Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Ein recht neu veröffentlichter Podcast über Scarletts Verschwinden, den Tagen und Wochen zuvor und wie die offizielle Suche ins Rollen kam.

Außerdem kommt auch jemand aus der öffentlichen Suchgruppe zu Wort -->

Podcast "Verbrechen an Frauen" #32

Vielen Dank @Niilanaya für den Hinweis auf den Podcast.

Ich habe ihn mir angehört und muss sagen, er befremdet mich sehr.
Für einen qualitativ hochwertigen Podcast im Allgemeinen und das Thema "Verbrechen an Frauen" im Speziellen setze ich sehr gründliche Recherchen und eine entsprechend grundsolide wie sensible Umsetzung voraus.
Das alles ist in der Podcast-Folge über Scarlett nicht der Fall.
Namen, Zeiten, Kilometerangaben, jede Menge andere leicht nachprüfbare Daten - das Ganze strotzt nur so vor Fehlern.

Besonders makaber ist der in keinster Weise nachzuvollziehende "Kunstgriff" der Podcaster, Scarlett Worte in den Mund zu legen, von denen niemand weiss, ob sie sie in den geschilderten Situationen gesagt hat, und ihre Gedanken zu "lesen", Gedanken, die ihr auf der Schluchtensteig-Tour angeblich durch den Kopf gingen.
Vielleicht soll damit besondere Anteilnahme erzeugt werden. Ich empfinde es jedoch als im Höchstmass respektlos gegenüber der Vermissten und ihrer Familie.

Die beiden Podcaster sind Journalisten, sie hätten es besser wissen, besser machen müssen. Seriös geht anders.

Berechtigtes Ziel von BFS und der Familie ist es, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Scarletts tragischen Vermisstenfall zu lenken. Dieser Podcast vermittelt Zuhörern, die sich nicht wie wir Foristen seit Jahr und Tag mit Scarletts Verschwinden beschäftigen, einen völlig falschen Eindruck. Ein Vermisstenfall gehört nicht in eine Märchenstunde.

lemystere schrieb:Die beiden Podcaster sind Journalisten, sie hätten es besser wissen, besser machen müssen. Seriös geht anders.

Genau mein Eindruck.

Schon im ersten Teil sind zahlreiche Ungenauigkeiten: Ursprünglich wollte S. mit einer Bekanntschaft vom Jakobsweg den Schluchtensteig wandern, die Mitreisenden im Auto waren wohl alles Frauen.

Am Schluss wird gesagt, dass die 3 Männer vom Asia bereits abgereist waren, als s. die Kirchberghütte verließ. Allerdings fragten diese S. am Abend vorher, ob man die Etappe 6 nicht gemeinsam wandern wolle.

Außerdem endet die Recherche kurz nach dem Brillenfund, also vor ca. 2 Jahren. Für einen Podcast finde ich es etwas merkwürdig, wenn es 2 Jahre dauert, bevor man ihn veröffentlicht

lemystere schrieb:Besonders makaber ist der in keinster Weise nachzuvollziehende "Kunstgriff" der Podcaster, Scarlett Worte in den Mund zu legen, von denen niemand weiss, ob sie sie in den geschilderten Situationen gesagt hat, und ihre Gedanken zu "lesen", Gedanken, die ihr auf der Schluchtensteig-Tour angeblich durch den Kopf gingen.
Vielleicht soll damit besondere Anteilnahme erzeugt werden. Ich empfinde es jedoch als im Höchstmass respektlos gegenüber der Vermissten und ihrer Familie.

Die beiden Podcaster sind Journalisten, sie hätten es besser wissen, besser machen müssen. Seriös geht anders.

Da kann ich Dir nur zustimmen. Mich lässt dieser Podcast kopfschüttelnd zurück. Abgesehen davon, dass diesen "Hosts" viele Fehler unterlaufen sind, ist der Part zweifelhaft, wo man quasi aus Sicht von S. deren Gedanken schildert. Seriös ist das ja nicht.
Einen Journalistenpreis bekommen Clara Engelien und Massimo Maio für diese Art von Journalismus sicher nicht.

