Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

@CorvusCorax

Danke fürs Einstellen der Karte! Ja, genau die angekreuzte Parkbucht an der Wehratalstrasse meine ich.

@strombopoly

Vielen Dank für deine eigenen Eindrücke von dem Schwandbach-Weg.

Naja, wie ich vorhin schrieb, könnte ein Autofahrer mit schlechten Absichten sie zurück nach/in Richtung Todtmoos mitgenommen haben, so dass ihr Handy in der Funkzelle verblieb. Flussaufwärts, wie @AnnCarola schrieb.
In meinem Szenario muss sie nicht unbedingt nach Wehr gewollt haben. Falls sie sich leicht verletzt hatte oder andere leichte gesundheitliche Probleme aufgetreten waren, kann sie sich gesagt haben, morgen ist es wieder gut, suche ich mir eben in Todtmoos nochmal eine Übernachtung und mache mich morgen auf nach Wehr, auf die E6. Die Verschiebung der letzten Etappe um einen Tag wäre zeitlich bestimmt nicht das grosse Problem gewesen. Im Szenario kann sie ein Fahrer/Täter irgendwo in den Bereich der Todtmooser Funkzelle gebracht haben, wo es nicht sehr belebt ist, und es gibt keine Zeugen, dass da was ganz und gar nicht gestimmt hat. Oder die Zeugen müssen noch gefunden werden oder sich melden!
Tja, letztendlich kann sie aber auch verunglückt sein, alles weiter in der Schwebe, zum Verzweifeln das Ganze.

AnnCarola schrieb:Ich würde die E6 durchs Wehratal eher mit der E1 durch die Wutachflühen vergleichen. Die Wutachschlucht kann man als riskanter einschätzen oder auch nicht.

Weiß man eigentlich gesichert welchen Weg Scarlett durch die Wutachflühen gegangen ist,es gibt ja 2 Möglichkeiten.
Der Weg an der Wutach entlang ,ziemlich breit außer ein kleines stück was aber trotzdem ungefährlich ist,oder der schmale Pfad ein stück oberhalb am Hang wo es auch mal weit steil bergab geht und der Weg auch nur kaum mahr als einen halben Meter ist.


Ich geh davon aus dass es an der Etappe 6 ebenfalls passagen gibt die bei Höhenangst schwierig sind.
Auf etappe 1 kann man denen weitesgehend aus dem Weg gehen.

Wobei es ja eigentlich ein no go ist die Tour überhaupt zu starten wenn diesbezüglich Probleme auftreten können.

strombopoly schrieb:Der Beerensammler war 74 Jahre alt und hatte einen Herzschrittmacher.

JosephConrad schrieb:Ein Beispiel, wäre der Mann allein unterwegs gewesen, so hätte man ihn bei einer Suche u.U. auch nicht gefunden, je nachdem wo er zu liegen kam:

Zwei gute Beispiele für diejenigen, die den Unfall auf einem "Wanderweg" für unwahrscheinlich halten, danke!

Diejenigen möchte ich auch fragen: Weshalb gibt im Schwarzwald überhaupt eine Bergwacht? Wozu braucht es 22 Ortsgruppen der Bergwacht mit 1.500 ehrenamtlichen Mitarbeitern und 14 Bergrettungswachen und 23 Bergrettungsstationen?

Ganz sicher nicht, um nur auf Wanderwegen die Markierungen zu erneuern!

Die Bergwacht Schwarzwald hat pro Jahr rund 1.500 Einsätze.
Wikipedia: Bergwacht Schwarzwald

frankysinatra schrieb:Zwei gute Beispiele für diejenigen, die den Unfall auf einem "Wanderweg" für unwahrscheinlich halten, danke!

Diejenigen möchte ich auch fragen: Weshalb gibt im Schwarzwald überhaupt eine Bergwacht? Wozu braucht es 22 Ortsgruppen der Bergwacht mit 1.500 ehrenamtlichen Mitarbeitern und 14 Bergrettungswachen und 23 Bergrettungsstationen?

Ganz sicher nicht, um nur auf Wanderwegen die Markierungen zu erneuern!

