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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

352 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Schweiz, Führerschein ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

19.02.2019 um 22:12
@ otternase

Super Zusammenfassung! Das Buch "Unfall in Kehrsatz" kann ich Dir empfehlen. Ich finde es auch sauspannend und Born hat dort seine besten Momente.
Wobei man bei Born natürlich schon aufpassen muss, zumal er ja zumindest dazumal völlig von der Unschuld von BZ ausging.


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

20.02.2019 um 00:15
nun zu Tätertheorien:

nach Lektüre des Buches von Born hat sich bei mir der seltsame Effekt eingestellt, dass ich gleich drei Tätertheorien für wahrscheinlicher halte als wie ich sie zuvor eingeschätzt hatte und daher mir noch schwieriger erscheint, eine Einschätzung abzugeben. (ganz abseits von der Theorie, die @bellady noch eingebracht hat, zu der ich mir erstmal gar keine Meinung bilden kann)

1) der Ehemann BZ
Was neben all den bekannten Dingen noch gegen ihn spricht, ist sein Verhalten bzw. seine offenbar "unübliche" und jedenfalls von seiner Frau abweichende Ansicht zur Ehe bzw. zur partnerschafltichen Treue.

- Dazu erstmal etwas "Familienhistorie": über Gewalt im Elternhaus von BZ hatte ich zuvor geschrieben, aber es gibt noch einen anderen Aspekt: die Eltern von BZ Kurt und Anna lernten sich in den 1930ern auf der Arbeit kennen und gingen bereits dort ein Verhältnis ein. Obwohl beide bereits verheiratet waren, zeugten sie 1940 ihr erstes gemeinsames Kind, Ruth, zeugten aber auch noch anschliessend mit ihren jeweiligen Ehepartnern weitere Kinder. Ruth wuchs nicht bei ihrer Mutter auf, sondern als "Verdingkind" fremduntergebracht. 1950 wurde Kurt Z gleich zweimal Vater, einmal mit seiner Ehefrau und einmal mit Anna. 1950 bzw. 1951 wurden die ersten Ehen geschieden und 1953 heiraten Kurt und Anna schliesslich. Für kurze Zeit, als Anna bereits geschieden war, Kurt aber noch nicht, lebten Kurt, seine erste Frau, Anna und die Kinder beider Frauen zusammen unter einem Dach.
Auch nach der Heirat von Kurt und Anna hat Kurt wohl manche Affäre gehabt, jedenfalls haben seine Kinder berichtet, dass er oft lange Zeit nicht zuhause auftauchte und auch mindestens einmal eine Frau mit ins Haus gebracht hat...

- da die Mutter von BZ Anna Z als Reinigungskraft arbeiten musste, um die Familie finanziell zu versorgen, waren BZ und seine Geschwister regelmäßig bei einer Nachbarin, einer jungen Witwe, die dann auch die "sexuelle Aufklärung" von BZ "tatkräftig" durchgeführt hat...

Nun kann man niemandem seine Herkunft und die Verhältnisse, in der er geboren wird, zum Vorwurf machen, aber ich denke, dies ist ein Hintergrund, der etwas erklärt, wie sich BZ später verhalten hat.

Was nun Frauenbekanntschaften angeht, so ist mein Eindruck, dass man da zwei Kategorien strikt trennen muss:
Offenbar hat BZ, wie ich oben schon schrieb, sexuelle Kontakte recht wahllos zu quasi jeder Frau, mit der er in Kontakt kam, gesucht, aber Abweisungen auch problemlos akzeptiert. Diesen sexuellen Kontakten hat er offenbar auch nicht Bedeutung beigemessen, dh. auch eine Beendigung eines solchen Kontakts problemlos aufgenommen.
Ganz anders jedoch hat er "echte" Beziehungen betrachtet. Bereits mit 19 Jahren hatte er sich verlobt mit einem Mädchen, deren Eltern eine gutgehende Bäckerei hatten. Auch bei CZ und bei CS hat er ja jeweils versucht, sich "nach oben" zu orientieren. Bekannt ist, dass er das Ende der Beziehung mit der ersten Verlobten sich sehr zu Herzen genommen hat, umso erstaunlicher, als dass er in gleicher Zeit zu mehreren Frauen sexuelle Beziehungen hatte, die auch ohne nennenswerten Eindruck vorübergegangen waren.

