Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

SchwarzeTanne schrieb:@Wandersepp an der Sonnenbrille wurde keine DNA von SC gefunden.

Pardon, dass ich es nicht explizit geschrieben habe, dass keine DNA an der Brille gefunden wurde. Das ist ja schon lange bekannt.
Wahrscheinlich ist das nach 2 Jahren auch fast nicht mehr möglich, wenn ein Gegenstand im Freien gelegen hat. Vielleicht ist ein Experte im Forum, der etwas dazu sagen könnte?
Es ging mir nur darum zu sagen, dass es trotzdem ihre Brille gewesen sein könnte, weil sie höchstwahrscheinlich ihrem Modell entspricht.
Vielleicht wissen es die EB auch genau und halten es aus ermittlungstaktischen Gründen zurück.
Natürlich reicht die Sonnenbrille für keine tragfähige Theorie aus, was passiert sein könnte und kann auch ein Irrweg sein.

CorvusCorax schrieb:Wie abgefuckt und/oder blöd müsste ein Täter sein, auf den es bis dato überhaupt keinen Hinweis gibt, mit irgendeinem Gegenstand der Vermissten in Erscheinung zu treten? Nur wegen des Thrills oder weil er das Risiko liebt? Ne, also das ist mir zuviel TV-Thriller.

Da wäre ich mir gar nicht mal so sicher. Man darf nicht immer von sich ausgehen oder davon ausgehen, dass der Täter rational und logisch handelt.
Denn da fallen mir genug Fälle ein, in denen der Täter sich durch seine eigene Überheblichkeit selbst verraten hat.
Kürzlich zb erst der Fall des Streamers Stephen McCullagh aus Irland.
Man weiß ja auch, dass Mörder sich oft an Berichten und Reportagen in den Medien aufgeilen und bspw Zeitungsauschnitte sammeln, TV Sendungen mitschneiden usw..
So jemand hätte natürlich ein großes Interesse daran, dass die Medienberichterstattung und das öffentliche Interesse nicht abebben.
Deshalb finde ich Wandersepps Theorie keineswegs abwegig.

tommy77blau schrieb:Ich bleibe bei meiner These. Wenn der Täter aus der Region stammt, ist er bei der Polizei aktenkundig, weil er schon mal aufgefallen ist. Kann auch nur Stalking/Nötigung von Frauen gewesen sein.

So was hat's auch im gleichen Zeitraum, an gleicher Strecke gegeben:

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/4739104



(Quelle: Presseportal der Polizei Ba-Wü)

CorvusCorax schrieb:Fragt sich bloß wo. Wenn man mal verunglücken nicht gleichsetzt mit abstürzen, dann könnte sie auch aufgrund eines medizinischen Notfalls verstorben sein; auch junge Menschen erleiden einen Herz- oder Hirninfarkt. Aber dann müsste sie trotzdem irgendwo auf der Strecke zu finden gewesen sein. Glaube kaum, dass man sich in einem sich ankündigenden extremen Unwohlsein noch tief ins Dickicht verkriecht, wo kein Mensch hinkommt.

Manchmal gibt es das halt, das eine Leiche samt rotem Rucksack jahrelang 50 Meter neben einem Waldweg liegt, ohne gefunden worden zu sein. Auch im Schwarzwald. Meiner Meinung nach findet man in einem dicht bewaldeten Waldstück nur etwas, wenn man direkt da vorbei kommt. Ein paar Meter weiter und es wird übersehen. Das haben uns doch schon diverse Berichte gezeigt, in denen beschrieben wurde, dass Suchmannschaften nur weinge Meter am späteren Fundort vobeigelatscht sind. Jetzt mal ohne die Todesursache zu beleuchten.