UTAC schrieb:Am Schluss wird gesagt, dass die 3 Männer vom Asia bereits abgereist waren, als s. die Kirchberghütte verließ. Allerdings fragten diese S. am Abend vorher, ob man die Etappe 6 nicht gemeinsam wandern wolle.

Das entspricht allerdings den Tatsachen. BFS hatte selbst bestätigt, dass die 3 jungen Männer "früh morgens" zur letzten Etappe aufgebrochen sind.

UTAC schrieb:Außerdem endet die Recherche kurz nach dem Brillenfund, also vor ca. 2 Jahren. Für einen Podcast finde ich es etwas merkwürdig, wenn es 2 Jahre dauert, bevor man ihn veröffentlicht

Der Podcast wurde erstmalig bereits am 23. April 2023 auf Podimo veröffentlicht, allerdings zunächst kostenpflichtig.

strombopoly schrieb:Das entspricht allerdings den Tatsachen. BFS hatte selbst bestätigt, dass die 3 jungen Männer "früh morgens" zur letzten Etappe aufgebrochen sind.

Nun, in diesem Podcast ab Min. 38:25 wird gesagt, dass die drei Personen am 10.09.2022 abgereist sind. Mal ab von der falschen Jahresangabe - was versteht man unter "abgereist"? Ich verstehe unter abreisen, dass man Todtmoos im Auto, Bus, Taxi verlässt, aber nicht, dass man sich zu einer Wandertour aufmacht.

CorvusCorax schrieb:Nun, in diesem Podcast ab Min. 38:25 wird gesagt, dass die drei Personen am 10.09.2022 abgereist sind. Mal ab von der falschen Jahresangabe - was versteht man unter "abgereist"? Ich verstehe unter abreisen, dass man Todtmoos im Auto, Bus, Taxi verlässt, aber nicht, dass man sich zu einer Wandertour aufmacht.

Im Grunde ist das auch eher ein Märchen-Podcast mit etlichen frei erfundenen Passagen, der sich an das Verschwinden von Scarlett anlehnt und dem wenig Glaubwürdigkeit zukommt.

Man kann aufgrund der Aussage von BFS mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Drei die E6 gewandert sind, ganz egal wie man das Wort "abgereist" nun auslegt.

CorvusCorax schrieb:Ich verstehe unter abreisen, dass man Todtmoos im Auto, Bus, Taxi verlässt, aber nicht, dass man sich zu einer Wandertour aufmacht

Die Wortwahl ist wirklich etwas missverständlich. Offenbar versteht man im Podcast unter "abreisen", dass man einen Ort verlässt, ohne zeitnah zurückzukehren. Dies wäre dann auch zu Fuß möglich.

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Die Schilderung über die Mitfahrer auf dem Weg nach Stühlingen weicht auch von der Darstellung in Aktenzeichen XY ab.
Grundsätzlich wäre es ja auch möglich gewesen, dass Scarlett mit diesen Personen während der Wanderung in Kontakt bleibt und (falls es tatsächlich Schluchtensteig-Wanderer waren) eventuell sogar vereinbart, dass sie sie auf der Rückfahrt wieder mitnehmen kann, zumindest ein Teilstück bis ins Rhein-Main-Gebiet.

Aber offenbar spielten die Zeugenaussagen der Mitfahrer während der Ermittlungen überhaupt keine Rolle mehr oder sie waren halt unergiebig.

strombopoly schrieb:Im Grunde ist das auch eher ein Märchen-Podcast mit etlichen frei erfundenen Passagen, der sich an das Verschwinden von Scarlett anlehnt und dem wenig Glaubwürdigkeit zukommt.

Und deshalb kann man es sich ersparen, überhaupt über diesen Käse zu diskutieren oder irgendetwas Informatives aus dem Podcast rauszuziehen. Das Teil strotzt von vorne bis hinten vor Fehlern; würde hier im Thread solch unqualifiziertes Zeugs rausgehauen, dann würde es die Rote Karte geben.

Heute ist Scarletts 31. Geburtstag.

