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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

4.956 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Friedhof, 2018, Koblenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

30.12.2020 um 15:11
@brigittsche
Eine Machete dürfte in einschlägigen Läden ohne Probleme erhältlich sein und bestimmt nicht allzu teuer.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

30.12.2020 um 15:34
@inspektor
Du meinst also, dass Straten evtl. mit seiner eigenen "Waffe" getötet wurde? Das würde aber gegen eine geplante Tat sprechen. Der Täter hätte ja nicht wissen können, dass St. eine "Waffe" hatte und sie auch so aufbewahrt wurde, dass der Täter leicht herankam...


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

30.12.2020 um 16:14
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Du meinst also, dass Straten evtl. mit seiner eigenen "Waffe" getötet wurde? Das würde aber gegen eine geplante Tat sprechen. Der Täter hätte ja nicht wissen können, dass St. eine "Waffe" hatte und sie auch so aufbewahrt wurde, dass der Täter leicht herankam...
Wäre natürlich möglich, aber unwahrscheinlich.

Nur wird Straten ja auch ein ganz normaler Mensch gewesen sein, der auch Angst um sein Leben hatte. Und eigentlich ist es ein ganz normaler Reflex, an einem abgelegenen Ort eine Waffe bereitzuhalten, um sich wehren zu können.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

30.12.2020 um 16:53
@inspektor
Die meisten Obdachlosen haben allein schon aus praktischen Gründen ein Messer im Besitz aber von einer Machete oder Kampfmesser gehe ich nicht aus.

@Philipp54
Nehmen wir mal einen normalen Ablauf beim Schließen des Geschäfts an.
In den Medien stand, nachdem die Einkaufstraße zur Fußgängerzone gemacht wurde, brachen seine Umsätze ein. Er und seine Geschäftspartnerin/eventuell Lebensgefährtin machten Minus. Man schaut eine Weile und sieht ein, dass es keinen Sinn mehr macht und strukturiert um oder schließt.
Anscheinend wurde dieser Weg nicht beschritten und es häuften sich Schulden an. Normalerweise versucht man als Unternehmer sein Eigenrisiko so gering wie möglich zu halten. Da bieten sich Unternehmensformen wie eine GmbH an (25.000 Euro Eigenhaftung), die aber bei den Banken nicht besonders kreditwürdig sind.
Ich nehme an, Herr Straten war hier mit vollen Eigenvermögen haftbar und das ruinierte ihn dann finanziell. Er wollte es nicht wahrhaben, dass es vorbei ist mit seinem Laden.

Dann war die Insolvenz angesagt, die heute 6 Jahre dauert.
Falls er in einer großen Wohnung mit seiner Freundin wohnte, war diese nicht mehr tragbar, da seine Freundin sich nun von ihm trennte. Also musste er umziehen und eine Sozialwohnung anmieten. In dieser wohnte er seit, je nach Quelle seit 1995 oder 1998, bis je nach Quelle 2008 oder 2010, als er freiwillig in die Obdachlosigkeit ging. Falls ich hier eine Fehlbehauptung bei den Jahreszahlen habe, bitte ich darum sie zu korrigieren. Das wären über 10 Jahre in denen er ja anscheinend mit seinem Lebensstandart klar zu kommen schien. Nachdem die Insolvenz abgelaufen ist, hätte er doch wieder ganz normal ins Arbeitsleben einsteigen können aber stattdessen legte er sich freiwillig auf einen Friedhof schlafen. Das macht doch keinen Sinn.

Sollte er in dieser Zeit arbeiten gegangen sein, dürfte er, bis auf den zugelassenen pfändungsfreien Eigenbehalt Schulden abbezahlt haben. Aber genau zu dieser Zeit hat man gar keine Informationen. Null, nada, warum nicht frage ich mich? Irgendetwas muss passiert sein, dass Herrn Straten den Boden unter den Füßen wegzog. Aber was?


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

30.12.2020 um 16:57
Also ich arbeite hier in Wien im Gesundheits/Sozialwesen und habe hier schon des Öfteren mit Obdachlosen zu tun gehabt.
Diese sind sich scheinbar sehr wohl bewusst einer Gefahr ausgesetzt zu sein.
Der Großteil schläft in Gruppen, es gibt hier einige recht gut hierfür geeignete Orte in Wien.
Nur ein kleiner Teil sind hier absolute Einzelgänger, wie Herr Straten.
Beliebtestes Mittel zur Selbstverteidigung ist hier der Pfefferspray.


