Wo ist Rebecca Reusch?

Annika-me schrieb:Wenn es zu einem Prozess kommen sollte, sagen wir mal wegen Mordes oder wegen Totschlags, wird er öffentlich sein ?

Ja, wird er. Der Täter ist volljährig, also öffentlich.

soko4 schrieb:Eine bewusste Lüge impliziert den Verdacht einer Verdeckung tatrelevanter Sachverhalte. Lügen ist meistens dumm, wenn auch erlaubt. So sieht die Praxis aus.

Ich finde , dass eine Lüge nicht gleich die Verdeckung tatrelevanter Sachverhalte impliziert. Vielleicht bei den Ermittlungsbehörden, nicht jedoch juristisch. Gleichwohl rät man als Verteidiger zum Schweigen. Es ist nicht Aufgabe der Verteidigung und des Beschuldigten, bei der Aufklärung der Tat mitzuwirken!! Ich erlebe es immer wieder , dass die Beschuldigten sich sogar einlassen wollen , die Verteidigung dies aber zu Recht unterbindet. Gerade auch im Hinblick auf Geständnisse. Diese bewirken in der Regel gerade keine deutliche Strafmilderung.

oceanghost schrieb:Ja, wird er. Der Täter ist volljährig, also öffentlich.

Aber das Opfer wäre minderjährig und wenn es in den persönlichen Bereich des Opfers geht wird meistens die Öffentichkeit ausgeschlossen.

@marlonc
Genau, das ist ein feiner Unterschied. Ich hatte hier auch öfters gelesen, das einige meinten, die Mutter/der Vater hätten vehement abgestritten, dass es um Drogen ging bei den Fahrten. So habe ich das auch nicht verstanden.

Eigentlich war es auch ein Vorteil für die Ermittlungen, dass der TV erst entlassen wurde. Denn wäre er in Haft geblieben, dann hätte er ja gar keine „Schutzbehauptung“ der Familie gegenüber aufstellen können. Den Ermittlern gegenüber schweigt er ja nach wie vor dazu. Zudem hat er durch sein Geständnis unnerhalb der Familie auch zugegeben, dass er selbst am Steuer saß. Das ist auch kein unwichtiges Detail. Die Ermittler konnten nachweisen, dass sein Wagen durch Kesy erfasst wurde, aber es stand allein dadurch nicht fest, ob auch wirklich der TV den Wagen fuhr. Ich könnte mir vorstellen, dass man ihn vielleicht sogar aus ermittlungstaktischen Gründen kurz entlassen hatte. Aber da ist natürlich reine Vermutung.

Tsunamisnap schrieb:Weshalb gibt es die verschiedenen Bilder v TV-
also Kappi Schirm vorne,dann wieder hinten..wusste
Polizei,was er am 18.2. getragen hat?

Ich hab diesbezüglich nichts gelesen, aber ich vermute mal das sie damit alle Varianten abdecken wollten. Vielleicht ist er ja bekannt, öfter eine Cap zu tragen.

DerAndale schrieb:Gleich folgen nur paar Beispiele.

Chapeau und vielen Dank.

Noch einmal zur Decke:
Das Thema wurde inzwischen mehrere Male besprochen, aber ich habe bisher nicht gelesen, wo sich die fehlende Decke in der Regel befand. Wenn es eine Decke war, die auch draußen verwendet wurde, läge so etwas bei uns beispielsweise nicht in unserem Wohnzimmer, sondern in dem HWR oder Keller. Da aber vglw. fix klar war, dass die Decke weg war, muss sie in der Nähe von R. gelegen haben und/oder an einem Ort gewesen sein, an dem man immer wieder vorbei muss wie z. B. Garderobe. Der langen Rede kurzer Sinn: Wurde da etwas bekannt gegeben? Ich habe AZ XY nicht gesehen.