Mein eigener Eindruck: für BZ waren sexuelle Kontakte im Grunde "bedeutungslos", er hat sie mitgenommen, wenn sich die Gelegenheit bot, hat ihnen aber keine Bedeutung zugemessen. "Echte" Beziehungen hingegen hatten mindestens auch oder sogar vorwiegend das Ziel, auch wirtschaftlich und sozial voranzukommen. Offenbar hat BZ das völlig voneinander getrennt.
CZ war da wohl sehr anders und hat sehr wahrscheinlich Sex und Ehe nicht so getrennt betrachet...

In dem Kontext sind mir noch zwei Dinge aufgefallen:
1) Man sollte natürlich seinen Aussagen im und nach dem Prozess nicht übermäßig Bedeutung zumessen, aber irritierend war, dass er zu schönen Erinnerungen an seine Frau befragt nicht etwa, wie es wohl ein typischer Ehemann täte, schöne Momente der Zweisamkeit aufführte, sondern erinnerte, wie sie gemeinsam nach Material für ihr Schneideratelier gesucht hatten oder wie seine Frau nach einer bestimmten Sandale gesucht hatte, also mehr freundschaftlich bis geschäftliche gemeinsame Aktivitäten... Man könnte daraus schliessen, dass er in der Ehe mehr eine -durchaus positive- Gemeinschaft des gemeinsamen Wirtschaftens und Vorankommens sah und sexuelle Gemeinschaft geistig davon völlig trennte.
2) In gleicher Richtung interpretiere ich seine recht seltsam klingende Aussage, dass er nämlich auf die Frage, wie er zu CZ und CS stand, antwortete, man könne doch auch zwei Menschen gerne haben. Das klingt für mich, als sah er überhaupt keinen Widerspruch darin, gleichzeitig mit einer Frau eine Ehe zu führen und mit einer anderen Frau eine sexuelle Beziehung zu führen, quasi als sei das ganz normal.

Nun würde ich daraus folgend erstmal einen kaltblütig geplanten Mord des BZ and CZ, so wie es im ersten Urteil angenommen wurde, auch weiterhin eher ausschliessen. Die Ehe bestand erst 2 Jahre, sie hätten sich leicht scheiden lassen können und große Ansprüche hätte CZ gegen ihn auch nicht gehabt.
Aber sehr gut denkbar ist es (so wie wohl auch Trix Eberling vermutete), dass es unter den Eheleuten zu einem handfesten Streit gekommen ist, möglicherweise sogar von CZ ausgehend, die mit einem solchen Arrangement ganz sicher weitaus weniger sich anfreunden konnte als BZ! Und dieser Streit könnte in Gewalt eskaliert sein...

Aus diesem Grund ist mir der Ehemann nun verdächtiger als zuvor.

2) die Eltern der CZ
so völlig von der Hand zu weisen ist der Verdacht nicht!
Ob der Vater wirklich ein Motiv hatte, ob ihm im Zorn "die Hand ausgerutscht ist", wie Born in seinem zweiten Buch spekulierte, finde ich zwar weiterhin fraglich.

