Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

TatsachenTreue schrieb:Neue Konten, wenn in D angelegt, erfordern aber Identifikation desjenigen, der das Konto anlegt. Und in einem vermisstenfall gehe ich fest davon aus, polizeilich werden nicht nur bekannte Konten auf Aktivität geprüft, sondern auch ermittelt, ob es weitere Konten der Person gibt.
Damit wäre für neues, nicht entdeckbares Konto, ein die neue Bank überzeugender Ausweis auf anderen Namen nötig. Auch weis ich nicht sicher, ob bei Kontoeröffnungen nicht doch irgendwie Banken bei Behörden Meldung machen müssen und so herauskäme, wenn es den per Bundespersonalausweis vermeintlich überzeigend ausgewiesenen Kontoeröffner dann doch gar nicht gibt.

Hier kannst du nachlesen, wer, wie und wo man ein Konto im Ausland eröffnen kann. Sind auch einzelne europäische Länder aufgeführt.
Wie das im Einzelnen gehandhabt wird habe ich mir jetzt nicht alles durchgelesen.

Wie man in Europa ein Girokonto eröffnen kann

Quelle:

https://n26.com/de-de/blog/wie-man-in-europa-ein-girokonto-eroeffnen-kann

CorvusCorax schrieb:Es gibt doch für keine der unzählige Male durchgekauten Theorien einen Faden, den man aufrollen könnte. Weder für Unfall, noch für Verbrechen, Suizid oder Untertauchen. Letztendlich sind alle 4 möglich.

Ja. Wobei die Wahrscheinlichkeiten der Varianten unterschiedlich sind. Und sich durch den Zeitablauf unterschiedlich entwickeln. War ich Anfangs mehr der Unfalltheorie zugeneigt, sieht das 4 spurlose Jahre später doch anders aus, auch wenn es keinen Faden zum Aufrollen gibt.

Es gibt leider viele Frauen, die spurlos verschwinden, weil sie Opfer eines Verbrechens geworden und ihre Leiche irgendwo beseitigt worden ist. Ich fürchte, weitaus mehr, als solche, die aus eigenem Willen verschwunden sind. Der Notnagel "abgetaucht" mag Hoffnung geben (oder von Verdächtigen als Ausrede benutzt werden), es gibt hier aber keinen tatsächlichen Anhaltspunkt.

Den gibt es auch nicht für ein Verbrechen oder einen Unfall. Ersteres kann unser "Nichtwissen" am Besten begründen. Wir haben vielleicht keinen Faden, weil er von einem Dritten durchtrennt worden ist.

Origines schrieb:Der Notnagel "abgetaucht" mag Hoffnung geben (oder von Verdächtigen als Ausrede benutzt werden), es gibt hier aber keinen tatsächlichen Anhaltspunkt.

Den gibt es auch nicht für ein Verbrechen oder einen Unfall. Ersteres kann unser "Nichtwissen" am Besten begründen. Wir haben vielleicht keinen Faden, weil er von einem Dritten durchtrennt worden ist.

Ich kann dir ehrlich gesagt nicht ganz folgen. Von welchen Verdächtigen redest du? Und von welchem Dritten, der den Faden durchtrennt hat?

