Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz
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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz
20.05.2019 um 07:49Polishgirl schrieb:Im übrigen erlebte ich gerade die Mitglieder der Zeugen Jehovas weit weniger missionarischoffenbar gibt es dann auch in diesen Gemeinden starke regionale Unterschiede!
Bei uns sind Zeugen Jehovas die, die ahnungslose Passanten auf der Straße ansprechen oder eine von der Gemeinde festgelegte Zahl von Stunden damit verbringen, von Tür zu Tür zu ziehen, um wie Staubsaugervertreter "über Gott sprechen zu wollen". Bei uns verweigern Zeugen Jehovas den Wehrdienst, fühlen sich zu strikter politischer Neutralität verpflichtet, was unter anderem bedeutet, dass sie nicht wählen. Und vor allem weigern sie sich, einen Eid, auch zB. einen Amtseid abzulegen. Die Zeugen Jehovas, die ich kenne, nehmen Johannes 17, Vers 16 extrem wörtlich und wichtig "Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin.", was sie als Begründung nehmen, sich vom "weltlichen" bewusst fernzuhalten!
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20.05.2019 um 08:24jada schrieb:Ich nicht. Sondern der/die AutorIn des Spiegelartikels von 1990. In dem Artikel wurde es als Fakt dargestellt. Es ist zumindest nicht als Meinung gekennzeichnet.okay, Du hast es wiedergegeben, nicht erdacht. Dass die Eltern fromm und konservativ waren, dürfte auch außer Frage stehen. Dass sie nicht gerade begeistert waren von einem Schwiegersohn, der quasi routinemäßig ihre Tochter betrügt, dafür sollte jeder volles Verständnis haben.
Dass dies sie doch zu verbohrten Fanatikern machen würde, die bis zum Mord gehen und darüber Stillschweigen bewahren, nein, das halte ich nicht für glaubwürdig! Das wird auch im Spiegel-Artikel nicht im geringsten mit Argumenten unterfüttert. Die Religiösität der Eltern und den Mordfall in eine Verbindung zu setzen, erscheint mir eher "Masche", eine Art von "Framing". Belege für irgendeine Art von Verbindung gibt es da nicht!
Im übrigen:
man sollte dann auch den drei Jahre später erschienenen Spiegel Artikel lesen:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682599.html
Wenn der Spiegel in diesem Artikel Born einen Vorwurf macht
Der Fall ist aber auch Beleg für die Eigendynamik und Eigenart verschworener Gemeinschaften. Sie reißen mit. Sie lassen nicht mehr los: Sie haben ein Feindbild. Einer verschworenen Gemeinschaft zu entrinnen, die über einen einflußreichen, wortgewaltigen Sprecher in einer Redaktion verfügt, ist von einem bestimmten Punkt an nicht mehr möglich....
So verdienstvoll Borns Kritik an dem ersten Urteil gegen Bruno Zwahlen ist: Er hat die Grenzen, die auch "engagiertem" Journalismus gesetzt sind, überschritten. Er hat einem Menschen die Freiheit erkämpft, indem er zwei andere vernichtete.so gilt angesichts des Artikel von 1990 auch dem Spiegel selbst der Vorwurf, sich dort verrannt zu haben!
Was nun BZ angeht, so steht in dem Artikel auch ein sehr wahrer Satz:
Denn Zwahlen mußte nicht freigesprochen werden wegen erwiesener Unschuld, sondern mangels Beweises. Ihm kamen all die Fehler zugute, die bis zum und im ersten Prozeß passiert waren (zusätzlich von Vorteil für ihn waren natürlich auch die Jahre, die inzwischen vergangen waren). Er hat faustdickes Glück gehabt.Es war nicht erwiesene Unschuld, es war nicht der Verdacht gegen die Eltern, es waren die Fehler der Polizei und Justiz zu Beginn der Untersuchung und im ersten Prozess, die BZ zum Freispruch verholfen haben.
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20.05.2019 um 08:59otternase schrieb:Es war nicht erwiesene Unschuld, es war nicht der Verdacht gegen die Eltern, es waren die Fehler der Polizei und Justiz zu Beginn der Untersuchung und im ersten Prozess, die BZ zum Freispruch verholfen haben.Wäre es nicht so gewesen das der Hauptkommisar Blum, der damaligen KAPO Bern, ein langjähriger Freund der Familie E. gewesen war und dem zufolge auf E.s hörte wonach nur BZ in Frage käme ... dann wäre was auch richtig gewesen wäre, auch gegen die Eltern ermittelt worden weil die auch Zutritt zur Wohnung vom BZ und der CZ hatten und somit als Täter in Frage kamen.
Das dies jedoch nie geschah, ist mMn der eigentliche Justizskandal.
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20.05.2019 um 09:13jada schrieb:Was haltet ihr von der Klage gegen den Sattler?Ich denke, dass bei einem polarisierenden Geschehen die Wahrheit und Dichtung sehr eng beieinander liegen. Da werden auch viele ihren Teil beitragen wollen, jeder will was wissen und was sagen.