Aber seltsam und die Eltern belastend war einerseits das hier schon Angesprochene, dass nämlich gerade BZ belastende Gegenstände (Uhr der CZ, Gitterkörbe der TK Truhe) zT nicht von der Polizei bei der Untersuchung des Fundortes, sondern erst später von Alice E "gefunden" wurden, bzw. von ihr "gefunden" wurden in einem Zustand abweichend von dem, in dem sie sich befanden, als die Polizei sie untersuchte (Bettlaken). Das könnte bedeuten, dass jemand nach Auffinden der Leiche und Untersuchung der Polizei das Haus betreten hat und diese Dinge dort gezielt platziert hat, um BZ zu belasten. Und da ausser BZ, der ja schon in U Haft sass, nur die Eltern Zugang zum Haus hatten, belastet dies eben auch die Eltern.

Noch viel seltsamer und wirklich verdächtig finde ich aber den zeitlichen Ablauf des Auffindens der Leiche am 1. August:
- bereits um ca. 17:00-17:30 rief Alice E bei dem für den Vermisstenfall zuständigen Polizisten an und sagte, BZ sei bei ihnen gewesen und habe seine Affäre vorgestellt; Alice E habe ein schlechtes Gefühl und wolle das Haus der Tochter durchsuchen, ob sie dort reingehen dürfe? Das war zum einen irritierend, als dass die Eltern sowieso einen Schlüssel hatten, der Vater Paul E eine Werkstatt im Haus hatte und daher sowieso reglmäßig in das Haus ging. Noch viel seltsamer daran ist aber:
- tatsächlich erst eine Stunde später(!), um ca. 18:30 kam BZ mit CS an. Die Mutter mag es geahnt haben, dass BZ eine andere Frau hatte und vielleicht auch die Vorahnung gehabt haben, BZ würde seinen Schwiegereltern dies bald eröffnen, aber irritierend bleibt trotzdem, wie Alice E eine Stunde vor(!) dem Besuch von BZ und CS schon dem Polizisten von dem Besuch erzählen konnte und dabei auch gleich die Durchsuchung des Hauses Z als vorrangige Frage hatte.
es wird dann aber noch seltsamer:
- um 18:55 verliessen BZ und CS das Haus wieder, dies ist durch unabhängige Zeugen zeitlich gesichert.
- nach eigener Aussage wollen die Eltern nun eine Viertelstunde gewartet haben, um sicherzugehen, dass BZ nicht nochmal zurückkomme
- dann wollen sie das gesamte Haus der Zs durchsucht haben auf irgendwelche Hinweise zum Verbleib von CZ, und zwar beginnend vom Dachboden nach unten. Ganz zum Schluss, als sie aufgeben und schon wieder gehen wollten, habe Alice E dann noch in die TK Truhe schauen wollen, um eventuell etwas für sich mitzunehmen, da BZ die Sachen ja wohl nicht mehr brauche.
- und da hätten sie dann die Leiche entdeckt.
- Paul E sei dann zu seinem eigenen Haus zurückgelaufen und hat dann die Polizei über Notruf benachrichtigt
Soweit alles durchaus plausibel.
Aber der Notruf ging schon um 19:12 Uhr ein!
Nun mögen die Eltern wahrscheinlich nicht 15 Minuten gewartet haben, sondern dürften schon nach wenigen Minuten rübergegangen sein, die Wartezeit, bis BZ sicher weg war, mag ihnen nur so lang vorgekommen sein. Aber auch dann ist eine angebliche gründliche Durchsuchung des Hauses mit der TK-Truhe erst ganz am Ende nur sehr schwer in dem Zeitraum zwischen Abfahrt BZs und Auffinden der Leiche unterzubringen. Es drängt sich da der deutliche Verdacht auf, dass die Eltern ganz genau wussten, wo sie suchen mussten!

Und eben aus diesen Gründen sind mir die Eltern verdächtiger als zuvor!

