Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Eure Gegenargumente, warum Scarlett nicht freiwillig verschwunden ist - schon gar nicht mit Hilfe einer Agentur, die sowas profihaft aufzieht -, kann ich total nachvollziehen, das stimmt alles.

Was nun aber, wenn Scarlett selbst sich nicht als so frei von Verpflichtungen sah, wie es von aussen den Anschein hatte? Wenn sie Angst hatte, den in sie gesetzten Erwartungen nicht zu genügen? Wenn sie Angst hatte, die Ansprüche, die sie an sich selbst stellte, nicht erfüllen zu können? Wenn sie mit niemandem darüber gesprochen hat? Da kann sich schon immenser Druck aufbauen, von dem keiner im Umfeld etwas ahnt. Dazu braucht es keinen Background nach Ahearn'schem Modell oder eine psychische Erkrankung.
Wegen der Pandemie war auch alles sehr ungewiss.

Wenn sie womöglich, entgegen den Erwartungen, von ihren Asien-Plänen mit Joey hätte Abstand nehmen wollen, am besten ohne Erklärung und Rechtfertigung, könnte die Sehnsucht nach einer Auszeit (in Anonymität?) schon sehr stark geworden sein. Nichts erklären, sich vor niemandem rechtfertigen müssen. Denn Fragen und evtl. Versuche, sie umzustimmen, wären ja gekommen.

Zugegebenermassen ist das letzten Endes recht unwahrscheinlich, doch mMn immer noch in einem kleinen Bereich des Möglichen.

lemystere schrieb:Was nun aber, wenn Scarlett selbst sich nicht als so frei von Verpflichtungen sah, wie es von aussen den Anschein hatte? Wenn sie Angst hatte, den in sie gesetzten Erwartungen nicht zu genügen? Wenn sie Angst hatte, die Ansprüche, die sie an sich selbst stellte, nicht erfüllen zu können? Wenn sie mit niemandem darüber gesprochen hat? Da kann sich schon immenser Druck aufbauen, von dem keiner im Umfeld etwas ahnt. Dazu braucht es keinen Background nach Ahearn'schem Modell oder eine psychische Erkrankung.
Wegen der Pandemie war auch alles sehr ungewiss.

In diesem Fall hielte ich einen Suizid für viel wahrscheinlicher als ein Abtauchen.
Gerade auch wegen der Pandemie. Jemand der psychisch so unter Druck steht, soll sich noch mehr unter Druck setzen und den Ausstieg mitten in einer Pandemie wagen? Noch dazu ohne Geld und Reisepass? Dann noch die Tatsache, dass sie Vater, Freundin usw. fragte, ob sie mitkommen wollen. Hätte einer von denen zugesagt, wäre der Plan ins Wasser gefallen.
Klingt für mich alles wenig glaubwürdig.

Ich habe keine klare Präferenz mehr zwischen Unfall, Verbrechen und Suizid (Untertauchen halte ich allerdings leider für die unwahrscheinlichste Option). Allerdings ließen sich durch die hier eher unbeliebte S-Theorie die Ungereimtheiten recht gut erklären: das "komische", trödelige Verhalten, die schlechte Stimmung am Telefon, das evtl schon direkt nach dem Gespräch ausgeschaltete und noch in Todtmoos weggeschmissene Handy und das Nicht-Auffinden (wenn sie zum Beispiel schon 1, 2 Tage zuvor einen ungefähren Ort dafür auf einer Wanderung ausgemacht bzw sich dann einfach ins Unterholz geschlagen hat, also nie auf der E6 war, sondern zB in Gegend der Etappe davor. Dazu könnte dann sogar die Hundespur zum Ibacher Kreuz passen). Wie man sowas dann durchführt, dazu fehlt mir allerdings die Phantasie, das hier schon diskutierte Erhängen ist für eine junge Frau wohl eher ungewöhnlich. Ob sie Zugriff zu Medikamenten im vorab hätte haben können? Finde es aber eigentlich auch nicht gut, das konkret hier zu diskutieren. Was passt von der Indizienlage nicht dazu? Außer, dass es ihr niemand zutrauen würde, aber leider ist das ja oft sogar recht typisch für Suizidenden.