23. Oktober 1994: Vor Strafamtsgericht Bern beginnt der sogenannte Sattler-Prozess, angestrengt durch Staatsanwalt M***. Eine Zeugin hatte im zweiten Prozess ausgesagt, ein Sattler habe ihr folgendes erzählt: Z. sei am Tag des Verschwindens seiner Frau ins Geschäft gekommen und habe sich erkundigt, wie man Blutflecken aus einer Matratze entferne («Chunnt doch dä Cheib [..?.]»). Blutflecken auf der Matratze spielten im Prozess eine wichtige Rolle. Der Sattler sagt im zweiten Prozess, weder sei Z. zu ihm gekommen noch habe er der Zeugin derartiges erzählt. M*** will den diametralen Widerspruch nicht hinnehmen und erhebt Strafanzeige wegen falschen Zeugnisses. Am 15. August 1995 wird der Sattler freigesprochen
Nur mal angenommen der Sattler hätte irgendwann irgendwo folgendes gesagt: "Jetzt fehlt nur noch, dass der zu mir kommt und fragt, wie man Blutflecken aus einer Matratze bekommt" - schon könnte das bei der späteren Wiedergabe oder bei Stammtischdiskussionen falsch verstanden werden. Und irgendwer macht sich schlussendlich wichtig und behauptet der Sattler habe es direkt erzählt.
Wie auch immer: Da dies nur von einer einzelnen Person behauptet wurde, der Sattler das aber dementiert, gehe ich davon aus, dass der Sattler das auch nie in dieser Form, wie es dann von der Zeugin verlautet wurde, gesagt hat.
Nikto schrieb:Wäre es nicht so gewesen das der Hauptkommisar Blum, der damaligen KAPO Bern, ein langjähriger Freund der Familie E. gewesen war und dem zufolge auf E.s hörte wonach nur BZ in Frage käme ... dann wäre was auch richtig gewesen wäre, auch gegen die Eltern ermittelt worden weil die auch Zutritt zur Wohnung vom BZ und der CZ hatten und somit als Täter in Frage kamen.Richtig. Es wurde zu keiner Zeit in - wie es so schön heißt - alle Richtungen ermittelt. Dazu gehören neben B.Z. die Eltern E. sowie das mögliche weitere Umfeld von C.Z., denn davon weiß man auch nichts.
Das dies jedoch nie geschah, ist mMn der eigentliche Justizskandal.
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20.05.2019 um 09:27T68 schrieb:Es wurde zu keiner Zeit in - wie es so schön heißt - alle Richtungen ermittelt. Dazu gehören neben B.Z. die Eltern E.Richtig! Genau das war das Problem. Blum mag sich die Eltern einfach nicht als Täter vorgestellt haben können oder er wollte sie auch schützen, aber schlussendlich hat eigentlich nur die Nicht-Ermittlung gegen die Eltern zu Verdächtigungen gegen die Eltern geführt. Die Tattheorie, die Born aufgestellt hat, ist eher seltsam, ich kann sie nicht wirklich ernstnehmen, gerade der Versuch, auch noch die Sichtung der CZ durch die Zeugin mit einzubauen, macht die Theorie total verschroben und unglaubwürdig. ABER: wenn gegen jemanden nicht ermittelt wird, dann können auch keine ihn entlastenden Momente aufgedeckt werden. Und das bietet Nährboden für bösartige Gerüchte. Und so sind die Eltern E am Ende auch zu Opfern von Fehlern der Ermittler und der Polizei geworden!
T68 schrieb:sowie das mögliche weitere Umfeld von C.Z., denn davon weiß man auch nichts.ganz richtig. Es wurde durchweg so getan, als kämen nur der Ehemann oder die Eltern als Täter in Frage. Tatsächlich könnte es auch ein Dritttäter gewesen sein, jemand, den CZ kannte und unbedarft in die Wohnung liess oder jemand, der CZ irgendwo anders (zB. an der Tramhaltestelle oder in der Stadt) traf und der sie ausserhalb der Wohnung tötete und dann in die Wohnung brachte, um den Verdacht auf den Ehemann zu lenken. Zum Beispiel ein Nachbar oder ein Freund.
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20.05.2019 um 11:37Es gibt da noch etwas, was ich mich immer wieder frage:
Irgendwo meine ich gelesen zu haben (finde es aber nicht wieder), dass B.Z. seiner Frau das "Töffi" startete, als diese ihre (vermutlich) letzte Fahrt damit antrat. Das erweckt für mich den Eindruck, als habe das Töffi Startschwierigkeiten gehabt. Dann wäre es doch auch möglich gewesen, dass es nach ihren Besorgungen nicht mehr ansprang und sie jemanden anrief, der sie nach Hause bringen konnte. Denn irgendwie muss sie ja nach Hause gekommen sein - vorausgesetzt, das Töffi wurde (vom Täter) anschließend nicht noch einmal in die Stadt gefahren. Kehrsatz hat nicht sehr viele Einwohner und das Risiko gesehen zu werden, wenn man es zurückfährt, wäre zu groß.
