Wo ist Rebecca Reusch?
01.02.2020 um 12:49Cyrus114 schrieb:Wenn ich mit der Arbeitshypothese 'Tat im Haus' arbeite und den Sachverhalt neutral betrachte, würde ich als Erstes das Zeitfenster wissen wollen, in dem diese Tat geschehen sein könnte. Man weiß, dass R. am Montag nicht in der Schule erschien. Wann wurde sie das letzte Mal von einem unabhängigen Dritten ohne Zweifel lebend gesehen? Am Samstag beim Einkaufen oder am Freitag in der Schule? Unter Umständen ist das Ergebnis ein Zeitfenster von drei Tagen.Korrekt.
Es stellt sich dann die Frage, ob das Zeitfenster verkleinert werden kann. Hat ein unabhängiger Dritter in diesem Zeitraum mit R. telefoniert? Können Aktivitäten im Internet oder am Handy eindeutig R. zugeordnet werden? Man weiß, dass die Schwester V. Zugang zu einem Account der R. hatte. Ich meine es war der Instagramaccount. Die Aktivitäten am Sonntag wurden als 'komisch' beschrieben. Es besteht also die Möglichkeit, dass andere Personen Zugang zu Accounts der R. hatten und deshalb eine Aktivität nicht zweifellos R. zugeschrieben werden kann. Wie sieht es mit dem Handy aus? Konnte man es nur Fingerabdruck aktivieren? Reichte ein Code? War es frei zugänglich? Am Montag Morgen war das Handy aktiv. Was bedeutet aktiv? War es nur im Wlan eingeloggt? Gab es nur punktuelle Aktivitäten? Gab es länger andauernde Aktivitäten?
Je nach Antwort, können sich verschiedene Szenarien eröffnen.
War z.B. der Zugang zum Handy nur mit Fingerabdruck möglich, dann hat R. das Handy am Monag Morgen selbst bedient oder, um es krass zu sagen, die Leiche war im Haus und jemand hat den Finger benutzt. Dann wäre eine Tat vor Montag Morgen ausgeschlossen, denn wenn die tote R. länger im Haus gewesen wäre, hätten Hunde Leichengeruch festgestellt.
War dagegen das Handy frei zugänglich und die Aktivitäten waren kurz oder nur punktuell und sind nicht eindeutig R. zuzuschreiben, dann könnte z.B ein Dritter das Handy 2 - 3 Stunden vor dem Haus abgelegt haben oder ein Dritter könnte ein paar Mal am Haus vorbeigegangen oder gefahren sein.
Sofern also das Zeitfenster nicht eingegrenzt werden kann und auch die Handydaten keine eindeutigen Antworten liefern, ist der Schwager als TV nur ein mögliches Szenario von vielen. Dann gäbe es auch zunächst keinen Grund, die Aussagen des Schwagers als Lügen und Schutzbehauptungen zu sehen und sämtliche andere Zeugenaussagen als unumstößliche Fakten. Es kommt halt darauf an, was sonst noch festgestellt und ermittelt werden kann. Da werden die Kesy-Fahrten eine Rolle spielen, die fehlende Decke, evtl. andere Spuren im Haus, etc.
Lt. EB besteht der Anfangsverdacht gegen den Schwager noch, aber als einzig mögliches Szenario scheint man das nicht mehr zu sehen.
Gut zusammengefasst.
Leider werden viele der obigen Details von vielen hier völlig ausgeblendet, was zu einem falschen Bild führt.
Solange man weder sicher ist, das überhaupt eine Tat vorliegt, wann diese unter welchem Umstand stattgefunden hat (sofern überhaupt), solange ist es völlig müßig, sich auf mögliche TV einzulassen.