Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

otternase schrieb:Ach?
"Gelöst" setzt doch irgendwie voraus, dass man den Täter identifiziert hat. Aber eben das ist doch nicht geschehen.

Die Thread-Regeln hindern mich daran, deutlicher zu werden. Aber ich würde nicht unbedingt unterstreichen, dass man den Täter hier nicht identifiziert hat. Recht und Gerechtigkeit scheinen in diesem Fall jedenfalls noch weiter auseinanderzuklaffen, als in vielen anderen.

otternase schrieb:der Mann hat irgendwann in einem Gerichtsverfahren durchgesetzt, dass die Presse seinen Namen nicht mehr nennen darf. Das war aber natürlich lange nach dem zweiten Prozess, irgendwann in den 90ern. Daher stehen in alten Quellen natürlich noch die vollen Namen, aber neu darf es nicht mehr geschrieben werden.
Die Eltern des Opfers haben vermutlich spätestens nach dem Buch "Unfall in Kehrsatz", in dem sie ja beschuldigt wurden, auch juristisch darauf wert gelegt, nicht mehr mit vollem Namen genannt zu werden. Nun sind die Eltern zwar inzwischen beide verstorben, aber trotzdem sollten wir dies respektieren. Auch schon, weil CZ auch noch mindestens einen Bruder hatte, sollte der Datenschutz gewahrt werden.

Kann nicht stimmen, die letzten beiden schweizer Artikel sind von Ende Mai 2018!


Aber natürlich halte ich mich hier an eure Vorgabe.

@falstaff
wirklich?
Also Möglichkeit und Motiv kann ich mindestens bei vier Personen in diesem Fall erkennen. Dass die Polizei dabei anfangs nur in eine Richtung ermittelt hat, war eben ein nicht mehr gutzumachender Fehler... Dass man die gefundene DNA Spur am Seil, die nicht BZ gehörte, nicht gegen die anderen Personen im Umfeld des Opfers getestet hat, bleibt mir auch unverständlich

jada schrieb:Man ging von ca. 50kg Teifkühlware aus, u.a. Gemüse und 15 kg Erdbeeren.

Wirklich?
Die Erdbeeren scheinen mir ziemlich hoch. Oder gelten unwissend als Lückenfüller - falls man tatsächlich nicht wusste, was und wie viel drin war. Aus 15 kg Erdbeeren kann man 70 bis 80 Gläser Marmelade machen. Das ist zudem ein großes Volumen: 30 Schalen a ca. 500 gr. Diese Menge erntet man auch nicht nebenbei im eigenen Garten hinter dem Haus - auch wenn gerade Erdbeerzeit war.
Wie auch immer - der betreffende wollte, dass die Leiche im Haus bleibt. Und entsorgt dafür 50 kg Gefriergut. Das kann nur jemand tun, der dafür Zeit und ein Fahrzeug hat - und zudem zum Haus Zugang hat, ohne dass die Nachbarn/Eltern misstrauisch werden. Auf Anhieb fallen mir dazu nur 2 Personen ein: der Ehemann und der Vater (der seine Werkstatt im Hause hatte und daher wahrscheinlich immer wieder Dinge rein- und raustrug).

@T68
Die 15 kg Erdbeeren verwundern mich nicht. Ich denke, dass ist eine noch normale Ernte, wenn man Erdbeerpflanzen im Garten hat.

T68 schrieb:Wirklich?

Es steht so im Buch. In die Tiefkühltruhe, habe ich nicht geschaut.

@IamSherlocked
Ich hatte es passender gefunden, mit den Kürzeln zuschreiben.
Juristisch gibt es keinen Täter. Es gibt aber Hinterbliebene.

@otternase
In dem Buch wurde sehr auf das Verhalten von Frau E. nach der Tat eingegangen. Daraus lässt sich nicht schließen, dass sie Einzelgängerin war. (Sie war z.B. mit einem Polizisten bekannt und der Autor deutet auch an, dass sie Infos an die Presse und Freunde gegeben hat).

