Wo ist Rebecca Reusch?

Maira schrieb:Offenbar muss man für jede Fahrt die man unternimmt jemand mitnehmen der nicht zur Familie gehört und in keinem Abhängigkeitsverhältnis steht. Damit man einen unabhängigen Zeugen hat falls man in die Verlegenheit kommt ein Alibi vorzeigen zu müssen. In diese Situation kann jeder geraten....

Das klingt sarkastisch oder soll es witzig sein? Das Problem ist hier etwas anders gelagert. Die Fahrten werden verschwiegen, dann wird gelogen und dann wird die Fahrt zugegeben mit einer Geschichte die nicht nachweisbar ist. Selbst ein Drogendeal etc kann eigentlich nachgewiesen werden. Ein kleiner Drogennachweis kann schon entlasten. Die Fahrten wurden nicht entlastet.

Niemand benötigt im Normalfall einen Zeugen für eine Autofahrt, aber nochmal:

1. Die Fahrten wurden verschwiegen

2. Er verleugnete die Fahrten, es gab Widersprüche

3. KESY wies die Fahrten nach

4. Er schwieg und nannte dann Gründe, die die Ermittler nicht akzeptierten

5. Sein Handy war vermutlich bei der ersten Fahrt weiterhin im WLAN des Hauses aktiv, da es wohl keine Funkzellenbeweise gab,

Maira schrieb:Offenbar muss man für jede Fahrt die man unternimmt jemand mitnehmen der nicht zur Familie gehört und in keinem Abhängigkeitsverhältnis steht. Damit man einen unabhängigen Zeugen hat falls man in die Verlegenheit kommt ein Alibi vorzeigen zu müssen. In diese Situation kann jeder geraten....

Nein, man muss einfach von vornherein die Wahrheit sagen. Außer man würde sich damit selbst belasten.

Maira schrieb:Du siehst ja was passiert wenn du keinen Zeugen hast: du hast kein Alibi. Das kann dir nur jemand geben der unabhängig von dir ist, nicht verwandt, nicht verschwägert. Sonst heisst es "Gefälligkeitsalibi" bzw "der Zeuge ist befangen".

Mal davon ab, dass solche Fahrten überhaupt kein Thema gewesen wären und somit auch kein Alibi Thema gewesen wäre, hätte er sich nicht schon im Vorfeld verdächtig gemacht, was sagt uns das zu den Fahrten überhaupt?

Entweder sie dienten tatsächlich der Verbringung Rebeccas sowie der späteren Nachbesserung oder aber, die Fahrten hatten andere illegale Gründe, wo sich wohl auch nur schwer Zeugen für finden lassen würden. Oder, er hatte tatsächlich einfach nur Pech und es waren zwar ganz harmlose, legale Fahrten (Gründe), diese sind aber tatsächlich nicht mal im Ansatz nachweisbar. Weder Zeugen, die das im Falle von Besuchen oder Einkäufen, Wanderungen bestätigen könnten noch Kassenbons noch Videoaufnahmen noch usw...

Maira schrieb:
Offenbar muss man für jede Fahrt die man unternimmt jemand mitnehmen der nicht zur Familie gehört und in keinem Abhängigkeitsverhältnis steht. Damit man einen unabhängigen Zeugen hat falls man in die Verlegenheit kommt ein Alibi vorzeigen zu müssen. In diese Situation kann jeder geraten....

Wenn Ermittlungen durchgeführt werden, die meiner vermissten Schwägerin dienen sollen, dann würde ich in erster Linie nicht lügen. Möglicherweise wäre er jetzt garnicht im Visier der Ermittler, wenn er alle Fragen, die er als Zeuge beantworten sollte, auch wahrheitsgemäß beantwortet hätte.

Maira schrieb:jemand

Maira schrieb:Du siehst ja was passiert wenn du keinen Zeugen hast: du hast kein Alibi. Das kann dir nur jemand geben der unabhängig von dir ist, nicht verwandt, nicht verschwägert. Sonst heisst es "Gefälligkeitsalibi" bzw "der Zeuge ist befangen".

