lemystere schrieb:Genau, sie ist "irgendwo" bei Todtmoos verschollen. Und bis heute keine Spur. Nur zur Erinnerung, die Region ist das Länderdreieck Deutschland - Schweiz - Frankreich. Fehlsichtungen kriegst du auch bei der ganz normalen Suche im Inland. Siehe Zell. Kann ausgeschlossen werden, dass sie sich nicht doch im Ausland aufhält?! Oder dass es echte Zeugen im Ausland gibt und die es zu erreichen gilt, die genau zu der Zeit in Todtmoos waren?!
Genau!
MissRedford schrieb:Ich glaube auch nicht an die Unfalltheorie.A. War sie erfahren und keine Anfängerin B. Wie sie alles organisierte, war sie ja auf Sicherheit bedacht und fokussiert. Hatte ein festes Ziel vor Augen. Ich glaube an einen zuerst freundlich wirkenden Angreifer, eventuell Autofahrer, der vielleicht aus Vorwand nach dem Weg fragte, ihr eventuell anbot sie ein Stück mit zunehmen und dann übergriffig wurde.. Eventuell ist sie ihm beim Edeka begegnet.. Kurzer Smalltalk, in der Warteschlange.. Jemand der eventuell am Vortag mit ihr schon ins Gespräch kam..
Genau!
CorvusCorax schrieb:Warum? Das war doch das Naheliegendste, dass S. auf dem Steig verunglückt ist. Passiert ja nun nicht selten, dass Personen im Gelände abstürzen oder sich verlaufen. Die Bergwacht kann mit Sicherheit ein Lied davon singen.Und sollte S. tatsächlich mit jemanden mitgefahren sein, dann glaube ich nicht an "Mr. Unbekannt", der plötzlich an jenem Donnerstagmorgen irgendwo in Todtmoos in ihr Leben geschneit ist; wenn überhaupt, dann hat sie sich mit jemandem getroffen, den sie zuvor schon kannte und/oder der ihr "zufällig" wieder über den Weg gelaufen ist.
Ich gehe selber viel Fernwanderwege und auch viel Bergsteigen. Natürlich kommt es vor, dass jemand (tödlich) abstürzt.
Allerdings kommt dies nicht so häufig vor, wie es oft erscheint. Solche Unglücke werden in den Medien behandelt, aber wie viele Wanderer sind täglich unterwegs, OHNE dass etwas passiert? Wenn man beide Ziffern in Relation setzen würde, käme sicher ein sehr geringer Prozentsatz verunglückter Wanderer heraus.
Dazu kommt, dass Leute die nicht gut zu Fuß sind, meistens überhaupt gar nicht ins Gelände gehen, sondern höchstens in den Stadtpark.
Wer wie Scarlett ein routinierter Wanderer ist, kann im Allgemeinen auch die Gefahren einschätzen: An schmalen Stellen hintereinander gehen, nicht zugleich am Handy spielen und laufen (dazu passt gut, dass sie ihrs wahrscheinlich vor Start der Wanderung in den Flugmodus gesetzt hat), das Ziel der aktuellen körperlichen und psychischen Verfassung anpassen, auf unebenen Steigen auf den Boden gucken, auch beim Fotografieren nicht zu weit an die Abbruchkante.
Deswegen halte ich ein Verunglücken auf dem Steig für unwahrscheinlich, zumal ja bei keiner der bisherigen Suchaktionen etwas von ihr gefunden wurde, auch wurde sie nicht gesichtet (jedenfalls wissen wir nichts davon).
Mit der Lebenserfahrung, die man mit 26 hat, hätte Scarlett natürlich auch nicht zu einem Fremden ins Auto steigen "dürfen". Was aber, wenn derjenige gar nicht so fremd war, sondern sie ihn ein paar Tage zuvor auf der Wanderung kennengelernt hat?
Vielleicht war sie wirklich um 11:00 mit jemand verabredet, was zu ihrem "Trödeln" am Morgen und den beiden Telefonaten zur Überbrückung der Zeit passen würde, auch dazu, dass sie danach nicht mehr gesehen wurde.
inspektor schrieb:Nach den Handydaten ist das Areal rund um die Wehraklinik sehr wahrscheinlich der tatsächliche Ort des Verschwindens. Keinerlei Spuren von Scarlett, eine fitte Wanderin und ein nicht allzu gefährlicher Wanderweg. Sehr viel spricht für eine Gefangennahme.
