Wo ist Rebecca Reusch?
15.03.2019 um 12:45Vielleicht macht es Sinn, die Informationsebenen zu erkennen und zu trennen. Einmal gibt es offizielle Verlautbarungen der Polizei über Pressemitteilungen, Interviews der Polizeisprecher und der Staatsanwaltschaft. Für eine Vermissten-Lebend-Suche wäre hier ein aussagekräftiges Foto, eine genaue Größenangabe und eine Auflistung sämtlicher Gegenstände, die zusammen mit der Vermissten fehlen, von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsfahndung. Das ist hier offensichtlich nicht der Fall. Vom TV gibt es hingegen aussagefähige Fotos, vom Twingo auch. Es gibt die exakten KESY-Zeiten, inzwischen auch das Foto der (anfangs nicht erwähnten) Decke, der Digicam und des Geldbeutel-Logos.
Darunter auf Ebene 2 - in der Glaubwürdigkeit schon deutlich herabgesenkt - sehe ich die Videoaussagen von Familienmitgliedern, Experten und weiteren Zeugen und die von den Boulevardmedien gestreuten (teils widersprüchlichen) Details. Da kann einiges zutreffend sein, aber diese Informationen können wir absolut nicht verifizieren oder falsifizieren. Ebene 3 sind für mich dann die Vermutungen und konstruierten Schlüsse, die aus dieser Melange aus bestätigten und unbestätigten Informationen entsteht. Diese Ebene füllt hier gefühlt 80 Prozent aller Beiträge.
Würde man nun streng nur jene Informationen für eigene Gedanken benutzen, die in Ebene 1 offiziell bestätigt sind, dann wäre es hier inzwischen sicher ruhiger. Es fällt mir schwer, mit angezogener Handbremse nur diese erste Ebene heranzuziehen. Zu groß die Verlockung, ein paar Details aus Ebene 2, die so wunderbar ins eigene Bild passen, doch aufzugreifen und damit geradewegs in Ebene 3 abzudriften. Sich klarzumachen, dass die Öffentlichkeit überhaupt nur einen Bruchteil der wirklichen Ermittlungsergebnisse kennen kann, mag aufgrund der medialen Befeuerung seit nunmehr fast einem Monat ein immer schwieriger zu meisterndes Unterfangen sein.
Darunter auf Ebene 2 - in der Glaubwürdigkeit schon deutlich herabgesenkt - sehe ich die Videoaussagen von Familienmitgliedern, Experten und weiteren Zeugen und die von den Boulevardmedien gestreuten (teils widersprüchlichen) Details. Da kann einiges zutreffend sein, aber diese Informationen können wir absolut nicht verifizieren oder falsifizieren. Ebene 3 sind für mich dann die Vermutungen und konstruierten Schlüsse, die aus dieser Melange aus bestätigten und unbestätigten Informationen entsteht. Diese Ebene füllt hier gefühlt 80 Prozent aller Beiträge.
Würde man nun streng nur jene Informationen für eigene Gedanken benutzen, die in Ebene 1 offiziell bestätigt sind, dann wäre es hier inzwischen sicher ruhiger. Es fällt mir schwer, mit angezogener Handbremse nur diese erste Ebene heranzuziehen. Zu groß die Verlockung, ein paar Details aus Ebene 2, die so wunderbar ins eigene Bild passen, doch aufzugreifen und damit geradewegs in Ebene 3 abzudriften. Sich klarzumachen, dass die Öffentlichkeit überhaupt nur einen Bruchteil der wirklichen Ermittlungsergebnisse kennen kann, mag aufgrund der medialen Befeuerung seit nunmehr fast einem Monat ein immer schwieriger zu meisterndes Unterfangen sein.