Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Wegen dem Thread "Unbekannte weibliche Leiche in Waldstück bei Freudenstadt" bin ich auf folgenden Link gestoßen:

https://www.schwarzwald-tourismus.info/stg/package/detail1/Schluchtensteig-Kurzreise-West-FIT00020070575611966 (Archiv-Version vom 15.10.2021)

Dort kann man Wanderungen durch den Schwarzwald buchen. Unter "Extras" wird auch die Möglichkeit von privaten Transferfahrten erwähnt.
Weiß man ob Scarlett im Vorfeld etwas gebucht hat oder ist sie aufs Geradewohl dahingefahren? Vielleicht hat sie kurzfristig ein privates Angebot angenommen?

Entschuldigt bitte, falls das schonmal besprochen wurde, ich lese hier nicht immer mit.

curious13 schrieb:

Emsig schrieb: schrieb:

Würde sie freiwillig in ein Auto steigen in Corona Zeiten? Damals gab es keine Impfung. Sie hätte sich auf das Gegenüber verlassen müssen.

Guter Punkt!
Wenn man wüsste, wie S. da drauf war diesbezüglich, ob vorsichtig oder nicht..

Ist kaum vorstellbar, zu der Zeit locker in ein fremdes Auto zu steigen.

Etwas besser könnte man das wohl einschätzen, wenn man wüsste, ob es stimmt, dass sie sich am Anfang der 1.Etappe von zwei Damen im Auto mitnehmen hat lassen, weil sie den Einstieg zum Schluchtensteig nicht fand. Wenn das nämlich so passiert ist, hätte man immerhin den Anhaltspunkt, dass sie es bereits einmal gemacht hat und daher in ähnlichen Situationen vielleicht wieder so gehandelt hätte. Vielleicht wäre sie zu einem Mann nicht eingestiegen, zu einer Frau aber schon. Und wegen Corona: Wenn sie mit Maske auf der Rückbank sitzt, geht das durchaus.

Leider ist es nicht herauszubringen, ob diese Begebenheit mit der Mitfahrt der Wahrheit entspricht. Die Dame kam ins Spiel, weil sie zuerst meinte, sich zu erinnern, Scarlett am 10.9. mitgenommen zu haben. Später fiel ihr auf, dass sie sich im Datum getäuscht hatte und das zu Anfang der Wanderung war - wohl am 5. oder 6. Aber ob das so wirklich stimmt, wurde m.W. nie verifiziert.

Letzten Endes kann ein Unfall ja auch ganz banal woanders passiert sein: Scarlett steigt, weil sie spät dran ist / die drögen ersten paar km von E6 beschleunigen will / sich nicht gut fühlt / Zeit gewinnen will / ... in ein Auto zu einer Frau ein. Die Frau, weil Anwohnerin, fährt über die gesperrte Straße und lässt Scarlett ein paar km weiter raus, man verabschiedet sich - und Scarlett stürzt kurz darauf, knickt um, rutscht in den Graben - und da liegt sie, ganz woanders als da, wo man sie vermutet und sucht.

Gibt es dort eventuell nicht Kartographierte Höhlen oder Tunnel ?

Stan_Marsh schrieb:Auf Basis dieser Infos halte ich es für möglich, dass sie zumindest Teile der Strecke auf der abgesperrten Straße zurückgelegt hat und dass da durchaus auch andere Leute mit dem Auto unterwegs gewesen sein könnten, die es mit "Anlieger" ggf. nicht ganz so ernst genommen haben.

Dann hätte sie aber wesentlich schöner und bequemer auf dem Wanderweg östlich der Wehra laufen können. Warum auf der Straße?

@Avarice1987
Das habe ich mich auch immer gefragt ,da es ja wohl in dem Gebiet ein Bergwerk gibt ob sie irgendwo in eine Spalte oder Höhle gefallen ist. Dieses wie vom Erdboden verschwunden ist schon seltsam. Das würde eventuell auch erklären dass man sie nicht gehört hat und sie sich auch nicht bemerkbar machen konnte.
Die Erklärung von@ IreneAdler finde ich sehr schlüssig. Tippe auch auf ein ganz anderes Suchgebiet alles andere macht für mich keinen Sinn da der E6 so abgesucht wurde.
Und @CorvusCorax hat recht fast 3 lange Tage bevor die Suche anlief , sind halt in einer lebensbedrohlichen Situation entscheidend .(wenn man von einem Unfall ausgeht.)
An@Findet Scarlett also mir war es überhaupt nicht klar
das es dann wohl doch so eine ERSTE deutliche Spur nach Wehr gab.Es war ja immer alles sehr vage formuliert und Seitenweise wurde hier im Forum über die Spur zum Ibacher Kreuz diskutiert . Die vier Hunde unabhängig voneinander gefunden haben wollen.
Die angebliche Sichtung von Scarlett an der einsamen Tanne durch den Spaziergänger mit Hund halte ich persönlich immer noch für sehr relevant. Unter Berücksichtigung dass sie vielleicht von jemandem ein Stück mitgenommen wurde . Könnt dies durch aus das andere Suchgebiet erklären.
Und wieder mal zum Handy, habe@Teutone immer so verstanden, das nach 11:00 Uhr oder diesem hidisk Eintrag leider keinerlei Aktivität mehr stattgefunden hat.

