Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts
14.10.2020 um 08:46So nah hätte ich jetzt nicht vermutet. Dann war das Risiko entdeckt zu werden, ja eigentlich nicht so gering. Zumal ja auch noch diese Polizeistation in der Nähe ist.
m.1806 schrieb:Zumal ja auch noch diese Polizeistation in der Nähe ist.Die Polizeistation ist doch etliche Straßenzüge weit weg. Dort hätten sie nichts mitbekommen. Lediglich zum Tatort hätten sie sehr schnell eilen können. Es handelt sich um die Autobahnpolizei. Die Dienststelle von Polizei Bayreuth-Stadt liegt am Rande der Fußgängerzone, Innenstadt.
m.1806 schrieb:weißt du das oder vermutest du es?Was meint du könnte das Wörtchen "wohl" wohl anzeigen? Woher soll ich das denn wissen?! Besagte Einrichtung wurde von mir selbst überhaupt erstmalig in die Disk. eingebracht, ich wollte das einfach nur relativieren. Es würde nicht schaden, den Thread zu lesen, so lang ist er noch nicht.
Photographer73 schrieb:Hat auch niemand behauptet. Dennoch hat @falstaff recht. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, daß diese Taten in Verbindung stehenDamit hab wohl ich angefangen, hätt es vielleicht besser gelassen, andererseits schein ich ja nicht ganz allein zu sein. Und auch ich hab nur Möglichkeiten und Befürchtungen geäußert. Es muss gestattet sein, *das* auch etwas anders zu sehen. Jedenfalls solange wir hier nur spekulieren können, seh ich nicht, wo beim jetzigen Stand (der sich wenn wir Pech haben auch nicht mehr groß ändern wird, eben wie bei KO) die eine Spekulation besser wär als die andere oder schlechter. Was ist (d)eine Arbeitshypothese, hast du eine? Wenn nicht und das jeder so handhabt, bräuchte man den Austausch nicht.
scumspawn schrieb:Und noch nicht mal Geld oder Smartphone einzustecken! Geschweige denn das Fahrrad abzuziehen.Einen versuchten Raubüberfall schließe ich eigentlich aus. Das wird doch zumeist in halbwegs beleuchteten Straßen ausgeführt. Siehe ungeklärter Raub unter Einsatz des Messers in einer Bayreuther Straße. Dieser Überfall liegt zeitlich auch nicht lange entfernt vom Mord. Das Messer wurde nur zum Drohen benutzt und dem Überfallenen Geld geraubt. Die Räuber ziehen doch meistens mit Geld und Wertgegenständen von dannen. Warum sollten sie dem Opfer was antun. Das machen nur wenige, die glauben, dass die Leute viel Geld und Wertvolles besitzen. Bei einem Radfahrer, der eben von einem Freund nach Hause fährt, ist doch kaum was zu holen, außer den Sachen, die du erwähnt hast. Wenn der Täter in Geldnöten wäre, würde er sich was anderes einfallen lassen, aber doch nicht so eine Tat begehen. Je länger ich drüber nachdenke, je unwahrscheinlicher ist dieses Motiv für mich.
scumspawn schrieb:Es muss gestattet sein, *das* auch etwas anders zu sehen. Jedenfalls solange wir hier nur spekulieren können, seh ich nicht, wo beim jetzigen Stand (der sich wenn wir Pech haben auch nicht mehr groß ändern wird, eben wie bei KO) die eine Spekulation besser wär als die andere oder schlechter. Was ist (d)eine Arbeitshypothese, hast du eine? Wenn nicht und das jeder so handhabt, bräuchte man den Austausch nicht.Ich habe kein Problem mit Spekulationen, nur bringt es in meinen Augen nichts, wenn weitere, völlig anders gelagerte Fälle, herangezogen werden, solange es noch nicht mal den Hauch eines Indizes dafür gibt, daß sie zusammenhängen könnten.
scumspawn schrieb:Was für Motive kann es denn überhaupt geben dafür, einen mutmaßlich wildfremden Menschen in aller Öffentlichkeit derart hinzurichten. Und noch nicht mal Geld oder Smartphone einzustecken! Geschweige denn das Fahrrad abzuziehen.Das ist eine gute Frage, ich kenne die Antwort allerdings auch nicht. Bei Daniel W. gehe ich aber immer noch von einer Beziehungstat aus, bei Straten nicht. Und auch wenn der Tod von DW furchtbar und grausam war, eine Enthauptung ist in meinen Augen nochmals ein ganz anderes Kaliber und spricht für einen anderen Tätertypus.
