Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

anonym91 schrieb:Sie kam bis zum Wanderparkplatz. Zeugensichtung und Spur würde passen - auch wenn es anzuzweifeln ist dass nach so langer Zeit die Mantrailer noch was etwas wittern. Auch ist mir bewusst, dass die Zeugin eine Pseudoerinnerung gehabt haben kann. Warum auf der anderen Straßenseite keine Spur? Erklärung: Sie blieb auf der östlichen Seite, ging via Felsenhütte.

Mir ist nicht ganz klar, ob Du die "Hundespur" nun für möglich oder nicht für möglich hällst. Denn nur, wenn Du sie für möglich hälst, kannst Du Deine Theorie auch darauf stützten.

Zur Einschätzung der Zeugenaussage sehe ich bei mir keine ausreichende Kompetenz und zu wenig Faktenwissen über die Zeugenaussage, aber eine "Hundespur" nach Monaten halte ich im Einklang mit diversen Experten (siehe Suchhunde-Thread) schlicht für ausgeschlossen. Darum kann und wird mich hier und in jedem anderem Kriminalfall keine Theorie oder/und Spekulation überzeugen können, die Mantrailer-Ergebnisse bei Spuralter größer weniger Tage einbezieht.

anonym91 schrieb:Nach der Felsenhütte sollen alte Wege in aktuellen Wanderkarten sein (Das

Nun ja, es gibt mindestens zwei Probleme mit der Felsenhuette-Theorie:
- erklärt nicht, was mit Scarlett passiert sein kann;
- es ist nicht ersichtlich, warum sie dorthin gehen soll. Und wenn schon, dann braucht sie nicht runter zum Wanderparkplatz und dann wieder hoch.

anonym91 schrieb:Sie blieb auf der östlichen Seite, ging via Felsenhütte. Soweit ich das mitbekommen habe (Hören sagen, nichts schriftliches) soll auf der Felsenhütte Empfang sein. Zeitlich würde es von der Uhrzeit der Sichtung her passen. Diese soll 15:30 Uhr gewesen sein. 1,5 Stunden bis zur Felsenhütte. Wieso hat sie die Whatsapp der Freundin nicht "gelesen" bzw geöffnet?

Von der Zeit her käme das in etwa hin.
Dann kommt wieder das große Aber. Sie hat den östlichen Steig ab Au hinter sich, läuft dann den Hagenmattgraben runter zum Wanderparkplatz, um sich dort auf den Findling zu setzen, eine Pause einzulegen?
Dann steigt sie den Hagenmattgraben wieder hoch, um zur Felsenhütte zu laufen? Nun gut, wer kann der darf oder why not?
Ich persönlich hasse diese 700 m-Strecke den Hagenmattgraben hoch, dieses Hochgesteige. Wer würde also erstmal den Hagenmattgraben hinunterlaufen zum Parkplatz, um dann wieder hochzusteigen? Wenn man vom Oststeig kommt, befindet man sich schon auf der Höhe des Ehwaldweges, der zur Felsenhütte führt. Warum dann also absteigen?

Welches Netz sollte man auf der Felsenhütte haben? Wenn überhaupt, landet man noch am ehesten im Schweizer Netz. Und Internet ist dort doch auch tote Hose.

anonym91 schrieb:Ich meine @CorvusCorax schrieb das mal mit dem Geröllfeld?

Einzelne Blockhalden gibt westseitig im Wehratal. Auf der Ostseite gibts nur div. Kletterfelsen wie den Kaiserfels/Jägerfels.

anonym91 schrieb:Wir alle wissen, dass die letzte Nachricht an sie kurz war. Die kann man auch entweder als Popup lesen und wegwischen (die haken beim Absender werden dann nicht blau!) oder eben aus der Statusleiste kurz herunterziehen, lesen ohne Antwort und wegwischen (auch hier bekommt Empfänger keinen blauen Haken!).

Ich hatte auch schon mal den Gedanken, dass sie so weit gekommen sein könnte und dass zumindest die zeugensichtung stimmt. Und das mit der Pop up nachricht ist prinzipiell ein guter Einwand, aber Scarlett hatte doch die blauen Haken generell ausgestellt, dachte ich? Also lässt sich über gelesen oder ungelesen wohl so oder so keine Aussage treffen. Was bei deiner Theorie aber wohl nicht ganz passt, dass das Handy ja nie aus der funkzelle Todtmoos rauskam, und hier wäre sie schon zu weit entfernt davon, oder? @ortskundige

Wir alle hier haben uns die Köpfe in alle Richtungen zerbrochen und hin und her überlegt, was passiert sein könnte.

