rhapsody3004 schrieb:Die forensische Wahrheit reicht allerdings noch nicht aus, um eine lückenlose historische Wahrheit, die keine berechtigten Zweifel aufkommen lassen würde, aufzuzeigen.
Gegenstand der forensischen Wahrheit hat nicht nur Lücken, sondern erlaubt bis heute auch noch Spielräume, bedingt durch die Lücken der forensischen Wahrheit.
Du solltest dich bei Dissociated Press bewerben, falls das nicht schon eine ist. Wie dem auch sei, die Kriminalpolizei hatte hier und offenbar auch vergleichsweise früh - aus Gründen die wir nicht kennen - eine klar präferierte Arbeitshypothese betreffs Hergang der Ereignisse wie Ausgang und also Schicksal der Rebecca Reusch. Woraus sich ein entspr. klarer Vorwurf an den Verdächtigen R. ergab, nämlich ein Tötungsdelikt. Übrigens auch bereits zu einem Zeitpunkt da vermeintliche Spuren im Haus noch gar nicht gesichert gewesen sein können, nämlich lange vor der Hausdurchsuchung (er war ja da schon verhaftet). Wobei sich genau genommen eben dieses und insbesondere dieses bis heute nicht fundieren ließ. Wir sollten aber nicht vergessen, dass sich etwaige Lücken auch deshalb ergeben könnten, wenn die Polizei und mind. zeitweilig weniger darum bemüht gewesen wäre, oder nicht ausreichend so, verschiedene, alternative Szenarien mit angemessener Ernsthaftigkeit zu untersuchen. Und dabei meine ich an dieser Stelle mit Alternativen ausdrücklich einmal nicht solche im Bereich der Verantwortung oder Täterschaft, sondern der Tat an sich. Einer Tat. Es muss kein Tötungsdelikt gewesen sein. Auch könnte kaum etwas das Fehlen eben jener Spurenlage wie auch einer Leiche naheliegender erklären als das. Menschen verschwinden nicht nur, weil und wenn sie getötet wurden. Andere Delikte sind denkbar. Entziehung Minderjähriger. Verschleppung. Menschenhandel. You name it. Was wir jedenfalls glauben sollen ist, dass die Polizei sich dahingehend nicht motiviert sah. Warum nicht, oder was genau sie eigentlich ausgerechnet von einem
Tötungsdelikt ausgehen ließ, das freilich verrieten sie uns nicht. Müssen sie auch nicht. Eben so lange aber setzen sie sich dem Vorwurf aus, sich hier potenziell vorschnell auf eine zu enge Arbeitshypothese versteift zu haben. Und dem setzt man sich mein ich nie ganz ohne Not aus.
Dass sie gefloppt sind steht ja wohl außer Frage, das Ergebnis sehen wir. Es gibt keins. Und dabei muss man schon konstatieren, dass Rebeccas Fehlen noch vergleichsweise früh gemeldet wurde. Wir wissen, es gibt auch Familien, da sieht man sich einfach mal'n paar Tage überhaupt nicht. Dagegen wirkt das hier bald überintakt. Schwester ruft besorgt Mutter an, kaum 30 Min., da sie aus der Schule zurück sein müsste. Paar Stunden später ruft Mutter auch schon die Polizei an. Schneller geht's kaum. Und was haben sie gemacht aus all der Zeit? Sich dick und fett blamiert, inklusive Tadel von nun wirklich max. unverdächtigen Anwaltsvereinen. Dann noch die Nerven haben, öffentlich über die Eltern herzuziehen, meine Fresse. So eine haste nur in Berlin. Und solche Behörden auch.