Duchovny schrieb am 20.04.2020:Nach mehr als zwei Jahren wird der Täter sich total in Sicherheit wiegen.
Für mich spricht einfach alles dafür, dass sich dieser Täter auch vor zwei Jahren seiner vollkommen sicher gewesen sein muss, sonst hätt er's nicht getan. Und das konnte er angesichts der Umstände. Wurde Straten nicht sogar von Freunden in's Gewissen geredet, dass das gefährlich sein könnte, wie und wo er da schläft? Er wollte das besser wissen. Das war sein Verhängnis.
Philipp54 schrieb am 18.04.2020:Ich kann es nicht begründen, aber phantasiere, das diese direkte Antwort der Kripo, es gäbe keine Gefährdungslage für weitere Morde an anderen Personen, im Zusammenhang mit der Auffindesituation und evt. auch mit der Tatwaffe zu tun haben könnte. Ein Mord, der klar auf die PERSON Straten abgezielt war.
Ich denke inzwischen eben eher an die Umstände, mehr Setting als Set. Auch weil ich meine dass Motive im persönlichen Bereich, mögen sie auch lange zurückliegen, gerade eine höhere Chance der Aufklärung versprochen hätten. Schon weil's fast immer Zeugen gibt, sei es für frühere Feindschaften, Verletzungen oder offene Rechnungen. Ein ich glaube ehemaliger Gefährte oder Bekannter von Straten hatte auch mal irgendwo zu bedenken gegeben, dass man als Außenstehender schnell versucht ist, eine Projektionsfläche zu bespiegeln, und Michael als Person nach seinem Tod auch deshalb (relativ) viel Anteilnahme und Interesse erfuhr, weil wir so wenig über ihn wissen und zeitlebens wussten. Ähnlich einem leeren Blatt Papier, das man nach Belieben bemalen kann und ausfüllen, je nach eigenen Erfahrungen und Sehnsüchten; einschließlich eben der Andichtung irgendwelcher Doppelleben oder gar dunkler Geheimnisse, die dieser Mann nie gehabt haben muss. Es sagt so manches über uns, und nicht nur Schlechtes, aber leider so gar nichts über Gerd Michael Straten und sein Schicksal.
Die "Beziehung" zwischen Opfer und Täter könnte sich hierbei darin erschöpfen, dass jemand, vielleicht beiläufig oder auch über Dritte, von Stratens Lebensumständen und Schlafplatz erfuhr und zu dem Entschluss kam, diese seien günstig, ja vielleicht sogar einmalige Gelegenheit, um etwas in die Tat umzusetzen, das ihn schon länger beschäftigte. Und er in der Vorstellung oder auch virtuell mehr als einmal durchgespielt haben dürfte. Gewaltfantasien, so wie das als Hypothese ja sogar bei Akte XY damals anklang, ich würde potenziell erotische/sexuelle Triebfedern (in Verb. mit Gewalt) ergänzen. Könnte jemand sein, der z.B. auch eine Schwäche hat für Gore-Seiten, oder entspr. Filme. Möglicherweise auch Tierquälerei. Ein einsamer Wolf, der sich des Risikos aber sehr bewusst und ohne jede Bereitschaft allzu hohes zu gehen, kühl abwägend diese Gelegenheit nutzte, überhaupt nur weil sie ihm ausreichend sicher erschien. Das Ergebnis bis hierher zeigte nur wie schwer es ist, an so jemanden ranzukommen. Mir bleibt wenig Hoffnung, auch weil manches daraufhin hindeutete, dass sich der Täter entspr. vorsah, womöglich auch gezielt auf Zerstörung von Spuren oder eine gestörte Spurenlage hinwirkte, dafür u.a. könnten die so wörtlich überaus komplizierten (und langen!) forensischen Untersuchungen sprechen, das ist ja sonst durchaus nicht üblich. Wie hingegen eine bestimmte Tatwaffe auf die Person gemünzt, oder so verstanden werden sollte, bleibt mir Rätsel.
Die logs in den Mobilfunk der Parzelle wurde wahrscheinlich überprüft. Habe das noch dunkel in Erinnerung, dass die ziemlich groß ist, oder auch mehrere in Betracht kommen.
Innerhalb von Städten überlappen die sich fast überall. Und wenn man es schafft, in einem von hundert Fällen damit mal Fortschritte zu erzielen, weil wie hier schon jemand bemerkte immer einer blöd genug ist, dann ist das schön und gut. Leider nur haben wir es hier mit einem der 99 anderen zu tun.