Im ersten Jahr war das Zusammenleben der Nachbarn wohl sehr harmonisch. Die Nachbarschaft hat das so beschrieben.

CZ war Schneiderin und hatte ein eigenes Atelier im Haus. Das lief nach Aussage der Eltern E sehr erfolgreich.
CZ und BZ lernten sich 1981 in einem Tennisclub kennen. 1982 beendete CZ die Lehre und trat eine Stelle in Sarmenstorf (Kanton Aargau) an. (Distanz Sarmenstorf und Kehrsatz: 112 km per Auto).

Die Eltern E. scheinen sehr konservativ zu sein. Als CZ bereits volljährig war, hatte sie ihre Eltern belogen um ausgehen zukönnen. Sie erzählte den Eltern, sie gehe Babysitten bei einer Bekannten. Die Bekannte hat CZ dabei "gedeckt".



Hat jemand das Buch von Peter Beutler gelesen?

jada schrieb:Die 15 kg Erdbeeren verwundern mich nicht.

normale Garten-Erdbeeren (keine auf Hochleistung gezüchteten Sorten) haben einen Ertrag von insgesamt 300-500 g/m^2. Das würde also bedeuten, dass die 15kg etwa 30 bis 50 Quadratmeter Anbaufläche entstammen müssten. Das ist viel, aber nicht total undenkbar.

jada schrieb:Als CZ bereits volljährig war, hatte sie ihre Eltern belogen um ausgehen zukönnen. Sie erzählte den Eltern, sie gehe Babysitten bei einer Bekannten. Die Bekannte hat CZ dabei "gedeckt".

das entspricht dem Eindruck, den man auch sonst gewinnen kann

jada schrieb:1982 beendete CZ die Lehre und trat eine Stelle in Sarmenstorf (Kanton Aargau) an. (Distanz Sarmenstorf und Kehrsatz: 112 km per Auto).

wo lebte BZ in dieser Zeit. Und warum kehrte CZ nach Kehrsatz zurück? Gab sie die Stelle freiwillig auf?

otternase schrieb:wo lebte BZ in dieser Zeit. Und warum kehrte CZ nach Kehrsatz zurück? Gab sie die Stelle freiwillig auf?

In einer Wohnung zur Untermiete in Kehrsatz. Er arbeitete noch als Sanitärzeichner, ich glaube im Ausbildungsbetrieb.

Ob CZ die Stelle freiwillig aufgab, weiß ich nicht. Vielleicht wollte sie etwas eigenes.

Im Buch wird geschrieben, dass vor Fam.Z eine Schwägerin im Haus wohnte. Warum die ausgezogen ist und Fam. Z. eingezogen ist, weiß ich auch nicht.

Das Haus scheint ja schön zu sein. Freier Grundriss, viele Fensterfronten, viele Terassen und eine Toplage.

otternase schrieb:normale Garten-Erdbeeren (keine auf Hochleistung gezüchteten Sorten) haben einen Ertrag von insgesamt 300-500 g/m^2. Das würde also bedeuten, dass die 15kg etwa 30 bis 50 Quadratmeter Anbaufläche entstammen müssten. Das ist viel, aber nicht total undenkbar.

Ich glaube die Größenordnung von Beeten ist gar nicht so ungewöhnlich. (In unserem Hochbeet haben wir einige Pflanzen, mir kommt die Ernte immer enorm viel vor, für die paar Pflanzen. Das Beet hat aber nicht annähernd 30m²)

jada schrieb:Nach dem Buch, haben die Schwiegereltern ein miserabeles Verhalten an den Tag gelegt. Z.B. Hat Mutter E., den Schwiegersohn mit einem Feldstecher beobachtet.

Wenn man Angst um die Tochter hat bzw. man vermutet, dass der Ehemann der Tochter schon kurz nach der Ehe mit mehreren Frauen betrügt, finde ich es schon nachvollziehbar, das die Eltern zum Feldstecher greifen

@ all
Der SRF hat auch geantwortet.
In kurz: Die Sendung/ Dokumentation "Mord in Kehrsatz - Die Tote in der Tiefkühltruhe " ist für günstige 240 EUR als DVD zu erwerben.