Irgendwo meine ich gelesen zu haben (finde es aber nicht wieder), dass B.Z. seiner Frau das "Töffi" startete, als diese ihre (vermutlich) letzte Fahrt damit antrat. Das erweckt für mich den Eindruck, als habe das Töffi Startschwierigkeiten gehabt. Dann wäre es doch auch möglich gewesen, dass es nach ihren Besorgungen nicht mehr ansprang und sie jemanden anrief, der sie nach Hause bringen konnte. Denn irgendwie muss sie ja nach Hause gekommen sein - vorausgesetzt, das Töffi wurde (vom Täter) anschließend nicht noch einmal in die Stadt gefahren. Kehrsatz hat nicht sehr viele Einwohner und das Risiko gesehen zu werden, wenn man es zurückfährt, wäre zu groß.
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20.05.2019 um 12:55T68 schrieb:Irgendwo meine ich gelesen zu haben (finde es aber nicht wieder), dass B.Z. seiner Frau das "Töffi" startete, als diese ihre (vermutlich) letzte Fahrt damit antrat. Das erweckt für mich den Eindruck, als habe das Töffi Startschwierigkeiten gehabt. Dann wäre es doch auch möglich gewesen, dass es nach ihren Besorgungen nicht mehr ansprang und sie jemanden anrief, der sie nach Hause bringen konnte. Denn irgendwie muss sie ja nach Hause gekommen sein - vorausgesetzt, das Töffi wurde (vom Täter) anschließend nicht noch einmal in die Stadt gefahren. Kehrsatz hat nicht sehr viele Einwohner und das Risiko gesehen zu werden, wenn man es zurückfährt, wäre zu groß.1) ja, es war auch Gegenstand der Gerichtsverhandlung, dass BZ das Töffi startete, was die Eltern beobachtet hatten, was aber auch BZ bestätigte.
2) BZ sagte dazu, er habe aufgrund von Startschwierigkeiten das Töffi für seine Frau gestartet
3) die Anklage legte es so aus, dass CZ da schon tot war und BZ nur zum Schein das Töffi gestartet habe, um den Todeszeitpunkt seiner Frau zu verschleiern
4) allerdings hatte das Töffi wirklich Startschwierigkeiten, das haben Kollegen von BZ bestätigt, das ungefähr eine Woche vorher BZ mit dem Töffi unterwegs war und es erst nach vielen Versuchen starten konnte
5) und noch wichtiger, das Opfer selbst, CZ hat dies indirekt bestätigt, als sie kurz vor (einen oder zwei Tage vor ihrem Verschwinden) beim Velohändler tanken war, erwähnte sie diesem gegenüber, sie habe Probleme mit dem Töffi und wolle es demnächst bei ihm zur Revision geben
Aus alledem folgend kann man wohl als gesicherte Erkenntnis nehmen, dass das Töffi wirklich Startschwierigkeiten hatte.
Für mich klingt es, auch mit der Zeugenaussage der Frau, die CZ noch am Morgen gesehen haben will, wirklich wahrscheinlich, dass CZ noch am Morgen losgefahren ist und an der Tramhaltestelle angekommen ist. Ich würde weitergehend sogar vermuten, dass sie noch in der Stadt war und noch zur Tramhaltestelle zurückgekommen ist, aber es ihr dort dann nicht gelang, das Töffi wieder zu starten.
Born hat in seiner Theorie "Unfall..." spekuliert, Alice E könne selbst mit dem Auto losgefahren sein und CZ in der Stadt Bern oder bei Rückkehr an der Tramhaltestelle abgepasst haben und nach Kehrsatz zurückgefahren haben. Diese Theorie halte ich für sehr an den Haaren herbeigezogen, würde ich als so verschroben verwerfen.
Trix Ebeling hat die Theorie aufgestellt, CZ habe sich nach den Besorgungen in der Stadt mit ihrem Mann getroffen (so wie es geplant war, BZ behauptete aber, CZ sei an vereinbartem Ort nie aufgetaucht). In dieser Theorie hätte dann BZ seine Frau mit dem Auto mitgenommen, sie hätten einen Spaziergang im Wald gemacht, es wäre dabei zu einem Streit gekommen und er hätte sie mit dem Wagenheber erschlagen. Da das natürlich keine geplante Tat war, habe er dann die Leiche erstmal mit dem Auto mit nach Hause genommen, um sich zu überlegen, wo er sie entsorgen könne. Das klingt für mich zumindest nicht unwahrscheinlich. Es ist sogar unter allen Theorien die für mich bislang schlüssigste.