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30.12.2020 um 17:01
@Belvedere Ein beliebter Ort in Koblenz in der Nähe des Bahnhofs war laut Zeitungsartikeln und YT Videos die Spardabank, bei der sich aber eher sehr unangenehmes Klientel rumgetrieben haben soll. Gegen die Alkoholiker/Drogen/ Obdachlosenszene ist dann die Stadt wohl sehr hart ins Gericht gegangen. Das war aber wohl schon vor Stratens Tod.
Desweiteren gab es Schlafunterkünfte für Obdachlose vom Verein "Die Schachtel". Aber da wollte er nicht nächtigen.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

30.12.2020 um 17:08
@VanDusen
Ja, leider wäre es tatsächlich so. Die Umstände der Tat und der Tatort machen den Fall so auffällig und medienwirksam.
Wäre er da einfach z.B. erfroren hätte es warscheinlich niemand gejuckt. Traurig.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

30.12.2020 um 17:27
https://www.polizei.rlp.de/de/fahndung/detailansicht/news/detail/News/mord-an-einem-obdachlosen-auf-dem-hauptfriedhof-koblenz-10000-eur-belohnung/ (Archiv-Version vom 22.10.2020)

Hat sich schon jemand mit der Urbex/Lost place Szene beschäftigt?
Wie wir aus diesem Thread aus der Anfangszeit wissen, ist auch die Batterie und der Friedhof Ziel von der Lost place Community gewesen. Da die Polizei auch nach Hinweisen in diese Richtung fragt, habe ich mal geschaut.
Die Szene scheint ziemlich groß zu sein und es gibt noch Abarten davon. Geisterjäger und Paranormal Wissenschaftler 😂 Die scheinen einen Hang zu Friedhöfen oder Orten mit einer brutalen Vergangenheit zu haben. Ein paar von den paranormal Typen, sind sogar in den Tunnel gekraucht, wo Tristan Brühbach brutal ermordet worden ist und haben ihrer Meinung nach Stimmen gehört und mit ihm kommuniziert. Die scheinen auch nicht ganz koscher zu sein. Sorry.
Ein von mir gesehendes Video zeigt einen Lostplacer, der bewaffnet auf Erkundungstour geht, weil er ja, wie er selbst sagt, auf Penner und Junkies stoßen könnte.
Ich glaube zwar an ein persönliches Motiv aber abchecken kann man das ja mal.

Und die Polizei fragt nach Beziehungen und Partnerschaften, die noch unbekannt sind. Denke das dürfte in die Zeit passen, die ich oben angesprochen habe.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

30.12.2020 um 17:36
@SherlockJames
Ja, diese lost place Szene zieht sicherlich alle möglichen seltsamen Typen an. Nicht nur, aber auch. Leider kenne ich mich damit gar nicht aus. Suchen die Typen übers Internet ihre Ziele oder wie geht das? Immerhin wäre es dann ein Zufallstäter gewesen und damit schwer zu finden.


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30.12.2020 um 17:59
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Nachdem die Insolvenz abgelaufen ist, hätte er doch wieder ganz normal ins Arbeitsleben einsteigen können
Und genau das könnte ihm Probleme bereitet haben. Hatte er überhaupt eine Ausbildung? Als abhängig Beschäftigter wäre er plötzlich weisungsgebunden gewesen. Gerade da manifestieren sich die von Psychologen so oft diagnostizierten Anpassungsstörungen.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

30.12.2020 um 18:07
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Die scheinen auch nicht ganz koscher zu sein. Sorry.
Ein von mir gesehendes Video zeigt einen Lostplacer, der bewaffnet auf Erkundungstour geht, weil er ja, wie er selbst sagt, auf Penner und Junkies stoßen könnte.
Möglich wäre sowas, allerdings gehe ich mal davon aus, dass solche schrägen Leute so "öffentlichkeitsgeil" sind, dass sie sich, in welcher Form auch immer, "verplappert" hätten. Sei es unter Gleichgesinnten oder auch irgendwo "anonym" in einem Forum. Und sowas sickert dann vermutlich irgendwann doch durch - eben wegen der "Öffentlichkeitsgeilheit". Und damit meine ich nicht nur eine mögliche Beteiligung (?) an der Tat, sondern auch eine nur damit in Verbindung stehende Beobachtung.