Niilanaya schrieb:Und wenn das Konto gar nicht neu ist?
Angenommen sie hatte weitere Konten, bzw. zumindest eins neben ihrem allerseits bekannten Konto, dann kann sie theoretisch schon lange Zeit Geld drauf eingezahlt haben. Wer weiß, vllt. ist das ja auch unter anderem eine Erklärung dafür, dass sie sonst immer bemerkenswert sparsam unterwegs gewesen sein soll

Sie war ja bis Mai so in etwa in Asien und im Sommer kurz davor noch 6 Wochen auf dem Jakobsweg. Wie soll sie da Geld abgezweigt haben, also woher soll sie es gehabt haben? Und um das ganze unnachverfolgbar zu machen, muss man das Geld auf das andere Konto bar einzahlen. Dazu muss man in eine Filiale. Wenn man aber einmal in Myanmar ist, dann in Lippspringe, dann in Santiago de Compostela, dann in St. Blasien, geht das nur schlecht, weil welche Bank hat in alldiesen Örtlichkeiten Filialen?
Die Sparsamkeit seh ich als ein bisschen Wesensart, aber eben auch als Notwendigkeit an. Ihre Mutter hätte sie sicher unterstützt, aber der Vater sagte ja, dass deren Hochzeitmodengeschäft in den Lockdonws obermies lief, weil ja keine Hochzeitsfeiern mehr gingen.
Ausgeschlossen ist es dennoch nicht mit dem Untertauchen. Aber für mich subjektiv nicht wahrscheinlich. Es fehlt auch der Grund. Menschen haben eig immer auch von außen nachvollziehbare Gründe für sowas. Bei Scarlett seh ich subjektiv keine.

CorvusCorax schrieb:Bei dem erst kürzlich wieder aufgetauchten Till R. hat das aber auch geklappt. Der soll sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten haben, ist über Jahre nie irgendwo aufgefallen und das alles mitten in Deutschland.

Für den hat sich aber niemand mehr interessiert, wenn man es mal grob-banal ausdrückt. Und er hatte einen Grund diesen Lebensstil zu wählen, nämlich Problemelternhaus, dem er entflohen ist. Wenn Scarlett in Deutschland inkognito leben würde und sich mit irgendwelchen schlechten Jobs über Wasser halten würde, was hätt sie denn davon?
Ein schlechteres Leben als vorher würd ich denken.

wutachflühe schrieb:Ist eigentlich bekannt ob das Handy die ganze Zeit im Netz eingeloggt war ?
Sollte sie am wehra Parkplatz gewesen sein wäre sie ja draußen gewesen.

Es würde aber passen warum die WhatsApp später zugestellt wurde.
Sofern sie , und das halte ich für wahrscheinlich, in ein Auto gestiegen sein fährt das ordnungsgemäß in Richtung todtmoos zurück wieder in die funkzelle und die Nachricht kommt dann um diese Uhrzeit an.

Es hieß doch immer, das Handy war bis abends in der Todtmooser Funkzelle eingeloggt und ging dann vom Netz. Was Genaues weiß man nicht. Und ja, am Wehratalparkplatz ist man nicht mehr im Todtmooser Netz und auch in keinem anderen. Es sei denn, das Handy wäre auf seltsame Weise im der Todtmooser Funkzelle "hängengeblieben", rumgedümpelt, wie auch immer. Wie das allerdings gehen soll, verstehe ich ja bis heute nicht. Aber egal.
Und wie du sagst, wäre sie an diesem Parkplatz im Wehratal gewesen, dann hätte sie sich von dort wieder in Richtung Todtmoos bewegen müssen, um in die Todtmooser Funkzelle zu kommen, in einen Bereich mit gutem Netz plus Internet, so dass die 17UhrWhatsapp so ruckzuck zugestellt werden konnte.

@CorvusCorax : Ist wahrscheinlich schon diskutiert worden: welche Funkzelle ist eigentlich am Ibacher Kreuz?

Die Sendeanlage von Todtmoos ist hiernach am nächsten dran:
Original anzeigen (0,4 MB)

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/Funktechnik/EMF/start.html

UTAC schrieb:Ist wahrscheinlich schon diskutiert worden: welche Funkzelle ist eigentlich am Ibacher Kreuz?