Immer wieder stelle ich für mich fest, dass ( wir ) oft zu umständlich denken. Das Verschwinden Scarletts kann kein von langer Hand geplanter Mord gewesen sein. Ich empfinde Spontanität am Tattag. Ich hoffe sehr, dass die Polizei noch im Hintergrund wirkt und sich die Schlinge zu zieht.

Für mich bleibt sicher, dass es sich um jemanden aus der nahen Umgebung von Todtmoos handeln muss. Aber das schrieb ich ja schon mehrfach und soll keine Anmaßung sein. Einfach "kriminalistisches Denken".

claudiacardi schrieb:Ich hatte auch schon mal den Gedanken, dass sie so weit gekommen sein könnte und dass zumindest die zeugensichtung stimmt.

Was bei deiner Theorie aber wohl nicht ganz passt, dass das Handy ja nie aus der funkzelle Todtmoos rauskam, und hier wäre sie schon zu weit entfernt davon, oder? @ortskundige

Bis zum Wanderparkplatz im Wehratal reicht die Todtmooser Funkzelle nicht. Auf dem Parkplatz ist absolutes Funkloch und Internet gibts auch keins.

Klarmann schrieb:Das Verschwinden Scarletts kann kein von langer Hand geplanter Mord gewesen sein. Ich empfinde Spontanität am Tattag.
Für mich bleibt sicher, dass es sich um jemanden aus der nahen Umgebung von Todtmoos handeln muss

Dann wäre es aber möglich, dass es jemand ist, der sich schon zuvor in ihrem Umfeld auf den vorigen Touren aufgehalten haben könnte.
Jemand, der sie einfach "auf dem Schirm" hatte.
Ich glaube nicht an so viel Spontanität, dass sich jemand an diesem Donnerstagmorgen in Todtmoos entschlossen hat, die verfolge ich jetzt mal und bei Gelegenheit greife ich sie ab.

CorvusCorax schrieb:Ich glaube nicht an so viel Spontanität, dass sich jemand an diesem Donnerstagmorgen in Todtmoos entschlossen hat, die verfolge ich jetzt mal und bei Gelegenheit greife ich sie ab.

Das ist aber die Variante welche zuletzt im Nachtcafe geäußert wurde.
Dass jemand mit Auto sie auf den Weg gehen hat sehen und sich ausrechnen konnte wann in etwa sie beim Parkplatz ankommt.

Ich vermute nach wie vor ein Verbrechen. Ich weiß, es gibt dafür keine Anhaltspunkte, aber für die anderen Theorien halt auch nicht. Das sie an diesem Wanderparkplatz abgepasst wurde, finde ich nicht abwegig. Das es allerdings jemand aus Todtmoos oder Umgebung ist, das kann, aber muss nicht sein.
Nur warum sollte sie an dem Parkplatz ihr Handy nicht mehr dabei haben. Das wäre das Merkwürdige. Aber meine Vermutung ist, das sie bis zu diesem Parkplatz nicht mehr kam. Eben weil ihr Handy im Todtmooser Funknetz blieb. Und Hunde irren sich auch mal mMn.

Ihr Handy war irgendwann leer, warum sonst hätte sie es am Mittag in den Sparmodus schalten sollen?

Danach kann sie unterwegs verunfallt, einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein, oder sich umgebracht haben. Oder sie ist bis Wehr weitergewandert, von wo aus sich ihre Spur verliert (untergetaucht, sonstwo Verbrechen, Suizid oder Unfall).

Lanza schrieb:Das ist aber die Variante welche zuletzt im Nachtcafe geäußert wurde.
Dass jemand mit Auto sie auf den Weg gehen hat sehen und sich ausrechnen konnte wann in etwa sie beim Parkplatz ankommt.