Allerdings ist diese Batterie Hübeling jetzt nicht so einsam und "lost", dass sie als besonders interessantes Ziel gelten kann, da würde ich eher mal mit Jugendlichen aus den benachbarten Wohnvierteln rechnen, die mal auf "Lost Places" machen wollen, ohne die Möglichkeit, ein reizvolleres Objekt dieser Art aufzusuchen. Und für irgendwelche "Geisterbeschwörungen" (ernsthaft oder mehr als "wir machen jetzt mal was gruseliges") kann man dann auch jeden anderen Friedhof benutzen.
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Als abhängig Beschäftigter wäre er plötzlich weisungsgebunden gewesen.
Das ist ein guter Gedanke. Ich gehe mal davon aus, dass er sich nach langer Zeit als Selbstständiger und dann ohne festen Arbeitsplatz nur mit sehr großer Mühe in den Alltag und die Hierarchie einer Firma hätte einfügen können, zumal er ja, in welcher Form auch immer, eher auf einer unteren Ebene hätte arbeiten können.


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30.12.2020 um 18:25
Zitat von skullnerdskullnerd schrieb:Ich kann mir das immer noch schwer vorstellen, dass er damit soviel Geld gemacht haben soll. Er hatte keine Lagermöglichkeit,
Wieviel weiß man nicht.
Transporter und Sprit mit dem Pfandgeld bezahlt, Essen, Getränke eh, vielleicht sogar zum Verkauf, man kennt sich unter Kollegen und weiß, wo man was bekommt, dazu schmeißt man es in seine aufgestellten Behälter, viele stellen einen Einkaufwagen auf, eine Tonne. Mehrere Sammelstellen einrichten, wenn sie voll sind, Kleinbetrag an den Bringer und neu aufstellen, an Eingängen positionieren, wo die Rucksäcke ausgeleert werden müssen.
Vielleicht hat er es auch nur zum Verbilligen gemacht, optimal bei sowas ist auch noch die eigenen EK´s für sein Zeugs zu ersammeln= 100% netto incl. Spesen.
Ohne Mietkosten, kleinen Nebenverdiensten von der Hand in den Mund gelebt ?
Kein Versteck, keine Reserve, immer nur das, was er bei sich führte ?
Davon gehe ich nicht aus.

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Zitat von inspektorinspektor schrieb:Hatte er überhaupt eine Ausbildung? Als abhängig Beschäftigter wäre er plötzlich weisungsgebunden gewesen. Gerade da manifestieren sich die von Psychologen so oft diagnostizierten Anpassungsstörungen.
Auf den Märkten und seiner Branche findet man viele seines Schlags Mensch (ganz und gar nicht negativ gemeint).
Beziehungen zur Familie und Geschäftspartnerin sind außen vor, das gehört hier nicht hin.

Deine Idee, dass er eine Waffe gelagert hatte, ist eine Neue.
Würde das generell für möglich halten.
Ob eine Machete die Tatwaffe war, weiß man nicht.
Offen liegen lassen, wenn er zur Arbeit geht ehr unwahrscheinlich, aber er könnte auch vor der Tat beobachtet worden sein.


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30.12.2020 um 18:44
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Ein beliebter Ort in Koblenz in der Nähe des Bahnhofs war laut Zeitungsartikeln und YT Videos die Spardabank, bei der sich aber eher sehr unangenehmes Klientel rumgetrieben haben soll.
Da ist auch noch eine kleine Sparkassenfiliale gewesen, die aber vor einigen Jahren schon geschlossen wurde. Zunächst gab es noch einen Raum mit Automaten, aber da es oft Verunreinigungen gab und auch schon mal Bier in die Automaten gekippt wurde, wurde das komplett dicht gemacht.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Dann war die Insolvenz angesagt, die heute 6 Jahre dauert.
Wann ging er denn genau in die Insolvenz ?


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30.12.2020 um 19:08
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Hat sich schon jemand mit der Urbex/Lost place Szene beschäftigt?
Von dem, was man hier von den Aufsuchern las, waren sie da.

Weiß nicht mehr, auf welcher Seite das stand, es war von der Ortsbeschreibung mit dem verschlossenen Gitter schon sehr detailliert beschrieben.
Der Pulverturm ist schon ein Ziel von solchen Leuten.