Hallo @all hier im Forum ,
Fände es schön , wenn wir vielleicht gemeinsam um 22. 00 Uhr fest an Scarlett denken und ihr alles Liebe und Gute 🫶 zu ihrem 31 . Geburtstag wünschen. Wer möchte kann gerne noch ein Licht anzünden 🕯🍀
Herzliche Grüße an Euch und das ganze Allmy Team .

Hallo,
ich bin neu hier im Forum und lese schon eine ganze Weile mit, was diesen Fall betrifft.
Ich hab mir dazu auch viele Gedanken gemacht und größtenteils alle Beiträge gelesen.
So, wie hier durch verschiedene Meinungen das Verschwinden von Scarlett dargestellt wird, scheint es mehrere Optionen zu geben.
Ich bin mit solchen Dingen, in einem Forum zu schreiben noch nicht sehr vertraut.
Ich könnte mir ebenfalls vorstellen, dass Scarlett vllt. Opfer eines Verbrechens geworden ist.
Da wenig Zeugen Scarlett am besagten Tag gesehen haben, bzw. die ein oder andere Zeugenaussage angezweifelt wurde, könnte ich mir vorstellen, dass Scarlett unter Umständen zu einer Zeit an einem Ort unterwegs war, der wenig Publikumsverkehr zeigte.
Ich denke eher, dass sie vllt. durch Zufall von einem möglichen Täter, abgegriffen und verbracht wurde.
Einige Fragen, die sich mir gestellt haben und durch Zufall in den Focus gerückt sind.
Was war in der näheren Umgebung vor und nach dem Verschwinden von Scarlett so los?
Gab es andere Meldungen der Polizei zu Vorkommnissen, Geschehen oder Verbrechen in der Umgebung, in der Scarlett verschwunden ist?
Mir ist da ein Bericht aufgefallen, der mir etwas merkwürdig erscheint und Fragen aufwirft.
Vllt. Könnte es unter Umständen ein Zusammenhang mit dem Verschwinden von Scarlett geben.
Es handelt sich hierbei um ein verunfalltes Auto 2 Tage nach dem Verschinden von Scarlett ohne Fahrer, der Besitzer allerdings meldete das Auto als gestohlen.
Der Unfall ereignete sich wohl am 12.9.2020,
direkt 2 Tage nach dem Verschwinden von Scarlett, bei Waldshut Tiengen (Schwarzwald), ca. 43 Autominuten zu Todtmoss/ Wehr....in der Nähe zum Schluchsee.
Die Strasse (500), Autobahnstrecke oder Landstrasse gibt eine direkte Verbindung dorthin.
Meines Wissens nach stand in dem Artikel nicht geschrieben, daß ein möglicherweise Täter, der vllt. Das Auto gestohlen hat, gefasst wurde.
Die Polizei hat damals Ermittlungen aufgenommen.
Daher meine Frage, die sich stellt.
Könnte Scarlett in einem unbeaufsichtigten Moment, durch einen möglichen Täter dort an dem vermuteten Parkplatz oder in Nähe Bundesstraße abgegriffen und verbracht worden sein.
Könnte das gestohlene Fahrzeug aus der näheren Umgebung unter Umständen ein Tatfahrzeug sein und wenn ja, warum wurden 2 Tage nach Scarletts Verschwinden und kein Auffinden des Fahrzeugsdiebs, in dieser Hinsicht mit einem Delikt in Zusammenhang gebracht?
Auszuschließen dass ein Fremder mit einem geklauten Auto ein Verbrechen begeht und das in einem zeitlich sehr engem Abstand, scheint für mich durchaus möglich.
Wie denkt ihr darüber?
Habt ihr davon gehört oder gelesen?
Ich hoffe ich habe nichts falsch gemacht und mich auch an die vorgegebene Regeln gehalten.

Ich würde mir wünschen, wenn Scarlett gefunden werden könnte, damit ihre Familie nicht weiter in Ungewissheit leben muss.

Grüsse und Danke für eine Rückmeldung.

Quelle:

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/4705921

MadameWHO schrieb:Gab es andere Meldungen der Polizei zu Vorkommnissen, Geschehen oder Verbrechen in der Umgebung, in der Scarlett verschwunden ist?