3) ein Dritter
Für einen Dritten als Täter habe ich keinen echten Anhaltspunkt. Aber es gibt einen interessanten Randaspekt, den Born nicht ausarbeitet, nur so am Rande erwähnt, der aber für die Theorie eines Dritten als Täter zumindest einen Rahmen schaffen würde:
am Freitag, den 26.7 um 17 Uhr, also wenige Stunden vor ihrer letzten Sichtung, war CZ noch mit ihrem Mofa tanken und sagte dabei dem Velohändler, dass sie das Mofa zur Revision geben wolle aufgrund von Startschwierigkeiten. Ebenfalls berichtete BZ von Startschwierigkeiten aus den Tagen zuvor und am 27.7 will er um 8 Uhr morgens für CZ das Mofa gestartet haben. Wenn wir also mal annehmen, BZ sei nicht der Mörder, CZ habe da wirklich noch gelebt und sei auch wie geplant und von der Zeugin beobachtet nach Wabern zur Tramendhaltestelle gefahren und habe das Mofa dort abgestellt. Dann wäre es durchaus denkbar, dass das Mofa nach Rückkehr nicht mehr ansprang. Also könnte CZ das Mofa wieder angeschlossen haben und versucht haben anderweitig nach Kehrsatz zurückzukehren, zB. per Anhalter. Vielleicht hat sie dort auch eine ihr bekannte Person, zB. aus Kehrsatz, vielleicht sogar ein guter Freund der Familie, getroffen und dieser hat CZ angeboten, sie mitzunehmen.
Und dann wäre entweder denkbar, dass CZ diesen selbst in die Wohnung mitgenommen hat, vielleicht nur, um aus Dankbarkeit einen Kaffee anzubieten und es dort zum Mord kam, oder aber dass der Mord ausserhalb geschah und der Täter die Schlüssel zum Haus von CZ benutzt hat, um die Leiche dort hineinzubringen und so den Verdacht auf den Ehemann zu lenken.
Das defekte Mofa könnte also gerade das gewesen sein, was einem Dritttäter überhaupt die Gelegenheit verschafft hat.

Und aus diesem Grund halte ich einen Dritttäter durchaus für möglich. (wenn auch nicht für sehr wahrscheinlich)


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

20.02.2019 um 07:38
@otternase

Wiederum schöne Zusammenfassung.
Ich habe die beiden Bücher von Born vor Jahren gelesen. Wäre m.E. gut, wenn Du das zweite Buch von Born auch noch lesen würdest. Und dann ev. auch noch das Buch von Beutler und die Interviews von Beutler und dann hättest Du dann schon ein sehr kompaktes Bild.

Was ich aber noch im Kopf habe von BZ. Mag sein, dass er den sexuellen Abenteuern nicht viel Wert beigemessen hat, aber ich fand ihn doch als einen sehr romantischen Typ. Hat offenbar auch Liebesbriefe geschrieben, sodass man den Eindruck bekommt, dass nicht nur Sex & wirtschaftliches und soziales Fortkommen seine Beziehungen bestimmten, sondern romantische Liebe schon auch einen gewissen Stellenwert hatte.

Wenn nicht BZ der Täter sein soll, verstehe ich einfach noch nicht so ganz, weshalb die Leiche nackt war. Dann war sie ja offenbar auch noch gefesselt?? Sollte dem so sein, dann ist mir auch noch nicht so richtig klar, was das für einen Sinn macht!?


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

20.02.2019 um 08:19
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Dann war sie ja offenbar auch noch gefesselt?? Sollte dem so sein, dann ist mir auch noch nicht so richtig klar, was das für einen Sinn macht!?
‚Gefesselt‘ könnte einfach auch nur ‚zusammengebunden‘ bedeuten. Ggf für Transport, jedenfalls aber, um CZ in der TK Truhe zu verstauen, die ja kaum größer war als CZ selbst, hat der Täter vermutlich CZ zu einem Paket zusammenschnüren müssen.
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:verstehe ich einfach noch nicht so ganz, weshalb die Leiche nackt war.
Variante 1: CZ war schon nackt, als sie getötet wurde
Variante 2: der Täter hat befürchtet, dass sich Spuren von ihm an der Kleidung befanden
Variante 3: die Kleidung hätte Rückschlüsse auf den Todeszeitpunkt erlaubt


