Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

IreneAdler schrieb:Da hast du alles drin: Die vom Erboden verschluckte Scarlett, die wahrscheinlich ab vom Schluchtensteig irgendo im Unterholz liegt;

Mein Gedanke wäre, dass sie irgendwo eingestiegen ist, was schon auf der Etappe lag, aber wo man leicht an die Straße kommen kann. Meiner Meinung nach würde da dieses Au in Frage kommen, eventuell an dieser Säge, die schon mehrfach erwähnt wurde. Das würde sich decken mit der ermittelten Geschwindigkeit und wie weit sie da gekommen wäre. Wenn sie in Au z.B. Rast machen und das Handy checken wollte, dann merkt, es ist nicht da, und das nächste Auto ranwinkt, um so schnell wie möglich nach Todtmoos zurückzukommen

Ja, gehst du dann von einem Verbrechen aus?
Wie geht das sonst zusammen, dass sie irgendwo abseits des Steigs im Unterholz liegt, in Au aber wiederum in ein Auto gestiegen ist, um nach Todtmoos zurück zu kommen? Sie kann ja nicht gleichzeitig abstürzen und Auto fahren.

CorvusCorax schrieb:Ja, gehst du dann von einem Verbrechen aus?
Wie geht das sonst zusammen, dass sie irgendwo abseits des Steigs im Unterholz liegt, in Au aber wiederum in ein Auto gestiegen ist, um nach Todtmoos zurück zu kommen?

Ja klar. Sie stieg in Au zu jemand ein, der fuhr mit ihr sonstwohin, nur nicht nach Todtmoos, und sie liegt irgendwo im Wald, nur nicht am Steig. Sorry, mit "ab vom Steig" meinte ich nicht "irgendwo in der Nähe des E6 Weges, nur weiter im Unterholz", sondern halt ganz woanders. Nicht auf dem Schluchtensteig, aber irgendwo im Wald (vermutlich).

Mein zweites bevorzugtes Szenario ist tatsächlich, dass sie innerhalb Todtmoos irgendwo schon verschwunden ist und da in irgendeinem Garten liegt...

MissMary schrieb:stimmt. Ich persönlich schließe beides aus, das ist aber meine eigene Meinung. Ich bin der Meinung, dass Leute persönlich verschwinden, wenn sie sehr viele Bindungen haben, die sie einengen (z.B. Beruf, Beziehung) - das alles lag da nicht vor. Sie hätte ja jederzeit einfach so ihr Leben ändern können, ohne ihr gesamtes Umfeld zu verlassen

Woher weisst Du das? Kennst Du sie persönlich? Was weisst Du über ihr Berufsleben und ihre Beziehungen? Ihr Freund war ja schon mal gaaaaanz weit weg.....

CorvusCorax schrieb: Aber was macht ein Täter mit seinem Opfer? Belässt er es am Übergriffsort? Und dann wie? Vergraben im Wald, das ist eine mehrstündige Aktion, eine ausreichend tiefe Grube gräbt man nicht so schnell, wenn überhaupt, je nach Untergrund. Zudecken mit Geäst? Und was ist mit dem großen Rucksack? Da braucht man schon viel Abdeckmaterial, um das alles dauerhaft abzudecken. Oder mit dem Auto vom Übergriffsort zu einem Verbringungsort?

Ohne die Gegend zu kennen: Ich würde behaupten, man vergräbt ein Opfer im Wald nicht so leicht - bzw. gar nicht. Da müsstest du erst mal mit einem Spaten und Pickel den Wanderweg entlang streichen (daran könnten sich die Leute erinnern) - je nach Erdschicht stößt du auf Wurzeln, Felsen ... Um eine Leiche dauerhaft verschwinden zu lassen, musst du ja eine entsprechende Tiefe erreichen.

Denkbar noch: Übergriff irgendwo, wo man die Leiche in ein Auto umladen kann und dann woanders hinfahren. Da muss man sich aber auch auskennen ...