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/4739104

Frau meldet Verfolgung auf/in der Nähe von E6, wenige Wochen nach S. Verschwinden.

MadameWHO schrieb:https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/4705921

Er behaupter, er habe seinen Wagen mit laufendem Motor vor der Garage abgestell und hat das Auto aber erst später als gestohlen gemeldet. War aber wohl alles am selben Tag. Klingt dubios.

Schau hier: https://www.suedwestfalen-nachrichten.de/brilon/pkw-entwendet-und-unfall-verursacht-zeugen-gesucht/

JosephConrad schrieb:Er behaupter, er habe seinen Wagen mit laufendem Motor vor der Garage abgestell und hat das Auto aber erst später als gestohlen gemeldet. War aber wohl alles am selben Tag. Klingt dubios.

Das war aber doch in Brilon und nicht in Waldshut.

CorvusCorax schrieb:Das war aber doch in Brilon und nicht in Waldshut.

Stimmt, komischerweise hiess die Strasse gleich und ähnliches ist passiert, habe ich wohl übersehen :-)

Aber auch in Waldshut hat der Besiutzer erst im weiteren Verlauf sein Auto als gestohlen gemeldet. Kann also auch dubios gewesen sein.

Schon länger verfolge ich diesen Thread. Nicht nur, weil ich auch alleine und auf ganz ähnliche Weise wandere, sondern vor allem, weil ich an Scarletts Familie denke. Ich bin selbst Vater und Bruder und die Ungewissheit, mit der ihre Angehörige und Freunde seit Jahren leben, muss unerträglich sein.
In meiner Arbeit muss ich oft aus einzelnen Puzzleteilen eines Ereignisses ein Gesamtbild zusammensuchen und versuche dies auch hier.

Es ist auffällig, dass trotz unzähliger Suchstunden und trotz vieler fundierter Forumsbeiträge zu Funkzellen, Mantailern usw. bisher kaum belastbare Hinweise zu Scarletts Verbleib aufgetaucht sind. Aber genau das halte ich (wie viele hier) für ein eigenes starkes Indiz.

Scarlett hat am 10.09. mit der Absicht zu wandern das Hotel verlassen, ist aber nicht in Wehr angekommen. Natürlich musste die Polizei zunächst bei der wahrscheinlichsten These ansetzen, einem Wanderunfall, und hat die E6 abgesucht. Und weil sie annahm, dass Scarlett die Etappen „lehrbuchmäßig“ nacheinander mit jeweiliger Etappenübernachtung gewandert ist, suchte sie nach einem Ereignis wie: die gesuchte Person hat sich verlaufen, verletzt, ist vom Weg abgekommen oder verunglückt.

Nach vier Jahren intensiver und weitgehend erfolgloser Suche im mutmaßlichen Wandergebiet ist klar, dass ein „normaler“ Wanderunfall nicht mehr am Wahrscheinlichsten ist. Um jetzt noch weiterzukommen, muss also die Logik, der Möglichkeitsbereich, des Wanderns schrittweise erweitert werden – und zwar auch in der Methodik der Suche.
Dann ergibt sich zunächst die Möglichkeit, dass Scarlett zwar ein Unfall passiert ist, allerdings (durch eine Planänderung und daraus folgend einer Routenänderung, der Nutzung eines Transportmittels o.ä.) in einem anderen Gebiet. Nur wurde diese Möglichkeit ja schon intensiv in die Suche einbezogen und auch an anderen Orten hätte eine verunglückte Person inzwischen gefunden werden können.

Als weiteres Szenario abseits der Wander-Logik wurde hier schon öfters ein geplantes Aussteigen oder ein Suizid diskutiert. Nach dem Bild, das man von Scarlett gewinnen kann, scheint beides doch eher unwahrscheinlich. Wenn überhaupt, müssten Menschen aus Scarletts Umfeld diese Möglichkeit in Betracht ziehen, aber hier darüber zu spekulieren führt zu nichts.