LASK schrieb:Der Ort des schrecklichen GeschehensDas Kreuz steht m. M. nach nicht am Auffindeort von Fahrrad bzw. Leiche sondern ca. 20 m unterhalb Richtung Bolzplatz. Man vergleiche mit den Fotos von Ermittlerzelt und Fahrrad...
xoxalb schrieb:Nachdem die Polizei in ihrer letzten Aussage von "großer Dimension" sprach, gehe ich wirklich von einer etwas komplizierter gelagerten Motivlage aus als von einem simplen Raubüberfall.Das schreib ich doch. Und wenigstens was das angeht sind sich hier jetzt alle einig. Mir ging es nicht mehr darum, welche Motive ausscheiden, sondern welche überhaupt noch in Frage kommen.
Photographer73 schrieb:Das ist eine gute Frage, ich kenne die Antwort allerdings auch nicht. Bei Daniel W. gehe ich aber immer noch von einer Beziehungstat aus, bei Straten nicht.Klar, möglich. Aber selbst das weckt bei mir Erinnerungen, denn genauso ging es mir anfänglich bei Straten. Zunächst sah das für mich absolut nach Beziehungstat aus, ne ganze Weile sogar, ich lag furchtbar daneben. Wollte den Fehler hier nicht wieder machen. Möglich ist es. Aber was ich von Daniel erfahren konnte und wie ich ihn lese, legt das nicht grad nahe. Zu gewöhnlicher Typ, nebenbei nicht unsympathisch. Und dunkle Geheimnisse, zweite Leben, auch die wurden Straten irgendwann angedichtet, realistisch ist es nicht. Und geführt hat es auch zu nichts. Akzeptieren muss man, dass jedenfalls die Polizei Daniels soweit bekanntes Umfeld bis auf weiteres erst mal geprüft haben müsste und wahrscheinlich meinen die das mit der jetzt doch größeren Dimension. Das ist die undankbare Einsicht wider die Statistik (Beziehungen) bei Null anfangen zu müssen und womöglich ohne jeden Ansatz dazustehen. Es ist auch schon soviel Zeit verronnen. Immerhin dürfte Daniels Milieu viel zugänglicher und leichter zu erfassen gewesen sein als im Falle G. M. Stratens.
Und auch wenn der Tod von DW furchtbar und grausam war, eine Enthauptung ist in meinen Augen nochmals ein ganz anderes Kaliber und spricht für einen anderen Tätertypus.In der Annahme dass das so beabsichtigt war oder sogar geplant: vielleicht. Ich muss erinnern dass wir das alles nicht halb so genau wissen und einfach gesagt ist es nicht. Dekapitationen sind für sich genommen ja keine Seltenheit, sie können auch ohne Absicht mehr beiläufig passieren und sind natürlich auch nicht nur Folge von Verbrechen sondern viel öfter noch von Unfällen, können sich sogar selbst beigebracht werden (Schienensuizid, falsches Erhängen, etc.). Der genaue Wortlaut damals bei der PK ("ging so weit, dass...") klang für mich eher nicht so als sei das alles gewesen oder jemand gezielt, sauber und filmreif geköpft worden, aber das möge jeder selbst einordnen. Und hier geht's jetzt um Daniel, der Fall in Koblenz hat seinen eigenen Thread und ich werd das nicht länger hijacken.
schärlook schrieb:Lustmord eher unwahrscheinlich, da zu dunkel, nicht planbar, zu unsicher, man weiß nicht wer kommt.Worin andererseits gerade auch ein Reiz liegen könnte. Thrill.
Photographer73 schrieb:Bei Daniel W. gehe ich aber immer noch von einer Beziehungstat aus, bei Straten nicht.Sorry,das sehe ich genau umgekehrt. Bei Straten glaube ich an einen vorgelagerten Streit. Hier eindeutig Zufallsopfer. Erstens die Gegend mitten im nirgendwo, aber doch wieder zu nahe um ungestört zu sein. Wenn jemand wirklich ein Plan hatte,dann hätte er es risikoärmer haben können. Die angebliche Übertötung ist nur ein Zeichen für die Gefährlichkeit, weil Wahninnigkeit des Täters. Als Bayreuther würde ich nachts nur mit einer Pumpgun spazieren gehen bis dieser Psychopath gefasst wurde, ind ich hoffe das passiert bald
scumspawn schrieb:Akzeptieren muss man, dass jedenfalls die Polizei Daniels soweit bekanntes Umfeld bis auf weiteres erst mal geprüft haben müsste und wahrscheinlich meinen die das mit der jetzt doch größeren Dimension. Das ist die undankbare Einsicht wider die Statistik (Beziehungen) bei Null anfangen zu müssen und womöglich ohne jeden Ansatz dazustehen. Es ist auch schon soviel Zeit verronnen. Immerhin dürfte Daniels Milieu viel zugänglicher und leichter zu erfassen gewesen sein als im Falle G. M. Stratens.Das ist richtig. Leider wird es sehr viel schwieriger, wenn der Täter zB ein sehr entfernter Bekannter war oder jemand, den er erst kürzlich kennenlernte. Das erweitert den Täterkreis enorm. Ich befürchte auch, daß es kaum Ansätze gibt.