IreneAdler schrieb: und du hast das von mir propagierte Szenario "Handy in Todtmoos liegen lassen und in der Panik, zurückzukommen, zu jemand Falsches in den Wagen gestiegen.

Natürlich prinzipiell auch möglich. Aber ... Scarlett ist so in der Generation meiner Tochter. Die hat schon alles liegen lassen, von der Geige bis zur Winterjacke ... aber noch nie das Handy. Daher glaube ich persönlich nicht an einer Verkettung von zwei Unglücken an dem einen Tag (Handy vergessen + Mörder treffen).

hpoirot schrieb:Woher weisst Du das? Kennst Du sie persönlich? Was weisst Du über ihr Berufsleben und ihre Beziehungen? Ihr Freund war ja schon mal gaaaaanz weit weg.....

Nö. Nicht mehr als du, vermute ich. Aber wenn du die Fälle der Untergetauchten mal durchgehst, liegt die Motivlage oft anders (Unglücklich in Rolle als Mann, Frau, Mutter, Vater ....).

MissMary schrieb:Ohne die Gegend zu kennen: Ich würde behaupten, man vergräbt ein Opfer im Wald nicht so leicht - bzw. gar nicht. Da müsstest du erst mal mit einem Spaten und Pickel den Wanderweg entlang streichen (daran könnten sich die Leute erinnern) - je nach Erdschicht stößt du auf Wurzeln, Felsen ... Um eine Leiche dauerhaft verschwinden zu lassen, musst du ja eine entsprechende Tiefe erreichen.

Denkbar noch: Übergriff irgendwo, wo man die Leiche in ein Auto umladen kann und dann woanders hinfahren. Da muss man sich aber auch auskennen ...

Sag ich ja. Im Wald ein Grube zu graben, die tief genug ist, damit Tiere nicht sofort wieder alles ausgraben - das ist eine schweißtreibende Angelegenheit und bei felsigem Untergrund und Wurzelwerk so ziemlich unmöglich. Nur in Filmen heben die immer in Nullkommanix richtige Familiengräber aus. Und dann hat auch noch jeder einen Spaten im Auto?

Da käme auf der E6 halt nur die Strecke bis Schwarzenbach und Au in Frage. Da sind die Waldwege befahrbar.

CorvusCorax schrieb:Da käme auf der E6 halt nur die Strecke bis Schwarzenbach und Au in Frage. Da sind die Waldwege befahrbar.

Das ist halt auch risikoreich. Wenn dir da ein Waldarbeiter oder Förster oder so entgegenkommt und sich das Kennzeichen merkt ...

Es gibt Waldbesitzer, die durch ihr Schild „Forstwirtschaft“ ansonsten gesperrte Wege befahren dürfen…

MissMary schrieb:Das ist halt auch risikoreich. Wenn dir da ein Waldarbeiter oder Förster oder so entgegenkommt und sich das Kennzeichen merkt ...

Wenn du mit einem "normalen" PKW Waldwege befährst, fällst du u.U. sicher auf. Wenn es aber ein Fahrzeug ist, mit denen sich in der Regel Förster, Jäger oder Waldbesitzer im Wald bewegen, dann schaut da keiner zweimal hin. Und meist kennt einer auch den anderen und weiß, wer dort unterwegs ist. Von daher ist jemand relativ safe, der sich mit seinem Fahrzeug eh in den Wäldern bewegt. Es sei denn, es gibt einen ganz übereifrigen Jagdpächter, wie mir einer bekannt ist, der sich jedes Kennzeichen merkt und dann abfragen lässt, ob derjenige auch die Berechtigung hat, Waldwege zu befahren.

IreneAdler schrieb:Mein zweites bevorzugtes Szenario ist tatsächlich, dass sie innerhalb Todtmoos irgendwo schon verschwunden ist und da in irgendeinem Garten liegt...

Aber wo könnte sie da verschwunden sein? Nachweislich war sie ja noch bis ca. 10:50 Uhr im Bereich des Edeka und des Steinkreises. Dann kann sie ja nur dort in ein Auto eingestiegen sein. Und das wurde von niemandem beobachtet oder von einer Kamera erfasst.

