orakel09 schrieb: Vielleicht war sie schon etwas platt von der Woche. Es sind noch 22 km. Sie hat ein Zelt und Schlafsack dabei. Sie muss erst am nächsten Tag abends irgendwann in Mainz bei der Freundin sein. Das Wetter ist prima.
Also kann man es auch gemütlicher angehen lassen: vielleicht war ihr Plan, einfach mal zu schauen, wie weit sie kommt an dem Tag.
Das glaube ich persönlich aus mehreren Gründen (nicht) mehr: 1. Der große Nachteil beim Wildzelten ist, dass dir jegliche sanitäre Einrichtung fehlt. Nach 22km mit dem Rucksack bei warmen Septemberwetter bist du erst mal verschwitzt und spätestens am nächsten Tag möchtest du erst mal duschen. Na ja, zumindest die meisten Leute. Die wenigsten Leute würden gerne versifft in den Wanderbus zurück zum Auto steigen und dann versifft bei der Freundin angekommen (ja, man kann auf Autobahnraststätten duschen, aber das ist oft auch nicht besonders lecker).
2. Wie schon andere (
@CorvusCorax) schrieben: Sie hatte bis dorthin nicht wild gezeltet. Das ist erst mal verboten, im Naturschutzgebiet kann es teuer werden, die Steilhänge des Schwarzwaldes sind auch nicht so super geeignet, es ist nachts durchaus auch gruselig und es wird im September nachts kalt und klamm. Sie hatte keine gescheite Ausrüstung dabei.
Mich persönlich wundert ja immer noch, dass sie nicht das Auto nutzen wollte, noch ein paar schwarzwaldtypische Sehenswürdigkeiten abzuklappern, bevor sie sich auf den Weg nach Mainz machte ... Vielleicht projeziere ich da mein eigenes Reiseverhalten. Die Zeit im Park wurde irgendwie so sinnfrei verdaddelt und es gab noch so viel zu sehen/ erleben.
3. Der Einkauf. Die meisten Budgetreisenden sorgen vor, weil Essen der Bereich ist, wo man am meisten sparen kann. Sprich: Wenn sie nach dem Frühstück eh zu Edeka geht, würde man doch mindestens eine Hauptmahlzeit für den Tag einkaufen, wenn man davon ausgeht, dass man eventuell wild zeltet und v.a. als Veganer nicht weiß, wie gut die Versorgung auf dem Weg ist und wie weit man kommen wird.
lemystere schrieb:Einiges der Situation spricht dafür, dass Scarlett eine private Übernachtung angeboten worden sein kann, evtl. sogar in Kombination mit Autofahrten zum Übernachtungsort und später nach Stühlingen.
Der Gedanke ist eigentlich erst mal schlau, aber ... Lass sagen, sie trifft jemand, der sagt: Du kannst in Wehr bei mir schlafen, ich bin aber erst nach 18 Uhr in meiner Wohnung, ruf mich an, wenn du da bist. Das würde das Trödeln erklären. Andererseits: Warum meldet er sich nicht? Ist er der Mörder? Da wäre das Risiko riesig, dass sie das jemandem erzählt: "Du ....". Und egal wie aufgeschlossen ... Ich würde mal behaupten, dass das etwas ist, was die wenigsten jungen Frauen machen würden: Alleine bei einem Unbekannten schlafen - in dem Moment, wo du alleine mit einem Fremden in dessen Wohnung bist ...