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20.02.2019 um 12:08
Zitat von otternaseotternase schrieb:3) ein Dritter
Für einen Dritten als Täter habe ich keinen echten Anhaltspunkt. Aber es gibt einen interessanten Randaspekt, den Born nicht ausarbeitet, nur so am Rande erwähnt, der aber für die Theorie eines Dritten als Täter zumindest einen Rahmen schaffen würde:
am Freitag, den 26.7 um 17 Uhr, also wenige Stunden vor ihrer letzten Sichtung, war CZ noch mit ihrem Mofa tanken und sagte dabei dem Velohändler, dass sie das Mofa zur Revision geben wolle aufgrund von Startschwierigkeiten. Ebenfalls berichtete BZ von Startschwierigkeiten aus den Tagen zuvor und am 27.7 will er um 8 Uhr morgens für CZ das Mofa gestartet haben. Wenn wir also mal annehmen, BZ sei nicht der Mörder, CZ habe da wirklich noch gelebt und sei auch wie geplant und von der Zeugin beobachtet nach Wabern zur Tramendhaltestelle gefahren und habe das Mofa dort abgestellt. Dann wäre es durchaus denkbar, dass das Mofa nach Rückkehr nicht mehr ansprang. Also könnte CZ das Mofa wieder angeschlossen haben und versucht haben anderweitig nach Kehrsatz zurückzukehren, zB. per Anhalter. Vielleicht hat sie dort auch eine ihr bekannte Person, zB. aus Kehrsatz, vielleicht sogar ein guter Freund der Familie, getroffen und dieser hat CZ angeboten, sie mitzunehmen.
Dann hatte das Mofa also wirklich Startschwierigkeiten, schon bei CZ am 26.07. spätnachmittags, als CZ noch putzmunter gewesen sein müsste.

Das war ja dann der Anlass, was die Eltern von CZ an diesem 27.07, am Samstagmorgen dann ans Fenster gezogen hatte, da BZ für CZ das Mofa startete, mehrfach, was ihnen fremd war, für mich allerdings die ganze Zeit während des Lesens des Buches für eine Spannung sorgte, auf dass Beutler dann erst im letzen Viertel wieder drauf einging, dass auch der Hauptgrund war, das Buch zu lesen, wer die Mofafahrerin gewesen sein soll.

Nach Aussage der Zeugin sei sie schneller als sonst gefahren, auf Grund der neuen Frisur und Haarfarbe hatte sie der auffälligen farbenfroher Kleidung in grün/orange keine weitere Bedeutung zugemessen. Dass CZ zu Mofafahrten üblicherweise Jeanshosen trug, war ihr nicht aufgefallen.

Dann gab es da noch eine Zeugenaussage, die BZ eben mit diese Psychologin in dieser Trampbahn gesehen haben will, was dann eigentlich CZ hätte sein müssen, die das Mofa dort abgestellt habe. Also nix mit Treffen im Cafe Feller und CZ, sondern könnte oder müsste "CZ" in der Zwischenzeit ihre Maskerade mit Perücke und Kleidung abgeändert haben ?

Von da an war ihr Part abgeschlossen, BZ kehrte alleine zurück und machte sich an die restliche Putzaktion im Keller an diesem Samstagvormittag.

Die Eltern hatten zwar Schlüssel für die Wohnung, aber hatten sie auch einen zeitlichen Überblick, wann der Schwiegersohn anwesend war und wann abwesend bzw. wie lange ?

Für eine kurze Begehung der Wohnung vielleicht ausreichend, doch für so eine Tat sicherlich nicht. BZs größten Interesse müsste ja dann bis zum Abend des 1.August dem gegolten haben, dass CZ zumindest bis dahin in der Kühltruhe nicht gefunden werden sollte, sonst wäre doch seine Ausrede, seine Frau hätte sich abgesetzt oder wäre durchgebrannt, nicht mehr anzuwenden gewesen, diese Brisanz hätte die neue Beziehung schon beim Aufsuchen der Schwiegereltern in ein völlig anderes Licht gestellt ?

