Xiam schrieb:Sollten Frau Schmidts sterbliche Überreste bei der Suchaktion irgendwo in der tschechischen Wildnis gefunden werden, dann dürfte es für das Pflegeheim ziemlich eng werden. Dann kann man nämlich davon ausgehen, das hier wissentlich und bewusst eine falsche Angabe getätigt worden ist, und das vertuscht werden sollte, dass das Verschwinden von Marianne Schmidt erst viel später aufgefallen ist.
Aber ist es nicht unerheblich, zu welchem Zeitpunkt die falschen Angaben
(bewusst) getätigt wurden? Das Heim würde doch so oder so ins Kreuzfeuer geraten.
Ich würde nicht ausschließen, dass man auch unter Berücksichtigung dieser neuen Erkenntnisse annehmen kann, dass sich das Personal anfangs noch wirklich 100%ig sicher war, Frau Schmid in der Kapelle gesehen zu haben.
Das Vertuschen kommt doch meist hinterher. Sei es, um desolate (Betreuungs-)Zustände zu verheimlichen oder sei es, um Mitarbeiter zu decken.
So als Beispiel am Rande: Im Zuge der ganzen Corona-Diskussion ist man hier im Ländchen dazu übergegangen, Besuche in Altenheimen nicht mehr zuzulassen. Ich wage vorsichtig zu behaupten, dass unter dieser Voraussetzung mehr Bewohner sterben, weil sie nicht im ständigen Fokus des Personals waren, als an der Seuche selbst.
So etwas würde ich nie dem Personal anlasten, die sind auch nur Opfer dubioser politischer Entscheidungen.
Aber ich habe es zB letztes Jahr in einer Frühreha-Einrichtung erlebt, dass das Personal dankbar ist, wenn Besucher ein Auge mit auf die Patienten haben und Bescheid geben, wenn etwas auffällig ist - auch bei Patient(in) MüllerMeierSchmidt im Nachbarbett. Und dieses Mit-Draufschauen fällt eben durch so eine Entscheidung weg.