Eine dritter, bedrückender, Möglichkeitsbereich, der über das bloße Wandern hinausgeht, wäre Fremdbeteiligung, etwa durch einen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht oder durch eine Straftat (z.B. eine geplante oder ungeplante Entführung eines Einzelnen oder einer organisierten Gruppe). In jedem der Fälle würden Beteiligte oder potentielle Täter versucht haben, direkte Spuren zu beseitigen. Nicht zu verhindern wäre allerdings, dass es trotzdem mehr oder weniger indirekte „Spuren“, Hinweise und Indizien gibt, die noch immer auf Scarletts konkreten Verbleib an diesem Tag hindeuten.

Und das ist für mich der entscheidende Punkt: Sollte Scarlett etwas Unerwartetes außerhalb der Wanderlogik zugestoßen sein und sollte es dabei Beteiligte geben, müssten eine erfolgreiche Suche diese indirekten Spuren zu einem Bild zusammensetzen und dazu zwei Dinge leisten:
Erstens müsste anhand von „indirekten“ Infos über die vorangegangenen Tage, über Scarletts Gewohnheiten und über die damaligen Umstände (Funkmasten, Busse, Telefonate, Handyaktivitäten, Besonderheiten wie Blasen o.ä.) die Orte identifiziert werden, an denen sich ein möglicher Zwischenfall ereignet haben könnte. Diese Orte sind dann aber nicht bloß abzusuchen, sondern es sollte geschaut werden, welche Hinweise sie in einem möglichen Szenario geben könnten.
Zweitens müsste aus den bekannten indirekten Indizien abgewogen werden, ob ein angenommener Zwischenfall (z.B. eine Straftat) eher geplant oder ungeplant geschehen sein könnte und ob mögliche Beteiligte dabei Fremde oder bereits bekannt waren. Beides würde bei der weiteren Suche in unterschiedliche Richtungen und Suchgebiete führen und eben zu unterschiedlichen Profilen Beteiligter. Kommt man z.B. zum Schluss, dass ein Zwischenfall schon in Todtmoss (oder vorher) begonnen haben könnte, wäre die Beteiligung von völlig Fremden z.B. unwahrscheinlicher und man käme in den Möglichkeitsbereich von Methoden, wie sie vom human trafficking bekannt sind. Anders wäre es, wenn man z.B. von einem Zwischenfall an einem Wanderparkplatz ausgeht. Je nach Ergebnis gäbe es verschiedene Richtungen für eine weitere Suche.

Alle indirekten Spuren und Hinweise aus Scarletts Umfeld spielen momentan die größte Rolle, wenn man versucht, mögiche Szenarien auf ihre Wahrscheinlichkieit hin zu überprüfen: Was waren die Inhalte und Themen der Telefonate? Haben sich Scarletts Nachrichten an Freunde/Familie über die Tage verändert? Hatte sie Beschwerden wie Schulterschmerzen oder Blasen? Welche Formulierung nutzte sie genau, als sie das Ende der Wanderung bedauerte? Wie bewertete sie Begegnungen am Rande der Strecke? Hat sie Mitbringsel o.ä. gekauft? Hat Scarlett am Morgen ihres Verschwindens an Bushaltestellen angehalten? Waren ihre Infos über umgeleitete Busse konkret und zutreffend? Wie hat Scarlett vergleichbare Wanderungen organisiert oder hätte es gerne getan? Fällt ihr direkte Kommunikation eher leicht oder schwer?
Das sind aus meiner Sicht momentan die entscheidenden Fragen, um vieldeutige Spuren wie Hundespuren, Zeugensichtungen oder die auffälligen Handyaktivitäten jenseits der technischen Details plausibel einordnen zu können. Und damit meine ich nicht, dass die Antworten auf diese Fragen hier im Forum veröffentlicht und breitgetreten werden sollen!

Wie alle hier habe auch ich Vermutungen, welche Möglichkeiten genauer betrachtet werden sollten. Aber ohne die genannten Infos bleibt das Spekulation, die Scarletts Familie nicht weiterhilft.
Hilfreich dagegen sind Indizien, die dazu führen, Scarletts Absichten, den Ort und die Uhrzeit ihres Verschwindens und potentiell beteiligte Personen näher einzugrenzen. Schon eine einzige zusätzliche Erkenntnis kann zu neuen Ansatzpunkten führen. Und weil immer noch viele Freiwillige helfen, könnten neue Spuren auch tatsächlich verfolgt werden.