Dort oben steht der östliche Todtmooser Funkmast. Ich hatte den Link hier vor kurzem eingestellt; da sieht man, wie weit die Abdeckung des Funkmastes 97452 reicht.

Beitrag von CorvusCorax (Seite 1.001)

Geht man von einem Unfall/Verbrechen aus, haben wir 4 Stränge:

*Weg zum Ibacher Kreuz
** was spricht dafür. 1. Hundespur, Handybereich Todtmoos.
* Zell/ Einsame Tanne
** was spricht dafür: Sichtung Einsame Tanne (aus Themenwiki) 10.09.2020, 15.00 - 16.00 Uhr: Eine männliche Person mit Hund berichtet, Scarlett gesehen zu haben. Er ist sich recht sicher, dass es S. war. Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen (Seite 181) (Beitrag von sundra)
*Wanderparkplatz mit Findling
** was spricht dafür: Sichtung Findling, 2. Hundespur
* Kurz vor Schwarzenbach
**was spricht dafür: Brillenfund, Handybereich todtmoos
Quellen: Themenwiki

CorvusCorax schrieb am 27.05.2024:Der östliche Todtmooser Funkmast hat für O2 in nördliche Richtung eine Reichweite bis zum Feldberg. Zumindest zeigt es das bei cellmapper an. Hier die "geshortete" URL für cellmapper, weil sich der Link sonst über 10 Zeilen erstreckt. Klickst du den Todtmooser Funkmast 97452 an, dann siehst du dessen Abdeckung in alle Richtungen. https://shorturl.at/DZu2K

Vielen Dank @UTAC für die Zusammenfassung in diese vier Stränge.

Es ist aber auch ein Kreuz: Wo es vermeintliche Sichtungen gab, passt es mit dem Handy nicht. Wo Todtmoos als Handybereich gegeben war, wurden keine Sichtungen gemeldet.

Die 2. Hundespur, zum Findling, spricht mMn nicht für den Wanderparkplatz-Strang. Würde es sich eindeutig um Scarletts Spur handeln, die diese Hunde aufnahmen und der sie bis dorthin folgten, hätten sie eine nie dagewesene Meisterleistung erbracht, die weltweit Beachtung finden würde. Tut sie aber nicht. Es ist schlicht unmöglich, dass Hunde nach so viel vergangener Zeit Spuren finden und konsequent verfolgen. Für mich spricht nur die Sichtung durch die Zeugin für den Wanderparkplatz-Strang, und selbst da hege ich starke Zweifel.

lemystere schrieb:Die 2. Hundespur, zum Findling, spricht mMn nicht für den Wanderparkplatz-Strang.

Ich habe die Aufstellung nicht nach der Einschätzung/bzw. Plausibilität vorgenommen, sondern einfach nach den Fakten, die in Berichten zum Thema immer wieder auftauchen.

Die Gewichtung der einzelnen Punkte nach Wahrscheinlichkeiten wäre erst der zweite Punkt. Und da passt deine Anmerkung perfekt dazu

@UTAC

Klar, das hatte ich schon verstanden, dass du deine Aufstellung rein nach den vorliegenden Fakten vorgenommen hast.

Was ich ausdrücken wollte: Dieser Fall ist wie ein riesiges Puzzle, in dem kaum ein Teil zum anderen passt und in dem die meisten Teile überdies fehlen.

lemystere schrieb:Was ich ausdrücken wollte: Dieser Fall ist wie ein riesiges Puzzle, in dem kaum ein Teil zum anderen passt und in dem die meisten Teile überdies fehl

Das sehe ich auch so. Wenn ich ganz nüchtern die Aufstellung anschaue, würde ich von folgender Wahrscheinlichkeit ausgehen:

1 +2. Kurz vor Schwarzenbach, Ibacher kreuz
3+4 Findling, Einsame Tanne

Warum? Den Brillenfund würde ich nicht ignorieren, kurz vor Schwarzenbach trifft der Wanderweg auf eine Strasse, wo ein Überfall möglich wäre, nach dem Edeka-Markt fand keine gesicherte Sichtung von Scarlett auf der E6 statt. Außerdem der Handybereich Todtmoos. Den erklärten Willen Scarletts, die E6 zu absolvieren

Ibacher kreuz: Die Hundespuren können m.E nicht ignoriert werden, ebenso wenig wie der Handybereich Todtmoos.

