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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

352 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Schweiz, Führerschein ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

01.02.2019 um 08:35
Zitat von otternaseotternase schrieb:weisst Du, wie die Besitzverhältnisse in dem konkreten Fall hier waren?
Leider nein. Ich hörte von diesem Kriminalfall zum ersten mal mit dessen Threaderstellung hier. Ich kann nur vermuten und ich kenne ähnliche Konstellationen:

Manche kaufen ein großes Grundstück, bauen ein Haus und planen dabei schon den möglichen Bau eines Hauses für Ihr(e) Kind(er), indem sie das beim Grundstückskauf schon berücksichtigen. Und wenn ich mir das Luftbild von @otternase auf Seite 2 hier anschaue, wie die beiden Häuser zusammenliegen (Gurtenstraße 73 und Breitägertenstraße 23), dann spricht einiges dafür.

Natürlich könnte das haus auch zufällig zum Verkauf gestanden haben und die Eltern E. haben C.Z. finanziell ünterstützt, damit sie es kaufen kann. Oder Eheleute Z. haben es gemietet oder selbst gekauft. Dagegen aber spricht, dass der Vater E. noch eine Werkstatt im Haus der Eheleute Z. unterhält/besitzt. Das schaut für mich eher danach aus, als ob das Haus den Eltern E. gehört und sie es für ihre Tochter gekauft/gebaut haben.


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

01.02.2019 um 09:00
Auf dem aktuellen "Zonenplan" sind die Grundstücke getrennt eingetragen - da es sich aber um eine aktuelle Karte handelt, muss das nicht heißen, das dies früher auch schon so war.

http://www.kehrsatz.ch/documents/Zonenplan.pdf


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

01.02.2019 um 09:03
Zitat von otternaseotternase schrieb:Eine Frage dazu: wo befand sich die Tiefkühltruhe, dh. der Fundort der Leiche?
In der Waschküche. Im Winkel/ Ecke der beiden Außenwände. Nach der Skizze im Buch, war sie ca. doppelt so groß, wie eine Waschmaschine.
Zitat von T68T68 schrieb:Der Keller befand sich um UG des Hauses?
Ja, genau
Zitat von otternaseotternase schrieb:weisst Du, wie die Besitzverhältnisse in dem konkreten Fall hier waren?
Das Grundstück, auf den die beiden Häuser stehen gehörte der Mutter von Frau E.. Herr E. war Architekt und hat die beiden Häuser gebaut. Das Haus Z. wurde zuerst von den Eltern von E. bewohnt. Danach von einer Schwägerin und dann Eheleute Z.

Beide Häuser gehören bzw. gehörten Familie E.


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01.02.2019 um 09:10
Zitat von jadajada schrieb:Beide Häuser gehören bzw. gehörten Familie E.
Dann lag ich richtig. Danke. Somit erklären sich für mich die Kontrollmöglichkeiten der Eltern. Das belastet eine Ehe, keine Frage...


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01.02.2019 um 11:08
Zitat von T68T68 schrieb:Auf dem aktuellen "Zonenplan" sind die Grundstücke getrennt eingetragen - da es sich aber um eine aktuelle Karte handelt, muss das nicht heißen, das dies früher auch schon so war.
vielen Dank für den Link.

Es liegt in der Tat nahe, dass das ursprünglich ein Grundstück war, alle nördlich davon gelegenen Grundstücke grenzen jeweils an beide Straßen, die südlich davon gelegenen Grundstücke hingegen nicht, aber dort hat das westliche jeweils eine Flurnummer aus dem Bereich 3xx, das östliche aus dem Bereich 5xx, die beiden hier betroffenen Grundstücke haben die Nummern 354 und 355. Das spräche dafür, dass das ursprünglich mal ein Grundstück war, welches erst später geteilt wurde.


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01.02.2019 um 11:29
Worüber ich auch nachdenke, ist die Tatwaffe:

Im Falle von Totschlag ist es in der Regel ein gerade greifbarer Gegenstand.
Im Fall von Mord ist in der Regel auch die Tatwaffe geplant oder vorbereitet.