...
Informierte Polizeikreise gingen gegenüber des Schwarzwälder Boten dagegen ins Detail. So sei die Leiche "50 Meter" entfernt von einem Waldweg gelegen. Zudem sei der rechte Fuß abgetrennt gewesen – er lag einige Meter neben dem Fundort. Zudem fanden die Ermittler vor Ort einen roten Rucksack, ein rot-weiß-braunkariertes Hemd, mehrere flache Schnapsflaschen und das Schmerzmittel Ibuprophen. Der Augenzeuge vermutet deshalb: "Vielleicht war es ein Selbstmord?
...
"

Quelle: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.furtwangen-oberkatzensteig-skelett-fund-gibt-raetsel-auf.44b21a65-70d5-44c1-9333-e0e23c463e90.html

Empyria schrieb:Da wäre ich mir gar nicht mal so sicher. Man darf nicht immer von sich ausgehen oder davon ausgehen, dass der Täter rational und logisch handelt.

Das wäre eine Ausnahme. In der Regel behalten die Täter aus dieser Gruppe einige persönliche Gegenstände der Opfer als Trophäe. Wenn er das Handy durch Gerätepin, Fingerabdruck, etc. nicht an bekommt, ohne SIM, wäre eine Entsorgung denkbar. Wird dann bei Sammelstellen landen.

@tommy77blau
Dss ist jetzt aber alles megaspekulativ. Da könnte er ja gleich seine eigene SIM einsetzen und es für sich verwenden. Im Moment spricht aber nichts für eine Straftat. Man muss abwarten bis sie gefunden wird, da hilft nichts.

JosephConrad schrieb:Manchmal gibt es das halt, das eine Leiche samt rotem Rucksack jahrelang 50 Meter neben einem Waldweg liegt, ohne gefunden worden zu sein. Auch im Schwarzwald. Meiner Meinung nach findet man in einem dicht bewaldeten Waldstück nur etwas, wenn man direkt da vorbei kommt. Ein paar Meter weiter und es wird übersehen.

Schon erschreckend. Da liegt ein Toter in unmittelbarer Nähe eines Waldweges und keiner hat ihn bemerkt, geschweige denn, zu Anfang der Liegezeit gerochen. Die näheren Umstände zu diesem Toten erfährt man ja nicht in deinem verlinkten Artikel. Und ich nehme mal an, nach dem wurde wahrscheinlich auch nicht gesucht, oder zumindest nicht in diesem Umfang wie bei S. Bei ihr müsste man dann über Jahre der Suche auf jedem Abschnitt des abgesuchten Geländes immer vorbeigelaufen sein.

Empyria schrieb:So jemand hätte natürlich ein großes Interesse daran, dass die Medienberichterstattung und das öffentliche Interesse nicht abebben.
Deshalb finde ich Wandersepps Theorie keineswegs abwegig.

Aber dann müsste ja die Brille im Freien ( wg. Zustand) aufbewahrt worden sein. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

UTAC schrieb:Aber dann müsste ja die Brille im Freien ( wg. Zustand) aufbewahrt worden sein. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Das ist natürlich ein Argument. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das jemand gemacht hat oder durch spezielle Methoden versucht hat, den Abnutzungs- und Alterungsprozess zu beschleunigen.

Vorausgesetzt die Kripo hat im Labor geprüft, wie lange die Brille wahrscheinlich den Umwelteinflüssen ausgesetzt war und hat das nicht einfach nur geschätzt.

SchwarzeTanne schrieb:Die Sonnenbrille ist ein Massenprodukt, X Menschen kaufen bei Decathlon ein,

Jein. Es wurde hier in der Diskussion ja bereits erwähnt, dass Decathlon eine ganze Reihe von Sonnenbrillen vertreibt und somit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet das Modell, das eine vermisste Person trug, zeitnah von einer anderen Person verloren wurde und das ausgerechnet noch an einer Stelle, die mit einem PKW zu erreichen ist.

Daher ist diese Spur unter allen Spuren, die anscheinend alle im Sande verlaufen, noch diejenige, die am ehesten Aufschluss über das Geschehen geben kann, das zu Scarletts Verschwinden führte.
Dieser Weiherweg ist meines Erachtens auf der gesamten Etappe 6 der "geeignetste" Ort, um eine Person unbemerkt zu entführen.