FraumitHut schrieb:Aber das Opfer wäre minderjährig und wenn es in den persönlichen Bereich des Opfers geht wird meistens die Öffentichkeit ausgeschlossen.

Das stimmt so nicht. Kommt immer drauf an. Das ist nicht automatisch so. Im Heße Prozess war ein Opfer auch minderjährig.

Durchblick0815 schrieb:Gleichwohl rät man als Verteidiger zum Schweigen. Es ist nicht Aufgabe der Verteidigung und des Beschuldigten, bei der Aufklärung der Tat mitzuwirken!!

Das Thema hatten wir schon mal. Die obige Aussage gilt nur bedingt und in bestimmten Fällen.

Beispiel: Ein TV kann ganz klar zeitlich, räumlich und mit Zeugen seinen Aufenthalt aufklären und somit als TV ausscheiden, dann ist es schlicht dumm zu schweigen oder zu lügen. Die Aussage man sollte immer schweigen ist unsinnig, hält sich hier aber hartnäckig. Ich kann davon nur abraten wenn der Fall so liegt wie im Beispiel geschildert.

Laut BZ Newsticker sucht die Polizei heute weiter, will aber nicht sagen, wo genau

Puderpinsel schrieb:man

Puderpinsel schrieb:Also ich denke irgendwie Haut der Zeitliche Ablauf nicht so ganz hin. Ich denke das da die MoKo einfach Sachen weiß die wir nicht wissen. Vor allem wenn wir davon ausgehen das es sich um eine Tat im Affekt handelt die man nicht lange und gut planen konnte.

Alles was geschehen ist, kann direkt nach seiner Ankunft in den frühen Morgenstunden geschehen sein. Also noch vor 7 Uhr. Ist für mich logischer.
Er geht bei seiner Ankunft von der Betriebsfeier ins Wohnzimmer. Es kommt zum sexuellen Übergriff. Sie wehrt sich und wird laut. Er muss sie zum Schweigen bringen, denn seine Frau schläft noch.
Dann wartet er ab, bis seine Frau das Haus verlässt und macht sich einen Plan. Vielleicht spricht er mit WhatsApp mit Jemandem, um sich Hilfe oder ein Alibi zu holen. Es liegt Nahe, dass er tatsächlich auch mit Drogen handelt und entsprechend Verbindungen hat.
Aber ob er auch Drogen konsumiert, müsste man ja feststellen können. Zum Beispiel mit einer Haarprobe.

Das Argument der Familie, R. hätte im Auto mit der Nichte gespielt, und deshalb Haare im Kofferraum, finde ich unlogisch. Das erklärt noch nicht,weshalb Haare von ihr im Kofferraum waren. Es sei denn, es waren dort Haare von allen, die sonst auch das Auto benutzen. Es ist schon ein schweres Indiz dafür, dass sie im Kofferraum lag. Auch dass die Decke verschwunden ist, ist ein schweres Indiz m.M.n. Wir haben noch Winter. Weshalb sollte sie Draussen auf einer Decke früh am Morgen mit jemandem sitzen wollen?

@Durchblick0815
Ja, genau so war es bei Beate Zschäpe auch. Sie wollte eine Einlassung einbringen, trotz dringendem Abraten ihrer Anwälte.
Der Schuss ging dabei ja auch gehörig nach Hinten los...

Ich persönlich finde das alles furchtbar. Wenn er es war, kann man ja noch nicht einmal seinen vermeindlich liebevollen Ehepartnern glauben schenken ob sie nicht doch irgendwie ein Doppelleben führen und eigentlich Psychopathen sind.
Die Schwester einen Mörder als Mann und Vater. Die Familie die ihn wie einen eigenen Sohn behandelte.

Und wenn dem nicht so ist, besteht die Möglichkeit dass in Zukunft ein Mörder frei herum läuft und weitere Taten begehen könnte.

Ich finde beide Optionen grausam und schwer erträglich.

oceanghost schrieb:Das stimmt so nicht. Kommt immer drauf an. Das ist nicht automatisch so. Im Heße Prozess war ein Opfer auch minderjährig.