Angenommen es war Totschlag - wie kommt der Radschlüssel (wenn er es denn war, mir erscheint das aber als nachgewiesen) ins Spiel, wenn die Eskalation nicht in der Nähe eines Fahrzeuges stattfand? Als Tatort wurde das Schlafzimmer vermutet.
Zudem ist es äußerst unwahrscheinlich, dass im Hochsommer Reifen gewechselt werden und es dabei möglicherweise zu einem Streit unter den Eheleuten Z. kommt.
Und wenn nachgewiesen ist, dass die Tatwaffe ein Radschlüssel war, dann sind mir zu viele Variablen im Spiel, wenn es darum geht, dass im Golf der Eheleute Z. nach dem Gebrauchtwagenkauf durch die Anwältin ein anderer, nicht passender Radschlüssel war. Was aber wiederum bedeutet, dass niemand einen Radwechsel am betreffenden Fahrzeug durchführte, sondern dies immer in der Werkstatt machen ließ.
Wenn die Anwältin den Wagen gebraucht gekauft hatte und es einen weiteren Besitzer nach B.Z. gab, dann hätte sie sich auch kundig machen können, ob dieser Besitzer bereits einen Radwechsel selbst vorgenommen hatte.


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01.02.2019 um 21:26
@all
Ich habe heute Antwort von Kabel1 bekommen. Für die Episode "Die Leiche in der Tiefkühltruhe – wer tötete Christine Z.? In: Die spektakulärsten Kriminalfälle – Dem Verbrechen auf der Spur" haben sie aktuell keine Online-Nutzungsrechte und können die Folge daher nicht online stellen.


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02.02.2019 um 00:13
Wie will man überhaupt erkannt haben, das es wirklich ein Radschlüssel eines VW Golf war?


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02.02.2019 um 12:52
@SirMarvel
Später entwickelte der Berner Gerichtsmediziner Michael Thali eine computergestützte Methode namens Virtopsy, mit der aufgrund des Verletzungsbilds nach einem Schlag auf die Tatwaffe geschlossen werden kann. «Thali kam zum Schluss, dass die Kopfverletzung von C. Z. durch den originalen Radmutterschlüssel eines VW Golfs verursacht wurde.
Das ist aus folgendem Link:
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/er-weiss-wer-seine-frau-umgebracht-hat/story/28461320


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02.02.2019 um 13:35
@Jacksy24
soweit in Ordnung. Aber ich als Laie habe Schwierigkeiten mit der Bestimmtheit der Aussage. Radkreuze haben doch eigentlich immer die gleiche Aufgabe, müssen an Rädern, Muttern verschiedener Hersteller funktionieren, sind eigentlich quasi universell.

Es gibt verschiedene Schlüsselweiten, zB. 17, 19 oder 21/22mm für PKWs (oft auch auf einem Radkreuz vereint, dh. auf jeder Seite eine andere Schlüsselweite) und größere Schlüsselweiten für LKWs und andere Sonderfahrzeuge. Es gibt unterschiedliche Längen von 30 bis 70cm.
Sicher gibt es Sonderbauformen wie abklappbare Radkreuze, einfache (also nicht gekreuzte) Radmutterschlüssel, Schlüssel mit Vierkant auf der Gegenseite.

Aber das originale Radkreuz eines Golf I war damals doch kein besonders herausstechendes Werkzeug.

Das bedeutet:

- Ich vertraue dem Herrn Thali insoweit durchaus, dass ich ihm glaube, dass er anhand seiner Untersuchungen nachweisen konnte, dass ein Original-Radmutternschlüssel eines Golf I die Verletzungen verursacht haben könnte.
- Aber ich habe extrem große Schwierigkeiten zu glauben, dass es ihm gelungen sein soll, mit ausreichender Sicherheit nachzuweisen, dass es nicht ein Radkreuz aus einem VW Polo, VW Jetta, Opel Rekord, Ford Escort, Audi 80, Fiat Ritmo, Renault 19, Mercedes 200 oder aber das Radkreuz irgendeines Dritten aus dem Zubehörhandel gewesen sein kann. Die Autohersteller fertigen doch solche Teile wie ein Radkreuz weder selbst, noch gehen sie dafür mit Zulieferern Exklusivverträge ein! Und ein Steckschlüssel ist doch sowieso kein Exklusivartikel des Autozubehörs. Sowas wird als Werkzeug doch auch für viele andere Dinge verwendet. Man müsste zB. auch prüfen, ob in der Werkstatt des Vaters des Opfers, die sich ja im Haus des Opfers befand, ein Steckschlüssel befand. Der wäre immerhin bereits im Haus gewesen und hätte vom Täter auch ohne Vorbereitung einfach weil zur Hand in einem Streit ergriffen und benutzt werden können!