3 +4: Die Spuren der Hunde sind unsicher, aber nun mal da. Wie sicher die Sichtung auf dem Findling war, müsste m.E, nochmals nachgefasst werden. Von der Lage her wäre ein Abgreifen möglich. Dagegen spricht der Handybereich Todtmoos
Die Sichtung einsame Tanne kann nicht ignoriert werden. Allerdings spricht der Funkbereich Todtmoos dagegen

UTAC schrieb:3 +4: Die Spuren der Hunde sind unsicher, aber nun mal da.

Halte ich für ein Scheinargument. "Vision" eines "Sehers" wäre nach entsprechender Logik auch unsicher, aber nun mal da.
"Seher" wie Mantrailing nach so einer langen Zeit ist nach herrschender Sicht schlicht unmöglich. Zum Mantrailing haben ich und andere hier und im Hundethread dazu oft genug auf Experten-Äußerungen verweisen. Bei den "Sehern" darf ich wohl von Allgemeinwissen ausgehen.

@UTAC

Mit der von dir nach dem Grad der Wahrscheinlichkeit erstellten Reihenfolge gehe ich mit, ich würde die Anordnung von 1 bis 4 genauso treffen.
Allerdings kann es noch den unbekannten Strang geben (jedoch ohne Spuren), der zum Bsp. vom Edeka in einem Auto in eine andere Richtung innerhalb der Todtmooser Funkzelle, etwa nach Norden, geführt haben kann.

UTAC schrieb:3 +4: Die Spuren der Hunde sind unsicher, aber nun mal da. Wie sicher die Sichtung auf dem Findling war, müsste m.E, nochmals nachgefasst werden.

Lt. XY hieß es zu dieser Zeugenaussage am Findling: "diesen Hinweis haben wir ernst genommen". Die im nächsten Atemzug genannte Doppelgängerin konnte doch wohl ausgeschlossen werden, da diese sich gemeldet hatte und nie auf dem Schluchtensteig bzw. dort am Wehratalparkplatz gewesen ist. Ab Min. 13:30 https://vimeo.com/725450634/afc6ecd1a0?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR1D9KcNkJVJOWtTIzifgAkd9wGWjLmgMZYEeOkdmQXwX4KtT5NCxko4N9M_aem_ATb2ZmyfHXZzwEUx1FBZ-cW6Uwt0hPZ6ZtLnsTqcjKm0ve5IBZ1XVRVx1pBVnhFEBAmESVM7E22pJnPuecaWUgRB

Was es bei XY mit dieser Auto-Sequenz auf dem Parkplatz auf sich hat, lässt sich ja auch nur erahnen. Stand dieses rote Auto dort auf dem Parkplatz, während die Zeugin sich dort befunden hat? Eine gezeigte stille Botschaft? Die aber in XY nicht kommentiert wurde.
Man wird wohl kaum bei den Dreharbeiten um dieses Auto herumgefilmt haben, weil es einfach am Drehort stand. Folglich hat es dann doch eine Bedeutung, wenn dieses Auto dort im XY-Beitrag zu sehen ist.
Und wenn das Auto am 10.09.20 dort am Wehratalparkplatz gestanden hat, dann ist das doch ein wichtiges Detail. Der Fahrer dieses PKW könnte ein wichtiger Zeuge sein, S. auch gesehen haben oder sonst eine Beobachtung gemacht haben.

CorvusCorax schrieb:Was es bei XY mit dieser Auto-Sequenz auf dem Parkplatz auf sich hat, lässt sich ja auch nur erahnen. Stand dieses rote Auto dort auf dem Parkplatz, während die Zeugin sich dort befunden hat? Eine gezeigte stille Botschaft? Die aber in XY nicht kommentiert wurde.

Das rote Auto scheint tatsächlich ganz bewusst platziert worden zu sein.

Hier meine 5 cents zum Fall, euren Gedanken, und Ermittlungs Ansätzen.