Erst nachdem sich BZ mit CS zu seinen neuen Schwiegereltern begeben hatte, hatten doch die Eltern von CZ die eigentliche Ruhe, die Wohnung richtig zu durchsuchen, das sie bei der Ermittlung auch zuvor angegeben hatten, die natürlich dann auch nicht mehr so ganz überrascht waren über den abgegebenen Notruf.

Dass CZ zusammen geschnürt war, hatte offensichtlich nur mit der Kühltruhe zu tun, entkleidet
soll sie gewesen sein, damit es bei der späteren Entsorgung keine Spuren geben sollte.

Aber gerade wegen seiner vielen Frauenbekanntschaften nähere ich mich eher an weibliche Mittäterinnen als an männliche ?

Ich könnte mir vorstellen, BZ hätte auch ein um einiges ältere Frau geheiratet, wenn es seinem wirtschaftlichem Aufstieg geholfen hätte.


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

21.02.2019 um 11:19
Zitat von otternaseotternase schrieb:3) ein Dritter
am Freitag, den 26.7 um 17 Uhr, also wenige Stunden vor ihrer letzten Sichtung, war CZ noch mit ihrem Mofa tanken und sagte dabei dem Velohändler, dass sie das Mofa zur Revision geben wolle aufgrund von Startschwierigkeiten. Ebenfalls berichtete BZ von Startschwierigkeiten aus den Tagen zuvor und am 27.7 will er um 8 Uhr morgens für CZ das Mofa gestartet haben. Wenn wir also mal annehmen, BZ sei nicht der Mörder, CZ habe da wirklich noch gelebt und sei auch wie geplant und von der Zeugin beobachtet nach Wabern zur Tramendhaltestelle gefahren und habe das Mofa dort abgestellt. Dann wäre es durchaus denkbar, dass das Mofa nach Rückkehr nicht mehr ansprang.
Das halte ich für einen vielversprechenden Ansatz. Wurde dieser Velohändler überprüft? Wäre es möglich das Frau Z. einen Techniker rief um das Mofa zu reparieren?

Der Umstand, das sie mit einem KFZ Werkzeug erschlagen worden sein soll, deutet ggfls. darauf hin, das sie sich in einer Werkstatt befand als es passierte.

Nach dem Tatschlag konnte sie ggfls. Nachts unauffällig ins Wohnhaus verbracht worden sein. Die Person die das getan hat, muss dann allerdings gewusst haben müssen, das die Wohnung leer war bzw. B.Z. nicht dort übernachtete.

Gab es im engeren Bekanntenkreis von B.Z. einen Techniker, der die privaten Gegebenheiten gut genug kannte?


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

21.02.2019 um 11:43
Danke für Deine ausführlichen Äußerungen, @otternase

gestolpert bin ich u.a. über das hier:
Zitat von otternaseotternase schrieb:laut Born befanden sich noch einzelne Produkte auf dem Leichnam, eine Packung Brot, Plastiksäcke mit Blumenkohl, Erbsen, Pommes und Käse, aber nicht genug, um den Leichnam zu verbergen
Keine Erdbeeren?
Und vorher war so viel drin, womit man die Leiche hätte komplett bedecken können (wenn die Truhe denn groß genug war und es klang in den Details zuvor so, als sei genügend Platz gewesen) und dann bedeckt man nur ein wenig bzw. mit dem Rest, der noch irgendwie rumliegt und nicht entsorgt werden konnte? Als ob man sicherstellen wollte, dass sie beim ersten Öffnen der Truhe - durch wen auch immer - gefunden wird.
Zitat von otternaseotternase schrieb:Aber seltsam und die Eltern belastend war einerseits das hier schon Angesprochene, dass nämlich gerade BZ belastende Gegenstände (Uhr der CZ, Gitterkörbe der TK Truhe)
Weißt Du wo diese Gitterkörbe gefunden wurden? hab hier nirgends etwas darüber gelesen...