Genau! Diese Gefangennahme kann aus meiner Sicht aber nur an einer Stelle erfolgt sein, wohin man direkt mit dem Pkw fahren kann, wie die Klinik oder ein Supermarkt. Denn mitten auf dem Wandersteig, wohin man nur zu Fuß oder allenfalls dem Mountainbike kommt, wäre es doch etwas riskant für den Täter: Sie hätte sich gewehrt und geschrien, falls er versucht hätte sie wegzuschleifen hätten jederzeit andere Wanderer Zeugen werden können.
MissRedford schrieb:Die Suchanzeige und Aufrufe nach Sichtungen gingen ja nur um Scarlett. Ein Paar hätte man bei so einem Aufruf ja gar nicht auf dem Zettel..
Guter Ansatz! Auch denkbar, dass es sich um 2 Männer gehandelt hat. Und ja, ich befürchte ein sexuelles Motiv.
lemystere schrieb:Genau meine Meinung. Ein Wanderkompagnon (zu Fuss!), der sich ihr kurzfristig anschloss und der ungefährlich auf sie wirkte, wird in dem ganzen Fall zu wenig bedacht. Ja, dann hätte sie eventuellen Zeugen gar nicht als Alleinwanderin auffallen können. Dass sie von jemandem mit Auto abgepasst wurde, ist natürlich genauso möglich, oder dass derjenige sein Auto irgendwo in der Nähe geparkt hatte und sie zu Fuss abpasste zwecks gemeinsamer Wanderung.
CorvusCorax schrieb am 15.01.2021:inspektor schrieb: Wenn ihr am Vorabend jemand angeboten hat, ich hole Dich um 19 Uhr in Wehr ab und fahre Dich nach Stühlingen, dann sparst Du die umständliche Rückfahrt mit dem ÖPNV. Mitfahrt könnte auch schon ab Ende des Steigs am Stausee erfolgt sein; da parken oft viele Leute, die laufen gehen und ein Einsteigen in ein Auto würde da nicht auffallen. Würde wiederum auch erklären, warum sie auf der ganzen Strecke durch Wehr niemand gesehen hat.
CorvusCorax schrieb:Das oben habe ich vor ein paar Tagen @inspektor geantwortet.Keine Spur im gesamten Wehratal; angenommen, sie hat die Tour absolviert und ist am Wehra-Stausee angekommen. Am Stausee-Parkplatz parken immer viele Autos, Leute, die laufen gehen, Joggen, mit dem Hund oder auch Gruppen junger Leute, die dort etwas trinken, Musik hören. Und am 10.09.2020 war ein schöner Sommerabend, da waren sicher Leute dort vor Ort.Was, wenn sie dort am Stausee mit jemandem ins Gespräch gekommen ist, der oder die ihr angeboten haben "Was, du mußt noch an den Bahnhof/Bad Säckingen? Hey, da fahren ich/wir auch hin, kannst dir den Weg sparen, kannst mitfahren."Und wenn dort ein Wandermädel in ein Fahrzeug steigt, fällt das überhaupt nicht auf, da würde nicht mal ich einen zweiten Blick darauf werfen oder etwas Ungewöhnliches darin sehen. Da ist ein Kommen und Gehen, Fahrzeuge parken, Fahrzeuge fahren weg, einheimische Kennzeichen, Auswärtige.
Genau so ein Szenario meine ich...
lemystere schrieb:Du hast recht, vom Tatort im Wald zum Auto laufen, den Tatort anfahren usw. wäre kompliziert und risikoreich. Bei so einem geplanten Vorgehen könnte ein Täter auch anders handeln: Auto unauffällig ausserhalb des Ortes parken, in der Richtung, wo das Opfer hin will und wo er sich zu Fuss anschließt. Oder geparkt woanders in der Umgebung, und er überredet das Opfer zu einem kleinen Umweg oder einer ganz anderen Route, weil es dort tolle Sehenswürdigkeiten gäbe. Weiter wäre da noch die erwähnte Möglichkeit eines Unfalls mit Fremdbeteiligung. Dann wäre sowieso egal, wo der andere Wanderer, falls er eine Anfahrt mit Auto hatte, dieses abgestellt hatte. Oder eben eine ungeplante Straftat.Das soweit zum Thema Fremdbeteiligung an Scarletts Verschwinden. Ich würde allerdings auch ein freiwilliges Einsteigen in ein Auto in der Nähe Edeka/Kurpark nicht ausschliessen, ebenso wenig wie dass sie allein abgestürzt ist.
Bin ganz bei dir, nur dass ich ein Fremdverschulden eben für wahrscheinlicher halte als ein Unglück ohne weitere Beteiligte.