1. Charakteranalyse, Mindset, meine Theorie #1 zu ihrem Verschwinden

Was ich von Scarlett's Social Konten (Insta existiert auch noch) sehen konnte, ist, dass sie durchwegs sehr positiv und energetisch, motiviert wirkt.
Eher der Typ "wir schaffen das", #GirlPower" usw. Weniger in sich gekehrt.
(Auch der Vater beschreibt sie in Interviews als "Macherin", strebsam, lebensbejahend usw.)

Der Aufwand mit dem sie auf ihren Reisen episch wirkende Postings gemacht hat, gibt einem eher das Gefühl dass sie bei einem zu gewagten Selfy vor einer Schlucht verunglückt ist, als dass sie suizidal wäre / oder geflüchtet ist.

Berücksichtigt hierfür gerne folgendes heuristisches Forschungsprinzip "Ockhams Razor":

Von mehreren möglichen hinreichenden Erklärungen für ein und denselben Sachverhalt ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.
Eine Theorie ist einfach, wenn sie möglichst wenige Variablen und Hypothesen enthält und diese in logischen Beziehungen zueinander stehen, aus denen der zu erklärende Sachverhalt folgt.

Quelle: Wikipedia: Ockhams Rasiermesser

-> Sämtliche Entführungs / Landflucht Theorien benötigen viele zusätzliche Variablen die Zutreffen, und sind somit weniger wahrscheinlich.
Lest mal über den Todesfall Tanja Gräff, das ist ein gutes Beispiel wie naheliegend die Lösung sein kann (Abgestürzt von Felsen, man fand sie schlussendlich < 1000m von dem Fest, welches sie besuchte).

Mich würde es nicht wundern, wenn Scarlett unweit des Parkplatzes verunglückte. Fand sie eine versteckte Höhle? Foto-Versuch vor einer Schlucht und Absturz dabei?

2. Hundespuren, falsche Spuren

"Der Hund kann circa eine Million verschiedene Gerüche unterscheiden, der Mensch dagegen "nur" 10.000. Mit seinen rund 300 Millionen Riechzellen verfügt der Hund über bis zu 60 mal mehr Rezeptoren als wir Menschen, die wir "nur" ca. 5 Mllionen besitzen."

Quelle: https://www.pathogenspuerhund.de/geruchsdifferenzierung

Anders gesagt, bzw. von mir salopp interpretiert, ein Hund kann einen mit der Nase quasi "sehen" wenn man viele Meter weit weg steht. Deshalb halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass für diese Tiere Spuren auch Monate oder Jahre später noch wahrnehmbar sind. Vielleicht sogar verstärkt, wenn sie durch Witterung bedingt verteilt wurden. Ich würde das nicht unterschätzen.
Habe auch in einer Doku über einen anderen Fall gesehen, dass es Hunde gibt die auf Knochen spezialisiert sind, und andere auf Leichengeruch. Also die können sehr wohl sehr gut differenzieren, wenn gut trainiert.

Dennoch: Auch ich glaube, dass wir Hunde nicht immer perfekt einschätzen können, im Sinne was sie jetzt genau wahrnehmen / melden.
Außerdem, haben 1 Jahr später die Familienmitglieder möglicherweise irreführende Spuren für die Hunde erzeugt, indem sie die Route abgingen! Ist doch super naheliegend, dass die DNA von Familienmitgliedern am ehesten die Hunde-Nase verwirrt, oder?

3. Hypothese "Entführung oder Mord" & Bekanntschaften am Vorabend.

Ich bediene mich bei dieser Hypothese auf den Denk Ansatz, dass im Falle eines Gewaltverbrechens, oft der letzte der das Opfer gesehen hat, der Täter ist.

Abfolge & Bedingungen für diese Theorie:
- Sie ist sehr offenherzig / gesprächig durch ihre bisherigen Wander-Bekanntschaften (Reisen, Jakobs-Weg, etc., siehe Doku..)
- Scarlett lernte jemanden am Vorabend des Verschwindens kennen, wie z.B. auch die 3 jungen Männer mit denen sie essen war. Aber eben vielleicht danach oder kurz davor noch jemanden.
- Ihr Freund (den sie auch auf einer Reise kennen gelernt hatte) sagte dass sie beim letzten Telefonat etwas anders / merkwürdig gewirkt hat. Man tat das mit dem schlechten Empfang ab, jedoch: unterschätzt nie das Bauchgefühl eines Menschen! Vielleicht brachte sie jemand zuvor in eine Situation die ihr unangenehm war, und/oder vermittelte ihr ein ungutes Gefühl, war aufdringlich, etc.
- Möglicherweise ist somit jemand den sie beim letzten Zwischenstopp kennen gelernt hat in ihr Verschwinden verwickelt. (Motive können sein: nicht erwiderte Gefühle / Annäherung, pathologisches Verhalten des Täters, etc...)

