr.Edelfrosch schrieb:Allgemein sind Exhibitionisten ja nicht für Gewaltanwendungen bekannt.

So hieß es früher immer. Mittlerweile scheinen sich jedoch Fälle mit Gewaltanwendung zu häufen. Deshalb sollte man solchen Leuten besser mit äußerster Vorsicht begegnen.

Johnny77 schrieb:Wie viele Meter ungefähr ist der Fundort der Brille von der Straße entfernt?
Und ist die Umgebung für einen Uebergriff Deiner Meinung nach geeignet?

Zur Gemeindestraße ca. 200 m.
Ja, was soll ich sagen? Möglich wäre es sicher, wie an anderen Stellen aber auch. Es kommt halt darauf an, ob man von einem Übergriff ausgeht, durch jemanden der zu Fuß unterwegs ist, oder jemand mit einem Fahrzeug. Der Weiherweg ist auf jeden Fall befahrbar.
Aber das hast du ja selbst gesehen als du vor Ort warst.

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@CorvusCorax
Das ist aber noch der Forstweg vor der Teerstraße, wenn das Foto auf dem Niveau des Funds aufgenommen wurde.

Ich meinte eher, wie weit die Fundstelle im Gebüsch vom (Forst)weg entfernt ist.

Für mich schließe ich einen Uebergriff per Auto auf dem Forstweg logischerweise aus.

Johnny77 schrieb:Ich meinte eher, wie weit die Fundstelle im Gebüsch vom (Forst)weg entfernt ist.

Mir ist nur die Koordinate des Fundortes bekannt, aber woher soll ich wissen, wo die Sonnenbrille punktgenau gelegen hat, als die Wanderin sie gefunden hat? Es gibt sicher den einen oder anderen Foristen hier, der da evtl. genauere Auskünfte geben könnte.

Wenn er ihr von Schwarzenbach entgegenfuhr, hatte er's aber wohl nicht weit auf der Forststraße.
Vermutlich kann man in dem Ort auch relativ unauffällig parken. Der Exhibitionist könnte sich auch dort auf die Bank gesetzt haben und gewartet, wo die Sonnenbrille dann in der Nähe lag.

Hat er wohl seine Dreadlocks weggeworfen, wenn diesen Typ damals die Polizei nicht gefunden hat...

Auf der Stecke Todtmoos-Schwarzenbach handelt sich beim Fundort um ziemlich den höchsten Punkt der E6 vor Schwarzenbach. Es ist eine Bank und eine Pause ist naheliegend. Wenn man den Weg nicht genau kennt, dann weißt man nicht, so wie ich vor zwei Wochen, dass ab dort lange nur noch flach bzw. abwärts geht.

Ich weiß ja nicht, ob man so viel auf diese Weiherweg-Location geben sollte. Wenn es sich überhaupt um Scarletts Sonnenbrille handeln sollte, dann kann sie diese ja dort verloren haben ohne es bemerkt zu haben. Ist schon 1, 2 km entfernt, bevor sie es bemerkt. Also ich würde da wegen einer Sonnenbrille nicht nochmal den ganzen Weg zurücklaufen, wenn ich eh schauen muß, dass ich voran komme.

Außerdem fällt dieses "Sonnenbrillen-Verloren-und-Übergriff-auf-dem-Weiherweg-Szenario" für diejenigen sowieso weg, die etwas auf die K9-Spur und die Hundezeugin am Wanderparkplatz an der alten Wehrabrücke geben.
Wenn es nämlich einen Vorfall an dieser Brillen-Location gegeben hätte, dann hätten die K9-Hunde schon dort angezeigt Spurabbruch und wären nicht weiter bis zum Wanderparkplatz im Wehratal gelaufen.

Ich dachte immer, dass der Fund auf dem Niveau der Teerstraße wäre. An der richtigen Position aber scheidet ein Verbrechen dort ohne Spuren und Zeugen für mich ziemlich aus. Ich wüsste jedoch nicht, warum man auf die K9-Hunde und die Zeugin am Wanderparkplatz auch nur ein Pfifferling geben sollte.
In der Sache sind wir so zu sagen wieder in Todtmoos, alles andere scheint eine wilde Spekulation bzw. eine Arbeitshypothese der Polizei zu sein.