scumspawn schrieb:Ich muss erinnern dass wir das alles nicht halb so genau wissen und einfach gesagt ist es nicht. Dekapitationen sind für sich genommen ja keine Seltenheit, sie können auch ohne Absicht mehr beiläufig passieren und sind natürlich auch nicht nur Folge von Verbrechen sondern viel öfter noch von Unfällen, können sich sogar selbst beigebracht werden (Schienensuizid, falsches Erhängen, etc.). Der genaue Wortlaut damals bei der PK ("ging so weit, dass...") klang für mich eher nicht so als sei das alles gewesen oder jemand gezielt, sauber und filmreif geköpft worden, aber das möge jeder selbst einordnen.Auch hier stimme ich dir zu. Wir wissen im Straten Fall einfach viel zu wenig, das läßt natürlich viel Raum für Spekulationen. Aber du hast recht, das ist hier OT und wir sollten es in den Straten Thread verlegen.
SchwarzeMesse schrieb:Hier eindeutig Zufallsopfer. Erstens die Gegend mitten im nirgendwo, aber doch wieder zu nahe um ungestört zu sein. Wenn jemand wirklich ein Plan hatte,dann hätte er es risikoärmer haben können. Die angebliche Übertötung ist nur ein Zeichen für die Gefährlichkeit, weil Wahninnigkeit des Täters. Als Bayreuther würde ich nachts nur mit einer Pumpgun spazieren gehen bis dieser Psychopath gefasst wurde, ind ich hoffe das passiert baldDas ist nicht mitten im nirgendwo, wie man an den Bildern sehr schön sieht. Da kommen sehr bald Häuser. Und ich würde auch nicht ausschließen, daß dort mal, egal zu welcher Zeit, noch Gassigeher vorbeikommen. Dennoch ist es auch dunkel genug, um nicht gleich gesehen zu werden. Und "wahnsinnig" wird der Täter nicht sein, dafür ging er zu skrupellos vor und hinterließ anscheinend auch kaum Spuren, die auf ihn hinweisen.
Keine Heiße Spur aber viele Ansätze: Einblicke in Bayreuther MordermittlungenQuelle: https://www.radio-plassenburg.de/keine-heisse-spur-aber-viele-ansaetze-einblicke-in-bayrfeuther-mordernmittlungen-6826052/ (Archiv-Version vom 21.10.2020)
16. Oktober 2020
Eine heiße Spur im Fall des erstochenen Bayreuthers Daniel W. gibt es auch zwei Monate nach der brutalen Tat auf einem Radweg bei Oberkonnersreuth nicht. Das hat Polizeisprecher Alexander Czech im Radio Plassenburg-Gespräch erklärt.
Die 30-köpfige Sonderkommission hat inzwischen viele der eingegangenen Hinweise ausgewertet. Das familiäre Umfeld wurde überprüft, Hinweise abgearbeitet und Ermittlungsansätze in alle möglichen Richtungen verfolgt. Zum Beispiel prüfen IT-Experten laut Nordbayerischer Kurier der Polizei Computer-Daten des getöteten 24-jährigen Computer-Fachmanns. Ob es eine Spur in die Hackerszene gibt, wollen die Ermittler nicht verraten, aber es ist von einigen Terrabyte Datenmaterial die Rede, das ausgewertet werden müsse.
Auf der andere Seite wird auch ein möglicher Zusammenhang mit einem Selbstmord eines jungen Mannes aus der gleichen christlichen Gemeinde überprüft und es gab wohl eine Hausdurchsuchung, die die Polizei aber nicht bestätigt.
Inzwischen bleibt die Verunsicherung in der Bevölkerung nach der brutalen Bluttat groß und die Polizei hält ihre Präsenz in der Stadt höher als üblich. Daniel W. war erstochen und sein Körper dann entstellt worden.