Daneben muss man aber eben auch noch als nicht ausgeschlossen betrachten, dass Täter ein Dritter war. Szenario: CZ steht an der Tramhaltestelle, ihr Töffi springt nicht an. Da sieht sie zufällig einen Bekannten, einen Nachbarn, jemanden aus dem Dorf, der vielleicht auch mit der Tram ankam und dort in sein Auto umsteigen will. Sie bittet diesen, sie mitzunehmen. Vielleicht schon auf der Fahrt, vielleicht auch erst bei/nach Ankunft in Kehrsatz kommt es zu dem Tötungsdelikt. Vielleicht hat CZ ihren Mörder sogar selbst reingebeten, hatte ihm aus Dankbarkeit, dass er sie mitgenommen hatte, reingebeten und eine Tasse Kaffee angeboten o.ä. Oder dieser Dritte hat sich unter Vorwand Zugang verschafft, zum Beispiel unter dem Vorwand, einen Auftrag für Schneiderarbeiten zu haben. Vielleicht wurde er übergriffig, sie wehrte sich und er erschlug sie? Vielleicht passierte das aber auch schon auf der Fahrt. In einem Fall war die Leiche schon in der Wohnung, also hat er sie natürlich dort auch versteckt, im anderen Fall wusste er, wo sie wohnte, könnte er ihre Schlüssel genommen haben und sich überlegt haben, dass wenn die Leiche in der Wohnung gefunden wird, die Polizei erstmal einen Täter im Haus (Ehemann) vermuten wird. Vielleicht glaubte er auch, dass er zuvor gesehen worden sein könnte, als er an der Tramhaltestelle CZ anbot, sie im Auto mitzunehmen und dachte, wenn die Leiche in der wohnung gefunden wird, kann ich immer behaupten: "ich habe sie ordnungsgemäß zuhause abgeliefert, was danach passiert sei, keine Ahnung, hat mit mir nix zu tun"
Und daher halte ich einen Dritttäter keineswegs für ausgeschlossen. Es ist definitiv ein Fehler der Ermittler und der Justiz gewesen, zwingend von einem Täter im Haus lebend auszugehen. Zugang kann sich eben auch ein Dritttäter verschafft haben bzw. könnte einem solchen gewährt worden sein.
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20.05.2019 um 13:12otternase schrieb:Und daher halte ich einen Dritttäter keineswegs für ausgeschlossen. Es ist definitiv ein Fehler der Ermittler und der Justiz gewesen, zwingend von einem Täter im Haus lebend auszugehen. Zugang kann sich eben auch ein Dritttäter verschafft haben bzw. könnte einem solchen gewährt worden sein.Ein Dritttäter kann sicherlich nicht völlig ausgeschlossen werden, aber die naheliegendste Version ist es nun mal nicht.
Ein Dritttäter musste doch immer damit rechnen, dass der Ehemann nach Hause kommt. Das gesamte Szenario mit Tiefkühltruhe ausräumen, Tiefkühltruhen-Inhalt in sein Auto entsorgen, Spuren beseitigen im Haus, Leiche so präparieren, wie sie in der Truhe gefunden wurde. Das braucht Zeit und ist, wenn der Ehemann nach Hause kommt und er erwischt wird, das dümmste Szenario für ihn.
Viel naheliegender wäre m.E. also, der Täter flieht so schnell wie möglich aus dem Haus.
Ausserdem müsste man auch anhand der Zeiten, wann war BZ im Haus und wie lange war er fort, mal schauen, ob so ein Szenario überhaupt realistisch ist. So lange war BZ ja auch nie ausser Haus an diesem Vormittag.
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20.05.2019 um 14:02meienberg schrieb:Ausserdem müsste man auch anhand der Zeiten, wann war BZ im Haus und wie lange war er fort, mal schauen, ob so ein Szenario überhaupt realistisch ist. So lange war BZ ja auch nie ausser Haus an diesem Vormittag.gemäß Born "Mord..." verliess BZ das Haus um etwa 8:15 (er hat im coop einige Einkäufe getätigt, dann beim Getränkehändler Pfandflaschen abgegeben und Getränke gekauft, danach ist er zum Zivilschutzamt gefahren). Seine Ankunft im Zivilschutzamt ist für 8:45 Uhr bekannt. Daher dürfte 8:15 also wohl eher der spätestmögliche Abfahrtszeitpunkt aus seiner Wohnung gewesen sein
dort war er eine halbe Stunde, dann ist er nach Kleinwabern gefahren, später ins Kirchenfeld. Dort war er nach eigener Aussage um 9:40 Uhr. Im Cafe Feller hat er dann auf CZ gewartet.
Nach eigener Aussage ist er dann um 11:15 Uhr zurück in die Wohnung gekommen.