@jada
240€? Das kann doch gar nicht sein. Soll das nicht 24€ heißen? Oder 240 SFR? Nee, letzteres wäre auch immer noch sehr teuer in €.

@IamSherlocked
Leider kein Tippfehler.
260 CHF (SFR) oder 230 - 240 EUR. Begründung: Spezialanfertigung.

(Die 260 CHF waren in der EMail "fettgedruckt")

Soll das nicht 24€ heißen?

Hätte ich dann bestellt und wir könnten uns alle zum gemeinsamen DVD-Abend verabreden=)

@jada

Mord in Kehrsatz. Wie aus einer Familientragödie ein Justizskandal wurde (Broschiert)
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Kommt die DVD vllt. auch aus Argentinien ? Bei Amazon gibt es eine Neuausgabe zu einem ähnlich gelagerten Preis, aber unter 32 Euro bei gebrauchte Ausgaben nichts zu machen.

@bellady

Die DVD würde aus der Schweiz kommen.

Vielen Dank für Ihre Anfrage vom 01.02.2019. Diese wurde von SRF an uns, Telepool Zürich, weitergeleitet.
Telepool ist für die Verwaltung und den Verkauf von Archivmaterial des Schweizer Radio und Fernsehen zuständig sowie für die Lizenzierungen einzelner Sendungen und Beiträgen von SRF.

Falls die Redaktion einem Verkauf aus rechtlicher Hinsicht zustimmt, wäre es möglich, dass Sie das Material in Form einer Spezialanfertigung auf DVD (private Verwendung) erwerben könnten. Unter Berücksichtigung der Überspielungsgebühren (die uns vom Archiv einmal pro Sendung verrechnet werden), dem Rohmaterial und der allgemeinen Auftragsabwicklung kann ich Ihnen einen Preis von CHF 260.00.- für die Spezialanfertigung anbieten. Falls Sie an diesem Angebot Interesse haben, können Sie mich das gerne wissen lassen.

Das Buch "Mord in Kehrsatz" - Hanspeter Born gebraucht, gibt es bei ca. 40 - 100 EUR. Neuwertig wird es das Buch kaum geben, da es schon länger keine aktuelle Auflage gibt.

jada schrieb:Das Buch "Mord in Kehrsatz" - Hanspeter Born gebraucht, gibt es bei ca. 40 - 100 EUR. Neuwertig wird es das Buch kaum geben, da es schon länger keine aktuelle Auflage gibt.

Nein, günstiger wird das nicht und der Zustand der Bücher wird auch nicht besser, denn alle sind OOP, also "out of print" und werden wohl nicht mehr aufgelegt.

Ich hab auch mal recherchiert, es gibt bzw. gab wohl folgende Bücher, die sich ausschließlich mit dem Thema beschäftigten:

- "Mord in Kehrsatz" (Born)
- "Unfall in Kehrsatz" ("Ergänzung zu "Mord in Kehrsatz", Born, anscheinend eingestampft/weiterer Verkauf untersagt)
- "Der galoppierende Kehrichtsack. Dichtung und Wahrheiten im Fall Z." (Peter Maurer, Gabriela Neuhaus, Dominique Strebel, Patrik Wuelser)
- "Das Ende der Tage des Zweifels" (Trix Ebeling Stanek)

Obiges müssten alles Bücher sein, die sich mit dem Mord beschäftigen - und keine Romane, wie Beutlers "Kehrsatz", wo der Fall als Grundlage des Romanes herangezogen wurde und man evtl. mit schriftstellerischen Freiheiten zu rechnen hat.