Das ist natürlich richtig. Und wir sind froh, dass wir hier die Bergwacht Ortsgruppe Todtmoos haben, die gute Arbeit leistet und immer einsatzbereit sind.

In dem Zusammenhang - vielleicht ganz interessant, wie ein Einsatz einer Profi-Truppe in sehr schwierigem Gelände aussieht, wie hier die Suche nach einer vermissten Wanderin in Bayern. Die Doku ist vom Herbst 2020, die Frau wurde im Mai 2021 gefunden.

Vermisst - Die verzweifelte Suche nach einer Wanderin

Quelle:

https://www.br.de/mediathek/video/kontrovers-die-story-vermisst-die-verzweifelte-suche-nach-einer-wanderin-av:61a7a3569535b60007f07dc6?fbclid=IwAR269it4iw3AKRZTaqJeVgO1jbcbZV0uYvmPyrXT9ZM3MPkZBvblHt-7Bag

Da möchte ich gleich zurückfragen wie viele vermisste Wanderer im Südschwarzwald wurden dann nicht gefunden?

@schluesselbund

Darüber gibt es keine Angaben.

Die Polizei geht von einem Unglück aus. Was naheliegt, denn bei Scarlett S. handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Zwischen ein und zwei Dutzend größere Sucheinsätze nach Vermissten verzeichnet die Bergwacht Schwarzwald jährlich. Dass Menschen spurlos verschwinden, kommt selten vor.
Genaue Statistiken führt die Bergwacht nicht. Manche, die Opfer eines Unglücks wurden oder nicht mehr leben wollten, werden erst Wochen oder Monate danach entdeckt.

Quelle:

https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Vermisste-Wanderin-Verschwunden-im-Schwarzwald-Wo-ist-Scarlett-S-id58367841.html

frankysinatra schrieb:Zwei gute Beispiele für diejenigen, die den Unfall auf einem "Wanderweg" für unwahrscheinlich halten, danke!

Diejenigen möchte ich auch fragen: Weshalb gibt im Schwarzwald überhaupt eine Bergwacht? Wozu braucht es 22 Ortsgruppen der Bergwacht mit 1.500 ehrenamtlichen Mitarbeitern und 14 Bergrettungswachen und 23 Bergrettungsstationen?

Ganz sicher nicht, um nur auf Wanderwegen die Markierungen zu erneuern!

Die Bergwacht Schwarzwald hat pro Jahr rund 1.500 Einsätze.
Wikipedia: Bergwacht Schwarzwald

Und was genau heißt 1.500 Einsätze?
Alles Rettung-/Bergungsseinsätze oder sind da auch Dinge wie Steinschlag/umgefallenen Baum beseitigen und anderes mit dabei?

Dass hier schon ewig und immer wieder nur die gleichen 2 Beispiele genannt werden, lässt doch erahnen, dass es sich dabei um äußerst seltene Einzelfälle handelt.

Der Fall des Pilzsammlers ist meiner Meinung nach vollkommen anders gelagert, da Pilzsucher ins tiefste Dickicht vordringen und überall liegen könnten. Bei einer abgestürzten Wanderin, deren Route man kennt, weiß man wo man zu suchen hat.

Und hinter dem Fall T.G. steckt meiner Meinung mit hoher Wahrscheinlichkeit eh ein Verbrechen. Die Umstände legen das nahe.

Dass hier jemand einen Unfall komplett ausschließt, glaube ich nicht. Aber irgendwann ist nunmal der Punkt erreicht, wo andere Möglichkeiten glaubwürdiger erscheinen.

Aber das hilft alles nichts. Wir Zivilisten können allenfalls suchen und das wird ja zum Glück auch getan.

Empyria schrieb:Und was genau heißt 1.500 Einsätze?

Es heißt: Es ist zu 1.500 gemeldeten Situationen mit anschließendem Einsatz gekommen, in denen eine Person erkrankt, verunfallt, vermisst ist oder sich an einer Stelle "verstiegen" oder verirrt hat, wo es weder vorwärts noch rückwärts geht.

