Lady.Sherlock schrieb:Man tötet einen Menschen und hat dann das Problem, sich der Leiche entledigen zu müssen.
Wenn heben zu schwer wird, legt man den Körper vielleicht wirklich auf eine Decke und schleift ihn hinaus.
Ich denke auch, dass R. in die Decke gewickelt und bis zur Haustür geschleift wurde. Das ergäbe auch ein ganz spezielles Spurenbild, das sich auf jeden Fall von den anderen stets anwesenden Spuren der dort Wohnenden und des Besuchs unterscheidet. Diese Spur könnte durchaus ein starkes Indiz dafür sein, dass R. das Haus nicht lebend verlassen hat.
Hinzu kommt die Untersuchung des Twingo beim KTU. Bei Kapitaldelikten werden "serienmäßig" auch Leichenspür- und Drogenhunde an die Autos gelassen. Wenn R. mit dem Twingo abtransportiert wurde, haben die Hunde auf jeden Fall angeschlagen. Die 2-4 Stunden Regelung bis zur Wahrnehmung des Geruchs durch Hunde ist nicht immer zutreffend. Sofort mit Eintritt des Todes wird Cadaverin produziert, ein Geruch, den der Hund durchaus wahrnimmt. Aber nicht alle Hunde sind auf diese frühen Gerüche trainiert - ich nehme an, weil nicht immer ganz frische Leichen zu Trainingszwecken zur Verfügung stehen). So habe ich es jedenfalls nachgelesen. Hätten die Hund nicht angeschlagen, hätte die Moko nicht verkünden können, sie habe das Haus nicht lebend verlassen, es sei denn, man nimmt an, dass R. anderweitig transportiert wurde, was aber äußerst unwahrscheinlich ist.
Davon abgesehen ist das, was digi sagt, absolut korrekt. Er/sie war nicht in der Lage, eine Person, die ansonsten gut tragbar war, in ein Bett zu legen. Das ist so - es ist ein riesiger Unterschied im Handling, ob jemand tot / bewusstlos / behindert (bewegungslos) und qietschlebendig ist. Ich arbeite ehrenamtlich bei einer stark behinderten Frau, die nur einen Arm und den Kopf bewegen kann. Sie wiegt nur ca. 60 kg. Trotzdem bin ich alleine nicht in der Lage, sie z. B. beim Arzt vom Rollstuhl auf eine Liege zu legen. Menschen reagieren in nicht bewussten Zuständen nicht wie Gegenstände, deren Schwerpunkte man aus Erfahrungswerten abschätzen kann. Da tauchen plötzlich schlenkernde Arme oder Beine auf, die einen behindern oder der Körper kippt nach hinten, wenn man die Trageposition nur minimal verändert.
Nun wieder zu R.: Angenommen, sie wurde in der Decke bis zur Haustür geschleift (geschliffen?). Das dürfte für eine Person problemlos machbar gewesen sein. Der Twingo stand wahrscheinlich rückwärts reingefahren mit offener Heckklappe direkt neben der Haustür. R. wurde bis zum Heck gezogen und sitzend gegen das Auto gelehnt. Aus dieser Position ist es für eine einzelne Person nicht möglich, einen Menschen im hilflosen Zustand ins Auto zu heben. Man müsste von vorne unter die Arme greifen und aus dem unteren Rücken heben. Und zwar ca. 72-75 Kilo, die sich aber nicht verhalten wie ein Karton dieses Gewichtes, sondern wie oben beschrieben flexibel auf die Hebebewegungen reagieren. Auch wenn R. auf dem Boden gelegen hätte, wäre es nicht möglich gewesen, sie alleine ins Auto zu gekommen. Dieser Aspekt wurde hier noch nie gesprochen, weil er nicht weiter ausgearbeitet werden kann, es sei denn, man geht davon aus, dass F. einen Arbeitskollegen zur Hilfe hatte oder zwei fremde Männer R. in der Wohnung "geschnappt" und weggefahren hätten.