Mit einem neuen ausländischen "geheimen" Girokonto, falls man das irgendwie unbemerkt von deutschen Behörden eröffnen kann, was evtl. möglich ist, wenn auch sicher nicht so einfach, hat man aber noch kein Geld drauf. Und ohne Geld kann man in dieser Welt quasi nicht überleben. Und wo soll das Geld denn hergekommen sein?
Sie könnte natürlich ebenso geheim jobben. Falls das im deutschsprachigen Raum wäre, oder auch im nichtdeutschsprachigen Raum, aber im an diesen angrenzenden Ausland, müsste sie zudem mit einer neuen Identität unterwegs sein, inklusiver offizieller Dokumente mit anderem Namen. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand von ihrem Fall erfährt und mitteilt, wo sie ist.
Und gefälschte Dokumente zu bekommen, ist sicher nicht ganz einfach.
Für Nicht-EU-Staaten bräuchte sie vermutlich allermeist einen Reisepass, und zwar auch einen neuen, weil ihrer ist ja zu Hause geblieben.
Jedenfalls wäre das alles recht schwierig und mit hohem Aufwand und Risiko und sogar krimineller Energie verbunden, und dann fragt man sich natürlich, weshalb sie das vorgehabt haben sollte? Was würd ihr das bringen? Sie wollte ja eh auswandern, zumindest war das ihre letzt-bekannte Lebensplanung und das hätt sie ganz legal viel besser können - halt erst nach Corona, was damals natürlich nicht so klar war, wann das sein würde.
Außerdem müsste so eine Vorhaben und seine Vorbereitung auch Spuren hinterlassen, zumindest in ihren Internetdaten, die hoffentlich dahingehend untersucht wurden, sei's von EB oder BfS oder Familie ... unterm Strich alles recht unwahrscheinlich für mich. Zudem war sie ja auch erst zwei Wochen von Spanien zurück, wollte eigentlich mit der Bekanntschaft wandern und wusste erst kurzfristig, dass der nicht kann - das macht es auch nochmal unwahrscheinlicher.

dystron schrieb:Mit einem neuen ausländischen "geheimen" Girokonto

Und wenn das Konto gar nicht neu ist?
Angenommen sie hatte weitere Konten, bzw zumindest eins neben ihrem allerseits bekannten Konto, dann kann sie theoretisch schon lange Zeit Geld drauf eingezahlt haben. Wer weiß, vllt. ist das ja auch unter anderem eine Erklärung dafür, dass sie sonst immer bemerkenswert sparsam unterwegs gewesen sein soll (laut Angabe des Vaters).

Niilanaya schrieb:Angenommen sie hatte weitere Konten, bzw zumindest eins neben ihrem allerseits bekannten Konto, dann kann sie theoretisch schon lange Zeit Geld drauf eingezahlt

Das Problem bei der Untertauchen-These ist, dass diese so viele abwegige Hilfsannahmen braucht und auf Seiten der Verschwundenen die Unterstellung einer nicht unerheblich gestörte Psyche. Denn normal wäre so ein Verhalten ohne Not sicherlich nicht. Hinweise auf Stalking, Gewalt, kriminelle Verstrickungen, finanzielle Hintergründe oder konfliktreiche bzw. lebensbedrohende Beziehungen gibt es nicht. Auch sind keine psychischen Auffälligkeiten in der Vergangenheit bekannt, die ein längerandauerndes irrationales Verhalten wahrscheinlicher machen könnten.

Ein erwachsener Mensch kann tun und lassen, was er möchte, ganz ohne illegale Passfälschung und planvolle, für ihn selbst äußerst nachteilige Irreführung der Angehörigen und der (zuvor an ihm nicht interessierten) Ermittlungsbehörden und der Öffentlichkeit.

Palio schrieb:Das wäre aber schon ein absonderliches Motiv. Warum sollte ein erwachsener Mensch aus seinem Reise- und Erlebniswunsch so ein umständliches und für alle nachteiliges Geheimnis machen?

Eben.

Und dann stellt sich ja auch noch die Frage, wo sie sich jetzt seit nunmehr fast vier Jahren aufhält, wenn sie nur kurzfristig woanders hinreisen wollte.

Das passt hinten und vorne nicht.

TatsachenTreue schrieb:In der Gesamtschau (incl. Aussagend es Vaters beim Nachtcafe zu 'Leben verändern) scheint mir ein freiwilliges Abtauchen Scarletts doch als sehr, sehr unwahrscheinlich.

Mir auch.

Höhenburg schrieb (Beitrag gelöscht):Was hier einige scheinbar nicht begreifen wollen, ist das Abtauchen anfangs auch nur eine relativ kurze Auszeit sein sollte. Und in dieser Auszeit etwas, z.B. Unfall, passiert ist.

Das ist m.E. genauso an den Haaren herbeigezogen, wie ein freiwilliges Untertauchen.

Cassandra71 schrieb:Das ist m.E. genauso an den Haaren herbeigezogen, wie ein freiwilliges Untertauchen.

Es ist auch eine weitere überflüssige Hilfsannahme. Die Unfallthese funktioniert auch ohne komplizierte irrationale Abtauchpläne mit Geheimkonto, Passfälschung und Kontaktabbruch zu allen Beziehungspersonen.

