Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

Pipi.Strumpf schrieb:mit "Laden" meinte ich, dass er vielleicht wieder ein Geschäft für Bilderrahmen oder Kunst eröffnen wollte so wie er das früher gemacht hat.

Das ist klarer, welchen Art "Laden" Du meinst.

KostiBärlin schrieb am 01.04.2018:b) Kann die Ankündigung wieder einen Kunsthandel eröffnen zu wollen (so wie im letzten Filmbeitrag gesagt wurde) ein so grosses Problem gewesen sein?

Wurde das so in einem Filmbeitrag gesagt ?
Kenne diesen nicht.

Ist es "vielleicht" eine Geschäftsidee gewesen, brauchts dafür Kapital.
Mit Pfandflaschen auf einem Fahrrad transportieren, geht das nicht, da gebe ich Dir recht.
Sind durch den "Laden" bis 1997 noch alte Rechnungen offen, ist es "vielleicht" keine Reichstumsdiskussion, sondern eine Armutsdiskussion.

Im Kunsthandel hat man es mit allen möglichen Personen zu tun und kaum kennt.
Die rund 20 Jahre nach Geschäftsschließung, machen diese Überlegungen "vielleicht" nicht zur Motiv- und Tätersuche 1. Wahl, für ausgeschlossen halte ich sie nicht.

Philipp54 schrieb:KostiBärlin schrieb:b) Kann die Ankündigung wieder einen Kunsthandel eröffnen zu wollen (so wie im letzten Filmbeitrag gesagt wurde) ein so grosses Problem gewesen sein?Wurde das so in einem Filmbeitrag gesagt ?Kenne diesen nicht.

Meines wissens nach wurde nur gesagt das er wohl kurz davor war seine Lebensumstände zu ändern und eine Rückkehr in ein bürgerliches Leben plante, in wie fern wurde nicht gesagt, lasse mich da aber gerne eines besseren belehren.

Vielleicht ist zu dem Thema auch dieser Artikel ganz interessant da hier ja auch schon Theorien über ein Rechtsextremes Motiv oder einer Gruppe Jugendlicher als Täter aufkamen:

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/obdachlosigkeit-2017-mindestens-17-toedliche-angriffe-auf-wohnungslose-a-1189129.html

BAGW-Geschäftsführerin Werena Rosenke sagte: Bei Übergriffen von Tätern, die selbst nicht wohnungslos sind, handele es sich in der Regel um jüngere Männer, die zum Teil als Gruppe oder aus Gruppen heraus gewalttätig werden.

Die Amadeu-Antonio-Stiftung erfasst die Zahl der Opfer rechter Gewalt. Der Erhebung zufolge wurden seit 1990 mindestens 26 Obdachlose von Rechtsextremisten umgebracht. Es sei davon auszugehen, dass die Dunkelziffer weitaus höher liege, sagt der Sprecher der Stiftung

Wer weiß, vielleicht dient die Aufbahrung auch einer gewissen Absicht.
Es wäre eine Chance und ich hoffe, bald kann man hier sozusagen die Handschellen klicken hören.

@gruselich: Kann mir kaum vorstellen, dass der Täter mit dem Wissen der öffentlichen Aufbahrung dort hin kommt, obwohl es ja manchmal so ist, dass der Täter sogar auf Beerdigungen anwesend ist.

Ich wohne ja in der Nähe und werde auf jeden Fall zur Aufbahrung gehen.
Ich finde es gut das die Familie den Koblenzern dazu die Möglichkeit gibt.Was ich in diesem Falle sehr beachtlich finde.Das Opfer steht völlig im Vordergrund und der oder die Täter werden in keiner weise ins Licht gestellt.Das muss doch eine Person ,die so etwas angerichtet hat provozieren .Keine Details,nichts .Ist das vielleicht die Taktik der Polizei,völlige Informationssperre, keine Darstellung der Tat des vermutlichen Täters.Sie wissen mit Sicherheit viel mehr,denn die Öffentlichkeit wird nicht mehr in Anspruch genommen.das Hr Straten zurück ins normale Leben wollte denke ich da ist dann doch oft der Wunsch der Vater des Gedankens. Wer einmal so auf der Strasse gelebt hat,dessen Rückkehr ist mehr als fraglich.
Nicht jeder kann wieder in geschlossen Räumen leben,da liegen oft ganz andere Probleme vor.Er war wohl ein Mensch ,der nicht viel von sich preis gab.
Ich werde euch berichten wenn ich auf der Trauerfeier war und wie ich es dort empfunden hab

