DieCaro schrieb:Ist es tatsächlich als weises Handeln zu bewerten, wenn man als Unschuldiger in Kauf nimmt, von aller Welt als mutmaßlicher Mädchenmörder gesehen zu werden, man Job (und ggf. auch die Familie) riskiert und obendrein für unbestimmte Zeit in den Knast einfährt - nur um eine Affäre zu vertuschen? Ich würde da an seiner Stelle vermutlich andere Prioritäten setzen... Deshalb bin ich in diesem Fall - wenn überhaupt - doch eher bei der "unromantischen" Variante.
Nochmal eine differenziertere Version zur Erklärung.
Vorab - ich halte den Schwager für wahrscheinlich unschuldig.. Die skizzierte "romantische" Variante der KESY-Fahrten halte ich gleichzeitig für unwahrscheinlich.
Dennoch gilt: Er war nicht wegen dem Schweigen über die Fahrten im Gefängnis, sondern weil die Fahrten stattgefunden haben.
Falls er eine Affäre vertuschen wollte, war das initiale Schweigen sinnvoll, er konnte ja nicht damit rechnen, von KESY erfasst zu werden. Eine nachträgliche Erklärung der Fahrten macht dann nahezu keinen Sinn mehr, da ja in diesem Fall irreversibel im Raum stehen:
1. die Fahrten haben stattgefunden
2. es hat widersprüchlichen Angaben zu den fahrten gemacht
Es würde bei nachträglicher Erklärung auf folgendes hinauslaufen: Schwager weiterhin unter Verdacht. Besuchte Person oder Personen erhalten eine Hausdurchsuchung und geraten ebenfalls unter Verdacht, bei der Beseitigung der Leiche mitgeholfen zu haben.
=> Bei der "romantsichen Veriante" trifft der Schwager niemals eine aktive Entscheidung für den Schutz der besuchten Person in's Gefängnis zu gehen.