Höhenburg schrieb (Beitrag gelöscht):Hier ist der Link zum Weltartikel

Ach, da geht es auch um den Herrn Ahearn? Na dessen Aussage über seine Kundschaft hatte ich ja bereits aus einem frei lesbaren Artikel zitiert und die passt nicht zum hiesigen Vermisstenfall:

Palio schrieb:Welches Motiv haben Ihre Kunden? Sind auch „normale“ Menschen darunter?
(lacht) Es gibt keinen normalen Kunden. Es läuft immer auf Gewalt, Geld oder Informationen als Grund hinaus.

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Höhenburg schrieb (Beitrag gelöscht):Zweitens ist deine Auslegung bewußt negativ gestaltet und die Argumentsführung eigentlich mit Geschmack behaftet.

Diese Feststellung darf ich zurückgeben und dich zitieren:

Der zitierte Beitrag von Höhenburg wurde gelöscht. Begründung: Infos aus Bezahlartikeln

Ich fände es besser, andere User nicht pauschal abzuqualifizieren, nur um die eigene (ebenso haarsträubende) These besser dastehen zu lassen.

Palio schrieb:Das Verschwinden von Scarlett ist deutschlandweit bekannt, denke ich.

Das halte ich für zu optimistisch.
Es sind noch sehr viel mehr Leute als Scarlett vermisst und ich kann mich derzeit an keinen weiteren Fall konkret erinnern.

Niilanaya schrieb:Die Pilgerweg-Bekanntschaft hat sich aber schon bei Scarlett für die Wanderung des Schluchtensteigs krankheitsbedingt "abgemeldet", bevor Scarlett in den Schwarzwald gefahren ist. Sie konnte/wollte, die Woche eingeplante Genesungszeit der Pilgerweg-Bekanntschaft, nicht abwarten.

Das ist anfangs September durchaus nachvollziehbar.
Zumal gutes Wetter vorhergesagt war.
Im Schwarzwald kann es dann später im Herbst ziemlich ungemütlich werden und dann ist es für das Jahr nicht mehr möglich.


Ist eigentlich bekannt ob das Handy die ganze Zeit im Netz eingeloggt war ?
Sollte sie am wehra Parkplatz gewesen sein wäre sie ja draußen gewesen.

Es würde aber passen warum die WhatsApp später zugestellt wurde.
Sofern sie , und das halte ich für wahrscheinlich, in ein Auto gestiegen sein fährt das ordnungsgemäß in Richtung todtmoos zurück wieder in die funkzelle und die Nachricht kommt dann um diese Uhrzeit an.

Wohin die Fahrt dann ging ist reine Spekulation.

Palio schrieb:Die Unfallthese funktioniert auch ohne komplizierte irrationale Abtauchpläne mit Geheimkonto, Passfälschung und Kontaktabbruch zu allen Beziehungspersonen.

Leider trifft das auch auf eine Verbrechensthese zu.

CorvusCorax schrieb:Ich kann dir ehrlich gesagt nicht ganz folgen. Von welchen Verdächtigen redest du? Und von welchem Dritten, der den Faden durchtrennt hat?

Ich habe mich da wohl etwas geschwurbelt ausgedrückt. Ich meinte:

1. In Fällen, in denen Menschen verschwunden sind und eine Tötung angenommen wird, obwohl keine Leiche gefunden wird, argumentieren Verdächtige/Beschuldigte/Angeklagte oft mit der These "Wieso getötet, das Opfer könnte doch genauso gut abgetaucht sein".

2. Wenn Kausalverläufe nicht rekonstruiert werden können, weil weder die verschwundene Person (Erste) noch bekannte Personen im Nahbereich (Zweite) sachdienliche Hinweise hinterlassen, stellt sich die Frage, ob nicht eine unbekannte Person (Dritter) involviert ist. Deren Handeln eine Rekonstruktion, also den Faden, "abschneidet".

wutachflühe schrieb:Das halte ich für zu optimistisch.
Es sind noch sehr viel mehr Leute als Scarlett vermisst und ich kann mich derzeit an keinen weiteren Fall konkret erinnern.