Gehen wir aber mal davon aus, es wäre so gewesen dann stellt sich mir folgende Frage:

"Zu wem würde eine Frau ins Auto steigen?"

Dazu hätte ich folgende Ansätze:

a ) Zu jemandem - einem Unbekannten - , der freundlich fragt, ob sie ein Stückchen mitfahren möchte? Das hätte z.B. der Urlauber mit Ferienwohnung sein können.

oder

b ) Zu jemandem, dem sie schon mal begegnet ist. Der ihr ein bisschen vertraut ist. ( Da bin ich wieder bei dem Bekannten vom Vorabend. )

oder

c) Einem Bekannten vom Vorabend, der ihr gestern Abend versprochen hat, ihr vor ihrer Heimreise noch ein bisschen die Gegend zeigen zu wollen. Der nett ist und dem sie vertraut. In etwa ihrem Alter entspricht.

Einer, mit dem sie sich deswegen am 10.09.2020 um 11 Uhr am Steinkreis verabredete. Oder der ihr vielleicht den Rucksack hoch in den Wald mitnahm und sie lief von unten nach oben und man wollte sich dort nochmal treffen?

Immerhin war immer im Kopf zu behalten: Es war der letzte Wandertag für sie. Sie musste ihr Gepäck auf jeden Fall in ihrer Nähe wissen. Vielleicht versprach er ihr, sie abends nach Wehr oder gar Stühlingen zu fahren?

Mal von meiner eigenen Theorie ein wenig abweichend, halte ich "c" für am wahrscheinlichsten. Es taucht wieder der einheimische junge Mann auf. Dem sie vertraute.

CorvusCorax schrieb: Von daher ist jemand relativ safe, der sich mit seinem Fahrzeug eh in den Wäldern bewegt. Es sei denn, es gibt einen ganz übereifrigen Jagdpächter, wie mir einer bekannt ist, der sich jedes Kennzeichen merkt und dann abfragen lässt, ob derjenige auch die Berechtigung hat, Waldwege zu befahren.

Als hauptamtlicher Förster würde ich niemals eine Wanderin in meinem "Zuständigkeitsgebiet" abgreifen, mein Büro etc weiß ja, dass ich da bin und ein Auto dabei hatte. Damit setze ich mich ja selbst auf die Verdächtigenliste.

Klarmann schrieb:b ) Zu jemandem, dem sie schon mal begegnet ist. Der ihr ein bisschen vertraut ist. ( Da bin ich wieder bei dem Bekannten vom Vorabend. )

Die Frage ist halt, wie ernst ihr diese Wanderetappe war. Ich würde mal behaupten: Der normale Fernwanderer ist ehrgeizig genug, dass er auch noch die sechste Etappe fertig macht, auch wenn die wirklichen Highlights schon vorher waren. Allerdings würde der normale Fernwanderer auch zügig nach dem Frühstück aufbrechen und nicht noch einen Smoothieschlenker über Edeka machen. 22km sind schon eine Hausnummer, man möchte ja (wie jemand schrieb) bei Tageslicht in Wehr ankommen -eine Unterkunft braucht man auch noch.

War sie verabredet? Oder hat sie getrödelt, weil sie halt immer etwas trödelte? Ich glaube, dass das hier eine Kernfrage ist.

Klarmann schrieb:c) Einem Bekannten vom Vorabend, der ihr gestern Abend versprochen hat, ihr vor ihrer Heimreise noch ein bisschen die Gegend zeigen zu wollen. Der nett ist und dem sie vertraut. In etwa ihrem Alter entspricht.

Den muss es erstmal geben, er muss Zeit haben, sie muss nichts erzählt haben und er darf niemanden treffen, der ihn kennt "hey, was war denn das für eine blonde Frau im Auto?".