In Einsatzfällen gießt die Bergwacht weder trockene Bergblumen, noch sammelt sie Müll oder entfernt umgestürzte Bäume. Am besten stellt man sich die Bergwacht vor als einen auf Bergregionen spezialisierten Rettungsdienst.

Empyria schrieb:Bei einer abgestürzten Wanderin, deren Route man kennt, weiß man wo man zu suchen hat.

empyria, ich will mit Dir keine Fehde austragen .... aber wenn Du die tatsächliche Route von Sc kennst und weißt, wo man zu suchen hat, melde dies bitte der zuständigen Polizei oder Bergwacht.

Empyria schrieb:Und was genau heißt 1.500 Einsätze?
Alles Rettung-/Bergungsseinsätze oder sind da auch Dinge wie Steinschlag/umgefallenen Baum beseitigen und anderes mit dabei?

Dafür ist die Bergwacht nicht zuständig. Bergwacht = Personenrettung-/bergung.

CorvusCorax schrieb:Dafür ist die Bergwacht nicht zuständig. Bergwacht = Personenrettung-/bergung.

Ich fragte nur weil im Wiki-Artikel, den frankysinatra gepostet hatte, neben Rettungseinsätzen auch andere Tätigkeiten wie der Bevölkerungsschutz, der Naturschutz und die Jugendarbeit gelistet werden. Die scheinen also doch noch mehr zu machen.

frankysinatra schrieb:empyria, ich will mit Dir keine Fehde austragen .... aber wenn Du die tatsächliche Route von Sc kennst und weißt, wo man zu suchen hat, melde dies bitte der zuständigen Polizei oder Bergwacht.

Eine Fehde ist das letzte was ich will. Aber es gibt keinen Hinweis darauf, dass Scarlett nicht Etappe 6 des Schluchtensteigs wandern wollte und die ist gut beschildert. Dass sie vom Weg abgewichen ist, halte ich für reine Spekulation. Genauso wie die Theorie, dass sie zu den Rheinfällen oder zum Krai-Wog-Gumpen wollte.

Empyria schrieb:Ich fragte nur weil im Wiki-Artikel, den frankysinatra gepostet hatte, neben Rettungseinsätzen auch andere Tätigkeiten wie der Bevölkerungsschutz, der Naturschutz und die Jugendarbeit gelistet werden. Die scheinen also doch noch mehr zu machen.

Wiki ist auch nicht immer der Weisheit letzter Schluß. In erster Linie ist die Bergwacht für Rettungseinsätze zuständig. Und Naturschutz ist im weitesten Sinne auch, dass die Bergwacht ins Gelände geht und nicht Hunderte von Zivilisten irgendwo durchtrampeln wie z.Bspl. im geschützten Bannwald Wehratal und evtl. zusätzlich der Bergwacht bzgl. Rettungseinsatz noch mehr Arbeit bescheren.
Die Einsätze kannst du dir auch auf deren Homepage durchlesen. https://www.bergwacht-schwarzwald.de/startseite

Empyria schrieb:Ich fragte nur weil im Wiki-Artikel, den frankysinatra gepostet hatte, neben Rettungseinsätzen auch andere Tätigkeiten wie der Bevölkerungsschutz, der Naturschutz und die Jugendarbeit gelistet werden. Die scheinen also doch noch mehr zu machen.

Richtig. Das - sind - aber - keine - "Einsätze". Das ist doch nicht so schwer zu verstehen?

Ich zitiere von der Webseite der Bergwacht:

Der Gesamtaufwand beläuft sich mittlerweile auf rund 1,8 Millionen Euro jährlich bei etwa 1.500 Notfällen pro Jahr, etwas mehr im Winter als im Sommer. Anfang der 1990er Jahre waren es noch 250 Einsätze pro Jahr für die Bergwacht Schwarzwald. Die Arbeit für die Bergretter ist also seither um das Sechsfache gestiege

Quelle: https://www.bergwacht-schwarzwald.de/wir-helfen-ihnen/organisation/ziele-und-fakten

1.500 Notfälle. NOTFÄLLE!

frankysinatra schrieb:1.500 Notfälle. NOTFÄLLE!