Jedes Bauwerk hat eine Seeele


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

30.12.2020 um 22:19
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Denkst du dann, dass er später doch engeren Kontakt zu alkoholabhängigen Obdachlosenkreisen hatte?
Nein, das denke ich nicht.
Es wäre nur eine Erklärung, warum er scheinbar aus einem Leben, das er trotz allem im Griff zu haben schien, in die Obdachlosigkeit geriet.


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31.12.2020 um 02:58
@scumspawn
Der Mann wurde hier auch schon einmal im Thread thematisiert. Es wurde darüber diskutiert, dass man sein Auto sehr genau gezeigt hat bei Xy und das Nummernschild auch.
Aber das war ja ein Fantasiekennzeichen. Als er nach Straten schauen möchte zeigen sie, wie er auf dem Friedhofslageplan guckt, um die Batterie ausfindig zu machen. Das interpretiere ich so, dass man ihn nicht verdächtigen soll, er wüsste genau wo sie ist, weil er schon einmal da war.
Die Polizei ermittelt immer von innen nach außen.
Seine letzten Bezugspersonen werden also schon durchleuchtet worden sein.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

31.12.2020 um 10:22
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb: Weiß nicht mehr, auf welcher Seite das stand, es war von der Ortsbeschreibung mit dem verschlossenen Gitter schon sehr detailliert beschrieben. Der Pulverturm ist schon ein Ziel von solchen Leuten.
Ein Bekannter von mir ist in der Szene - da gibt es mehrere "Unterszenen". Sie haben gemeinsam, dass sie nicht legal in Gebäude eindringen - mit sehr unterschiedlichen Motiven. Gruppe 1 geht einfach durch das Gebäude, ohne etwas kaputt zu machen. Sie sind oft künstlerisch oder fotografisch interessiert. Gruppe 2 sucht den "Thrill". Da gibt es von Party bis sinnloser Zerstörung alles. Aber Mord? Und dann noch so ein brutaler Mord? Kann ich mir ehrlich nicht vorstellen.

Auch typisch Jugendliche "lass und gehen und den Obdachlosen da etwas aufmischen" wäre nicht in Stratens Tod geendet. Die hätten sich groß gefühlt, wenn er nachts geflüchtet wäre vor ihnen. Sie hätten vielleicht noch den Schlafsack in Brand gesetzt (ohne hin) ... aber so ein Mord?
Zitat von wagnerwagner schrieb:Nein, das denke ich nicht.
Es wäre nur eine Erklärung, warum er scheinbar aus einem Leben, das er trotz allem im Griff zu haben schien, in die Obdachlosigkeit geriet.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Ich frage mich auch, was den Ausschlag gegeben hat, freiwillig in die Obdachlosigkeit zu gehen?
Nach der Aufgabe seines Geschäftes lebte er ja mehrere Jahre weiter in einer Wohnung und plötzlich lässt er alles hinter sich und geht auf die Straße... Was passierte da? Was machte Straten nach dem Ende als Geschäftsmann?
[

Wenn ich das richtig verstanden habe, kamen erst die Geschäftspleite mit Schulden, Trennung und Arbeitslosigkeit - damit verbunden ein Einzug in eine Sozialwohnung, die Jahre später wieder verlassen wurde - ohne erkennbaren Ziele und so die Obdachlosigkeit begann. Das war praktisch ein Abstieg auf mehreren Raten.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, so zu handeln. Die offiziellen Stellen sind sehr bemüht, ihre Klienten nicht in die Obdachlosigkeit zu verlieren. Selbst wenn er sich eingesperrt fühlte - die Miete wurde ja über Sozialleistungen bezahlt - er hätte ja auch draußen schlafen, aber die Wohnung behalten können. Das ist alles sehr obskur.