Ich hoffe, dass meine Gedanken für die Suchenden hilfreich sein und etwas beitragen können. Vor allem aber hoffe ich, dass Scarletts Familie bald die quälende Leere und Ungewissheit genommen wird, mit der sie gerade täglich leben muss.

Also jetzt klinke ich mich auch mal ein. Danke @KimJ für die Zusammenfassung. Das sehe ich ganz ähnlich! Schon krass, wie lange und groß angelegt die Suche schon läuft. Und dass so gar nichts an Spuren aufgetaucht ist, kein Rucksack oder was auch immer, zeigt ja, dass es eben auch ein Verbrechen gewesen sein kann, nicht nur ein Unfall. Und genau das dachte ich auch: Bei einem Wanderunfall muss man nur richtig kombinieren, welchen Weg jemand eingeschlagen hat und dann der Spur folgen bis zum Unglücksort. Dann wäre die Suche beendet.
Nur, wenn es ein Verbrechen gewesen ist, warum Scarlett verschwunden ist, dann reicht das nicht. Denn dann enden die Spuren plötzlich am Ort des Verbrechens und man kommt mit normalem Suchen nicht weiter.

Statt also jetzt weiterhin möglichst viel im Wandergebiet zu suchen, müsste man (falls es ein Verbrechen war) versuchen, die Spur der Täter aufzunehmen. Denn ab dem Punkt, wo das Verbrechen passiert ist, führt nur noch ihre Spur weiter zu Scarlett.

Natürlich leichter gesagt als getan. Schon möglich, dass die Hinweise aus den Wanderungen davor zu dem Ort des Geschehens führen. Aber die muss man erstmal deuten können! Und bestimmt macht BfS das auch schon und sucht nach Verdächtigen, aber es ist ja auch nicht so schlau, darüber dann hier "öffentlich" etwas zu schreiben.

Fletcher99 schrieb:Und bestimmt macht BfS das auch schon und sucht nach Verdächtigen,

Ziemlich sicher macht BFS das nicht!

BFS ist eine private Suchtruppe, die ehrenamtlich den Schluchtensteig absucht - was anderes ist mir nicht bekannt.

Um Verdächtige (respektive Zeugen) zu ermitteln, bedarf es Polizeiarbeit, die einem Verbrechen nachgehen (dazu braucht es aber konkrete Anhaltspunkte und ein Verfahren wurde ja schon erfolglos durchgeführt).

Oder es wird eine einer oder mehrere Privatdetektive beauftragt (wie z.B. im Fall Lars Mittank), die gegen Gehalt Ermittlungen betreiben. Da man in Deutschland keine Lizenz dafür braucht, könnten theoretisch Mitglieder von BFS Detektivarbeit über das reine Suchen der Leiche von Scarlett hinaus betreiben. Ehrenamtlich halte ich das allerdings für schwierig.

Wird den überhaupt noch auf dem letzten Abschnitt gesucht?

Ich habe vor Ewigkeiten mal einen kurzen Bericht im Tv gesehen, da haben sie jemanden aus der Suchgruppe gefragt, ob er glaubt Scarlett wäre auf dem Weg noch zu finden? Darauf meinte der Mann das er nicht glaube, Scarlett auf dem Weg zu finden, man hätte alles durchsucht.

Es mag vielleicht komisch klingen, gibt es nicht auch Hunde die Knochen finden können, vielleicht sollte man sowas mal einsetzen.

Ich glaube das Scarlett nicht auf der Route zu finden ist, ob sie nun verunglückte oder nicht, man hätte sie finden müssen.
Vielleicht ist sie auf einen ganz anderen Weg gelaufen, denn man sich vielleicht gar nicht vorstellen kann und darum wird sie nicht gefunden.

Wenn man nur mal den Rucksack finden würde, dann hätte man wenigstens einen Hinweis.