SchwarzeMesse schrieb:Wenn jemand wirklich ein Plan hatte,dann hätte er es risikoärmer haben können.Diese Einschätzung teile ich nicht. Ich hatte die möglichen Routen ja bereits vorgestellt: Beitrag von x-aequitas (Seite 23)
SchwarzeMesse schrieb:Die angebliche Übertötung ist nur ein Zeichen für die Gefährlichkeit, weil Wahninnigkeit des Täters.Eine Übertötung ist ein Anzeichen für besondere Wut und Agression. Oftmals stecken Beziehungstaten dahinter. Ebenso könnte es auf einen relativ jungen Täter hinweisen. Ich denke in diesem Fall trifft mindestens eines von beiden zu.
m.1806 schrieb:Neuigkeiten...Besten Dank.
m.1806 schrieb:Auf der andere Seite wird auch ein möglicher Zusammenhang mit einem Selbstmord eines jungen Mannes aus der gleichen christlichen Gemeinde überprüft und es gab wohl eine Hausdurchsuchung, die die Polizei aber nicht bestätigt.Das klingt interessant. Das Thema DCG wird ja durchaus auch kritisch gesehen. Oftmals werden von Kritikern insbesondere eine womöglich anti-homosexuelle Haltung und die untergeordnete Rolle der Frau angeführt.
xoxalb schrieb:Was es nun mit dem Selbstmord des anderen jungen Mannes auf sich hat, kann man natürlich nicht sagen. Das könnte etwas sehr Persönliches in Richtung Beziehung sein.Anfangs war ja offensichtlich nicht ganz klar, ob auf Daniel (auch) geschossen wurde. Das spricht m. E. klar dafür, dass er entstellt war. Dazu kommt bekanntlich eine Vielzahl an Messerstichen. Somit hätten wir es mit einer klassischen Form der Übertötung zu tun.
x-aequitas schrieb:Eine Übertötung ist ein Anzeichen für besondere Wut und Agression. Oftmals stecken Beziehungstaten dahinter. Ebenso könnte es auf einen relativ jungen Täter hinweisen. Ich denke in diesem Fall trifft mindestens eines von beiden zu.Ich bin mir nicht sicher, ob man hier von einer "klassischen Übertötung" sprechen kann, denn offenbar wurden ganz gravierende Verletzungen/Verstümmelungen Daniel W. post mortem beigebracht:
x-aequitas schrieb:Das klingt interessant. Das Thema DCG wird ja durchaus auch kritisch gesehenDass jemand die christliche Orientierung des Opfers so "kritisch" gesehen hat, dass er es umgebracht und entstellt hat, halte ich aber für in Deutschland doch noch relativ unwahrscheinlich. Auch wenn die Christen tatsächlich wohl weltweit - glaubt man Wikipedia - die am stärksten verfolgte religiöse Gruppe sind.
losobos schrieb:Ich bin mir nicht sicher, ob man hier von einer "klassischen Übertötung" sprechen kann, denn offenbar wurden ganz gravierende Verletzungen/Verstümmelungen Daniel W. post mortem beigebracht:Aber genau das ist ein Fall von Übertötung. Ein Täter malträtiert oder erniedrigt sein wehrloses oder gar totes Opfer. Grund: starke Gefühle.
Das schließt natürlich eine Beziehungstat nicht aus, allerdings deutet so etwas auch auf eine "Depersonalisierung des Opfers" hin, nämlich indem der Täter durch diese Entstellungen symbolisch die Identität des Opfers verdrängt, insbesondere, wenn die Verletzungen im Gesicht zu finden wären, was momentan aber nicht bekannt ist.
x-aequitas schrieb am 23.08.2020:Ich erinnere mich an den Fall Daniel D. Auch hier gingen die Ermittler anfangs offenbar davon aus, dass er erschossen wurde.
KimByongsu schrieb:Dass jemand die christliche Orientierung des Opfers so "kritisch" gesehen hat, dass er es umgebracht und entstellt hat, halte ich aber für in Deutschland doch noch relativ unwahrscheinlich.Ich meinte nicht, dass die Verfolgung anders Gläubiger als Motiv naheliegend ist. Aus Glaube, Relegion, Weltanschauung ergeben sich aber ggf. mögliche Motivlagen (Einstellungen zur Rolle der Frau und der des Mannes in Familie und Beruf; Streitfall Homosexualität etc). Wenn Daniel kein Zufallsopfer war, dann ist das persönliche Umfeld der Schlüssel zur Aufklärung.