Heidi71 schrieb: Für mich schon: Wenn man entweder eine Powerbank dabei hat (was S. ja angeblich hatte, wobei wir nichts über deren Ladezustand wissen)
Was ich nicht ganz verstehe: Es gibt doch Situationen, wo ich das Handy spontan brauche: Beispiel: Wegweiser ist abgerissen, ich will nochmal kurz auf die Karte schauen. Oder: Ich will spontan ein Bild machen. Da nervt die dranhängende Power Bank immens.
lemystere schrieb:Falls Scarlett keine Bilder oder Infos über ihre jeweiligen Unterkünfte nach Hause oder an Freunde geschickt hat, ist das wirklich ziemlich strange.
Das kommt darauf an. Ein Bekannter von uns beispielsweise wandert oft alleine und -obwohl er ein Mann ist- ist das Teil seiner Sicherheitskonzepts, dass er immer erst am Ende postet, wo er war, damit ihn niemand auf der Strecke lokalisieren kann oder ihm jemand daheim die Bude ausräumt.
lemystere schrieb:Bemerkenswert und für mich wieder strange ist, dass sie abends noch Energie zum Ausgehen fand (Besuch eines Pubs am Schluchsee am 07.09.).
Das verstehe ich auch nicht. Wenn ich mal im Laufen bin, kann ich auch mal 15km runterreißen, ohne Pause, aber wenn ich dann fertig bin, dann kommt die Müdigkeit. Das ist bei den meisten Leuten, die ich kenne so. Ich bin mir nicht 100% sicher, ob sie immer die volle Wegstrecke lief - und das ist ein Indiz dafür, dass es nicht unbedingt so gewesen sein muss.
lemystere schrieb:Ebenfalls im Themen-Wiki: Laut Teutone sei sie am Abend des 08.09. den Spürnasenpfad (nahe KBH) gegangen.
Auch das ist "seltsam". Normalerweise ist auch der geübte Wanderer nach 20-25km am Tag bedient, das ist ja nicht flach, du hast ja auch Steigungen, trägst Gepäck, hast viele Eindrücke ...
CorvusCorax schrieb:Es geht doch nicht gleich ums Sterben. Aber darum, dass man ein funktionierendes Handy hat, um bei einem Notfall, sei es jetzt verlaufen oder laufunfähig irgendwo gestrandet, sich über Kartenmaterial zu orientieren oder einen Notruf absetzen zu können oder bei einem Sucheinsatz geortet werden zu können.
Genau so sehe ich das auch. Man muss doch mal kurz über das Thema "Sicherheit" nachgedacht haben, nicht der Mord auf der Wanderstrecke, aber es gibt doch Unfälle (und wenn sie nur den Fuß verknackst hätte).
lemystere schrieb:Stimmt, das ist die grosse Frage: Lief sie alle Etappen vollständig? Zweifel bestehen sicherlich mit Recht.
Ich glaube: Nein. Und das bringt die Verbindung zu: Wie kam sie von A nach B. Damit gab es Mitwisser. Theoretisch kann jemand, der sie an einem Vortag mitgenommenhat, einfach ausrechnen, wo sie nun ist und sie dann abpassen.
CorvusCorax schrieb:Diese ganzen "Aktionen" wie Wäsche waschen, Schuhe trocknen, Rucksack sortieren, hätten dann wahrscheinlich am Abend des 08.09.20 stattgefunden, der ersten Übernachtung in der KBH.
Am letzten Abend steht die Struktur vermutlich, du bist ja praktisch schon in der Zielgeraden.
sundra schrieb:Wie gesagt, kommt darauf an, wie anstrengend der Tag war und wie es generell in der Familie üblich ist. Manche Eltern erhalten von ihren Kindern anfangs nur ein..bin gut angekommen und sonst erstmal nix.
