Wo ist Rebecca Reusch?
21.03.2019 um 11:45Ich habe mal versucht, ein Szenario des Verschwindezeitraums aus Florians Perspektive zu skizzieren, in welchem er wirklich nichts mit Rebeccas Verschwinden zu tun hätte, aber trotzdem bekannte Fakten ins Bild passen würden:
Florian kommt am Montagmorgen um 5.45 Uhr ein wenig angeheitert von der Weihnachtsfeier nach Hause. Er begegnet seiner aufwachenden Frau und spricht kurz mit ihr, erfährt dabei vielleicht, dass Rebecca heute erst später zur Schule muss (falls er diese Info nicht schon im Laufe des Wochenendes erfuhr). Er legt sich hin und schläft ein. Gegen 8.30 Uhr ruft Mama Reusch an, Florian geht nachschauen, ruft vielleicht Rebeccas Namen und teilt mit, sie ist schon los. Okay, kein Problem, danke.
Nach diesem weckenden Anruf kann er nicht mehr einschlafen, schreibt via Whatsapp (ab jetzt spekulativ) einem guten Kumpel aus der alten Heimat und verabredet sich spontan, zum Brunch/Drogendeal/Weiterfeiern vorbeizukommen. Gegen 10.15 Uhr steigt er in den Twingo und fährt Richtung Frankfurt/O. Er bleibt ein paar Stunden und fährt zurück. Am Nachmittag wird das Thema Rebecca plötzlich akut, weil ihre Sachen noch da sind und sie den ganzen Tag lang nicht erreichbar war/ist. Zu diesem Zeitpunkt ist Florian noch nicht klar, wie stark er selbst in Kürze im gleißenden Licht von Ermittlungen stehen wird. Er hat vom Vorabend und der Nacht nichts im Haus mitbekommen, einmal um 8.30 Uhr vergeblich nachgesehen und ansonsten auch nichts beizutragen.
Aber dieses Fehlen ist natürlich stressig, die Familie Reusch dreht am Rad. Also am Dienstag Abend erstmal kurz raus aus der Bude und (spekulativ) zu Mutti, Beraten mit der eigenen Familie, wieder mit dem Twingo, wieder über die A12. Das Treffen mit dem Kumpel am Vortag muss aus irgendeinem Grund vor der Polizei besser verschwiegen werden, es hat ja nichts mit Rebecca zu tun! Also sagt Florian als Zeuge befragt aus, er hätte am Montagvormittag geschlafen und gut ist. Er hat ja nichts damit zu tun, warum soll er der Polizei gegenüber seine kleinen Geheimnisse ausplaudern, wo es doch nicht um ihn, sondern um Rebecca geht, die irgendwo stecken muss.
Schon beim Auslesen des WLAN-Routers wird Florian nervös, denn wenn Rebeccas digitale Abdrücke dort gespeichert sind, dann wohl auch seine eigenen. Unangenehm, wenn er nicht immer der gesetzestreueste Mitbürger war. Dann gehen die Fragen der Ermittler konkret in die Rekonstruktion von Florians Abläufen am Wochenende, Montag, Dienstag usw. / Das empfindet er als unangenehme Schnüffelei, ist wohl auch überrascht und verschweigt, was er nicht für Rebeccas Suche relevant hält. Als er nach der Befragung plötzlich vorläufig festgenommen und mit einem Tötungstatverdacht konfrontiert wird, verstummt er auf anwaltlichen Rat. Jetzt weiss er, dass er im Zentrum der Ermittlungen steht.
Die Hausdurchsuchung, die Spurenfunde im Router, im Auto, in KESY und die fehlende Gegenstände, all das prasselt jetzt auf ihn ein, aber er hält sich an die Schweigeempfehlung seiner Anwältin. Kein Kommentar mehr. Rebeccas Routerspuren wären in diesem Szenario aus Florians Perspektive irrelevant, sie deuten einzig darauf hin, dass Rebecca (zumindest ihr Handy) sich offenbar am Morgen noch im WLAN-Bereich aufgehalten hat. Das mag auch so sein, Florian hat sie nicht gesehen und um 8.30 Uhr war sie weg, was aber niemanden weiter in Alarmstimmung versetzt hatte. Über Florians Handydaten ist nichts bekannt und daher auch nicht, ob die Polizei für die Fahrten ein mehr oder weniger präzises Bewegungsprofil erstellen kann. Sollte er sein Handy für eine Fahrt zum Kumpel/Dealer (spekulativ) nicht mitgeführt haben, ist das zwar ungewöhnlich, aber doch noch kein Beweis für eine Tatbeteiligung in Bezug auf Rebecca. So weit, so schlüssig für die herzensgute Unschuldsvermutung?