Ich meine damit jetzt aber nicht die 3 Wanderer mit denen sie essen war, das sind nur 3 Leute von denen wir wissen dass es eine Bekanntschaft gab.
(Weiß jemand ob die 3 bei der Suche geholfen haben? Ich schätze schon oder? Gibt's da Interviews? Vielleicht haben die was gesehen oder wahrgenommen was ihnen komisch vorkam! Erzählte sie etwas?)

Also kurz, ein unbekannter könnte ihr von der letzten Rast nachgestellt sein.

4. Hypothese: Entführung vom Parkplatz

Frage: Warum sollte sie bei jemandem einsteigen?
a) Vielleicht fühlte sie sich nicht gesund, (Corona?), und nahm die Gelegenheit wahr, die Tour frühzeitig abzubrechen.
Dass in der frühen Zeit der Pandemie das Virus in den Hergang involviert sein könnte, wurde meines Erachtens überhaupt stark übersehen.
b) Jemand den sie kannte bat ihr eine Mitfahrgelegenheit an

Ansonsten sehe ich anhand ihres Charakters und Zielstrebigkeit keinen Grund, dass sie früher abbrechen hätte sollen, und eine Mitfahrgelegenheit wahrnehmen.

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Diese Theorien sehe ich als wahrscheinlich an, in absteigender Reihenfolge, die 1. (Unfallthese) somit am wahrscheinlichsten.

Ich würde daher nochmal in großen Kreisen um diesen Parkplatz suchen, da ich den als letzte bestätigte Spur annehmen würde, und in Richtung der nächst-gelegenen hohen Schlucht die sie durchquert hätte weiter suchen.

Wie gesagt nur meine bescheidene Sicht, sagt mir gerne falls ich wo übers Ziel geschossen bin. :)

Empyria schrieb:Das rote Auto scheint tatsächlich ganz bewusst platziert worden zu sein.

Zu dieser Sichtung wurde hier unterschiedlich diskutiert.
Zum einen wurde ein Bild hochgeladen, das deutlich machen sollt, dass Scarlett von der Gassigängerin gar nicht gut zu erkennen war (hab ich nicht gefunden)n, zum anderen wurde diskutiert, ob das türkise Handtuch nicht eine Pseudoerinnerung gewesen sein könnte, und weiter wurde von jmd darauf hingewiesen, dass sich die Frau des Zeitpunktes nicht der Sichtung nicht sicher war.

JosephConrad schrieb am 25.05.2024:Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Eigentlich benötigt man mehr Informationen, um diese Sichtung korrekter einordnen zu können.

Was mich interessieren wurde: Welches Gewicht messt ihr dem bei, dass das Handy die Todtmooser Funkzelle wohl nicht verlassen hat?

UTAC schrieb:Was mich interessieren wurde: Welches Gewicht messt ihr dem bei, dass das Handy die Todtmooser Funkzelle wohl nicht verlassen hat?

Könnte „thesenentscheidend“ sein in Kombination mit einer Sichtung.

Alle Sichtungen von Scarlett außerhalb der Funkzelle legen eine Trennung vom Handy nahe, wenn sie wirklich zutreffen. Geht man davon aus, dass zum Beispiel die Zell im Wiesental-Sichtung zutrifft, könnte dieser Umstand (neben einem möglichen Verlust des Handys) auch eine bewusste Trennung vom Handy beinhalten. Eine absichtliche Trennung vom Handy spräche für Pläne, bei denen das Handy nicht mehr benötigt wird.

Geht man eher von einem Unfall oder Verbrechen aus, wird man die Sichtungen außerhalb des Einzugsbereichs der Todtmooser Funkzelle daher wohl für unzutreffend halten.