Aber selbst wenn sich nachweisen liesse, dass das Tatwerkzeug aus einem Golf I stammt: das war damals ein sehr verbreitetes Fahrzeug, in Deutschland fast die gesamte Produktionszeit hindurch jeden Monat das meistverkaufte Auto. Das Radkreuz eines Golf I wäre also kein seltenes Werkzeug, sondern hätte vielen möglichen Tätern zur Verfügung gestanden!

Aber sogar wenn man sicher feststellen könnte, dass das Tatwerkzeug genau das Radkreuz aus genau dem Golf I der Familie war, wäre der mögliche Täterkreis damit nicht auf eine einzelne Person eingeengt. Neben dem Ehemann des Opfers hätten mindestens die Geliebte und die Eltern des Opfers auch die Möglichkeit gehabt, das Radkreuz aus dem Auto zu nehmen.

Womit das Ergebnis des Herrn Thali sogar bei weitestgehender Interpretation maximal nur den auch ohne diese Untersuchung bereits als wahrscheinlich geltenden Kreis der Verdächtigen bestätigen würde, aber null Zusatzinformation liefern würde.


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

02.02.2019 um 13:55
Zitat von otternaseotternase schrieb:- Ich vertraue dem Herrn Thali insoweit durchaus, dass ich ihm glaube, dass er anhand seiner Untersuchungen nachweisen konnte, dass ein Original-Radmutternschlüssel eines Golf I die Verletzungen verursacht haben könnte.
Das sehe ich auch so. Eine Wunde ist ja aus organischem Material, also die jeweilige Form und Grösse der Tatwaffe lässt sich m.E. anhand einer Wunde niemals genau sagen, auch mit 3-D-Computer-Rekonstruktion nicht. Weil da ist ja jedes Gewebe wieder ein bisschen anders oder verhält sich anders bei einem Schlag mit einem Gegenstand und die Tatwaffe müsste dann wirklich ganz spezifisch individuelle Merkmale haben, dass man Genaueres sagen könnte.


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02.02.2019 um 14:49
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:und die Tatwaffe müsste dann wirklich ganz spezifisch individuelle Merkmale haben, dass man Genaueres sagen könnte.
Beispielsweise das Druckabbild eines VW Logos in der Wunde. ;)


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

02.02.2019 um 14:53
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Beispielsweise das Druckabbild eines VW Logos in der Wunde
Haha!


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

03.02.2019 um 22:16
Die Fragen nach dem VW-Logo muss ich vorerst zurückstellen =)
Vier Geschworene reichten nach dem Prozess eine Beschwerde über den Prozessverlauf am Berner Kassationshof ein, die aber am 22. Juni 1988 abgelehnt wurde.
Wikipedia: Mord in Kehrsatz#Auswirkungen

Ausschnitte aus dem Brief der 4 Geschworenen:

" 2) Den Geschworenen wurde ein Grundriss- und Situationsplan des Tatorts ausgehändigt, der nicht mit den Originalplänen (welche den Parteien vorlagen) übereinstimmte, keine Legende aufwies und nur mit Kreuzchen versehen war, die den unrichtigen Eindruck einer durchgehenden Blutspur vom Schlafzimmer zur Waschküche erweckten.
Trotz wiederholter Nachfrage wurden den Geschworenen die Akten bezüglich Antibabypilleneinnahme des Opfers vor der Urteilsberatung nicht vorgelegt, obwohl dieses Problem für die Todeszeitpunktbestimmung wichtig gewesen wäre. *1
Das Gedächtnisprotokoll des Bruders des Angeklagten wurde den Geschworenen erst nach dreimaliger Aufforderung vorgelegt.
Die Geschworenen wissen noch heute nicht, ob bei der Hausdurchsuchung des Hauses E*** ein Protokoll erstellt worden war, obwohl mehrfach danach nachgefragt wurde.*2"

Hanspeter Born, "Mord in Kehrsatz" Weltwoche-ABC-Verlag 1989, S. 288-289


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

03.02.2019 um 22:24
*1
Es ging um die Frage, ob das Opfer die Pille morgens oder abends regelmäßig eingenommen hatte. Somit im Mageninhalt Rückstände des Medikamentes gefunden werden konnten/ sollten, um auf den Todeseintritt schließen zu können.