@SimonTamplar

Das Bergwerk ist nicht einfach so frei zugänglich, es ist mit einem Tor verschlossen. Und es gibt dort Führungen. Einfach mal so kommt man da überhaupt nicht hinein.

Oder meinst du eine Spalte außerhalb von dem Bergwerk?

Ich finde es auch komisch das nicht direkt nach Bekanntgabe bzw werden das die Frau beim Wandern verschollen ist, gesucht wurde, wie du schon selbst schreibst zählen die ersten Tage.

Andere sind schon Nachts gesucht worden. Bzw es wurde sofort etwas unternommen. Daher kann ein Argument nicht zählen, das Scarlett volljährig war.

PalomaPicasso schrieb:Andere sind schon Nachts gesucht worden. Bzw es wurde sofort etwas unternommen.

Es wurde doch von Sonntag auf Montag bis 3 Uhr in der Früh gesucht. Und am Montag auch bis spät in die Nacht.

Mit der Suche wurde begonnen, nachdem bekannt war, daß sie verschwunden ist. Das hat leider angesichts der Umstände etwas gedauert.

PalomaPicasso schrieb:Ich finde es auch komisch das nicht direkt nach Bekanntgabe bzw werden das die Frau beim Wandern verschollen ist, gesucht wurde, wie du schon selbst schreibst zählen die ersten Tage. Andere sind schon Nachts gesucht worden. Bzw es wurde sofort etwas unternommen. Daher kann ein Argument nicht zählen, das Scarlett volljährig war.

Verstehe ich nicht. CorvusCorax hat es doch vor kurzem richtiggestellt: Letztes Lebenszeichen von Sc. am 10.09., kein Eintreffen bei Freundin am 11.09., Vermisstenanzeige 12.09. und Beginn der Suche am 13.09.. Es wurde minthin am Folgetag der Vermisstenanzeige (von der mir nicht bekannt ist, zu welcher Tageszeit sie erstellt wurde) mit der Suche begonnen.

Zu dem Hinweis, dass bei Vermissungen auch schon mal Nachts gesucht wird: Ja, wenn eine demente, medikamentenpflichtige und unzureichend bekleidete Person aus dem Pflegeheim abgeht... oder ein sechsjähriger Knirps sich Abends aus dem elterlichen Haus geschlichen hat, dann wird SOFORT gesucht.

Bei einem abgängigen Erwachsenen bereits am Tag nach der Vermisstenanzeige zu suchen ist SCHNELL.

Das dauert doch, bis die ganze Suchmaschinerie anläuft. Wenn sie am Samstag, 12.09.2020 bei der Paderborner Polizei als vermißt gemeldet wurde, dann stehen die unten im Schwarzwald ja nicht zeitgleich Gewehr bei Fuß. Das geht ja alles den amtlichen Gang.
Und die Bergwacht wurde am Sonntag, 13.09.2020, erst am späteren Mittag von der Polizei hinzugezogen.

@PalomaPicasso
Hatte schon gemeint außerhalb des Bergwerkes das war ja meines Wissens in Corona Zeiten eh zu aber es gibt ja manchmal außerhalb Löcher ,alte Gänge die plötzlich entstehen sich auftun oder Holzbalken die halt im Lauf der Jahre marode geworden sind und über solchen Stollen liegen wie Fallgruben? Sowas hab ich gemeint.

Mich würde interessieren, was Scarlett gemacht hat, wenn sie nicht auf Reisen war. Sie saß ja ganz sicher nicht den ganzen Tag in ihrer Wohnung rum.

Anfangs hieß es doch in der Fahndungsanzeige, sie sei Studentin, aber soweit ich mich erinnere, hat das ja nicht gestimmt?
Wovon hat sie gelebt?
Hat sie iwo gearbeitet? Vielleicht nebenher in einer Kneipe? Oder in einem Laden? Oder hat sie eine Ausbildung gemacht?
Wenn wir mal davon ausgehen, dass sie ihren Lebensunterhalt iwie verdienen musste, hatte sie ja bestimmt jede Menge Kontakte in ihrer Heimat. Arbeitskollegen, Kunden, Lieferanten usw.
Vielleicht war sie auch in einem Verein oder Fitnessstudio? Außerdem Freunde, Bekannte etc.
Sie kannte doch sicher viele Leute!