Insgesamt sprechen wir also über 3 Stunden. Prinzipiell müsste das also gereicht haben. Aber einiges muss man auch wieder abziehen, schliesslich muss CZ erstmal zur Tramhaltestelle gefahren sein, sie muss ihren Mörder getroffen haben, es muss dann bis zum Mord eskaliert sein, ihr Mörder muss sie vor oder nach dem Mord zur Wohnung zurückgebracht haben. Viel Zeit bleibt also nicht.
Interessant ist in dem Kontext allerdings auch, dass auch die Eltern E das Haus um 9:30 Uhr verlassen haben und in der Apotheke und im Migros eingekauft haben. Normalerweise hätten die Eltern es vermutlich bemerkt, wenn im Haus der Tochter Aktivitäten gewesen wären, aber zwischen 9:30 Uhr und 11:15 war das Haus komplett "unbeobachtet". Daher könnte da eben auch ein Dritter unbemerkt dort tätig gewesen sein!
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20.05.2019 um 14:24@otternase
Und wann genau soll CZ mit ihrem Mofa abgefahren sein?
Und wie lange hat man bis zu dieser Tramstation, wo das Mofa gefunden wurde?
Und was passiert dann? Geht sie noch nach Bern oder wird sie bereits zu diesem Zeitpunkt von einem Automobilisten mitgenommen?
Und wie wären dann die Zeiten? Der Automobilist fährt ja vermutlich nicht gerade wieder zum Haus des Opfers zurück - oder? Oder wie stellst Du Dir das vor? Und wie wäre es dabei mit den Zeiten?
Und wann genau soll CZ mit ihrem Mofa abgefahren sein?
Und wie lange hat man bis zu dieser Tramstation, wo das Mofa gefunden wurde?
Und was passiert dann? Geht sie noch nach Bern oder wird sie bereits zu diesem Zeitpunkt von einem Automobilisten mitgenommen?
Und wie wären dann die Zeiten? Der Automobilist fährt ja vermutlich nicht gerade wieder zum Haus des Opfers zurück - oder? Oder wie stellst Du Dir das vor? Und wie wäre es dabei mit den Zeiten?
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20.05.2019 um 14:41meienberg schrieb:Und wann genau soll CZ mit ihrem Mofa abgefahren sein?CZ hat das Haus laut Aussage von BZ vor ihm verlassen.
meienberg schrieb:Und wie lange hat man bis zu dieser Tramstation, wo das Mofa gefunden wurde?es sind laut Google Maps 4,4km Wegstrecke, für Radfahrer zeigt Google 16 Minuten Fahrweg an, für ein Töffi dürfte es noch etwas weniger Zeit sein
meienberg schrieb:Und was passiert dann? Geht sie noch nach Bern oder wird sie bereits zu diesem Zeitpunkt von einem Automobilisten mitgenommen?da kann man sich viele Versionen ausdenken.
Und wie wären dann die Zeiten? Der Automobilist fährt ja vermutlich nicht gerade wieder zum Haus des Opfers zurück - oder? Oder wie stellst Du Dir das vor? Und wie wäre es dabei mit den Zeiten?
An der Zeit jedenfalls scheitert es nicht. Nach der Theorie von Born "Unfall..." sollen es ja die Eltern E geschafft haben, CZ aus Kleinwabern wieder abzuholen, eine Auseinandersetzung zu führen, sie zu töten und sie in die TK Truhe zu verbringen im Zeitraum 8:15 (nach Abfahrt des BZ) bis 9:30 (wo die Eltern E schon in Kleinwabern in Apotheke und Migros einkaufen waren).
Wenn man das zutraut, dann muss man doch noch mehr es für möglich halten, dass ein Dritter CZ abgepasst, getötet und verbracht haben könnte im Zeitraum zwischen 8:15 und 11:15 ( wobei der relevante Teil für die Verbringung nach 9:30 war, weil in der Zeit die Eltern weg waren, also einen Dritten nicht bemerkt hätten)
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20.05.2019 um 15:00eine andere Frage: wie genau kann man eigentlich bei einer tiefgefrorenen Leiche feststellen, wie lange sie vor dem Gefrieren schon tot war? Was wir wissen ist, dass BZ nach Rückankunft seiner Freundin aus Ecuador nicht mehr in seiner Wohnung übernachtet hat! Da stand das Haus also nächtelang leer. Wäre es denkbar, dass CZ zwar am Samstag getötet, aber erst am Dienstag an den Auffindeort gebracht wurde? Durch wen auch immer...
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20.05.2019 um 15:21otternase schrieb:eine andere Frage: wie genau kann man eigentlich bei einer tiefgefrorenen Leiche feststellen, wie lange sie vor dem Gefrieren schon tot war? Was wir wissen ist, dass BZ nach Rückankunft seiner Freundin aus Ecuador nicht mehr in seiner Wohnung übernachtet hat! Da stand das Haus also nächtelang leer. Wäre es denkbar, dass CZ zwar am Samstag getötet, aber erst am Dienstag an den Auffindeort gebracht wurde? Durch wen auch immer...Ich kann da auch nur das sagen, was im Netz zu finden ist.