Falls er ein Zufallsopfer war - dann natürlich nicht relevant. Aber das zeigt doch, dass er mitunter sehr unüberlegt entschied - was durchaus auch ein Mordmotiv sein könnte.
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb: Für die kleinen mit den Tüten.
Die Becher werden abgeschwatzt, geklaut und für Service weiter gegeben. Da ist in der Tat nur kriminell oder in Kleinmengen was zu holen. Im Stadion neben mir abgestellt. ist mir das schon des Öfteren passiert.
Das natürlich schon - du schaffst es aber sicher nicht, damit 1000ende Euros zu erzielen, wie hier vermutet wird. Du kannst sicher mal Glück haben ... aber nicht dauerhaft und über einen längeren Zeitraum.
Zitat von nairobinairobi schrieb:In ganz Europa ? Das kann ich mir nicht vorstellen.
Zumal es unser Pfandsystem ja nicht in anderen Ländern gibt. In Frankreich z.B. werden die Plastikflaschen einfach weggeworfen.
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Ob Straten wohl zu seiner Selbstverteidigung eine Waffe an seiner Schlafstätte hatte? Bei der Abgelegenheit eigentlich fast schon ein Muss.
Wenn, würde ich nicht auf eine Machete tippen. Und ob er dazu kam, diese einzusetzen ... (Pfefferspray). Er wusste ja, dass das gefährlich ist (die meisten Obdachlosen schlafen daher auch nicht alleine).


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

31.12.2020 um 14:51
PHILIPP54 schrieb:
Weiß nicht mehr, auf welcher Seite das stand, es war von der Ortsbeschreibung mit dem verschlossenen Gitter schon sehr detailliert beschrieben. Der Pulverturm ist schon ein Ziel von solchen Leuten.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ein Bekannter von mir ist in der Szene - da gibt es mehrere "Unterszenen". Sie haben gemeinsam, dass sie nicht legal in Gebäude eindringen - mit sehr unterschiedlichen Motiven. Gruppe 1 geht einfach durch das Gebäude, ohne etwas kaputt zu machen. Sie sind oft künstlerisch oder fotografisch interessiert. Gruppe 2 sucht den "Thrill". Da gibt es von Party bis sinnloser Zerstörung alles. Aber Mord? Und dann noch so ein brutaler Mord? Kann ich mir ehrlich nicht vorstellen.
Ist ja auch ein interessantes Hobby.
Wenn ich in der Nähe bin gucke ich mir auch gerne so Orte an.
Südschleife auf dem Ring, was noch übrig ist, halb zerfallene Kirchen im Wald, alte Villen, wo keine Fenster drin sind, Burgruinen und deren Gänge mit der Taschenlampe, im Urlaub verlassene Betonwüsten, ehemalige Paläste, usw.
Ne, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass solche Leute etwas mit dem Mord zu tun haben.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Auch typisch Jugendliche "lass und gehen und den Obdachlosen da etwas aufmischen" wäre nicht in Stratens Tod geendet. Die hätten sich groß gefühlt, wenn er nachts geflüchtet wäre vor ihnen. Sie hätten vielleicht noch den Schlafsack in Brand gesetzt (ohne hin) ... aber so ein Mord?
s.o.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wenn ich das richtig verstanden habe, kamen erst die Geschäftspleite mit Schulden, Trennung und Arbeitslosigkeit - damit verbunden ein Einzug in eine Sozialwohnung, die Jahre später wieder verlassen wurde - ohne erkennbaren Ziele und so die Obdachlosigkeit begann. Das war praktisch ein Abstieg auf mehreren Raten.