Könnte sie sich mit jemandem im Schwarzwald verabredet haben?
Oder könnte jemand "von daheim" ein "zufälliges" Treffen vor Ort arrangiert haben?

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie so mir nichts, dir nichts, ihre Wanderung (wohlgemerkt die letzte Etappe...) abbricht, um freiwillig zu einem Unbekannten in ein Auto/Womo einzusteigen. Dass jemand Scarlett unfreiwillig samt Rucksack ins Auto bugsiert hat, halte ich für nahezu unmöglich. Es sei denn, es hätte vielleicht einen Unfall gegeben, und sie wäre bewusstlos gewesen. Aber auch dann hätte das ja Zeit in Anspruch genommen und das ganze auf einer Straße oder einem Parkplatz, wo jederzeit jemand vorbei kommen kann, ich weiß nicht.

@hpoirot
Stimme dir zu .Von Anfang an wurde Scarlett als sehr zuverlässig und Wander erfahren beschrieben.Hat sich regelmäßig gemeldet ist den Camino gelaufen etc. kann Mir nur schwer vorstellen dass sie leichtsinnig zum Beispiel zu einem Fremden eingestiegen ist. Denke ein gewisses Vertrauensverhältnis hat bestanden . Stoße mich immer wieder an diesem allein in den Schwarzwald gereist. Das weiß man doch gar nicht .Könnte durchaus wie von dir geschildert gewesen sein dass sie mit einem ehemaligen Schulfreund oder wem auch immer verabredet gewesen ist.

@CorvusCorax
Ich glaube, das war eine Verkettung unglücklicher Umstände.

Hätte sie eine Übernachtung vorgebucht gehabt und sehr deutlich gemacht, dass sie allein unterwegs ist und auf jeden Fall kommt, hätte sie vielleicht jemand früher gesucht. Ebenfalls wenn tägliches abendliches Melden bei jemandem üblich gewesen wäre.

Ich denke, dann wäre die Bergwacht früher aktiv geworden - ist ja bei anderen abgängigen Wanderern auch so.

hpoirot schrieb:Dass jemand Scarlett unfreiwillig samt Rucksack ins Auto bugsiert hat, halte ich für nahezu unmöglich.

Warum? Mit einem Lieferwagen (zb Sprinter) wäre sowas kein Problem.
Jemand könnte Scarlett in Todtmoos gesehen haben, bemerkt haben, dass sie alleine ist und wegen der Wanderausrüstung darauf geschlossen haben, dass sie den Schluchtensteig nach Wehr gehen wird.
Er könnte dann am Parkplatz auf sie gewartet haben.
Halte ich für kein ungewöhnliches Szenario. Ich habe bereits von ähnlichen Fällen gelesen.
Sowas könnte ohne großen Lärm abgelaufen sein. Etwa indem das Opfer mit einer Waffe bedroht wird.

SimonTemplar schrieb:Stimme dir zu .Von Anfang an wurde Scarlett als sehr zuverlässig und Wander erfahren beschrieben.Hat sich regelmäßig gemeldet ist den Camino gelaufen etc. kann Mir nur schwer vorstellen dass sie leichtsinnig zum Beispiel zu einem Fremden eingestiegen ist. Denke ein gewisses Vertrauensverhältnis hat bestanden . Stoße mich immer wieder an diesem allein in den Schwarzwald gereist. Das weiß man doch gar nicht .Könnte durchaus wie von dir geschildert gewesen sein dass sie mit einem ehemaligen Schulfreund oder wem auch immer verabredet gewesen ist.

Ja, z.B., kann ja ganz "harmlos" gewesen sein. Oder jemand von daheim hat es gehört, dass sie zum Schluchtensteig ist und hat sie iwo "abgepasst", auch zunächst noch ganz freundlich.

Ansonsten steht für mich nach wie vor das freiwillige Veschwinden im Raum. Auch mit dieser Theorie im Hintergrund wäre es spannend, zu wissen, ob sie in D eine berufliche Perspektive hatte oder etwas Sinnvolles für ihre Zukunftsplanung tun konnte. Ich meine, Teutone hat mal erwähnt, dass sie in China Englischunterricht geben wollte. Dies ist aber gar nicht so einfach, wenn man Englisch nicht als Muttersprache hat, zumindest habe ich es so gelesen. Vielleicht hatte sie einfach keine Lust mehr, ihre Zeit "abzusitzen", bis sie endlich wieder los konnte oder vielleicht fehlte ihr eine sinnvollte Tätigkeit daheim, und sie wollte raus.