@martina1200
Ich finde es taff, dass du dort hin gehen wirst. Mir wäre das irgendwie ... zu gruselig!
Aber wahrscheinlich ist die Anteilnahme bei jedem wieder anders auszulegen. Bin gespannt auf deine Beobachtungen, aufjedenfall.
Ja, ich halte es für möglich, dass hier zivile Polizisten dabei sein werden und sich die Leute genau anschauen werden, die das Opfer besuchen.

Desweiteren finde ich deine Ausführungen bezüglich der Hintergründe des Opfers und seiner Obdachlosigkeit absolut realistisch. Ich denke auch, viele, derer der Meinung sind und waren, wie „gut“ sich GS in der Obdachlosigkeit und dem damit verbundenden Schicksal zurecht gefunden haben soll, denken dies auch aus einem Schutzmechanismus heraus, nämlich dem, der eigenen Verantwortung den schwachen und schwächsten der Gesellschaft gegenüber. Da ist es schön bequem zu sagen, ach, der hat sich so gut zurecht gefunden und war überhaupt nicht beeinträchtigt.
Ich für meinen Teil habe zumindest schon 2 Mal ältere leutchen, die spät abends im Winter auf der Straße mir auffielen zumindest höflich gefragt, ob sie denn wissen, wo sie heute Nacht bleiben werden. Ich weiß nicht, ich kann da nicht anders (es waren allerdings Frauen).

Bin zeitlich verhindert, ansonsten wäre ich vielleicht auch hingegangen. Ich teile das aber auch. Wenn die Polizei wirklich vor einem kompletten Fragezeichen stehen würde, würde man weitere Informationen bei der Bevölkerung erfragen, um den Fall irgendwie aufzuklären. Dies geschieht aber nicht, in der Stadt gibt es de facto gar keine der angekündigten Plakate, wo auf die Tat aufmerksam gemacht werden soll (nur am HBF, wobei diese immer schnell von irgendwelchen Idioten abgerissen werden) und auch sonst gelangen überhaupt keine Informationen an die Öffentlichkeit.

Auf der einen Seite sicherlich beunruhigend, dass der Täter noch immer nicht gefasst ist. Auf der anderen Seite werte ich diese komplette Stille auch als nicht so schlechtes Zeichen. Vielleicht ist hier auch wirklich sehr viel Geduld notwendig und die Polizei wartet den richtigen Moment ab.

Im letzten Artikel der BILD gibt es übrigens ein längeres Video, wo mit einem Bekannten gesprochen wird. Dazu werden am Anfang zwei Bilder eingeblendet, die denke ich vom Tatort sind.

Beim Höfer Löhrrondell zu Koblenz hängt ein Plakat seit Wochen, sowie auch in der Altstadt.

Heute wird der getötete Gerd Michael Straten, in der Trauerhalle des Stadtteil-Friedhofs von Koblenz-Lützel aufgebahrt.

Den Bürgern wird die Möglichkeit gegeben am geschlossenen Sarg Abschied zu nehmen.

Ein Artikel der Zeitung "Welt":

https://www.welt.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland/article176052742/Abschied-von-enthauptetem-Obdachlosen.html

Zitate:

Nach Angaben eines Stadtsprechers sind zur Sicherheit auch Polizisten anwesend.

Laut Polizei gibt es trotz rund 700 Hinweisen weiter keine heiße Spur.


Ein weiterer Artikel

https://www.tag24.de/nachrichten/koblenz-obdachloser-gerd-michael-straten-enthauptet-freidhof-mord-abschied-aufbahren-558877

Zitat:

Am Freitag ist dort von 14 bis 18 Uhr der geschlossene Sarg für die Öffentlichkeit zugänglich. Bürger können etwas in ein Kondolenzbuch schreiben.