Sehe ich auch so.
Und die Zeit liegt mehr im Dunkeln als während seiner Geschäftstätigkeit.
Gibt Leute, die arbeiten auch ohne Geschäft noch weiter und haben Kunden, die gerne weiter kommen.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, so zu handeln. Die offiziellen Stellen sind sehr bemüht, ihre Klienten nicht in die Obdachlosigkeit zu verlieren.
Ich könnte mir vorstellen, dass Straten sehr autak handelt....
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Falls er ein Zufallsopfer war - dann natürlich nicht relevant. Aber das zeigt doch, dass er mitunter sehr unüberlegt entschied - was durchaus auch ein Mordmotiv sein könnte.
......und die Gründe für vielleicht spontane Entscheidungen ein Punk des fehlenden Puzzleteils sind.
Außer Mietschulden, Nachbarschaftsstress würde mir als Grund noch ungebetenen Gästen ausweichen, einfallen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:PHILIPP54 schrieb:
Für die kleinen mit den Tüten.
Die Becher werden abgeschwatzt, geklaut und für Service weiter gegeben. Da ist in der Tat nur kriminell oder in Kleinmengen was zu holen. Im Stadion neben mir abgestellt. ist mir das schon des Öfteren passiert.
Das natürlich schon - du schaffst es aber sicher nicht, damit 1000ende Euros zu erzielen, wie hier vermutet wird. Du kannst sicher mal Glück haben ... aber nicht dauerhaft und über einen längeren Zeitraum.
Nein, das würde ich auch nicht behaupten wollen und auch bei Straten nicht in die Richtung denken.
Ist dein Blick geschult, ist es dennoch bspw. erstaunlich, wie viele rote Fiat einem täglich begegnen.
Bei den 2€ Becher läuft das meinst über Beobachtungen, wie bei den Taschendieben.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:In ganz Europa ? Das kann ich mir nicht vorstellen.
Zumal es unser Pfandsystem ja nicht in anderen Ländern gibt. In Frankreich z.B. werden die Plastikflaschen einfach weggeworfen.
Naja, darin kann ja gerade die hohe Erfolgsquote liegen. Schleppts Du Dein Leergut wieder Hunderte Kilometer nach Hause zurück?
Macht man die Pfandrückgabe unbequem, steigt das Wegschmeißen.
Stand irgendwo, dass er auch im Ausland war.
Warum macht er solche Aktionen?
2x die Unkosten nicht drin und man läßt es mit Transporter mieten.
Oder war es nur eine Verbilligung und er hat seine Strassenverkaufsartikel gut verkauft, oder noch was Anderes? An Drogen denke ich da nicht im Geringsten. Mit denen Leuten mußte er es nicht unbedingt können.
Mir fällt es schwer zu glauben, dass er das ohne Gewinn betrieben hat.
Man kann zu dem Schluss kommen, das seine Lebensart mit ab und an Bioläden, Cafe´s und sauberen Klamotten das aufgebraucht haben.
NmM hat er Reserven aufbauen können, durch was nun immer.
Die Kripo wird wissen, ob das in Spielautomaten alles gelandet ist.
Irgendwie passt das aber auch auch nicht zu ihm. Die Not einer warmen Stube, für lau wird er nicht drin gesessen haben.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:inspektor schrieb:
Ob Straten wohl zu seiner Selbstverteidigung eine Waffe an seiner Schlafstätte hatte? Bei der Abgelegenheit eigentlich fast schon ein Muss.
Wenn, würde ich nicht auf eine Machete tippen. Und ob er dazu kam, diese einzusetzen ... (Pfefferspray). Er wusste ja, dass das gefährlich ist (die meisten Obdachlosen schlafen daher auch nicht alleine).
Man weiß ja auch nicht, ob er mit einer Machete umgebracht wurde.
Er lebte an einem Ort, wo der Eigenbetrieb mit allen Möglichen arbeitete.
Ganz abwegig finde ich das nicht, dass auch mal was rum lag, was man gut gebrauchen konnte.

Im Zusammenhang mit den Lost Place - Besuchern, hatte ich in Erinnerung, das da von 2 schlafenden Personen oder Schlafsäcken gesprochen wurde.
Es gab auch die Fragen von der Kripo, wer noch dort evt. übernachtet hatte oder Kenntnisse hatte, wer das noch tut.
Nur aus den Beobachtungen dachte ich an die Szene, als gesuchte Zeugen auch von der Kripo.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

31.12.2020 um 15:01
MissMary schrieb:
Wenn ich das richtig verstanden habe, kamen erst die Geschäftspleite mit Schulden, Trennung und Arbeitslosigkeit - damit verbunden ein Einzug in eine Sozialwohnung, die Jahre später wieder verlassen wurde - ohne erkennbaren Ziele und so die Obdachlosigkeit begann. Das war praktisch ein Abstieg auf mehreren Raten.[/quote]
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Sehe ich auch so.

Und die Zeit liegt mehr im Dunkeln als während seiner Geschäftstätigkeit.
Gibt Leute, die arbeiten auch ohne Geschäft noch weiter und haben Kunden, die gerne weiter kommen.


