AnjaLamm schrieb:Ja, aber ohne Spuren eines Versterbens im Haus keine Indizien gegen F.
Ich begreife einfach nicht wie es im Haus Indizien eines Versterbens geben soll , die nicht zu F führen können sollen wenn er doch die einzige weitere Person im Haus war. Das bekomme ich mit meiner Logik nicht hin. Ergibt für mich keinen Sinn.
Ok, ich versuche mal ein
überzeugendes "Polizei-Szenario" zu "erfinden", welches ohne geheime bzw. eindeutige forensische Spuren eines Verbrechens auskommt, sozusagen ausschließlich bestehend aus allgemeinen Ermittlungsergebnissen inkl. Routerdaten + Telefonverhalten:
(1) Ein ganz normaler (von mir erfundener) Morgen von Rebecca. Die genannten Punkte verursachen Spuren, die in meiner Annahme am 18.2. überwiegend fehlten oder unüblich ausfielen oder vom TV widersprüchlich beschrieben wurden:
- Handywecker 7:30
- Jalousien hoch, Bettzeug wegräumen, Couch einklappen
- Toilette, Duschen etc.
- frische Unterwäsche + Wechselklamotten
- Schminken
- Kakao und Müsli frühstücken
- halbe Std. Internet
- um 9 Uhr aus dem Haus
- Decke im Schrank liegen lassen
- auf dem Schulweg Mobilfunk an
(2) Das sind die (von mir erfundenen) Ermittlungsergebnisse zu Laptop, Handy & Router:
- die Polizei ermittelt, dass es in der Vorwoche keinerlei digitale Absprachen wegen eines Treffens am 18.2. gab; auch sonst gibt es keine relevanten Auffälligkeiten (Stalker, Kontakt mit Kriminellen, heimliche Beziehung etc.)
- um 7:40 verschickt R. ein Spiegel-Selfie aus dem Bad per WLAN mit eben diesen EXIF-Daten beim Backup-Foto
- die 8:42 WA der Mutter wird per Mobilfunk über eine Funkzelle in der Nähe der Schule zugestellt, diese einzige Handy-Einbuchung am 18.2. ins Mobilfunknetz erfolgte um 09:45; ein Funkzellenwechsel, Aktivitäts-Logs oder ein zeitbasiertes Location Update (PLU) gab es danach nicht mehr
- bis zum 18.2. war R. jeden Morgen nach Verlassen des Hauses sofort im Mobilfunknetz und sie hat der Mutter außerhalb der Schulzeit auch immer sofort geantwortet; der um 7:40 in der Cloud gespeicherte Akku-Status weist 98% auf
(3) Das sind die (von mir erfundenen) Ermittlungsergebnisse zu FR:
- ein Aufenthalt im Bad (Duschen etc.) kann im Schlafzimmer nicht überhört werden, FR war zwischen 7:30 und 7:40 Uhr im Internet aktiv
- Nachbar X bestätigt, dass er von kurz vor 8 bis 9 Uhr im Garten / Vorgarten war und weder ein Fahrzeug noch eine Person die kleine Sackgasse im Maurerweg passierte
- letzte Handy-Aktivität FR um 9:40 im Haus, danach weitere passive Logs WLAN Haus / Funkzelle Haus
- 10:47 KESY inkl. eindeutiger Identifizierung des Fahrzeugs
- nächste Handy-Aktivität FR um 13:00 im Haus, danach fährt er zur Spätschicht, weshalb er auch das Auto hatte, das dann bis mind. 22 Uhr am Hotel geparkt war
- 15 Uhr Jessica kommt nach Hause
- bei der Polizei gibt FR an, bis mittags geschlafen zu haben, nur um 8:30 hat er kurz nach R. gesehen und da war sie schon weg; vor der Router-Auswertung gab er "versehentlich" an, dass R. schon um 7:15 weg war
- nach der Festnahme, der Handy-Auswertung und KESY erzählt er irgendwann grob, dass er morgens mal kurz im Netz war und dass er gegen 10 über die A12 nach Polen fuhr, sich wegen dem illegalen Grund (der nix mit R. zu tun habe) aber nicht selbst belasten will
- die polnischen Kollegen haben vom 18.2. 24h Frontalaufnahmen aller Fahrzeuge vorliegen, die über die A12 einreisten, die Himbeere ist nicht dabei
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Wenn die tatsächliche Ermittlungslage ähnlich aussieht, wie von mir skizziert / spekuliert, dann gibt es ein kriminalistisch sehr wahrscheinliches (Tat-)Geschehen, in das FR quasi zwingend involviert ist, was eine lebende R. (und ein Alternativ-Szenario) in hohem Maße ausschließt. Diesem Szenario fehlt aber mind. ein eindeutig strafrechtlich / juristisch relevantes Puzzlestück (Opfer oder Tötungsspuren oder beweisbares Motiv), um den TV und die ermittelte Indizienkette mit einer erwiesenen oder quasi zweifelsfrei anzunehmenden Straftat zu verknüpfen.