Andante schrieb:Mal ehrlich, wenn ihnen ein Rechtsmediziner das erst erzählen muss, dann geben sie die erzählten Daten ein, dann kommt dieSimulation, und hinterher muss ergänzend zur Simulation sowieso noch mal ein ergänzendes Gutachten eines Rechtsmediziners eingeholt werden (wofür die Verteidigung gerade Geld sammelt), kann man doch auch gleich die Rechtsmediziner fragen ohne Umweg über die Simulation.
Du darfst nicht vergessen, eine Simulation ist immer nur ein Hilfsmittel, ein Hilfsmittel, was heute in der Entwicklung sich durchgesetzt hat, weil man die Komplexität einfach zu groß geworden ist und das menschliche Gehirn damit überfordert ist. Ohne die Simulation sähe die Welt heute ganz anders aus.
Aber zu eine Simulation benötigt man mehrere Dinge, u. a. ein sogenanntes Simulationsmodell, den Ausgangsbedingungen und natürlich den eigentlichen Simulator.
Sind die Ausgangsbedingungen nicht alle bekannt, dafür jedoch das Ergebnis von Zwischenschritten muss man ein iteratives Simulationsverfahren anwenden, da bedeutet, dass man mit eine Ausgangssituation anfängt und dann bei den Zwischenschritten überprüft, ob die Zwischenbedingung erreicht wurde. Wenn nein, wiederholt man die Simulation mit geänderten Anfangsbedingungen.
Eigentlich müsste das ein Gutachter genauso machen, er müsste sich eine Situation vorstellen, und dann daraus auf die Bewegung schließen um dann zum Ergebnis zu kommen. Aber er kann es sich im Gehirn alles nur vorstellen oder mit einer realen Person zu versuchen nachzuvollziehen, wobei eben dort die Schwierigkeit besteht, dass die reale Person sich nicht verletzen soll. Diese Mittel sind eben im hohen Maße begrenzt und sind auf nicht nachprüfbare Gedankengänge angewiesen.
Ohne solche Zwischenpunkte ist eine Simulation sinnlos und als Ergebnis erhält man dann nach langer Zeit nur so etwas wie eine "42". Gutachter selber sollten auch andere Verletzungen berücksichtigen, das ist genaugenommen erst mal überhaupt kein Unterschied.
Im Gegensatz zu den Gutachtergedanken ist das bei einer Simulation alles dokumentiert, man kann die berechneten Kontaktkräfte auswerten und damit untersuchen, ob diese mit den Verletzungen (Hämatome o.ä.) und deren Stärke annähernd übereinstimmen, welche nicht übereinstimmen und ob diese nicht Übereinstimmung vernachlässigbar sind oder nicht. Bei einem Gutachter kann man nur glauben, dass seine Einschätzung richtig ist, er wird sie nie so im Einzelnen darlegen können, wie das bei einer Simulation möglich ist.
Die Simulation kann den Menschen nicht ersetzen (glücklicherweise), sie stellt ihm schon heute als wertvolles Hilfsmittel zur Verfügung, ohne das die Welt heute eine andere wäre.
Für einigen mag eine Simulation eine Blackbox erscheinen, ein Gutachter ist es in Wirklichkeit erst recht eine und in einem viel größerem Maße.
Seps13 schrieb:Dinge, von denen nichts bekannt ist, sind nicht auszuschließen, aber auch keine Tatsachen.
Warum bist Du eigentlich mein Echo? Genau das habe ich doch gesagt. Die Behauptung hier, dass es nur 2 Hämatome gegeben haben soll UND sonst keine Verletzung ist keine Tatsache, weil der zweite Halbsatz auf einer Vermutung basiert, weil man von anderen Verletzungen nicht gehört hat. Nur das Vorliegen von 2 Hämatomen ist eine Tatsache, alles weitere Spekulation. Genau das ist mein reden.