(Zitieren war falsch im Beitrag darüber)



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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

31.12.2020 um 15:25
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb: Ist ja auch ein interessantes Hobby. Wenn ich in der Nähe bin gucke ich mir auch gerne so Orte an.Südschleife auf dem Ring, was noch übrig ist, halb zerfallene Kirchen im Wald, alte Villen, wo keine Fenster drin sind, Burgruinen und deren Gänge mit der Taschenlampe, im Urlaub verlassene Betonwüsten, ehemalige Paläste, usw. Ne, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass solche Leute etwas mit dem Mord zu tun haben.
Nee, ich auch nicht. Zumal es ja wohl bekannt war, dass er da nächtigt. Keine Ahnung, ob er morgens wirklich komplett zusammengepackt hat oder ob ersichtlich war, dass da jemand haust.
Ich denke, viele Leute betreten - auch semi-legal - verlassene Gebäude, einfach auch, weil es sehr spannend ist. Aber jemanden -und dann derart brutal zu töten- das braucht einen anderen Schlag Menschen ...
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass Straten sehr autak handelt....
Und das wohl auch mit niemandem besprochen hat - oder es ist eben nicht zu uns vorgedrungen :-)). Ich kann mir ehrlich überhaupt keinen Grund vorstellen, warum jemand eine sichere, wenngleich einfache, Sozialwohnung verlassen sollte um für das nächste Jahrzehnt auf einem kalten, zugigen, einsamen Friedhof zu hausen.

Selbst, wenn er das im Sommer gerne gemacht hat (aus welchen Gründen auch immer ...). Bei uns im Schwarzwald gibt es auch viele Leute, die im Sommer irgendwelche Fernwanderwege laufen und nachts heimlich im Wald campieren - solange sie ihren Müll mitnehmen, wird das auch oft toleriert - aber er hätte die Wohnung als Anlaufstätte gehabt. Zumal er ja mit dem Raum Koblenz verbunden blieb.
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:......und die Gründe für vielleicht spontane Entscheidungen ein Punk des fehlenden Puzzleteils sind. Außer Mietschulden, Nachbarschaftsstress würde mir als Grund noch ungebetenen Gästen ausweichen, einfallen.
Ja, aber es war eine Sozialwohnung. Bei uns in der Nachbarstadt stand mal in der Zeitung, dass schon vor Corona 1/3 der Mieter der Sozialwohnungen mit der Miete im Rückstand sind. Du kannst ja auch jemanden nur räumen, wenn er einen Platz in einer Notunterkunft hat. Man tut doch alles, um seinen Wohnraum zu behalten ... Auch bei Nachbarschaftsstress - bittet man um eine Wohnung oder sucht sich einen Job und zieht um.

Das ist insgesamt so undurchsichtig - er ging mit dem Geschäft baden - das scheint es auch beruflich gewesen zu sein. Es ist nicht die Rede davon, dass er jemals wieder einer geregelten Erwerbstätigkeit nachgeht. Er zieht in die Sozialwohnung und gibt die auf. Danach lebt er auf dem Friedhof und arbeitet tageweise. Das klingt nicht besonders "normal" oder "durchdacht".

Zu einem selbstbestimmten Leben mit einem gewissen Niveau gehört eben auch eine Berufstätigkeit. Das scheint er nicht mehr angestrebt zu haben - in all den Jahren (auch wenn er sagte, dass das der Plan sei).
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb: Nein, das würde ich auch nicht behaupten wollen und auch bei Straten nicht in die Richtung denken. Ist dein Blick geschult, ist es dennoch bspw. erstaunlich, wie viele rote Fiat einem täglich begegnen. Bei den 2€ Becher läuft das meinst über Beobachtungen, wie bei den Taschendieben.
Selbst wenn du 100 Becher à 2€ einsammelst - dann hast du 200€. Eventuell hast du schon Probleme, die Dinger abzugeben. Du musst aber aufs Festivalgelände kommen (=Kosten), zum Festivalgelände kommen, etc. Ich glaube, es ist ein netter Nebenverdienst (Freunde von uns machen das zu zweit und kommen oft so 0/0 raus), aber nichts, von dem du ein Einkommen auf höherem Niveau als die Sozialhilfe bestreiten kannst.
Zitat von Philipp54Philipp54 schrieb:Naja, darin kann ja gerade die hohe Erfolgsquote liegen. Schleppts Du Dein Leergut wieder Hunderte Kilometer nach Hause zurück?
Das lohnt sich nicht ... du kannst z.B. französische Flaschen hier nicht abgeben. Du bekommst kein Pfand dafür. Am Flughafen werden deutsche Flaschen gesammelt - das wars dann aber schon. Du kannst im Ausland kein Pfand sammeln, weil es das schlicht und einfach in dem meisten Ländern nicht gibt.

Ich habe sommerweise in Schottland gelebt - da bekommst du sogar Milch in solchen Plastikflaschen, die du dann einfach wegwirfst.


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