Woher sollte ein völlig Fremder wissen, der S. gerade in Todtmoos gesehen hat, welche Strecke sie laufen würde? Da gibts ja noch viele andere Wege als nur die E6-Strecke.
Wie schnell S. läuferisch unterwegs war, konnte derjenige auch nicht wissen; und selbst wenn wir bei der E6 bleiben - sie könnte irgendwo einfach 1 Stunde Rast gemacht haben, dann wäre der Zeitplan schon wieder ein anderer. Und was macht derjenige dann die ganzen Stunden, bis S. an der Wehrabrücke angekommen wäre? Wartet der 4 1/2 Stunden in Todtmoos, fährt dann los und wäre um die in etwa errechnete Ankunftszeit 15:30 Uhr dann an der Wehrabrücke? Was, wenn sie aber schneller gewesen wäre oder diese Strecke gar nicht gelaufen wäre, dann hätte er sie dort ja verpasst.
Oder fährt er gleich an die Wehrabrücke, weil er sie dort abpassen will, muß dann aber 4 1/2 Stunden dort warten, bis sie ankommt? Mit der Möglichkeit, dass während dieser Wartezeit andere Wanderer oder Einheimische diesen Parkplatz anfahren und das Auto dort stehen sehen?

CorvusCorax schrieb:Dann wäre es aber möglich, dass es jemand ist, der sich schon zuvor in ihrem Umfeld auf den vorigen Touren aufgehalten haben könnte.
Jemand, der sie einfach "auf dem Schirm" hatte.
Ich glaube nicht an so viel Spontanität, dass sich jemand an diesem Donnerstagmorgen in Todtmoos entschlossen hat, die verfolge ich jetzt mal und bei Gelegenheit greife ich sie ab.

Ganz genau. Das ist ja auch meine These. Sie und er kannten sich. Und zwar - so meine Theorie - nicht von der Wanderung sondern von den letzten beiden Tagen in Todtmoos. Abends, aus der Kneipe oder vom Sehen.

Und mit diesem Mann hatte sie sich am Edeka verabredet. Vermutlich versprach er ihr, noch etwas zeigen zu wollen. Oder sie ein Stückchen gen Wehr mit dem Auto mitnehmen zu wollen. Das wurde weiter oben schon vertieft.

Wir user hatten die Idee, dass er sie vielleicht am Edeka versetzt hat oder sie angerufen hat, um ihr zu sagen, dass es was später wird und sie schonmal loslaufen solle. Z.B. bis zu diesem Wanderparkplatz. Für mich wäre das ein realistisches Szenario. Sie vertraute ihm und sah keine Gefahr. Ich gehe zudem nicht davon aus, dass er sie töten wollte. Evtl. nahmen seine Annäherungsversuche ein böses Ende. Sie wollte diese nicht.

Eigentlich wäre es - unter Voraussetzung eines Verbrechens - fast logischer, wenn sie in Todtmoos verblieben (oder weitestens bis Schwarzenbach/Au gekommen) oder von Todtmoos nach Norden aufgebrochen wäre, als dass sie eine Route direkt nach Wehr eingeschlagen hätte.

Auf der E6 wäre sie, bei "normalem" Wandertempo ohne Zwischenfälle, rasch aus der Todtmooser Funkzelle raus gewesen.
Nach Norden reicht diese Funkzelle jedoch ganz schön weit.
Weil es keine Anhaltspunkte gibt, dass sie Todtmoos in die nördliche Richtung verlassen wollte, wurde und wird diese bei der Suche und in den verschiedenen Theorien weitgehend ausgeklammert.
Aber warum eigentlich?

Scarlett galt als spontan! Sie kann eine Verabredung getroffen haben zu einem Ausflug, dessen Ziel sich im Gebiet nördlich von Todtmoos befand. Anfahrt dorthin im Auto dieser Person, mit dem Plan einer gemeinsamen Wanderung, Besichtigung, irgendetwas mit spektakulären Eindrücken vom Schwarzwald.
Da das Gebiet gross ist, hätte die Autofahrt einige Zeit gedauert, so dass sich die für Scarlett gefährliche Situation allmählich wohl immer mehr zugespitzt hätte und dann eskaliert wäre. Wie in @Klarmann 's Szenario: unwillkommene Annäherungsversuche, verbale und dann physische Übergriffe mit bösem Ende. Nur dass mMn nicht nur das Gebiet zwischen Todtmoos und Wehr in Frage kommt, sondern der Bereich der Funkzelle Todtmoos, die sich nach Norden erstreckt.

@lemystere

Mir fehlt ein wenig der Überblick der Wanderstrecke, muss ich gestehen und ich möchte nichts durcheinander bringen. Welche Stellen meinst Du genauer mit nördlicher Funkzelle um Todtmoos?