Wurde sie nachträglich in die Truhe gelegt und irgendwo zwischengelagert, so könnte das Probleme mit der Totenstarre geben. Diese löst nach nach 24-48 Stunden, die Ursache dafür ist eine Art Fäule in der Muskulatur. Ich denke, dass dies nachweisbar ist. Hier mal was von 1998 (habe bewusst nichts "modernes" gesucht):
https://www.welt.de/print-welt/article631715/Nur-muehsam-laesst-sich-der-Zeitpunkt-des-Todes-bestimmen.html
Und dann war da ja noch der Mageninhalt (Toast Hawaii mit Birne), aber hier gab es die bekannte Panne. Wobei ich mich auch frage, ob die gefundenen Reste in ihrem Magen tatsächlich ihre letzte Mahlzeit war. Was spricht dagegen, am Morgen nach dem Toast Hawaii nochmals Toast zu essen, den man ja eh übrig hatte. Und dazu ein Stück Birne? Ich finde nirgendwo etwas über das mögliche Frühstück.
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20.05.2019 um 15:53otternase schrieb:eine andere Frage: wie genau kann man eigentlich bei einer tiefgefrorenen Leiche feststellen, wie lange sie vor dem Gefrieren schon tot war?Prinzipiell haben wir ja folgende Verfahren:
Leichenflecken, Leichenstarre, Temperaturmessung, Mageninhalt etc, dann noch die entomologischen Hinweise und Fäulnisprozesse.
Temperaturmessung fällt schon mal weg.
Ob Leichenflecken und Totenstarre nach Einfrierung überhaupt noch feststellbar wären, ist eine andere Frage.
Also es wird vermutlich auf die Fäulnisprozesse und die entomologischen Hinweise hinauslaufen. Nur dürfte hier die Zeitspanne vermutlich auch nur sehr grob eingeschätzt werden können. Also beispielsweise wo man sagen würde: 4-10 Tage.
Müsste man einen Rechtsmediziner fragen.
Gibt übrigens einen Serienmörder, der seine Opfer immer eingefroren hat und somit die Ermittler zum Narren gehalten hat.
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20.05.2019 um 18:01otternase schrieb:Und daher halte ich einen Dritttäter keineswegs für ausgeschlossen. Es ist definitiv ein Fehler der Ermittler und der Justiz gewesen, zwingend von einem Täter im Haus lebend auszugehen.Ausschließen kann man einen unbekannten Täter nicht. Dieser müsste die Gelegenheit gehabt haben, in das Haus zu gelangen.
@meienberg Willkommen im Thread
meienberg schrieb:Ein Dritttäter musste doch immer damit rechnen, dass der Ehemann nach Hause kommt. Das gesamte Szenario mit Tiefkühltruhe ausräumen, Tiefkühltruhen-Inhalt in sein Auto entsorgen, Spuren beseitigen im Haus, Leiche so präparieren, wie sie in der Truhe gefunden wurde. Das braucht Zeit und ist, wenn der Ehemann nach Hause kommt und er erwischt wird, das dümmste Szenario für ihn.Das gleiche Problem hatte der ehemals Verdächtige aber auch. Der Schwiegervater hatte Zugang (Werkstatt) zu dem Haus der Juniors.
meienberg schrieb:Temperaturmessung fällt schon mal weg. Ob Leichenflecken und Totenstarre nach Einfrierung überhaupt noch feststellbar wären, ist eine andere Frage. Also es wird vermutlich auf die Fäulnisprozesse und die entomologischen Hinweise hinauslaufen. Nur dürfte hier die Zeitspanne vermutlich auch nur sehr grob eingeschätzt werden können. Also beispielsweise wo man sagen würde: 4-10 Tage. Müsste man einen Rechtsmediziner fragen.Vielleicht ist es möglich Rückschlüssen zu ziehen, wenn man betrachtet, wie sehr das Eis in der Tiefkühltruhe (durch die Körpertemperatur) angetaut war.
Zur Info: Die rechtlichen Möglichkeiten zur DNA-Analyse sollen ausgeweitet werden. Das B.Kabinett hatte letzte Woche dazu getagt.
So sollen Ermittler künftig DNA-Spuren von Verdächtigen auch analysieren können, um deren Aussehen zu ermitteln - also etwa Haar-, Augen- und Hautfarbe sowie das Alter. Sie erhalten damit ein vollständigeres Bild des möglichen Täters. Nach bisheriger Rechtslage dürfen DNA-Spuren nur auf Abstammung und Geschlecht von Verdächtigen geprüft werden.https://www.welt.de/newsticker/news1/article193546749/Polizei-Bundeskabinett-bringt-Reform-der-Strafprozessordnung-auf-den-Weg.html
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20.05.2019 um 18:17@otternase
Es ist eher auszuschliessen, dass CZ mehrere Tage tot war, bevor sie in die Tiefkühltruhe verbracht wurde. Ende Juli 1985 war es in Bern teilweise bis über 32 Grad warm. Im Durchschnitt war der Juli und August bis zu 3 Grad wärmer als normal. Es ist also anzunehmen, dass der Verwesungsprozess mit entsprechender Geruchsentwicklung recht schnell eingesetzt hätte.