Sagte ich "automatisch"? Nein! Ich schrieb "meistens" und bezog mich ausschließlich auf den persönlichen Bereich des minderjährigen Opfers. Teile des Prozesses werden öffentlich verhandelt - Teile nicht öffentlich (persönlicher Bereich Opfer).

marisa2 schrieb:Es liegt Nahe, dass er tatsächlich auch mit Drogen handelt und entsprechend Verbindungen hat.

Wie kommst du zu der Annahme? Wieso liegt das nahe?

Es wird ja immer mal behauptet, der TV hätte gegenüber der Mutter am Telefon erwähnt, dass die Decke weg sei. M.W.n. ist dies nicht belegt. Es könnte ja auch sein, dass die Polizei nach der Vermisstenmeldung nachgefragt hat ob etwas aus dem Haus fehlt und die Decke in diesem Zusammenhang erwähnt wurde.

@marisa2
Die Version ist Quatsch, ohne dir zu nahe zu treten.
Die beiden J. und F. teilen bestimmt das Gleiche Schlafzimmer. J. muss früh aufstehen und ihre Tochter für die Kita zurecht machen.
Da gehe ich nicht ins Schlafzimmer und bringe mal so eben nebenbei meine Schwägerin um.
Das ist nicht realistisch.
Einen gemeinsamen Mord in Anwesenheit des kleinen Kindes ist sicherlich auch recht unwahrscheinlich.
Wenn etwas passiert seien sollte, dann nach dem Weggang von J. und dem gemeinsamen Kind...

soko4 schrieb:Beispiel: Ein TV kann ganz klar zeitlich, räumlich und mit Zeugen seinen Aufenthalt aufklären und somit als TV ausscheiden, dann ist es schlicht dumm zu schweigen oder zu lügen.

Natürlich kann er unter Umständen den Tatverdacht entkräften, aber darum ging es doch gar nicht. Ergibt sich aus der Ermittlungsakte, dass überhaupt kein Tatverdacht besteht , kann die Verteidigung eine Einlassung abgeben. Sie muss aber nicht !!

Dieses darf gerade nicht als Indiz für eine Tatbeteiligung angesehen werden. Es wird ja teilweise vetreten , dass schon die Inanspruchnahme eines Anwalts negativ zu bewerten ist .

marisa2 schrieb:Sie wehrt sich und wird laut. Er muss sie zum Schweigen bringen, denn seine Frau schläft noch.

.....also als Mutter eines Kleinkindes wird man beim Fliegenhusten wach und erst recht wenn jemand um Hilfe schreit, oder ähnliches...nene, so wird das nicht gewesen sein

Noella schrieb:Laut BZ Newsticker sucht die Polizei heute weiter, will aber nicht sagen, wo genau

Jetzt gerade laut BZ Newsticker:

"Nach B.Z.-Informationen findet die Suche nach Rebecca heute auf dem Wolziger See bei Storkow statt. Auch Hunde werden bei der Suche auf dem Wasser dabei sein."

https://www.bz-berlin.de/liveticker/suche-nach-rebecca-heute-auf-dem-wolziger-see

marisa2 schrieb:Alles was geschehen ist, kann direkt nach seiner Ankunft in den frühen Morgenstunden geschehen sein. Also noch vor 7 Uhr. Ist für mich logischer.Er geht bei seiner Ankunft von der Betriebsfeier ins Wohnzimmer. Es kommt zum sexuellen Übergriff. Sie wehrt sich und wird laut. Er muss sie zum Schweigen bringen, denn seine Frau schläft noch.