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24.02.2019 um 21:12
Zitat von T68T68 schrieb am 21.02.2019:Keine Erdbeeren?
Gemäß Buch von Born keine Erdbeeren
Zitat von T68T68 schrieb am 21.02.2019:Als ob man sicherstellen wollte, dass sie beim ersten Öffnen der Truhe - durch wen auch immer - gefunden wird.
Ja, der Eindruck drängt sich auf... Fast wie inszeniert. Das dürfte für Born wohl auch einer von mehreren Anlässen für sein zweites Buch ‚Unfall in Kehrsatz‘ gewesen sein...
Zitat von T68T68 schrieb am 21.02.2019:Weißt Du wo diese Gitterkörbe gefunden wurden?
Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, jedenfalls hinter einem Vorhang, entweder im gleichen Raum oder im Nebenraum


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24.02.2019 um 21:52
Zitat von T68T68 schrieb am 21.02.2019:Weißt Du wo diese Gitterkörbe gefunden wurden? hab hier nirgends etwas darüber gelesen...
Nach meiner Erinnerung:
In einem Regal, im Keller. Es gab aber Diskrepanzen bei den Aussagen, wieviele Körbe es gab.


Ich danke auch @otternase, für die guten Beiträge.


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24.02.2019 um 21:57
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb am 21.02.2019:Umstand, das sie mit einem KFZ Werkzeug erschlagen worden sein soll, deutet ggfls. darauf hin, das sie sich in einer Werkstatt befand als es passierte.
Allerdings befand sich in dem Haus die Werkstatt des Paul E, des Vaters des Opfers. Damit hatte im Prinzip jeder, der sich im Haus befand, Zugriff auf Werkzeug...


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

24.02.2019 um 22:03
Zitat von otternaseotternase schrieb:Allerdings befand sich in dem Haus die Werkstatt des Paul E, des Vaters des Opfers. Damit hatte im Prinzip jeder, der sich im Haus befand, Zugriff auf Werkzeug...
Das mag sein und fast jeder hat eine kleine Werkstatt im Haus. Ich fragte mich nur ob der Mord in Bezug stehen kann mit dem "defekten" Mofa.

C.Z. muss ja irgendwie nach Hause gekommen sein - ohne Mofa. Dieses stand ja anscheinend noch an der Tramstation. Welche Überlegungen gab es dazu?


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

24.02.2019 um 22:05
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Das mag sein und fast jeder hat eine kleine Werkstatt im Haus.
@SirMarvel
Der Schwiegervater hatte seine Werkstatt im Haus der Kinder! Also freien Zugang.

Sh. Bild 8.


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24.02.2019 um 22:11
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:C.Z. muss ja irgendwie nach Hause gekommen sein - ohne Mofa. Dieses stand ja anscheinend noch an der Tramstation. Welche Überlegungen gab es dazu?
Das Gericht ging davon aus, dass sich die Zeugin geirrt hatte und CZ am Samstag morgen schon tot war, dass BZ das Mofa an die Haltestelle gebracht hat.
Trix Eberling ging davon aus, dass BZ in der Stadt getroffen und mit dem Auto mitgenommen hat, sie an einer stillen Stelle getötet hat und dann in die Wohnung gebracht hat, das Mofa entsprechend an der Haltestelle zurückgeblieben ist.


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

24.02.2019 um 22:15
Zitat von otternaseotternase schrieb:Das Gericht ging davon aus, dass sich die Zeugin geirrt hatte und CZ am Samstag morgen schon tot war, dass BZ das Mofa an die Haltestelle gebracht hat.
Der Zeugin wurde vorgehalten, dass sie CZ am Freitag Vormittag gesehen hätte. ( Friseurbesuch CZ Freitag früh)


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24.02.2019 um 22:42
Also... das Mofa stand noch an der Haltestelle.