Entschuldige nun aber langsam bitte, mir würde jede Ermittlungsbehörde ja hoffentlich glauben, wenn ich aussage, ich habe besoffen geschlafen nach einer Firmenfeier morgens, die fast bis um 6.00 ging, und wenn mir allerdings gesagt würde, Sie haben nachweislich whatsapp geschrieben und Rebecca auch zu einem Zeitpunkt, wo sie das Haus angeblich schon verlassen haben sollte, später, dass der Twingo zweimal erfasst wurde, mal ganz abgesehen, davon, dass sich niemand im Hause begegnet sein soll morgens.. und dann sage ich nichts mehr, mutet natürlich schon mehr als seltsam an.

@Maira
Da fährt ein twingo übers Land und keiner wills gewesen sein. Tesla lässt grüßen . Prototyp twingo in Himbeere. Von Geisterhand gesteuert.
Dein Vorschlag sich einen dauerzeugen zuzulegen ist gar nicht so schlecht. Ähnlich einem atomkeller , man braucht ihn evtl nie aber was man hat , das hat man . Weil die Wahrscheinlichkeit ja auch sehr hoch ist , daß bei Otto Normalbürger morgens ein Ermittler klopft und fragen stellt nach einer Schwägerin, die eben noch unten auf meiner Couch in meinem Haus schlummerte .

Maira schrieb:Du siehst ja was passiert wenn du keinen Zeugen hast: du hast kein Alibi. Das kann dir nur jemand geben der unabhängig von dir ist, nicht verwandt, nicht verschwägert. Sonst heisst es "Gefälligkeitsalibi" bzw "der Zeuge ist befangen".

Er hat doch von Anfang an gelogen, seine Aussagen passen nicht zusammen, das fällt doch jedem Laien auf, hier stimmt etwas nicht.
Die Leiche von Rebecca hat er allerdings gut versteckt, nur das ist momentan das Problem der EB.

Speedy123 schrieb:Sie haben nachweislich whatsapp geschrieben und Rebecca auch zu einem Zeitpunkt, wo sie das Haus angeblich schon verlassen haben sollte, später, dass der Twingo zweimal erfasst wurde, mal ganz abgesehen, davon, dass sich niemand im Hause begegnet sein soll morgens.. und dann sage ich nichts mehr, mutet natürlich schon mehr als seltsam an.

Ja, das ist schon mehr als seltsam.
Naja, man muss bedenken, er darf nicht reden, hat schließlich seine Anwältin im so geraten und daran hält er sich. Ist ja auch egal ob seine Schwägerin verschwunden ist.

Maira schrieb:Du siehst ja was passiert wenn du keinen Zeugen hast: du hast kein Alibi.

Nicht ganz. Wenn du allein warst und wahrheitsgemäß sagst, was du während dieser Zeit gemacht hast und wenn es etwas Harmloses war: Dann müssen dir die Ermittler das Gegenteil beweisen. Wenn du aber gar nichts dazu sagst, was du während dieser Zeit gemacht hast, auch wenn es etwas Harmloses war, kann das im Kontext anderer Indizien belastend für dich sein.

Im ersten Fall wäre es nur kein BESTÄTIGTES Alibi. Im zweiten Fall wäre es ÜBERHAUPT KEIN Alibi. Das ist ein Unterschied.

@MissWexford
Er würde auch nicht reden wenn er dürfte....er darf schon, aber er hat sich schon etwas reingeritten , das war Notbremse in letzter Minute von seiner RA'in .

Heute gab es mal wieder die " Lolita Brieger " Story im TV. Schaut es euch an. 1982 verschwunden. 30 Jahre lang gab es einen TV. Aber die Leiche fehlte als Beweis. Die EB waren am Fall dran mit solcher Energie . Am Ende fand man sie auf einer Mülldeponie und der Täter wurde frei gesprochen da man ihm nur totschlag nachweisen konnte. Und der war verjährt. Glück muss man haben .... ( Ironie) die Profiler sagten , dass ein Täter der nicht zeitnah überführt wird sich schnell immer sicherer fühlt und mit er Zeit seine Tat vergisst bzw bestens verdrängt.

Maira schrieb:Das kann ich bestätigen. Leider sind offenbar nicht mehr alle Meldungen darüber abrufbar.

Sinngemäss: Die Familie glaubt F, die Ermittler sehen es als unglaubwürdige Schutzbehauptung.