Florian kommt am Montagmorgen um 5.45 Uhr ein wenig angeheitert von der Weihnachtsfeier nach Hause. Er begegnet seiner aufwachenden Frau und spricht kurz mit ihr, erfährt dabei vielleicht, dass Rebecca heute erst später zur Schule muss (falls er diese Info nicht schon im Laufe des Wochenendes erfuhr). Er legt sich hin und schläft ein. Gegen 8.30 Uhr ruft Mama Reusch an, Florian geht nachschauen, ruft vielleicht Rebeccas Namen und teilt mit, sie ist schon los. Okay, kein Problem, danke.
Nach diesem weckenden Anruf kann er nicht mehr einschlafen, schreibt via Whatsapp (ab jetzt spekulativ) einem guten Kumpel aus der alten Heimat und verabredet sich spontan, zum Brunch/Drogendeal/Weiterfeiern vorbeizukommen. Gegen 10.15 Uhr steigt er in den Twingo und fährt Richtung Frankfurt/O. Er bleibt ein paar Stunden und fährt zurück. Am Nachmittag wird das Thema Rebecca plötzlich akut, weil ihre Sachen noch da sind und sie den ganzen Tag lang nicht erreichbar war/ist. Zu diesem Zeitpunkt ist Florian noch nicht klar, wie stark er selbst in Kürze im gleißenden Licht von Ermittlungen stehen wird. Er hat vom Vorabend und der Nacht nichts im Haus mitbekommen, einmal um 8.30 Uhr vergeblich nachgesehen und ansonsten auch nichts beizutragen.
Aber dieses Fehlen ist natürlich stressig, die Familie Reusch dreht am Rad. Also am Dienstag Abend erstmal kurz raus aus der Bude und (spekulativ) zu Mutti, Beraten mit der eigenen Familie, wieder mit dem Twingo, wieder über die A12. Das Treffen mit dem Kumpel am Vortag muss aus irgendeinem Grund vor der Polizei besser verschwiegen werden, es hat ja nichts mit Rebecca zu tun! Also sagt Florian als Zeuge befragt aus, er hätte am Montagvormittag geschlafen und gut ist. Er hat ja nichts damit zu tun, warum soll er der Polizei gegenüber seine kleinen Geheimnisse ausplaudern, wo es doch nicht um ihn, sondern um Rebecca geht, die irgendwo stecken muss.
Schon beim Auslesen des WLAN-Routers wird Florian nervös, denn wenn Rebeccas digitale Abdrücke dort gespeichert sind, dann wohl auch seine eigenen. Unangenehm, wenn er nicht immer der gesetzestreueste Mitbürger war. Dann gehen die Fragen der Ermittler konkret in die Rekonstruktion von Florians Abläufen am Wochenende, Montag, Dienstag usw. / Das empfindet er als unangenehme Schnüffelei, ist wohl auch überrascht und verschweigt, was er nicht für Rebeccas Suche relevant hält. Als er nach der Befragung plötzlich vorläufig festgenommen und mit einem Tötungstatverdacht konfrontiert wird, verstummt er auf anwaltlichen Rat. Jetzt weiss er, dass er im Zentrum der Ermittlungen steht.
Die Hausdurchsuchung, die Spurenfunde im Router, im Auto, in KESY und die fehlende Gegenstände, all das prasselt jetzt auf ihn ein, aber er hält sich an die Schweigeempfehlung seiner Anwältin. Kein Kommentar mehr. Rebeccas Routerspuren wären in diesem Szenario aus Florians Perspektive irrelevant, sie deuten einzig darauf hin, dass Rebecca (zumindest ihr Handy) sich offenbar am Morgen noch im WLAN-Bereich aufgehalten hat. Das mag auch so sein, Florian hat sie nicht gesehen und um 8.30 Uhr war sie weg, was aber niemanden weiter in Alarmstimmung versetzt hatte. Über Florians Handydaten ist nichts bekannt und daher auch nicht, ob die Polizei für die Fahrten ein mehr oder weniger präzises Bewegungsprofil erstellen kann. Sollte er sein Handy für eine Fahrt zum Kumpel/Dealer (spekulativ) nicht mitgeführt haben, ist das zwar ungewöhnlich, aber doch noch kein Beweis für eine Tatbeteiligung in Bezug auf Rebecca. So weit, so schlüssig für die herzensgute Unschuldsvermutung?