@jada dazu gleich mehrere Antworten:
1) die einfachste Antwort: google nach "Bund Evangelischer Täufergemeinden"
Wikipedia: Bund Evangelischer Täufergemeinden2) allerdings gibt es dort sehr viele unterschiedliche Strömungen. Die Taufgesinnten allgemein legen viel Wert auf Unabhängigkeit der Gemeinden, vereinendes Element ist die Ablehnung der Taufe Unmündiger. (dh. Konsens aller dieser Gemeinden ist, dass man nur durch die aktive und mündige Entscheidung zur Taufe Mitglied werden kann, die Kindstaufe, also die Taufe auf Entscheidung der Eltern ohne dass der Betroffene, also das Kind eine mündige Entscheidung treffen kann, lehnen diese Gemeinden daher durchweg ab)
Im übrigen jedoch sind die Gemeinden sehr unterschiedlich. In den USA sind die verschiedenen Strömungen der Taufgesinnten relativ stark, auch einige US Präsidenten waren Angehörige unterschiedlicher taufgesinnten Gemeinden, so zB. waren Jimmy Carter, Bill Clinton, Al Gore aber auch Ted Cruz Angehörige von taufgesinnten Gemeinden. Ich denke, schon an dieser Zusammenstellung kann man erkennen, dass diese Gemeinden nicht besonders uniform sind.
3) die Unterschiedlichkeit der Gemeinden kann man auch daran erkennen, dass ein Teil der Schweizer Gemeinden auch Mitglied der Schweizer Evangelischen Allianz ist, also in einem Verbund mit der "normalen" evangelischen Landeskirche steht. Andere Gemeinden wiederum lehnen das ab
4) hier ein Link direkt auf die ETG Bern:
https://etg-bern.ch/ Kann man sich ja versuchen selbst ein Urteil zu bilden, wie speziell diese Gemeinde sich nun sieht, wobei das heute nicht unbedingt identisch sein muss mit der Lage der Dinge vor 35 Jahren
5) es gibt allerdings aus meiner Sicht ein sehr gutes, meiner Ansicht nach entscheidendes Argument für die Annahme, dass die Familie E da nicht einer weltfremden Sekte angehörte:
Herr E hat sein Berufsleben lang beim Meliorationsamt gearbeitet, zuständig für Infrastruktur für Landwirtschaft. Ein total abgehobener Sektierer hätte eine solche Arbeit beim Staat nicht erfolgreich ausüben können
Noch eindeutiger: Frau E war laut Buch von Born im Vorsitz des örtlichen Frauenvereins! Und war als solche vor Ort eng eingebunden und beliebt.
Beide E haben also typische Merkmale von Sektierern wie Abschottung vom "weltlichen", Rückzug in die eigene Glaubenswelt, penetrante Missionierung ihrer Umgebung, Aufgabe aller Tätigkeiten ausserhalb der Religion etc. nicht gezeigt. Ich würde daher vermuten, dass die Gemeinde, der E angehörten ebenso wie sie selbst möglicherweise konservativ, aber sicher nicht sektiererisch war.
Kurzum, ich glaube, auf der Schiene kann das Rätsel nicht gelöst werden!