@BoobSinclar Nein, ich bin kein professioneller Ermittler. Aber ich kenne solche und weiß von deren Denk- und Arbeitsweisen.
Alles Ermittelte mag in eine konkrete Richtung zeigen und zusammenpassen, und doch würden die Ermittler ggf. wissen, daß es als Beweisführung vor Gericht (noch) nicht zwingend genug wäre. Da hilft nur fortlaufende Ermittlungsarbeit, solange die Beweislage nicht als vor Gericht ausreichend beurteilt wird.
Es ist daher unsinnig, das Nicht-Publizieren von Ermittlungsergebnissen als Hinweis auf das Nicht-Vorhandensein von solchen aufzufassen. Niemand außerhalb der Ermittlerkreise wird begründet sagen können, in welchem Umfange Indizien (jenseits der bekanntgegebenen) vorliegen. Aber die Annahme, da sei "null", verwechselt das Nicht-Bekanntsein davon mit der Nicht-Existenz und stellt nur den minimal denkbaren Extremfall dar - ein grober Schnitzer im Denken.
Die Alternative lautet eben nicht: "Entweder da sind Indizien (dann hätten die aber schon längst den Haftrichter überzeugen müssen) - oder da sind eben keine". Ähnlich falsch vereinfachend scheint hier aber immer wieder argumentiert zu werden, zum Teil wie eingerostet.
Vernünftig wäre es dagegen, den Extremfall, daß es tatsächlich keine weiteren Ermittlungsergebnisse gäbe, nur als eine Möglichkeit anzusehen. Daß diese allerdings nicht sonderlich wahrscheinlich wäre, geht indirekt daraus hervor, daß in dem Fall allein daraus das kontinulierliche Beibehalten der Überzeugung der Ermittler, Rebecca habe das Haus nicht lebend verlassen, nicht einleuchten würde. Festlegen sollte man sich aber nicht einmal damit: Denn was Amateuren nicht einleuchtet, mag professionellen Ermittlern mit ihrem Erfahrungshintergrund durchaus einleuchtend sein.