*2
Das Haus der Eltern wurde für eine 3/4 Std. "durchsucht", m.M.n. in Augenschein genommen. Die Eltern waren anwesend.


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

04.02.2019 um 11:54
der Kreis der möglichen Täter ist ja allgemein betrachtet ziemlich klein, wenn man die Randbedingungen, insbesondere die Auffindesituation betrachtet, kommt eigentlich nur jemand in Frage, der Zugang zu dem Haus hatte und dort nicht auffiel, was den Kreis der Verdächtigen auf Ehemanndes Opfers, dessen Geliebte und die Eltern des Opfers einengt.

Nun will ich mal eine total andere Theorie in den Raum stellen, mit der Bitte, dass Ihr nachdenkt, ob das realistisch ist - change my mind:

Nehmen wir mal an, CZ fuhr tatsächlich am Morgen mit dem Mofa nach Wabern, die Zeugin hat richtig beobachtet.
Weiter nehmen wir an, CZ erreichte Wabern und stellt dort ihr Mofa ab.
Nun führe ich eine weitere Person ein, einen Nachbarn aus der Strasse. Der hat mitbekommen, dass BZ seine Frau betrügt. Und er hat selbst Interesse an der jungen, ja nicht unattraktiven Frau bekommen, denkt, er könnte sie "trösten".
Nehmen wir mal an, dieser Nachbar trifft zufällig CZ in Wabern oder sonst irgendwo auf ihrem Weg. Er bietet ihr an, sie mit seinem Auto nach Hause zu fahren. Sie geht auf sein freundliches Angebot ein und lässt ihren Roller an der Tramhaltestelle stehen, lässt sich von ihm nach Hause bringen.
Sie kommen auch in Kehrsatz an, er parkt vor seinem Haus, daher fällt das auch niemandem auf. Er ist nett, sie lädt ihn auf einen Kaffee ins Haus ein.
Dort sprechen sie und in der Tat lässt sie sich "betören", ihr Ehemann betrügt sie beständig, warum soll sie nicht auch mal eine "Chance" wahrnehmen? Sie landen im Schlafzimmer...
Dort jedoch überlegt sie es sich plötzlich anders, sie verweigert sich, will nicht mehr. Entweder, er vergewaltigt sie nun oder es kommt einfach so zu einer Auseinandersetzung. Jedenfalls schlägt er zu mit irgendeinem Gegenstand, der dort gerade rumliegt. Ein Radkreuz dürfte es eher nicht sein, wer hat schon ein Radkreuz im Schlafzimmer liegen?
Sie lebt noch, aber nun bekommt der Mann Bedenken. Wenn sie ihn anzeigt, er ist verheiratet, was kommt dann alles, Scheidung, Verfahren, möglicherweise geschäftlicher Ruin etc...
Also beendet er die Sache, indem er ihr einen Sack überstülpt und sie erstickt...
Wohin nun mit der Leiche? Raus aus dem Haus geht nicht, da ist das Risiko, gesehen zu werden, viel zu gross. Also sucht er einen Ort im Haus, wo er sie verstecken kann, sodass es zumindest ein paar Tage dauert, bis sie gefunden wird und daher der genaue Todeszeitpunkt nicht mehr bestimmt werden kann. Und so platziert er sie in der TK-Truhe.

Kleidung und Tatwaffe nimmt er mit und entsorgt dies anderswo.