Natürlich gibt es, wenn auch sehr selten, diese Fälle, in denen eine vermisste Person trotz intensiver Suche nicht gefunden wird, obwohl sie sich an einer Stelle befand, an der eine (frühere) Entdeckung möglich gewesen wäre.

Aber wir dürfen natürlich auch nicht außer Acht lassen, dass Scarlett gefährdeter war, Opfer eines Übergriffs zu werden, als vermutlich 90 % der Schluchtensteig-Wanderer.

Fridolin31 schrieb:Aber wir dürfen natürlich auch nicht außer Acht lassen, dass Scarlett gefährdeter war, Opfer eines Übergriffs zu werden, als vermutlich 90 % der Schluchtensteig-Wanderer.

@Fridolin31
Könntest du da ein paar nachvollziehbare Gründe für diese Annahme nennen?

Fridolin31 schrieb:Daher ist diese Spur unter allen Spuren, die anscheinend alle im Sande verlaufen, noch diejenige, die am ehesten Aufschluss über das Geschehen geben kann, das zu Scarletts Verschwinden führte.
Dieser Weiherweg ist meines Erachtens auf der gesamten Etappe 6 der "geeignetste" Ort, um eine Person unbemerkt zu entführen.

Der Parkplatz wäre auch ein geeigneter Ort gewesen. Überfälle finden hin und wieder auf solchen Parkplätzen statt. Was für die Zeugensichtung spricht, ist das Handtuch, das ausgebreitet auf dem Findling gelegen haben soll. Es gibt ein Foto von Scarletts Zelt, auf dem das blaue Tuch ebenfalls ausgebreitet lag. Wahrscheinlich zum Trocknen. Würde also passen.

Dr.Edelfrosch schrieb:Könntest du da ein paar nachvollziehbare Gründe für diese Annahme nennen?

Jung, weiblich, recht attraktiv, allein wandernd, aufgeschlossen, sollte reichen, ohne hier Klischees zu bedienen.

Immerhin gab es im Laufe ihrer Wanderung zwei Vorfälle, die man nicht negieren darf, auch wenn keine Verbindung zu Scarletts Verschwinden zu belegen ist.

1.) Das auffällige Interesse von zwei Männern in einen Pub am Schluchsee, über das Scarlett sogar in einer Nachricht an eine Freundin berichtete.

2.) Die Frage nach Scarlett bei einer Zeigin am Ibacher Kreuz am Tag vor Scarletts Verschwinden.

@Empyria

Ja, manches würde passen, die Handydaten jedoch absolut nicht

Fridolin31 schrieb:Dieser Weiherweg ist meines Erachtens auf der gesamten Etappe 6 der "geeignetste" Ort, um eine Person unbemerkt zu entführen.

Wenn sie am Weiherweg entführt worden wäre, dann wäre diese Sichtung am Wanderparkplatz Wehratal aber für die Tonne.

Und bzgl. Unfall: wäre sie am Wanderparkplatz gewesen, dann würde schon mal der Oststeig als Unfallstrecke rausfallen.

Und lassen wir das Handy mal weg, weil es zu nichts führt, egal, wie man es dreht und wendet, und nehmen weiter an, dass sie vom Wanderparkplatz weitergelaufen ist auf den westlichen Steig, Wehr aber nie erreicht hat, dann könnte sie nur auf dem westlichen Steig verunglückt sein.

CorvusCorax schrieb:Wenn sie am Weiherweg entführt worden wäre, dann wäre diese Sichtung am Wanderparkplatz Wehratal aber für die Tonne.

Das stimmt. Aber zumindest eine der Sichtungen (Wanderparkplatz, einsame Tanne) wäre ja aus zeitlichen Gründen ohnehin für die Tonne, obwohl beide Schilderungen erstmal recht glaubhaft klangen.

Man muss sich daher halt auch mit dem Gedanken anfreunden, dass beide Schilderung falsch sein könnten oder die Zeugen zumindest nicht Scarlett gesehen haben (es muss nicht so sein, es kann aber).