Da die Leiche an der Truhe angefroren war, muss davon ausgegangen werden, dass der Körper noch warm in die Truhe gebracht wurde.
Es ist eher auszuschliessen, dass CZ mehrere Tage tot war, bevor sie in die Tiefkühltruhe verbracht wurde. Ende Juli 1985 war es in Bern teilweise bis über 32 Grad warm. Im Durchschnitt war der Juli und August bis zu 3 Grad wärmer als normal. Es ist also anzunehmen, dass der Verwesungsprozess mit entsprechender Geruchsentwicklung recht schnell eingesetzt hätte.
Da die Leiche an der Truhe angefroren war, muss davon ausgegangen werden, dass der Körper noch warm in die Truhe gebracht wurde.
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21.05.2019 um 01:59otternase schrieb:aber schlussendlich hat eigentlich nur die Nicht-Ermittlung gegen die Eltern zu Verdächtigungen gegen die Eltern geführt.Das stimmt so nicht ganz. Es gibt einiges das Verdächtigungen ausgelöst hat, wie zb. sad PE und AE bei der Spurensicherung im Hause BZ/CZ zugegen waren!!! Man muss sich das mal vorstellen, Personen die als Tatverdächtig gelten sollten, da sie ja jederzeit Zutritt zum Tatort hatten, begleiten die Spurensicherung bei ihrem Rundgang und der Spurensicherung im Tathaus selber ...
Skandal!
Da war das mit der Uhr die aufsmal wieder auf dem Nachttischchen lag ect. ... es hatte schon einiges das E's in den Augen vieler, verdächtig machte!
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21.05.2019 um 10:20jada schrieb:Ausschließen kann man einen unbekannten Täter nicht. Dieser müsste die Gelegenheit gehabt haben, in das Haus zu gelangen.CZ hatte sicher Haustürschlüssel bei sich, wenn sie in die Stadt fuhr, die könnte ihr Mörder problemlos benutzt haben. Ausserdem könnte sie auch selbst ihrem Mörder die Tür geöffnet haben.
jada schrieb:Das gleiche Problem hatte der ehemals Verdächtige aber auch. Der Schwiegervater hatte Zugang (Werkstatt) zu dem Haus der Juniors.richtig. Im Grunde muss man das bei jeder Version betrachten:
wenn BZ der Mörder war, dann muss er jederzeit damit gerechnet haben können, dass seine Schwiegereltern das Haus betreten, sie hatten einen Schlüssel dazu und da die Werkstatt des Schwiegervaters im Haus war, haben sie den auch regelmäßig benutzt. Selbst wenn man mal annimmt, dass BZ seine Frau bereits in der Nacht von Freitag aus Samstag getötet hat, er also in der Nacht noch relativ sicher sein konnte, nicht überrascht zu werden, so ist er doch ein ganz besonderes Risiko eingegangen, die Leiche in der TK-Truhe zu verstecken, also quasi im Nebenzimmer der Werkstatt des Schwiegervaters. Noch mehr Risiko ist er dann noch eingegangen, als er zwei Nächte bei seiner Freundin verbrachte, als CZ schon vermisst wurde. Er musste doch damit rechnen, dass jederzeit seine Schwiegereltern ins Haus gehen könnten und die Leiche finden würden. Am meisten irritiert dabei dann noch, dass er am Donnerstag ja den Schwiegereltern von der Freundin erzählte und seinen geplanten Auszug aus der Wohnung mitteilte. Wenn ich eine Leiche in meiner Wohnung versteckt habe, dann ziehe ich doch nicht ohne Leiche aus der Wohnung aus...
wenn man nun die Eltern als Täter in Betracht zieht, so hätten die die ganze Aktion (CZ von Kleinwabern abholen, sich streiten, sie töten, TK Truhe ausräumen und CZ reinlegen, saubermachen) in nur gut einer Stunde vollbringen müssen (nach 8:15 und vor 9:30), eine zumindest sportliche Leistung. Und auch sie mussten dann ja befürchten, dabei vom Schwiegersohn erwischt zu werden. Und sie mussten befürchten, dass BZ jederzeit sich ja etwas aus der Truhe hätte holen können und dabei CZ entdeckt hätte.