Das habe ich schon beim ersten Mal verstanden.
Interessanter fände ich aber die Menge an Fällen, bei denen die Bergwacht die gesuchte Person(en) trotz langer Suche nicht gefunden hat.

@Empyria
Das ist sehr selten: im Schwarzwald der Beerensammler, in Bayern Jeff F. dort werden m.W. von 2020 noch 3 Menschen vermisst.

frankysinatra schrieb:Ganz sicher nicht, um nur auf Wanderwegen die Markierungen zu erneuern!

Das machen sowieso die Schwarzwaldvereine.

Hättest du Zahlen mit verunfallten/vermissten Wanderern aufgeschrieben, wäre dein Beitrag um ein Vielfaches hilfreicher und interessanter gewesen. Deine Zahl dagegen beinhaltet viele Vorkommnisse bei Freizeitaktivitäten wie z.B. Gleitschirmfliegen, Langlaufen, Rodeln, Klettern, Joggen, Snowboarden und Vieles mehr.

Empyria schrieb:Interessanter fände ich aber die Menge an Fällen, bei denen die Bergwacht die gesuchte Person(en) trotz langer Suche nicht gefunden hat.

2020 gab es hiervon in Bayern 6 Fälle, in Baden-Württemberg 1 (Scarlett). Von diesen 7 Fällen sind 4 noch nicht gefunden.

Hab mir die Mühe gemacht, die Fälle in Bayern rauszusuchen:

1. Stefan Ziechnaus, 55 Jahre, vermisst nach Skitour bei Oberstdorf seit 17.02.2020, bis heute nicht gefunden.
2. Felipe Caycedo-Soler, 39 Jahre, vermisst auf dem Weg zur Hermann-von-Barth Hütte seit 23.06.2020, aufgefunden am 14.08.2020.
3. Renate Bundschuh, 53 Jahre, vermisst auf einer Bergtour am Pflasterbachhorn seit 24.07.2020, aufgefunden am 01.05.2021.
4. Hans-Jürgen Bauer, 54 Jahre, vermisst bei Ruhpolding seit 06.09.2020, bis heute nicht gefunden.
5. Walter Fink, 62 Jahre, wollte am 14.09.2020 eine Gratwanderung vom Fellhorn zum Söllereck machen, bis heute nicht gefunden.
6. Valentin Wappler, 21 Jahre, wollte am 09.10.2020 als Trailrunner auf den Watzmann, aufgefunden am 12.06.2021.

@AnnCarola

Aber es gibt nirgends Zahlen zu verunfallten/vermißten Wanderern. Außerdem müßten die dann ja immer aktualisiert werden. Wieviele sind wann verunfallt, welche davon tödlich, wieviele wurden nach welcher Zeit lebend gefunden? Und wieviele wurden nie gefunden und sind seit wann vermißt? Wer sollte denn auch eine solche Statistik führen?

strombopoly schrieb:2020 gab es hiervon in Bayern 6 Fälle, in Baden-Württemberg 1 (Scarlett). Von diesen 7 Fällen sind 4 noch nicht gefunden.

Hab mir die Mühe gemacht, die Fälle in Bayern rauszusuchen:

Danke für die Mühe!

strombopoly schrieb:2020 gab es hiervon in Bayern 6 Fälle, in Baden-Württemberg 1 (Scarlett). Von diesen 7 Fällen sind 4 noch nicht gefunden.

Hab mir die Mühe gemacht, die Fälle in Bayern rauszusuchen:
...
...

Ich sage erneut: Danke.

Hier wird aber sicher weiter so getan, als sei durch das nicht erklärliche Verschwinden und das Nichtauffinden einer Person die Unfallthese komplett 'raus und alle anderen Thesen 'rein.

In allen Wanderführern wird die E6 als "schwer" bezeichnet und damit ist nicht (!) die Etappenlänge gemeint.

Manchmal wünsche ich mir, mehr Leute würden in Deutschlands Mittelgebirgen oder den Voralpen oder auch den Alpen tatsächlich wandern. Das würde die Rate unsinniger Ausführungen in diesen Faden drastisch verringern.