wolke7 schrieb:Eine weitere Aufgabe wäre, das Bild der Ermittler in den Köpfen der Familie ins Positive zu verkehren.
An dieser Stelle macht Herr Steltner seit der PK eine herausragend gute Figur, verständnisvolle, wohlwollende Worte zu Fragen nach der Familie.
Heute im Frühstücksfernsehen berichten dann die Eltern von erneuten, herablassender und arroganter Ansprache durch nicht weiter genannte Ermittler: "Was versprechen Sie sich davon?"
Da haben die Beiteiligten in jedem Fall noch einen weiten Weg vor sich, falls das überhaupt gelingen kann und mit dem Rollenverständnis der Beteiligten zu vereinbaren ist.
Die Familie wünscht sich einen Problemlöser an ihrer Seite, der ihre Vorschläge aufgreift.
Die Ermittler haben das Selbstverständnis eine Ermittlung im eigenen Ermessen zu gestalten, ohne daß Ihnen jemand reinredet und sie in die "richtige Richtung" führt. Das ist auch völlig korrekt so, denn wo kämen wir hin, wenn Betroffene im Mienenfeld zwischen mutmaßlichem Täter und Opfer die Ermittlungen lenken würden? Vielleicht wären Mitarbeiter mit dem notwendigen Taktgefühl, wie Hr Steltner, als Kontaktpersonen für die Familie hilfreich?
Es gibt einen formalen Status für Zeugen und Verdächtige, nicht aber für Angehörige der Familie eines (mutmaßlichen) Opfers als Partner auf Augenhöhe in einer Beraterfunktion. Die Angehörigen werden hier primär als potentielle Zeugen wahrgenommen, die derzeit im Puzzle noch fehlen, um einen Beitrag zur Schließung der Indizienkette zu leisten - wenn sie denn zur Aufgabe Ihrer Rechte verführt oder überzeugt werden können.
Das wird schwierig. Meine Wette: Es wird auch in den nächsten Wochen und Monaten nicht besser. Einige Forumsteilnehmer wären gut beraten, wenn sie sich die Sache weniger zu Herzen nehmen würden.
Denn: Hier im Forum wird aber daraus oft ein Problem konstruiert, welches gar keines ist. Die Ermittler machen ohnehin ihre Arbeit, ohne sich von Dritten beeinflussen zu lassen. Die Familie hat ihren Weg, in der ungewissen Phase bis zur Überführung oder Entlastung des Schwagers mit der extremen Ausnahmesituation umzugehen bereits gefunden.
Falls am Ende in einem Indizienprozess genau die Zeugenaussagen der Famile fehlen und wichtige Details wie der Inhalt des Telefonats mit der Mutter aus der Indizienkette verschwinden, ist es auch gut so. Der Gesetzgeber hat es in aller Weisheit so vorgesehen und der Schutz der Familie ist ein ebenso hohes Rechtsgut wie die Verfolgung von Straftaten.