Nabelschnur schrieb:Kann die Familie ausschließen, dass R. getötet wurde?
Wenn ja, dann erkläre mir bitte woran sie das festmachen?
Es ist an dieser Stelle nicht ganz klar, inwiefern die wirklichen ÜBerzeugungen und Zweifel der Familie in der Außendarstellung gefiltert sind. Ich würde die Ausführungen der Familie daher gar nicht überbewerten, sie stellen einfach Ihre Sicht der Dinge dar, sie sind auch niemandem Fremden gegenüber zu neutralem, objektiven und reflektiertem Verhalten verpflichtet. Allerdings: Es besteht die absolute, moralische Verpflichtung, den verdächtigten Schwager nach Kräften zu unterstützen, insbesondere da sie von dessen Unschuld überzeugt sind. Sie machen das sehr gut.
Nabelschnur schrieb:Ich kann mir vorstellen, dass es der Familie nicht passt, das jemand aus deren Reihen in den Fokus der Ermittler geraten ist, aber das ist schon alles!
Hier kommt einiges mehr zusammen, Erstmal wird ja die Tochter vermisst. Die Wahrnehmung der Familie ist, daß die Polizei hier nichts zur Aufklärung beiträgt. Das kann man der Polizei objektiv nicht vorwerfen, in einem Vermisstenfall würden sie nicht mit dem Personalaufwand arbeiten, wie hier im angenommenen Mordfall. Die Familie bringt das möglicherweise durcheinander und nimmt fälschlicherweise an, die Resourcen der Mordkomission stünden potentiell für eine Vermisstensuche zur Verfügung.
Zweitens wird gegen den Schwager mit intensivem Aufwand ermittelt, auf Basis sehr dünner Verdachtsmomente. Man kann den Ermittlern objektiv nicht vorwerfen, nur dünne Verdachtsmomente zu besitzen, sie würden sich selbst sicher wünschen, hieb- und stichfeste Beweise innerhalb von Tagen zu ermitteln. Gleichwohl sind die Vorwürfe auf einer dünnen Basis für die Familie belastend und man kann ihnen an dieser Stelle nichts vorwerfen, auch nicht die Wahrnehmung ihrer bürgerlichen Grundrechte auf Meinungsfreiheit und die Darstellung ihrer Sicht der Dinge im Rahmen der Möglichkeiten, die sich Ihnen überraschend ergeben haben.
Drittens, die Ermittler und die Medien werden hier für ihr Kommunikationsverhalten von Fachkundiger Stelle mit deutlichen Worten kritisiert. Hier steht die halbe Ermittlungsakte zum Fall aus diversen Medienberichten zusammengetragen im Wiki öffentlich zu lesen, es findet eine Vorverurteilung zu Lasten des Verdächtigen statt. Das nimmt die Familie auch wahr, beklagt es zu Recht und nutzt jede Gelgenheit, ihre Sicht der Dinge darzustellen.
Nabelschnur schrieb:Natürlich haben die Medien sich auf die Familie eingeschossen aber der größte Tenor war immer : Florian sei unschuldig.
Das verstehe ich nicht.