Auch daher wäre es interssant zu wissen, wovon sie daheim gelebt hat. Kellnern z.B. kann man auf der ganzen Welt und sich so etwas Geld verdienen.

Ich verstehe auch nicht, warum die Passagierlisten nicht gegengecheckt werden, sei es auch nur, um ein "Wegfliegen" auszuschliessen. Es wurde ja immer damit begründet, dass es sich "nur" um einen Vermisstenfall handle und deshalb keine Passagierlisten geprüft werden, da jetzt aber das Todesermittlungsverfahren im Raum steht, sollte dies doch möglich sein?!

Empyria schrieb:Warum? Mit einem Lieferwagen (zb Sprinter) wäre sowas kein Problem.
Jemand könnte Scarlett in Todtmoos gesehen haben, bemerkt haben, dass sie alleine ist und wegen der Wanderausrüstung darauf geschlossen haben, dass sie den Schluchtensteig nach Wehr gehen wird.
Er könnte dann am Parkplatz auf sie gewartet haben.
Halte ich für kein ungewöhnliches Szenario. Ich habe bereits von ähnlichen Fällen gelesen.
Sowas könnte ohne großen Lärm abgelaufen sein. Etwa indem das Opfer mit einer Waffe bedroht wird.

Oje, das ist wirklich ein echtes Horrorszenario. Ich hoffe sehr, dass es so nicht abgelaufen ist.

Ein weiteres Szenario, das wir so, glaube ich, noch nicht hatten:

Angenommen, sie ist doch auf der gesperrten L148 gelaufen.
Da ja trotzdem Autos, und sicher nicht nur von Anliegern, unterwegs waren:
Könnte es nicht sein, dass sie aus einem Auto heraus belästigt wurde? Langsames neben ihr her Fahren, anzügliche Bemerkungen, die Aufforderung einzusteigen - so etwas in der Art könnte sie veranlasst haben, möglichst schnell von der Strasse wegzukommen in den Wald.
Der oder die zudringliche(n) Autofahrer könnte(n) einfach auf der L148 weitergefahren sein, während sie im Wald in unwegsames Gelände geriet und so unglücklich verunfallte/abstürzte, dass sie nicht gefunden werden konnte.

Dennoch ist es auch bei einer solchen Ausgangslage verwunderlich, dass die Suche absolut nichts erbrachte.
Und man würde denken, eine Situation, in der eine junge Wanderin auf der Landstrasse aus einem Auto heraus blöd angemacht wird, prägt sich den Zeugen (andere Wanderer und Autofahrer, Biker usw.) ein. Oder aber es war in dem Augenblick gerade niemand in der Nähe, der einen solchen Vorfall hätte beobachten - und eingreifen! - können.

Davon abgesehen, rückt für mich die Möglichkeit ihres freiwilligen Verschwindens mehr und mehr in den Fokus.

Den von @hpoirot gestellten Fragen und Anregungen schliesse ich mich an.

Empyria schrieb:Er könnte dann am Parkplatz auf sie gewartet haben

Du meinst den Parkplatz an der Wehrabrücke? Das wäre dann aber schon ein schwer kalkulierbares Risiko für den Täter gewesen.
Ein Sprinter, der längere Zeit auf einem Wanderparkplatz steht, fällt schon auf und falls der potenzielle Täter Scarlett mitten in Todtmoos gesehen hätte, wäre es für ihn auch nicht leicht zu kalkulieren gewesen, wann Scarlett dort eintrifft. Es ist ja sicherlich mehr als die Hälfte der Strecke vom Einstieg zur 6.Etappe bis zu dem Parkplatz und Scarlett hätte unterwegs noch eine Rast machen können.

Möglich ist ein solches Szenario, aber doch sehr risikoreich wegen der Standzeit auf dem Parkplatz.

Fridolin31 schrieb:Möglich ist ein solches Szenario, aber doch sehr risikoreich wegen der Standzeit auf dem Parkplatz.

Ich stelle es mir auch seltsam vor, dass ein z.B. Sprinterfahrer, der sie zufällig gesehen hat, gerade eine Waffe im Handschuhfach liegen hat, um eine Wanderin zu entführen. Und zufällig hat er auch gerade so viel Zeit, dass er vorfahren und sie iwo abpassen kann. Und er hat keine Angst, dabei beobachtet zu werden.
Aber man weiß ja nie.

Ich hoffe nach wie vor, dass Scarlett lebt und durch die Riesenmaschinerie, die ihr Verschwinden in Gang gesetzt hat, Angst hat, sich bei ihren Lieben zu melden.