Überhaupt ist es fast auffällig, zumindest überraschend, dass BZ in fast einer Woche (von Samstag bis Donnerstag) nie etwas aus der TK-Truhe geholt haben will. Wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass er einige Zeit davon bei seiner Freundin verbrachte, ansonsten hätte er doch auch mal auf die Idee kommen können, sich selbst eine Mahlzeit zuzubereiten mit etwas aus der Truhe, zB. mal Hunger auf Erdbeeren bekommen können...
und auch bei einem Dritttäter hätte dieser damit rechnen müssen, dass jederzeit BZ zurückkommt. Einem Dritttäter hätte zwar mehr Zeit als den Eltern zur Verfügung gestanden, aber auch für den wäre der Zeitraum eng gewesen. Und auch dieser hätte damit rechnen müssen, dass BZ mal in die Truhe schaut und daher viel früher die Leiche entdeckt...
Die einzige mir noch als Option denkbare Variante wäre eben, dass die Leiche erst am Dienstag, am Tag der Rückankunft der Freundin von BZ in die Truhe gelegt wurde, von dort an war BZ dann ja die ganze Nacht weg und auch kaum noch in der Wohnung. In der Nacht hätte der Dritttäter dann ja genug Zeit gehabt und wenn er wusste, dass BZ bei der Freundin war, musste er auch nicht befürchten, durch einen zurückkehrenden BZ entdeckt zu werden.
Aber dagegen spricht dies hier:
Polishgirl schrieb:Es ist eher auszuschliessen, dass CZ mehrere Tage tot war, bevor sie in die Tiefkühltruhe verbracht wurde. Ende Juli 1985 war es in Bern teilweise bis über 32 Grad warm. Im Durchschnitt war der Juli und August bis zu 3 Grad wärmer als normal. Es ist also anzunehmen, dass der Verwesungsprozess mit entsprechender Geruchsentwicklung recht schnell eingesetzt hätte.Danke für den Hinweis. Ist natürlich noch abhängig davon, wo und wie die Leiche gelagert worden wäre, aber bei diesen Randbedingungen wäre Sa bis Di schon nicht sehr wahrscheinlich.
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21.05.2019 um 10:31Nikto schrieb:Es gibt einiges das Verdächtigungen ausgelöst hatdas hatte ich hier schon aufgeführt:
Beitrag von otternase (Seite 11)
unter 2)
Aber es fehlt eine sinnvolle Theorie dazu, wie das Tatgeschehen gewesen sein könnte. Die Version von Born in seinem Buch "Unfall..." ist nicht glaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen.
( die Version wird in dem Spiegel Artikel von 1990 auch zusammengefasst wiedergegeben und klingt schon dort widersinnig:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13500155.html
Born stellt sich vor, daß ein solches Handgemenge am Samstag morgen, dem 27. Juli, im Haus der Eltern stattgefunden haben könnte - zu einem Zeitpunkt, als Bruno Zwahlen im Dorf Besorgungen machte. Christine, von den Eltern zu einer Aussprache über die Untreue ihres Gatten geladen, wäre demnach zunächst nicht Richtung Bern, sondern heimlich um zwei Ecken zum Haus ihrer Eltern gefahren.diese Version ist schon allein deshalb völlig widersinnig, weil die Eltern ab 9:30 Uhr durch Einkauf bei Apotheke und Migros ein Alibi haben und erst nach BZ wieder nach Kehrsatz zurückkehrten. Wenn CZ noch um 9 Uhr auf dem Töffi gesehen wurde, ist das zeitlich total unmöglich.
Doch Chrigi, so Borns Hypothese, hält die von den Eltern gesammelten Beweise für wenig stichhaltig. Kurz nach neun fährt sie wieder weg, Richtung Stadt. Auf dem Weg wird sie von einer Zeugin, einer langjährigen Bekannten, erkannt. (Die Aussage war im Prozeß als unglaubhaft unberücksichtigt geblieben.) Im Hause Etter bricht inzwischen Panik aus; der Bruch zwischen Eltern und Tochter, ihr Wegzug aus dem Nachbarhaus, scheint unvermeidlich, wenn Chrigi nun Bruno alles erzählt.
Da fällt den Etters ein letzter Trumpf ein: Bei einer ihrer heimlichen "Schnüffelgänge" (Born) im Haus der Jungen stieß Paul Etter auf Aufzeichnungen Brunos, die einen Seitensprung beweisen könnten. Alice Etter fährt daraufhin Richtung Bern, um Christine zurückzuholen, während Paul Etter aus dem Tagebuch des Schwiegersohns die verräterischen Seiten beschafft.
Doch Christine, widerstrebend zurückgekehrt, reagiert auf die Enthüllungen anders als erwartet: Sie ist wütend über die Belästigungen der Eltern, sie beleidigt sie und wiederholt, was sie früher schon einer Nachbarin gesagt hatte: "Mein Leben gehört Bruno."
Paul Etter gerät in Wut und schlägt auf seine Tochter ein. Sie stürzt und bleibt wie tot liegen. Beim ungeschickten Versuch der Eltern, die heftige Blutung am Kopf zu stillen, erstickt Christine.