@Johnny77

Es ist eine Bank schreibst du. Meinst du damit das die Sonnenbrillen an einer Bank gefunden wurde ?

Insbesondere an einer Bank wäre es ja am wahrscheinlichsten das die Vermisste Frau bei einer Pause Ihre Sonnenbrille verloren haben könnte. Allerdings, ist ja auch nicht bewiesen ob es sich tatsächlich um deren Sonnenbrille handelt. Die Sonnenbrille war nicht besonders, stammte vom Decathlon. Ein 0-8-15 Modell, wo vermutlich etliche Personen getragen haben, da Decathlon bekannt ist für günstige Outdoor - Wander Bekleidung - Sport - Zubehör in allen Variationen.

Wie von @CorvusCorax geschrieben, ist die Sonnenbrille im Gebüsch auf dem Niveau der Bank, und nicht an der Bank oder am Wanderweg gefunden worden.

Warum BFS davon ausgeht, dass sie zu 95% Scarletts Brille ist, weiss ich nicht.

Mein Punkt ist: es handelt sich um keine geeignete Stelle dort für ein Verbrechen ohne Spuren und/oder Zeugen.

Ich versuche anhand der öffentlich bekannten Infos mir einen Rheim aus dem ganzen zu machen. Das gelingt mir nicht. Fakt ist, eine junge, lebenslustige Frau ist verschwunden. Und das soll nicht passieren.

@Johnny77

Nein, das sollte nicht passieren.

Aber sollte die Polizei nicht selbst auch umdenken, und von einem Verbrechen ausgehen wenn so überhaupt nichts aufgefunden wird ? Gibt es überhaupt noch Ermittlungen ?

Es könnte ja dennoch die Möglichkeit bestehen das die Frau irgendwo an einer Stelle verunglückt ist, die nicht einsehbar ist. In einem Video der Suchgruppe wurde dies thematisiert und demonstriert mit einer bekannten Sat1 Darstellerin. Das Gebiet ist dazukommend riesen groß, was mit Sicherheit nicht auf jeden Quadratmeter bislang abgesucht werden konnte.

Mir kommt aufgrund der letzten Beiträge gerade eine Idee, wie sich die verschiedenen Spuren (nicht aber die angeblichen Zeugensichtungen) eventuell miteinander vereinbaren ließen. Angenommen, ein zufallstäter hatte Scarlett schon in Todtmoos ins Auge gefasst. Ihr ist das evtl sogar aufgefallen, dass da ein "komischer Typ" ist, der sie anstarrt oder ihre Nähe sucht (im Edeka oder Umgebung). Ich bin selbst eine junge Frau und mir sind solche Situationen schon etliche Male passiert, unangenehm, aber meistens dann doch harmlos bzw bedeutungslos. Trotzdem ist man misstrauisch und ich würde vielleicht nicht direkt zu meiner Wanderung aufbrechen, sondern mich an einen öffentlichen Platz setzen und gucken, ob sich der Typ verzieht (erklärt die Zeitverzögerung bis zum Antritt und außerdem ihre etwas gedrückte Stimmung beim Telefonat). Irgendwann war der Typ dann scheinbar weg und die beschloss, ihre Tour anzutreten (mal ehrlich, man müsste schon ein recht ängstlicher Typ sein, um die geplante Tour wegen einer kleinen doofen Situation mit einem komisch starrenden Typen am Morgen komplett abzublasen).
Sie tritt also die Wanderung an, aber er folgt ihr heimlich zu Fuß. An der besagten Stelle überwältigt er sie, die Sonnenbrille fliegt beim Handgemenge weg. Es kommt zu einem tötungsdelikt. Er versteckt sie erstmal notdürftig irgendwo im Dickicht, nimmt ihr das Handy ab und schaltet es aus, aber der rote Rucksack ist schon arg auffällig. Ein herrenloser Rucksack zieht ja garantiert die Aufmerksamkeit auf sich und es gelingt ihm auf die schnelle nicht, ihn gut zu verstecken.. Also beschließt er spontan, den Rucksack direkt mitzunehmen, auch wenn damit auch natürlich ein gewisses Erkennungsrisiko verbunden ist. Und jetzt kommt's: vielleicht kam der Typ selbst aus Richtung ibach oder hatte dort sein Auto stehen. Er läuft daher mit dem Rucksack auf dem Rücken den Weg zurück nach Todtmoos und dann Richtung ibach -- die Hunde werden das später als frischeste Spur werten, weswegen sie gar nicht den Einstieg zur E6 nehmen, sondern beim Edeka was erschnüffeln und dann dem Rucksack als geruchsträger folgen (wäre das möglich, dass gar nicht der Mensch selbst, sondern ihr rucksack gewittert wurde?). Irgendwann, z.b. nachts fährt der Mörder mit dem Auto zurück zu der Stelle, die ja anscheinend gut befahrbar ist, und packt S. dann auch noch ein und lässt sie verschwinden...