Nach meiner Erinnerung hieß es von Seiten der Polizei, der TV habe die Taten nicht schlüssig erklären können, sprich sie glaubt ihm nicht, da es in der Aussage Ungereimtheiten gab.
Steltner selbst zögerte kurz, als er gefragt würde, ob TV den Grund seiner Fahrten genannt habe und sagte dann "im Ergebnus: nein" - was juristisch keine Lüge ist, wenn da nur unkonkretes BLABLA kam.

Auszug aus Wiki mit Fragen:
"- 07:40 Rebeccas Handy loggt sich zum letzten Mal im WLAN ein Wo ist Rebecca Reusch? (Beitrag von zorroxyz)
- XX:XX
Nach RTL-Informationen lag Rebeccas Unterwäsche noch im Bad, so als wollte sie sich gerade umziehen. Neben den Router-Daten ist dies ein weiteres Indiz für die Ermittler, dass sie das Haus nicht freiwillig verlassen hat. Außerdem soll sie aus dem Badezimmer noch eine WhatsApp an eine Freundin geschickt haben
https://www.rtl.de/cms/vermisste-rebecca-reusch-aus-berlin-ist-eine-whatsapp-das-letzte-lebenszeichen-4305152.html
- 06:00-08:00 Rebeccas Handy greift in dieser Zeit lt. BILD lt. Polizei mindestens einmal auf den Router zu Wo ist Rebecca Reusch? (Beitrag von Needle)
- 08:25 Mutter ruft erneut (vergeblich) auf Rebeccas Handy an
- 08:30 Mutter ruft Florian an, damit dieser nach Rebecca schaut. Florian gibt an, dass Rebecca schon weg sei Wo ist Rebecca Reusch? (Beitrag von zorroxyz) lt. einigen Quellen erwähnt er angebl. auch Gegenstände die fehlen, u.a. eine Fleecedecke Wo ist Rebecca Reusch? (Beitrag von Sector7)
- 08:42 Mutter schickt eine WA an Rebecca mit der Frage, ob sie pünktlich in der Schule angekommen sei. Diese WA soll auf dem Handy von Rebecca (ab 08:42) zugestellt worden sein, wurde aber nicht als gelesen markiert und nicht beantwortet (2 graue Haken, evtl. Anzeige auf Sperrbildschirm)
"Die hängen sich an einem WhatsApp-Häkchen auf, laut dem meine Tochter noch eine Nachricht von mir bekommen, aber nicht gelesen hat. Deswegen müsse sie am Morgen noch im Haus gewesen sein. Ihr Handy könnte sich aber auch irgendwo anders nochmal eingeloggt haben!", so Brigitte R. zur "Bild"."

Zur Uhrzeit um 8:42: ist es definitiv nachgewiesen, dass die Whatsapp ankam ? Wäre das Handy woanders eingeloggt gewesen wäre das nachweisbar durch ein Bewegungsprofil. Technisch betrachtet kann es nicht woanders eingeloggt haben. Die Mutter hätte auf dem eigenen Handy den letzten Online Status in Whatsapp sehen müssen. Im Fall des Einganges der Whatsapp Nachricht kann daher das Handy nur passiv im WLAN eingeloggt gewesen sein.

08:25 : gab es es Freizeichen auf Rebeccas Handy oder ging sofort die Mailbox an ? Bei sofortiger Mailbox wäre das Handy abgemeldet gewesen. "Ruft vergeblich an" ist kein Hinweis im technischen Sinne.

@calligraphie
Im Brieger-Fall wurde die Leiche allerdings auch nur deshalb gefunden, weil ein Mitwisser nach all den Jahren den Tipp gegeben hat.

calligraphie schrieb:die Profiler sagten , dass ein Täter der nicht zeitnah überführt wird sich schnell immer sicherer fühlt und mit er Zeit seine Tat vergisst bzw bestens verdrängt.

Wobei es nach meiner Kenntnis so ist, dass die Rückfallquote bei Mördern und Totschlägern, verglichen mit anderen Delikten, relativ gering ist (Stichwort Serientäter). Wenn Rebecca also einem Mörder oder Totschläger in die Hände gefallen sein sollte, kann es durchaus sein, dass dies für den Betreffenden das einzige Tötungsdelikt war, das er jemals im Leben begangen hat.