In diesem Link hier befindet sich eine interessante Chronologie, auch über die Erscheinungsdaten der verschiedenen Bücher, die ich oben aufgelistet habe:
https://www.derbund.ch/bern/kanton/verdacht-vorwuerfe-und-freispruch/story/24107486

Und hier - ich weiß nicht ob es schonmal gepostet wurde - auch noch der Hinweis auf die Filme "Tage des Zweifelns (1991)" und "Ein klarer Fall (1994)" nebst ein paar Bildern aus Verhandlungen (?) und einer etwas anderen Aufnahme des Hauses der Eheleute Z.:
http://www.sigipress.ch/fotogalerie03_delikte.html

T68 schrieb:Und hier - ich weiß nicht ob es schonmal gepostet wurde - auch noch der Hinweis auf die Filme "Tage des Zweifelns (1991)" und "Ein klarer Fall (1994)" nebst ein paar Bildern aus Verhandlungen (?) und einer etwas anderen Aufnahme des Hauses der Eheleute Z.:
http://www.sigipress.ch/fotogalerie03_delikte.html

Etwas off topic: ich habe mir gerade die Fotos zu dem Bericht angesehen.
Also, BZ qualifiziert sich durch seine Optik ja auch nicht gerade als Gebietsbefruchter. Was finden Frauen an solchen Männern?
Oder war er das Attraktivste, was die Schweiz so männertechnisch zu bieten hatte?

spiky73 schrieb:Also, BZ qualifiziert sich durch seine Optik ja auch nicht gerade als Gebietsbefruchter. Was finden Frauen an solchen Männern?
Oder war er das Attraktiv

Wenn zukünftig nur noch attraktive Menschen Beziehungstaten begehen dürften, wäre es hier auf Allmy aber ganz schön langweilig, mangels neuer Fälle...

falstaff schrieb:Wenn zukünftig nur noch attraktive Menschen Beziehungstaten begehen dürften, wäre es hier auf Allmy aber ganz schön langweilig, mangels neuer Fälle...

Lach, so war das auch nicht gemeint.

Aber man stellt sich da doch immer jemanden vor, der nicht nur durch eine außergewöhnliche Persönlichkeit, sondern auch Optik besticht.
Und hier in dem Fall traf irgendwie beides nicht so richtig zu... 😳🤔

spiky73 schrieb:Aber man stellt sich da doch immer jemanden vor, der nicht nur durch eine außergewöhnliche Persönlichkeit, sondern auch Optik besticht.

Ich verstehe dich schon, aber auch bei Partnerschaften, Dreiecksbeziehungen, Fremdgängen, etc. gilt: Wenn Attraktivität eine unerlässliche Voraussetzung dafür wäre, gäbe es wesentlich mehr einsame Zwangszölibatere...

@spiky73
Es gibt Männer(typen), die unabhängig der Optik durch Gestik, Ausstrahlung (nicht die bildliche gemeint), Auftreten, Wortwahl, Verhalten usw. auf Frauen(typen) eine äußerst anziehende Wirkung ausüben. Und dann solltest Du nicht vergessen, dass zwischen den Aufnahmen im obigen Link und der Tat rund 10 Jahre liegen - noch mehr, wenn man die Zeit davor berücksichtigt, als C. und B. sich kennen lernten. Da kann ein Mann sich schon verändern.

Und dass er eine vertrauenswürdige, freundlich Art gehabt haben muss, geht alleine schon daraus hervor, dass er im Gefängnis besondere Privilegien genoss. Ich habe irgendwo gelesen, dass B.Z. beim Ausgang mit der Frau des Gefängnisdirektors gesehen wurde, kann das aber auf die Schnelle nicht belegen.

Ist eigentlich bekannt, ob die Schläge auf den Kopf des Opfers vor oder nach dem Überziehen der Tüte stattgefunden haben? Im Bett wurde, so habe ich das verstanden, zwar Blut, aber keine große Menge festgestellt. Auch sonst nirgends - mit Ausnahme im Keller. Angenommen der Täter zog dem Opfer erst schnell die Tüte über, schlug dann zu und verschnürte anschließend die Tüte, könnte es zu der nur kleineren Blutmenge im Bett und gleichzeitig zum Erstickungstot gekommen sein.