Es gibt zwei Probleme mit dieser Theorie:
1) wo hat er den Inhalt der TK Truhe hingeschafft, die war ja angeblich voll? Nun wir wissen nicht wirklich, ob die Truhe voll war, dies wurde nur abgeleitet von der Tatsache, dass CZ einer Freundin Erdbeeren (?) angeboten hatte, weil sie angeblich dafür keinen Platz mehr hatte. Das muss aber nicht zwingend bedeuten, dass die Truhe voll war.
2) ein solcher Täter hätte einige andere Spuren im Haus hinterlassen. Aber wenn wir bedenken, dass die DNA Spuren am Seil nicht einmal hinsichtlich der anderen Tatverdächtigen ausser dem Ehemann untersucht wurden, dass die Ermittler sich offenbar extrem schnell auf den Ehemann als Täter eingeschossen hatten, ist es zumindest denkbar, dass da Spuren eines Dritten vorhanden waren, aber nicht gesichert wurden, diese Spuren übersehen wurden oder ihnen nicht hinreichend Bedeutung zugemessen wurde!


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

04.02.2019 um 12:44
Zitat von otternaseotternase schrieb:Nun will ich mal eine total andere Theorie in den Raum stellen, mit der Bitte, dass Ihr nachdenkt, ob das realistisch ist - change my mind:
Das Problem bei einer Fremdtätertheorie ist ja immer, weshalb sollte ein Fremdtäter sich die Mühe machen, die Leiche zu verstecken, den Tatort zu reinigen, Kleider zu entsorgen, ev. Kühltruheninhalt zu entsorgen.
Ein Fremdtäter hat doch nur ein Interesse: So schnell wie möglich vom Tatort wegzukommen, damit er nicht am Tatort entdeckt wird, zumal man dann eben nicht einfach so auf ihn schliessen kann wie bei einem Täter, der bereits vorher irgend einen Kontakt mit dem Opfer hatte.

Nun, unmöglich ist nix, aber für mich eher unplausibel.


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

04.02.2019 um 13:14
Zitat von jadajada schrieb am 27.01.2019:Das seit zwei Jahren verheiratete Paar Z. wohnte in Kehrsatz, in direkter Nachbarschaft zu den (Adoptiv)Eltern der Ehefrau C.Z.. Das Haus gehörte den Eltern E..
Beide Parteien hatten gegenseitig Zugang zu den Häusern. Im Jahr 1985 gab es zunehmend Diskrepanzen zwischen den Eheleuten Z. und den Eheleuten E.. (Streitpunkt war anscheinend die Einmischung der Eltern/ Schwiegereltern in das Leben der Eheleute Z.).
Was weiß man denn vom Arbeitsleben des Ehemanns B.Z. ? Ich denke, dass es auch diesbezüglich zu der Einmischung der Schwiegereltern kam ?
Zitat von jadajada schrieb am 27.01.2019:Auch hatte der Ehemann B.Z. mehrere Affären. Die außereheliche Beziehung, zum Zeitpunkt der Tötung der Ehefrau C.Z. war wohl ernster. B.Z. suchte eine Rechtsberatung auf, um sich im Falle einer Scheidung beraten zulassen. Nach seiner Aussage, entschied er sich für eine Eheberatung und die Arbeit an seiner Ehe, seine Frau auch.

Zwischen dem 27.07.85 und dem 01.08.85 suchten alle Familienangehörige nach C.Z.. Der Ehemann B.Z. holte aber auch zu der Zeit seine Affäre (C.S.) von dem Flughafen ab und verbrachte Zeit mit ihr. Dies eröffnete er auch der Polizei und wenig später den Schwiegereltern.

Nach Aufforderung der Schwiegermutter hatte B.Z. ihr eine Telefonnummer (von der Affäre) gegeben, falls etwas zum Vermisstenfall seiner Frau passiert. Am 01.08.85 waren B.Z. und Affäre (C.S.) im Wohnhaus Z.. B.Z. ging zum Wohnhaus der Eheleute E..Um ca. 18.55 Uhr verließ er die Eheleute, um mit C.S. zu ihren Eltern zu fahren.

Die Eheleute E. gingen kurz darauf in des Wohnhaus der Eheleute Z.. Frau E. fand - in der Tiefkühltruhe - in der Waschküche - ihre tote Tochter. Um 19.12 Uhr ging der Notruf bei der Polizei ein.
Für mich ist der Fall klar: B.Z. Hat hat zweigleisig gehandelt, da die Affäre ja keine Affäre mehr, sondern eine ernste Sache war : Vor seiner Frau gab er vor, an der Beziehung zu arbeiten wie seine Frau, die das gleich versuchte umzusetzen, zum Friseur ging, während er immer weiter unter Zeitdruck gerät, weil ja die neue Frau im Anmarsch war, die C.Z. nicht begegnen soll.