Interessant dazu die Ausführungen des forensischen Psychiaters Dr. Ludwig Kröber.

https://mobil.stern.de/panorama/stern-crime/podcast/podcast-spurensuche--psychiater-hans-ludwig-kroeber-ueber-moerder-8732060.html

calligraphie schrieb:Er würde auch nicht reden wenn er dürfte....er darf schon, aber er hat sich schon etwas reingeritten , das war Notbremse in letzter Minute von seiner RA'in .

Der Meinung bin ich auch, er hat ja schon als Zeuge soviel Unsinn erzählt...
Ob ihm da sein Anwältin noch groß helfen kann, glaube ich nicht...
Danke für den Tipp "Lolita Brieger", wird ja heute Abend auf ZDF Info nochmals wiederholt...

@sunrise2008
Ja du hast recht, aber der Hinweis kam erst nach erneutem Zeugen Aufruf der Ermittler in 2009 im TV . Ich wollte damit nur sagen , dass eigentlich so ein Fall nie ganz geschlossen wird und die Ermittler da manchmal schon recht persönlich rangehen weil es ihnen keine Ruhe lässt. Ergo sollte sich ein Täter nie zu sicher fühlen . Irgendjemand wird eines Tages reden wollen , davon gehe ich aus .

MissWexford schrieb:Ja, das ist schon mehr als seltsam.
Naja, man muss bedenken, er darf nicht reden, hat schließlich seine Anwältin im so geraten und daran hält er sich. Ist ja auch egal ob seine Schwägerin verschwunden ist.

Natürlich hat die Anwältin ihm geraten, zu schweigen.. Ansonsten würde sie ja keine Anwältin sein... Die Frage bleibt ja nur, ob er sie nicht besser zu einem früheren Zeitpunkt bereits beauftragt hätte............

Maira schrieb:Du siehst ja was passiert wenn du keinen Zeugen hast: du hast kein Alibi. Das kann dir nur jemand geben der unabhängig von dir ist, nicht verwandt, nicht verschwägert. Sonst heisst es "Gefälligkeitsalibi" bzw "der Zeuge ist befangen".

Woher kommen denn diese Weisheiten?

Kein Gericht macht eine vorweggenommene Beweiswürdigung nach dem Motto „Ach, jetzt kommt die Mama des Angeklagten als Zeugin. Die will aussagen trotz Zeugnisverweigerungsrecht. Das kann ja nur bedeuten, dass die Alte dem Früchtchen von Sohn ein Alibi gibt. Kann man vergessen, brauchen wir gar nicht erst hinzuhören.“

Nein, so läuft es bei Gericht wirklich nicht. Solche Schauermärchen kann man getrost aus seiner Vorstellungswelt streichen.

Maira schrieb:Hat er das? Ich kenne nur die Version in der der Schwiegervater von den Fahrten sprach. Hat aber auch F zugegeben, dass er unterwegs war? Es wurde nur das Nummernschild erfasst - nicht wer am Steuer sass.

Wer könnte denn sonst am Steuer gesessen haben? Jemand so wichtiges, den man deckt, obwohl man dringend tatverdächtig war und in U-Haft saß.

Speedy123 schrieb:Natürlich hat die Anwältin ihm geraten, zu schweigen.. Ansonsten würde sie ja keine Anwältin sein...

Habe ich auch nicht angezweifelt, ist ja auch der Standardsatz bei Anwälten..

Speedy123 schrieb:Die Frage bleibt ja nur, ob er sie nicht besser zu einem früheren Zeitpunkt bereits beauftragt hätte............

Wäre eventuell besser für ihn gewesen, es gibt allerdings noch Routerdaten, Handydaten, KESY.
Dadurch könnte auch seine Anwältin ins schwimmen kommen..

@Andante
die Erkenntnis zu der Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls ist ja irgendwie tröstlich .nur momentan muss ja über Rückfall noch nicht nachgedacht werden , da ja so direkt momentan noch kein bekennender Täter in Sichtweite ist.

Und so richtig strafmindernd ist das Argument der ersttäterschaft Bei mord ja nun auch nicht oder?