Fridolin31 schrieb:Aber zumindest eine der Sichtungen (Wanderparkplatz, einsame Tanne) wäre ja aus zeitlichen Gründen ohnehin für die Tonne, obwohl beide Schilderungen erstmal recht glaubhaft klangen.

Ja klar. Sie kann nicht zur selben Zeit an zwei verschiedenen Orten gewesen sein. Und andere Sichtungen gabs keine. Hätte sie jemand bei der Reha-Klinik laufen sehen, oder durch Schwarzenbach, oder in Au, dann wüsste man wenigstens, dass sie sich von Todtmoos in Richtung Wehratal bewegt hat. Aber so bleibt jede Destination offen.

Nochmal zum Thema Schwarzenbach:
Zumindest von hier aus wäre eine Entführung relativ unauffällig machbar gewesen.
Beim Übergang der E6 auf die geteerte Straße in Schwarzenbach könnte der Täter geparkt haben und Scarlett entgegen gelaufen sein...
Als Scarlett morgens von der Kirchberghütte bis zum Schmids Markt lief, könnte sie beobachtet worden sein. Sie lief ja praktisch durch den ganzen Ort quer durch. Ein Täter konnte sich genau ausrechnen, wo sie eine Stunde später wohl sein könnte.
Sogar ein Befahren der E6 wäre von der Schwarzenbacher Seite aus locker möglich, hier ist der Wanderweg ein gut befahrbarer Forstweg.
Was ich erschreckend finde:
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von nur 30kmh hätte er in 4 !! Minuten zwei Kilometer weit in den Wanderweg fahren können.
Also mit etwa 10 Minuten Angst vor Entdeckung hätte er es über alle Berge schaffen können. Das Wenden auf dem einspurigen Weg wäre schwierig gewesen und hätte vielleicht Spuren hinterlassen. Frech gewinnt?
Alles nur Gedankenspiele.
Die späte Uhrzeit um auf die Etappe zu gehen könnte für eine sehr geringe Wandereranzahl geführt haben. Es ging auch für viele Leute eher schon Richtung Mittagessen. Deshalb wieder keine Zeugen.
Es fällt auch auf, daß von den Kurgästen der Wehrawaldklinik die E6 eher nicht zur Naherholung genutzt wird. Ich habe immer nur Wanderer dort angetroffen. Scheinbar auch zum spazieren gehen wird der Wanderweg kaum genutzt.
Ist natürlich nur mein ganz subjektiver Eindruck.

Wandersepp schrieb:Beim Übergang der E6 auf die geteerte Straße in Schwarzenbach könnte der Täter geparkt haben und Scarlett entgegen gelaufen sein...

Wenn man da parkt, fällt man aber auf. Die Häuser sind gerade mal ca. 50 m entfernt.
Bild Nr. 579: https://www.allmystery.de/bilder/km164443-579

Wandersepp schrieb:Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von nur 30kmh hätte er in 4 !! Minuten zwei Kilometer weit in den Wanderweg fahren können.
Also mit etwa 10 Minuten Angst vor Entdeckung hätte er es über alle Berge schaffen können. Das Wenden auf dem einspurigen Weg wäre schwierig gewesen

Bei 2 km in den Waldweg rein ist man aber auch schon komplett durch und kommt wieder auf der Schwarzenbacherstraße raus.
Wenn man nicht gerade ein Schlachtschiff fährt, ist an manchen Stellen ein Wenden auf dem Weiherweg auch kein Problem.

Wandersepp schrieb:Es fällt auch auf, daß von den Kurgästen der Wehrawaldklinik die E6 eher nicht zur Naherholung genutzt wird. Ich habe immer nur Wanderer dort angetroffen. Scheinbar auch zum spazieren gehen wird der Wanderweg kaum genutzt.

Also das kann ich so nicht bestätigen. Ich wandere nicht, ich laufe dort spazieren oder pirsche auf den abseitigen Wegen rum. Dass der Weiherweg von Spaziergängern kaum frequentiert wird wäre mir neu.