Mein Mann arbeitet mit an Demenz erkrankten Menschen und er hat mir aus seinem Arbeitsalltag oft berichtet, dass bei vielen Demenz-Patienten zunächst das Kurzzeit-Gedächtnis nicht mehr (richtig) funktioniert, das Langzeit-Gedächtnis aber durchaus noch.
Ob sich Frau Schmid in diesem Stadium der Demenzerkrankung befand, können wir natürlich nicht beurteilen, falls dies jedoch der Fall sein sollte, finde ich den Ansatz mit ihrer tschechischen Heimat sehr interessant -> Langzeit-Gedächtnis.
Xiam schrieb:Vielleicht ist ein Detail noch spannend: Marianne Schmid stammte gebürtig aus dem kleinen Ort Mikulov kurz hinter der Grenze in Tschechien. Von dort wurde die Familie nach dem Krieg vertrieben und siedelte sich bei Verwandten in Drasenhofen, nur wenige Kilometer entfernt an. Dort wohnt die Familie bis heute.
Die Tochter von Frau Schmid erzählte, dass ihre Mutter einen Lieblingsplatz im Garten gehabt habe, von dem aus sie über die tschechische Grenze auf den Friedhof von Mikulov schauen konnte, wo ihre Eltern begraben liegen.
Evtl hat Frau Schmid, als sie in der Kapelle saß - sofern sie dort tatsächlich angekommen ist, das ist ja wohl nicht gesichert - daran erinnert, die Assoziation 'Kapelle - Beerdigung - Friedhof - Grab der Eltern' halte ich für gut vorstellbar, gerade auch, da Frau Schmid laut Beschreibungen ein gläubiger Mensch ist.
Hat man denn dort im Umkreis dieses Friedhofes, auf dem die Eltern von Frau Schmid begraben sind, auch so intensiv nach ihr gesucht?
Wie ich es verstanden habe, haben sich die Suchmaßnahmen hauptsächlich auf die österreichische Seite konzentriert!?