Andante schrieb:Einfacher wäre die Alleintäterversion von E., durchgehalten von Anfang bis Ende ohne Variationen, gewesen, ohne Fisimatenten. Aber so? Nacheinander durch E. Waldschmdidt reinreißen, Hannig, Markus H.?
Grandiose Strategie von Stephan E. als „Drahtzieher„....
Es entspricht wohl dem "Ehrenkodex der Szene", dass der überführte und damit "verlorene" Täter "sich opfert" und nicht noch andere mit hineinreißt. Darauf drängte Waldschmidt. Wäre E. auch der Alleintäter gewesen, hätte er damit grundsätzlich kein Problem haben dürfen.
Aber E. hatte damit ein Problem. Warum? Fand er es ungerecht, als alleiniger Täter dazustehen? Warum wollte er H. "mit ins Boot holen", ja sogar zum Haupttäter stempeln? Waren das alleine die dramaturgischen Begabungen von Hannig?
Das Gericht wird gut beraten sein, seine Entscheidung möglichst nicht auf die Aussagen von Herrn E. zu gründen.
Alktanzler schrieb:Dieser Herr T. hat ausgesagt, dass er sich dienstlich mit Stephan E. befassen musste, an den Inhalt der Arbeit könne er sich aber nicht erinnern.
Was allerdings noch keinen Zusammenhang zwischen dem NSU und Stephan E. bedeutet. Weil alles, was die Kasseler Polizei und mehrere Untersuchungsausschüsse wie auch eine peinliche Befragung von Herrn T. durch den Vorsitzenden Richter am Münchner OLG im Zschäpe-Prozess, ergeben haben, darauf hindeutet, dass Herr T. wirklich nur rein zufällig und vorschriftswidrig im Internet-Café des bedauernswerten Hazil Yozgat gesessen hat, als dieser von den beiden Uwes ermordet wurde.
Alktanzler schrieb:Spekulation: Wenn E. (und H.?) etwas mit dem BfV zu tun gehabt hätte(n), und jemand aus eigenen Kreisen hätte Verdacht geschöpft, hätten er/sie sich dann ggf. mit einer maximalen Symboltat teilweise rehabilitieren können bzw. Repressalien abwenden können?
Ergibt keinen Sinn. Zum einen war E. zu lange aus der Szene raus, hatten BfV und LfV schon lange keine Erkenntnisse mehr über ihn und x-fach abgestritten, E. als V-Mann geführt zu haben. Zum anderen eskalierte die Sache bekanntlich erst mit Lübkes Rede, die durch E. und H. aufgenommen und verbreitet wurde. Erst ab da, und mit weiteren Jahren Zeitablauf, wurde der Hass Obsession und schließlich Mord. Eine "Rehabilitationstat" hätte nach 2009 keinen Sinn gemacht. Und das Motiv wäre endgültig im Eimer, als E. im 2. Geständnis H. mit hinein zog. Seitdem ist er bei der "Szene" durch, die m.E. aber eh nur bestimmte Formen von Gewalttaten passiv unterstützt.