@wutachflühe
Bei der großen Zahl an vermissten Personen könnte man garnicht mehr normal durch die Gegend laufen ohne bei jeder zweiten Person zu fragen, ob das nicht evtl der oder die seit Jahren vermisste Person XY sein könnte.

dystron schrieb:Und ohne Geld kann man in dieser Welt quasi nicht überleben. Und wo soll das Geld denn hergekommen sein?
Sie könnte natürlich ebenso geheim jobben. Falls das im deutschsprachigen Raum wäre, oder auch im nichtdeutschsprachigen Raum, aber im an diesen angrenzenden Ausland, müsste sie zudem mit einer neuen Identität unterwegs sein, inklusiver offizieller Dokumente mit anderem Namen. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand von ihrem Fall erfährt und mitteilt, wo sie ist.

Bei dem erst kürzlich wieder aufgetauchten Till R. hat das aber auch geklappt. Der soll sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten haben, ist über Jahre nie irgendwo aufgefallen und das alles mitten in Deutschland.

CorvusCorax schrieb:Bei dem erst kürzlich wieder aufgetauchten Till R. hat das aber auch geklappt. Der soll sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten haben, ist über Jahre nie irgendwo aufgefallen und das alles mitten in Deutschland.

Aber wie erstrebenswert wäre so ein Leben, wie Till es in dieser Zeit zwangsläufig geführt hat, wohl aus Sicht von Scarlett, muss man sich doch als Anhänger dieser These fragen:

Nach dieser Entscheidung begann für R. ein unstetes Leben. „Mit der Zeit lernte ich Leute von der Straße kennen, darunter zwei Obdachlose, mit denen ich mich anfreundete. Wir haben uns mit Lagerarbeiten über Wasser gehalten.“
Gewohnt hätten sie in einer verlassenen Halle oder einem Zimmer, das ihnen zur Verfügung gestellt worden sei. Zwischenzeitlich sei die kleine Gruppe auch in Berlin umgezogen. „Keiner von uns dreien hat jemals ein Handy besessen. Und ich musste sehr aufpassen, dass ich nicht krank werde, da ich keine Versicherung hatte.“ Aber es sei alles gut gegangen, so der junge Mann. Angst vor Entdeckung habe er aber immer gehabt.

https://www.welt.de/vermischtes/article251770680/Fall-aus-Aktenzeichen-XY-Vermisster-Till-R-taucht-nach-sieben-Jahren-wieder-auf.html

Till wurde in der Schule gemobbt und wollte nicht mehr nach Hause zurückkehren und hat dies auch so beim Jugendamt kommuniziert.

Zu den vermissten Personen, die auch nach einem Jahr nicht wieder aufgetaucht sind:

https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Ermittlungsunterstuetzung/BearbeitungVermisstenfaelle/bearbeitungVermisstenfaelle.html?nn=30666#doc19618bodyText3

Das sind grob 3% von ca. 10.000, also rund 300. Die sind aber nicht zwingend "abgetaucht", sondern darunter fallen auch Flüchtlinge, die in ihr Heimatland zurückgekehrt sind, ohne sich abzumelden.

Die Zahl erwachsener Deutscher, die freiwillig "abgetaucht" sind, ohne Vorbereitung, ohne Geld und ohne irgendeine Spur zu hinterlassen, die dürfte wohl eher im einstelligen Bereich liegen.

In meiner Heimatstadt hat mal in den 1980er Jahren ein erfolgreicher Arzt Praxis, Familie und jeden Kontakt zurückgelassen. Ihm war wohl alles zu viel geworden, er hat nur auf Druck des Vaters Medizin studiert, es gab bestimmte Hinweise. Sein Auto wurde in Süditalien gefunden, dann verlor sich jede Spur. Aber es gab eben Hinweise.

Hier haben wir nichts. Null. Niente.

