Donna_Lupetta schrieb:Der Supermarkt liegt ausserhalb am Ortsrand. Dort kommen und gehen viele Leute auch aus der Umgebung und Durchreisende / Touristen. D.h. das ist kein Dorfladen, in dem man sich kennt und auch keiner, wo man sich Gesichter merkt. Die Umgebung ist unfreundlich. Zumal gerade gleich nebenan ein grosser Platz ist, auf dem Baufahrzeuge geparkt sind. Von dort aus wurde monatelang eine Strassenbaustelle bewirtschaftet. An diesem "Ambiente" muss man dann auf einem schmalen Fussweg vorbeilaufen, durch eine Unterführung und kommt so in den Kurpark. Von dort geht es weiter zur Ortsmitte. Gleich das erste Haus ist gruselig und in der Folge habe ich diverse Häuser im Ort gesehen, die völlig verrammelt (Rollladen am helllichten Tag unten) waren, verwahrlost, unbewohnt .... Geschlossene - ehemalige Hotels und Pensionen.
Das hört sich an als würdest Du von der ehemaligen DDR kurz nach der Wendezeit sprechen, aber nicht vom Südschwarzwald bzw. Todtmoos. Ich war vor einigen Jahren dort in der Wehrawald Klinik und da war alles sehr hübsch und gepflegt in Todtmoos und Umgebung.
Aber es kann sich natürlich auch dort zum Negativen verändert haben.
Donna_Lupetta schrieb:Ich bin von einem Kriminalfall - zumindest einer Entführung - überzeugt. Sie wurde (auf dem Stand der bereits ermittelten oder ausgeschlossenen Umstände) meiner Meinung nach, relativ bald nach ihrem Besuch bei Edeka entweder von einem Auto aufgegriffen - entweder gleich in Todtmoos oder etwas weiter oben auf dem Weg Richtung Schwarzenbach. Dort führt die Straße zur Klinik hoch und auch nach Schwarzenbach - wo sie endet. Auch dort war ich und habe diverse verlassene Gebäude gesehen.
Ich kann mir vorstellen, dass sie gefangengehalten wird - irgendwo in einer Hütte, in einem entlegenen Hof ...
Eine Entführung macht doch gar keinen Sinn. Da hätte es Lösegeldforderungen an die Eltern gegeben, die ich auch nicht als "reich" bezeichnen würde.
Aus meiner Erinnerung heraus, kann ich mir auch kaum vorstellen, dass da jemand eine Frau gegen ihren Willen beim Supermarkt in ein Auto bugsieren könnte.
Ich könnte mir viel eher vorstellen, dass sie freiwillig mit jemanden mitfuhr und ihre Pläne recht spontan geändert hatte. Als ich dort in der Reha war, sind wir auch mit Einheimischen mit gefahren, oder halt mit anderen Mitrehabilitanden, die einen PKW hatten. Es war gar kein Problem von dort nach Bad Säckingen, St. Blasien oder auch in die Schweiz mitgenommen zu werden.
Wenn Du denkst, sie wird gefangen gehalten, denkst Du an einen ähnlichen Fall, wie Bei Frauke Liebs. Die Polizei geht aber von einem Unfall aus. Es gibt zumindest keine Anzeichen dafür, dass S. irgendwie gefangen gehalten wird.
Der Täter müsste dann viel Tagesfreizeit haben oder eine Möglichkeit, sie so wegzusperren, dass niemand sie hören oder sehen kann. Und sie auch nicht weglaufen kann. Rein von der Logistik her nicht ganz einfach. Für einen Spontantäter ohne Vorbereitung kaum machbar.
Donna_Lupetta schrieb:Es geht nicht nur um "vermisst" sondern in einer vermeintlich harmlosen und ländlichen Umgebung an einem Premiumwanderweg abhanden gekommen.
Was heißt hier "Premiumwanderweg"? Willst Du damit sagen, dass der Weg besonders sicher war? Als ich dort um Todtmoos herum in der Gruppe mehrmals gewandert bin, bin ich durchaus an Stellen vorbei gekommen, wo man hätte leicht verunfallen können. Dabei ging unsere Wandergruppe von der Klinik aus, mit einem Physiotherapeuten, der sich dort sehr gut auskannte. Die Wanderungen wurden auch nur für die absolut körperlich fitten Rehabilitanden angeboten und erlaubt. Wer körperlich nicht fit war, durfte nicht mit. So ganz easy sind die Wege dort nicht alle zu begehen.
Wenn man alleine wandert, kann es ein Problem sein, dass es niemand mitbekommt, wenn man wirklich verunfallt. Das heißt es fehlt auch ein realer Anknüpfungspunkt, wo konkret man suchen müsste.
Abgesehen von der Funkzelle Handy, die ja nicht so ganz präzise ist.
Donna_Lupetta schrieb:Ich meine, dass Todtmoos mal kriminalistisch auf den Kopf gestellt werden sollte. Leider geht die Polizei ja offiziell immer noch nicht von einem Kriminalfall aus und das verstehe ich nicht. Vielleicht müsste da etwas offensiver ermittelt werden?!
Dir ist schon klar, dass es dafür gar keine Rechtsgrundlage gibt? Was stellst Du Dir da konkret vor, die dürfen nicht jedes Haus und jedes Gehöft durchsuchen, ohne ganz konkrete Anhaltspunkte. Kein Staatsanwalt würde so etwas beantragen und kein Richter würde das genehmigen. Und für einen Kriminalfall oder ein Verbrechen gibt es aus Ermittlersicht nun mal keine Anhaltspunkte.
Es wurde eine Menge Manpower aktiviert. Bergwacht und Polizei. Mehr geht nicht, ohne konkrete Anhaltspunkte und Verdachtsmomente.