Ich glaube zudem, dass Scarlett innerhalb der Funkzelle irgendwo versteckt liegt und an besagtem Tag überhaupt nicht wanderte sondern sich zuerst bis zum Treffen ( wo auch immer ) in bzw. nah um Todtmoos herum aufhielt.

@Klarmann

Nach Norden reicht die Funkzelle von Todtmoos, wenn ich selber nichts durcheinanderbringe, bis zum Feldberg. @CorvusCorax wies verschiedentlich darauf hin.

Mir fiel eben noch ein, für eine Saisonjob-Suche hätte sich die touristische Feldberg-Region mindestens ebenso gut angeboten wie Todtmoos und Umgebung, wenn nicht sogar besser.
Der als Täter vermutete, ihr schon von ihrer Schluchtensteig-Tour bekannte Mann kann ihr Tipps für eine solche Jobsuche gegeben und ganz konkret Hilfe angeboten haben à la "ich kenne mich am Feldberg gut aus/habe dort schon gearbeitet/kenne Leute - wenn du magst, fahre ich dich hin und helfe dir bei der Jobsuche". Und das kann dann Ziel der Verabredung am 10.09. gewesen sein, das Ziel, das sie nie erreichte.

Ich stimme zu, dass es wohl kein geplantes Verbrechen war, sondern eine sich für ihn hochschaukelnde Situation, allein im Auto mit Scarlett als Beifahrerin.
Und wenn sie die ganze Zeit im Auto war, standen die Chancen schlecht, dass sie von Zeugen gesehen, geschweige in Erinnerung behalten wurde.

Ja, ich vermute auch stark, dass sie innerhalb der Funkzelle versteckt liegen könnte, und denke, die Verabredung fand in oder nahe Todtmoos statt.

Klarmann schrieb:Welche Stellen meinst Du genauer mit nördlicher Funkzelle um Todtmoos?

Der östliche Todtmooser Funkmast hat für O2 in nördliche Richtung eine Reichweite bis zum Feldberg. Zumindest zeigt es das bei cellmapper an. Hier die "geshortete" URL für cellmapper, weil sich der Link sonst über 10 Zeilen erstreckt. Klickst du den Todtmooser Funkmast 97452 an, dann siehst du dessen Abdeckung in alle Richtungen. https://shorturl.at/DZu2K

lemystere schrieb:Scarlett galt als spontan!

Ja, gleichzeitig aber auch als sehr zuverlässig. Insofern denke ich nicht, dass sie ihre Mainzer Freundin versetzt hätte, schon gar nicht ohne Absage.
Dass sie nicht abgesagt hat, stützt für mich die Theorie, dass sie das nicht mehr konnte (Handy wurde ihr abgenommen, vielleicht war sie gefesselt) und spricht gegen freiwilliges Untertauchen oder Suizid.

@MarylinM

Das denke ich auch. Auf Grund ihrer Zuverlässigkeit hätte sie ihrer Freundin bestimmt abgesagt.
Kann mir sogar vorstellen, dass sie vorhatte, die Absage mit einem aktuellen Foto zu verbinden, der Freundin zu zeigen, warum sie nicht die E6 läuft. Die Freundin ist keine Wanderin wie Scarlett, und Schwarzwaldkennerin schon gar nicht. Aber mit einem Foto einer besonders spektakulären Landschaft, oder was auch immer, wäre die Absage extra nett rübergekommen.
Aber sie wurde dann gehindert, ihr Handy zu benutzen, konnte in keiner Form absagen.

lemystere schrieb:Das denke ich auch. Auf Grund ihrer Zuverlässigkeit hätte sie ihrer Freundin bestimmt abgesagt.

Genau. Und ebenso wenig hätte sie ihre Familie im Unklaren gelassen, um sang- und klanglos freiwillig zu verschwinden.
Nein, hier ist eine Situation mit einer anderen Person eskaliert

@all

Ich habe mal eine Frage in die Runde. Hat dieser Wanderparkplatz mit dem Findling eigentlich einen offiziellen Namen?

Klarmann schrieb:Hat dieser Wanderparkplatz mit dem Findling eigentlich einen offiziellen Namen?

Nein. Die Bushaltestelle dort heißt "Am Schluchtensteig"; ansonsten ist dieser Parkplatz einfach nur der frühere Straßenverlauf durchs Wehratal, nach der alten Wehrabrücke gabs damals noch ein Tunnel.