Es erscheint mir komisch, dass Scarlett sich nach so kurzer Zeit schon auf eine Bank gesetzt haben soll.
Es sei denn sie ist beispielsweise mit dem Fuß umgeknickt, hat sich auf die Bank gesetzt, ein Autofahrer kam zufällig vorbei und hat ihr angeboten, sie irgendwohin mitzunehmen. Die Brille hat sie dann vergessen und auf der Bank liegen lassen.

@Empyria
Die Zeit ist gerade richtig und nicht zu kurz. Bis dort geht es stets leicht ansteigend und schon ermüdend. Ich habe dort auch eine Pause gemacht, ohne zu ahnen, dass es um den Sonnenbrillenfundort handelt.

@claudiacardi
Sehr interessante Theorie. Sie verliert nicht an Berechtigung, auch wenn der Rücksack nicht erschnueffelt werden kann.

claudiacardi schrieb:die Hunde werden das später als frischeste Spur werten, weswegen sie gar nicht den Einstieg zur E6 nehmen, sondern beim Edeka was erschnüffeln und dann dem Rucksack als geruchsträger folgen (wäre das möglich, dass gar nicht der Mensch selbst, sondern ihr rucksack gewittert wurde?)

Das ist ziemlich abwegig. Die Hunde hätten dann zunächst einmal die vorwärtsspur Richtung Einstieg E6 erschnüffelt und wären dieser auch dann bis zum Tatort gefolgt.

Ich verfolge die Diskussion ja schon lange hier, und für mich ist es weiterhin so, dass ich primär glaube, dass wenigstens ein Hund Richtung Einstieg gelaufen wäre. Alle anderen Merkmale sind für mich sekundär wichtig, unterstützen aber die Theorie, dass Scarlett die E6 am Tag ihres Verschwindens nicht wie geplant gewandert ist. Sondern nach Ibach lief.

Strongbow schrieb:Das ist ziemlich abwegig. Die Hunde hätten dann zunächst einmal die vorwärtsspur Richtung Einstieg E6 erschnüffelt und wären dieser auch dann bis zum Tatort gefolgt.

Wieso? Das wäre ja nicht die frischeste Spur. Die Hunde wurden doch teils bei der kirchberghütte, teils beim Edeka losgelassen. Dass die Hunde richtig von der kirchberghütte loslaufen, ist ja logisch, denn dort gab es nicht noch eine andere Spur. Die beim Edeka haben sie auch gerochen. Dann ging's aber drum, der aktuellsten Spur zu folgen und dann könnte in meiner theorie der Rucksack als frischeste geruchsträger ins Spiel kommen. Ich kenne mich nicht so aus mit dem Hundethema, könnte mir aber vorstellen, dass an so einem Wanderrucksack jede Menge Gerüche hängen, von schweiß, Talg, Hautschuppen etc. Weiß das jemand, ob mantrailer auch Gegenstände erschnüffeln? Immerhin werden die ja auch mit persönlichen Gegenständen der vermissten Person gebrieft, oder?

claudiacardi schrieb:Wieso? Das wäre ja nicht die frischeste Spur.

Es geht hier nicht um frischeste Spuren - es geht um vorwärtsspuren. Wenn (!) man den Hunden vertraut, dann gibt es eine vorwärtsspur vom Edeka bis zum Einstieg der E6, wenn Scarlett diesen gewählt hätte und dann entlang der Etappe. Kein Hund hat eine solche erschnüffelt. Warum nicht?