Das ist eine individuelle Sache ... aber viele Alleinwanderer sagen einfach kurz jemandem Bescheid, wo sie sind und melden sich zurück, damit sie, wenn etwas passiert, mit gezielt gesendeter Hilfe rechnen können. Meine Tochter (gleiches Alter) lebt in einer WG in einer deutschen Großstadt. Die machen das sogar, wenn sie abends unterwegs sind: Wenn sie alleine laufen, senden sie sich gegenseitig den Standort.
grimbosq schrieb:Laufstrecke Todtmoos - Wehr ist mit 7,5 bis 8 Std. angegeben. Wir sind das schon mal mit dem Verein gelaufen und brauchten rd. 8,5 Std. (mit Kindern). Also, wenn sie gg. 11 Uhr (10.15 UHr war sie noch im Edeka) noch in Todtmoos war, dann wird es m.A.n. recht eng, denn der Sonnenuntergang ist Mitte September bei ca. 19.30 Uhr... Es passt auch für mich irgendwie nicht.
Stell dir nur vor, du verläufst dich kurz und hast noch 45 Minuten mehr Wanderzeit oder hast unterwegs ein kurzes Leistungsloch. Dann kommst du nicht mehr im Hellen an: Zumal diese Täler schon früher dämmrig werden, da ja die Sonne hinter den Bergen verschwindet.
Faktor12 schrieb:Mir kam beim Wandern folgende idee:der Rucksack und das mitgeschlepote Equipment sind für diese Tour überdimensioniert. Das ist nicht der Amazonas und die hat ja nur selten gecampt.
Sie war insgesamt nicht so planvoll strukturiert. Ich glaube, da gibt es auch alles: Von den Leuten, die ihre Zahnbürste absägen, um 10g Gewicht und Platz zu sparen bis zu denen, die "zur Sicherheit" halt doch noch Zelt, Topf, etc. mitschleppen. Dann gibt es "Mischformen", die z.B. drei Nächte im Zelt schlafen (weil billig) und dann vorbuchen und das Zelt per DHL an Bekannte schicken, damit sie es los sind.
Faktor12 schrieb:Was waere, wenn die vile Ausrüstung ein Hinweis auf ein geplantes Untertauchen sind?
Macht wenig Sinn, das alles mit sich rumzuschleppen, um anschließend unterzutauchen. Dann hätte sie das Zeug auch im Auto lassen können. Außerdem ist das Untertauchszenario in ihrem Fall nicht das wahrscheinlichste.
CorvusCorax schrieb:Das hatte ich auch mal angemerkt, dass sie diese Ausrüstung auf der Tour sicher mehr als einmal verflucht hat, bei den vielen anstrengenden Höhenmetern, die es zu bewältigen gibt. Und sie war/ist ein 50 kg-Leichtgewicht, da wiegen auch nur 8 kg Ballast auf dem Rücken schwer, ich schätze, der Rucksack wog eher mehr, so überprall gefüllt, wie der auf diesen Edeka-Fotos aussieht, als würde sie zu einer dreimonatigen Trekking-Tour aufbrechen.
Gemütlich war das auf keinen Fall und ihr Wiedererkennwert sehr hoch. Allerdings gibt dir so ein Zelt halt auch Autonomie ... und wenn du alleine bist, dann bekommst du das Gepäck oft nicht vernünftig reduziert, es sei denn, du machst drastische Sachen (oben erwähnter Bekannter sitzt oft im Regenmantel und Badehose im Waschsalon, damit er ALLES gleichzeitig waschen kann :-)).
CorvusCorax schrieb:Ich glaube, weil alles so hoppla hopp gehen musste, war sie für diese Tour nicht gut vorbereitet.
Ob das mit der Tat zu tun hat ... sie war wohl ziemlich spontan und hatte sich auch nicht so gut eingelesen.
Strongbow schrieb:Anhand ihres Instagram Profils würde ich sagen, dass sie einfach gerne unterwegs war. Auffällig finde ich besonders, dass es keine Live Momente gab. Der Jakobsweg z.B. wurde gar nicht abgebildet.
Für einen jungen Menschen der Generation Insta auf jeden Fall ungewöhnlich.