Wohin fuhr C.Z. von dort?
Was erledigte sie dann?
Wohin fuhr die Tram?
Hat sie darin - oder an der Station - jemand gesehen?
Konnte sie ihrem Mörder vielleicht dort begegnet sein?

Bild der Tramstation:

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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

25.02.2019 um 00:53
@SirMarvel

OT:
Das ist keine Bahnhofsstation?

Für mich ist Tram die Straßenbahn. Nennt man in der Schweiz Züge Trams? Bzw. S-Bahnen/ Nahverkehrszüge?


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Mord in Kehrsatz - ungelöstes Tötungsdelikt in der Schweiz

25.02.2019 um 09:31
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Für mich ist Tram die Straßenbahn. Nennt man in der Schweiz Züge Trams? Bzw. S-Bahnen/ Nahverkehrszüge?
Ich hab keine Ahnung. Ich hatte nach "Tramstation Kehrsatz" gesucht und dann wurde das Bild angezeigt. Sollte es ein anderes, richtiges Bild geben, wäre es toll wenn das mal gepostet würde. :)


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25.02.2019 um 12:07
@SirMarvel
@IamSherlocked
das ist in der Tat die S-Bahnstation Kehrsatz, die gab es damals glaube ich noch gar nicht (die S3 wurde erst 1997 eingerichtet, es mag einen Vorläuferbetrieb gegeben haben, das weiss ich nicht)
In diesem Fall geht es allerdings um die Tramstation Wabern.

https://www.google.com/maps/@46.9281863,7.4527199,3a,75y,184.65h,85.48t/data=!3m7!1e1!3m5!1sPVLb8hy8BI9NalXO0fuPYQ!2e0!6s%2F%2Fgeo2.ggpht.com%2Fcbk%3Fpanoid%3DPVLb8hy8BI9NalXO0fuPYQ%26output%3Dthumbnail%26cb_client%3Dmaps_sv.tactile.gps%26thumb%3D2%26w%3D203%26h%3D100%26yaw%3D134.04323%26pitch%3D0%26thumbfov%3D100!7i13312!8i6656


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25.02.2019 um 12:25
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Wohin fuhr C.Z. von dort?
Was erledigte sie dann?
Wohin fuhr die Tram?
Hat sie darin - oder an der Station - jemand gesehen?
Konnte sie ihrem Mörder vielleicht dort begegnet sein?
- in die Innenstadt
- sie wollte einen Campingkocher für den bevorstehenden Urlaub kaufen
- heute wird Wabern von der Linie 9 bedient, dass ist eine Durchmesserlinie durch die Innenstadt und weiter nach Wankdorf, k.A. ob das damals auch so war
- möglicherweise die Betreiberin des Kiosks, die konnte sich an CZ erinnern, aber nicht spezifisch an den Tag, CZ hat wohl öfter den Kiosk besucht, und die Betreiberin erinnerte sich auch daran, dass CZ mal in der Zeit in der Bekleidung wie von BZ angegeben für den Tag dort war (grüne Kleidung), aber ob das an dem Tag war, blieb unklar
- ja, das kann man nicht ausschliessen


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26.02.2019 um 17:49
https://www.kantonsstrassen.bve.be.ch/kantonsstrassen_bve/de/index/navi/index/realisierte_strassenbauprojekte.assetref/dam/documents/BVE/TBA/de/TBA_ST_BM_Seftigenstrasse_Projekt.pdf


In dem Link findet ihr eine PDF, in der es um den Umbau der Seftigenstraße geht (Tramlinie 9 / Wabern). Bauphase war allerdings 10 Jahre nach dem Tötungsdelikt.


Vielleicht sind die Bilder aber interessant.


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