B.Z. nun eine Gelegenheit brauchte, seiner neuen vermögenden Flamme "seinen Besitz" zu zeigen, ohne C.Z. zu begegnen, die bereits in der Kühltruhe "ruhte" ! Ein makaberer Gedanke, aber in diesem Fall dürfte es so gewesen sein ^^

Ich gehe mal davon aus, der neuen Partnerin gab er auch vor, sich "einvernehmlich "
von seiner Ehefrau zu trennen, begab sich deshalb kurz zu seinen nebenan wohnenden Schwiegereltern, um diesen kurz von seiner neuen Partnerin zu berichten, ihnen die übliche Geschichte auftischte, weil C.Z., seine bisherige Ehefrau, seit spätestens 28.07. bis 01.08., also gut 4 Tage unauffindbar, ihn verlassen habe (?), er ein Recht auf eine neue Frau habe,(?) während die Schwiegereltern längst den Verdacht hegten, dass mit ihrer Tochter was nicht stimmt, ihr was zugestoßen ist !

Es scheint so, als war er auch bei den neuen Schwiegereltern schon gut angesehen, wenn er seiner neuen Partnerin diese gleich danach aufsuchte.


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

04.02.2019 um 13:24
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:weshalb sollte ein Fremdtäter sich die Mühe machen, die Leiche zu verstecken, den Tatort zu reinigen, Kleider zu entsorgen, ev. Kühltruheninhalt zu entsorgen.
sich Zeit verschaffen bis zur Entdeckung des Opfers, sich so quasi einen "Vorsprung" verschaffen, den Zeitpunkt des Todes des Opfers verschleiern, sich ein Alibi besorgen zumindest für einen Teil eines dann betrachteten Zeitraums.

Offenbar war es der Gerichtsmedizin am Ende nicht möglich festzustellen, ob CZ noch in der Nacht oder erst am nächsten Tag gestorben ist. Damit hätte ein äusserer Täter doch schon viel erreicht.


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

04.02.2019 um 13:32
Zitat von otternaseotternase schrieb:sich Zeit verschaffen bis zur Entdeckung des Opfers, sich so quasi einen "Vorsprung" verschaffen, den Zeitpunkt des Todes des Opfers verschleiern, sich ein Alibi besorgen zumindest für einen Teil eines dann betrachteten Zeitraums.

Offenbar war es der Gerichtsmedizin am Ende nicht möglich festzustellen, ob CZ noch in der Nacht oder erst am nächsten Tag gestorben ist. Damit hätte ein äusserer Täter doch schon viel erreicht.
Für einen Nicht-Fremdtäter macht das alles Sinn, was Du sagst! Weil die Polizei wird ja sowieso mal die Personen vorrangig ins Visier nehmen, die irgend einen Bezug zum Opfer hatten. Deshalb müssen solche Täter, die vorher eine Beziehung zum Opfer hatten, schauen, dass sie sich ein Alibi verschaffen können oder die Leiche entsorgen etc.

Aber für einen Fremdtäter ist eigentlich gerade das Gegenteil der Fall: Sein oberstes Ziel muss sein, dass er so schnell wie möglich vom Tatort wegkommt, damit er als Person nicht mit der Tat in Verbindung gebracht werden kann.

Die Statistik würde vermutlich offenlegen, dass es Fremdtäter vor allem darum geht, dass man keinen Bezug zu ihrer Person herstellen kann, indem sie so schnell wie möglich vom Tatort verschwinden, falls der Tatort nicht ihr eigenes zu Hause ist. Aber es gibt vermutlich äusserst selten ein Fremdtäter, der bei einem Einbruch, Raub, Mord oder Sexualdelikt im Haus des Opfers sich die Mühe macht, die Leiche vom Tatort verschwinden zu lassen. Das Verhältnis dürfte hier bei 1:100 liegen oder noch weniger. Also, das ist nun nur meine gefühlte Wahrscheinlichkeit, aber sie dürfte vermutlich richtig sein.


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