Palio schrieb:Aber wie erstrebenswert wäre so ein Leben, wie Till es in dieser Zeit zwangsläufig geführt hat, wohl aus Sicht von Scarlett, muss man sich doch als Anhänger dieser These fragen:

Sehe ich ähnlich. Scarlett soll ihr Leben, in dem es ihr an nichts mangelte, sie keine besonderen Verpflichtungen (Ehemann, Kinder, Arbeitgeber) hatte und ihr alle Möglichkeiten offen standen (inklusive einfach auszuwandern und den Kontakt mit Freunden und Familie abzubrechen), für ein elendiges Leben eingetauscht haben, in dem sie sich verstecken muss und ihre Familie und Freunde dieser Ungewissheit überlässt?
Ich sehe hier, anders als bei diesem Till oder der Frau aus Ddorf, kein Motiv. Spuren die auf einen solchen Plan hinweisen gibt es auch keine.
Es wirkt wie an den Haaren herbeigezogen und auf mich vollkommen unglaubwürdig.

Palio schrieb:Aber wie erstrebenswert wäre so ein Leben, wie Till es in dieser Zeit zwangsläufig geführt hat, wohl aus Sicht von Scarlett, muss man sich doch als Anhänger dieser These fragen:

Ich bin kein ausgesprochener Anhänger dieser Untertauchtheorie, kann es aber auch nicht zu 100% ausschliessen. Es gibt eben nichts, was es nicht gibt und es ist doch einfach so, dass sicht oftmals herausstellt, dass Verschwundene irgendwo ein neues Leben führen. Manche tauchen wieder auf, andere nicht. Ob ein solches Leben quasi im Untergrund erstrebenswert ist, sei dahingestellt.

Empyria schrieb:Ich sehe hier, anders als bei diesem Till oder der Frau aus Ddorf, kein Motiv. Spuren die auf einen solchen Plan hinweisen gibt es auch keine.
Es wirkt wie an den Haaren herbeigezogen und auf mich vollkommen unglaubwürdig.

Das sehe ich ähnlich. Vor allem fehlt das Motiv. All das, was sie im Untergrund, inkognita, gewinnen könnte, hätte sie ganz legal auch haben können.

@Palio

Ich bin kein überzeugter Anhänger der Theorie des freiwilligen Verschwindens, halte sie aber für durchaus möglich.

Man findet zu dem Thema nicht nur den allgegenwärtigen Ahearn, sondern zum Beispiel auch diese Agentur (ich hoffe, man darf den Link hier posten):

https://alibi-agentur.de/heimlich-untertauchen.php

Nach eigenen Angaben wurde die Agentur bereits auch von Kunden in Anspruch genommen, die einfach zu sich selbst finden wollten, ohne sich vor irgendwem rechtfertigen zu müssen...

lemystere schrieb:Nach eigenen Angaben wurde die Agentur bereits auch von Kunden in Anspruch genommen, die einfach zu sich selbst finden wollten, ohne sich vor irgendwem rechtfertigen zu müssen...

Der unterstrichene Nebensatz ist entscheidend: Dieses Bedürfnis setzt voraus, dass es eine soziale Beziehung gibt, die Rechtfertigung überhaupt einfordert. Während es bei Frank Ahearns Kunden um Geld, Gewalt und Informationen geht, wird es bei der Alibiagentur vorrangig um Affären und Zweitbeziehungen in der Ehe oder eine Auszeit von familiären oder finanziellen Verpflichtungen gehen. Scarlett war erwachsen, unverheiratet und kinderlos und hatte es daher nicht nötig, unterzutauchen oder gar eine Agentur für die Schaffung einer Verschwundenen-Legende zu bezahlen. Man müsste ihr schon, zusätzlich zu den anderen Punkten, die dagegen sprechen, einen entsprechenden Background und/ oder eine psychische Erkrankung andichten, um diese Idee für wahrscheinlich zu halten. Wie gesagt, diese These erfordert viele Hilfsannahmen und ist daher unwahrscheinlich, auch wenn man sie nicht gänzlich ausschließen kann.

Ich finde das es hier mit den Theorien immer abstruser wird , und kann Palio da nur recht geben das Scarlett diese Agentur nun wirklich nicht benötigte. Sie konnte tun und lassen was sie wollte ohne heimlich unterzutauchen, und ihrer Familie diesen Kummer zu bereiten. Niemand wird ihr Steine in den Weg gelegt haben denke ich. Natürlich haben Andere das schon gemacht, aber sie werden Gründe für ihr untertauchen gehabt haben, die ich hier bei Scarlett nicht sehen würde.