Das kann aber anhand der uns bekannten Zeiten gar nicht hinhauen. Denn er soll ja gegen 5:45 Uhr nach
Hause. Dann geht er also schnurstracks in Wohnzimmer, überfällt Rebeca, die auf die Attacke hin keinen
Mucks von sich gibt, und während FR Rebecca weiterhin attackiert, steht Jessica zur etwa gleichen Zeit auf,
weckt das Kind, macht das Kind für die Kita fertig, sich selbst für die Arbeit. Dann verlässt sie gegen 7 Uhr das
Haus und bekommt nichts mit von einer möglichen Attacke ein paar Meter unten im Haus?

Sehr unrealistisch, wenn man mich fragt.

marisa2 schrieb:Dann wartet er ab, bis seine Frau das Haus verlässt und macht sich einen Plan. Vielleicht spricht er mit WhatsApp mit Jemandem, um sich Hilfe oder ein Alibi zu holen. Es liegt Nahe, dass er tatsächlich auch mit Drogen handelt und entsprechend Verbindungen hat. Aber ob er auch Drogen konsumiert, müsste man ja feststellen können. Zum Beispiel mit einer Haarprobe.

Es hieß ja, er habe in der Nacht über WA gechattet. (Im Explosiv-Video wurde das erwähnt). Die Frage ist, wo war
er tatsächlich zu der Zeit, in dem ihm die Chats zur Last gelegt werden? Schon zu Hause, oder noch auf der Feier?
Denn 5:45 ist nicht in der Nacht, sondern am frühen Morgen. Es wurden zwar mehrfach die Zeiten, zu denen
man sich gegenseitig angerufen hat revidiert (lt. BZ), allerdings wurde an der Uhrzeit, zu der er nach Hause
gekommen sein soll, nichts geändert. Also ist er lt. diesem, erst um 5:45 Uhr nach Hause gekommen.

marisa2 schrieb:Das Argument der Familie, R. hätte im Auto mit der Nichte gespielt, und deshalb Haare im Kofferraum, finde ich unlogisch. Das erklärt noch nicht,weshalb Haare von ihr im Kofferraum waren. Es sei denn, es waren dort Haare von allen, die sonst auch das Auto benutzen. Es ist schon ein schweres Indiz dafür, dass sie im Kofferraum lag. Auch dass die Decke verschwunden ist, ist ein schweres Indiz m.M.n. Wir haben noch Winter. Weshalb sollte sie Draussen auf einer Decke früh am Morgen mit jemandem sitzen wollen?

Das Spielen im Kofferraum muss man sich jetzt nicht wie ein Spielen im Wohnzimmer vorstellen, sondern
eher spielerisches Hin- und Her, während die Schwester vielleiht Sachen aus dem Haus in den Wagen bringt,
oder umgekehrt.

soko4 schrieb:Das Thema hatten wir schon mal. Die obige Aussage gilt nur bedingt und in bestimmten Fällen.

Beispiel: Ein TV kann ganz klar zeitlich, räumlich und mit Zeugen seinen Aufenthalt aufklären und somit als TV ausscheiden, dann ist es schlicht dumm zu schweigen oder zu lügen. Die Aussage man sollte immer schweigen ist unsinnig, hält sich hier aber hartnäckig. Ich kann davon nur abraten wenn der Fall so liegt wie im Beispiel geschildert.

Kann man nicht einfach sagen, dass Schweigen zwar grundsätzlich gut ist, da es ja auch keine Nachteile birgt, dem Schweigenden dadurch keine Nachteile entstehen dürfen, es aber von der Situation abhängig ist (dem Einzelfall), ob schweigen wirklich das allerbeste ist oder nicht?
Wenn ich jetzt Verteidiger wäre und wüsste, dass mein Mandat etwas zu sagen hätte, was sich anhand von echten Beweisen (also belegbaren Dingen) tatsächlich nachweisen lassen würde/könnte und meinen Mandaten definitiv entlasten statt belasten würde - dann würde ich ihm auch zum Reden raten.

Wäre das nicht der Fall oder nicht genau sicher - dann würde ich ihm weiterhin zum Schweigen raten.