MissMary schrieb:Als hauptamtlicher Förster würde ich niemals eine Wanderin in meinem "Zuständigkeitsgebiet" abgreifen, mein Büro etc weiß ja, dass ich da bin und ein Auto dabei hatte. Damit setze ich mich ja selbst auf die Verdächtigenliste.

Ich meinte damit auch nicht einen Förster o.ä. Ich wollte damit sagen, dass die "Offiziellen" kaum jemanden im Blick haben, der sich sowieso und berechtigterweise mit seinem Fahrzeug in den Wäldern bewegt. Und das sind z.Bspl. auch Privatfahrzeuge, die für irgendwelche Forstdienstleister in den Wäldern tätig sind.

mysterika schrieb:Es gibt Waldbesitzer, die durch ihr Schild „Forstwirtschaft“ ansonsten gesperrte Wege befahren dürfen…

Und bezogen darauf - die "Forstbetrieb"-Schildchen bekommt man überall und jeder kann die sich an die Autoscheibe kleben.

Trotzdem hat @CorvusCorax recht, dass Waldbauern, Forstarbeiter und Co. sich und ihre Autos untereinander kennen.

MissMary schrieb:Klarmann schrieb:
c) Einem Bekannten vom Vorabend, der ihr gestern Abend versprochen hat, ihr vor ihrer Heimreise noch ein bisschen die Gegend zeigen zu wollen. Der nett ist und dem sie vertraut. In etwa ihrem Alter entspricht.
Den muss es erstmal geben, er muss Zeit haben, sie muss nichts erzählt haben und er darf niemanden treffen, der ihn kennt "hey, was war denn das für eine blonde Frau im Auto?".

Dass es "Bekannte" am Vorabend gab, ist kein Geheimnis. Es gibt dazu mehrere Videos von diesem "Schwarzwald-TV-Reporter" auf YT.

Da erzählt er langatmig immer wieder darüber, dass Sc. am 09.09.2020 erst in diesem Chinesischen Restaurant in Todtmoos war. Dort entstand dieses Foto, was online ist. Das mit den jungen Männern an dem Tisch.
Das Chinarestaurant hat sie gg. 19 Uhr verlassen.

Danach, so schrieb sie ihrer Freundin, wollte sie zu einem Pub nach St. Blasien, wo sie wohl auch gewesen ist.
Wie sie nach St. Blasien und wieder zurück kam, hat der Reporter nicht berichtet. ( Bus? Private Mitnahme? )

Bitte auf YT nachsehen. Da gibt es soviel darüber.

..

Genau MissMary. Es geht wieder darum, es niemandem zu erzählen und nicht gesehen zu werden. Genau darauf war ich vor ein paar Seiten eingegangen. Und daher war und ist ja auch noch immer meine These, dass sie NICHT gegen
11 Uhr in ein Auto in der Nähe des Edeka einstieg. Sondern dass sie gegen 11 Uhr dort los lief auf die Etappe 6 des Wanderweges.

Und der "Bekannte" wusste davon, weil sie ihm abends davon erzählte. Sie könnte erzählt haben, dass sie nicht so gern früh losläuft. Dass sie lieber ein wenig länger schläft. Dass sie von ihrer Übernachtungsstätte ja erstmal runterlaufen muss ins Dorf. Dass sie schätzt, so gegen 11 Uhr dann auf die Etappe zu gehen.

All das wusste derjenige. Ich kann mir sogar vorstellen, dass er in der Nähe des Edeka aus einem Auto raus checkte, ob sie tatsächlich in der Nähe war. Und das war sie.

Dann war es für ihn ein Leichtes sich auszurechnen, wann sie wo oben auf der Etappe wieder auftauchen würde.
Ich persönlich sehe diesen neuen 12m hohen Hirsch als markantes Zeichen, zu dem wohl jeder wandert, wenn er einmal dort in der Gegend ist.

Er wiederum brauchte dort nur mit seinem Fahrzeug hoch zu fahren und auf sie zu warten.

Alles weitere ist Spekulation und will ich jetzt nicht ausführen.