irokes schrieb:Sehe ich genauso...
sie hat erhebliche kriminelle Energie in die Verschleierung ihrer Herkunft gesteckt...hier von einem armen Mädel zu sprechen, halte ich für verfehlt...
ich glaube nicht daran, dass auch nur irgendetwas was sie angegeben hat im Geringsten einen Sinn ergibt, und wenn, dann nur um falsche Fährten zu legen..
Interessant sind ja immer die Begleitumstände, also das Gesamtbild. Wir haben es mit einer weiblichen Person zu tun, die sich stilsicher und ggf. auch mehrsprachig auf internationalem Parkett bewegen konnte, die -recht professionell- nah an der Wahrheit log, um sich unerkannt in dieses Land zu bringen, in dieses Hotel einzumieten, ihre Identität, Herkunft, den Aufenthaltsgrund und ihre Aktivität vor Ort verschleierte, ein aufgeräumtes und (nahezu) spuren- und gepäckfreies Zimmer hinterließ und durch die 9mm Kugel aus einer militärischen Handfeuerwaffe starb.
Ich persönlich vermute deshalb nicht, dass uns die angegebenen Adressdaten weiterbringen. Der "Anfängerfehler" eine Falschadresse anzugeben von der man Rückschlüsse auf sie ziehen kann, wäre ihr im Hinblick auf ihr gesamtes Verhalten mit mMn hoher Sicherheit nicht unterlaufen. Das alles schließt einen -wie auch immer gearteten- persönlichen Bezug zu Belgien und ggf. sogar der Örtlichkeit nicht aus. Vlt. hat der Freund eines Bekannten der Kollegin ihrer Nachbarin mal etwas darüber gelesen. So etwas in der Art. Ich vermute aus o.g. Gründen nicht, dass sie selbst mal dort vor Ort war oder sogar Familie/Freunde/Bekannte dort hatte.
musikengel schrieb:eine Frau in zwei Welten....Militär..stark, hart, männlich....
und dann die versteckte doch vorhandene weibliche Seite..
Das ist eine möglicherweise etwas romantisch-verklärte Variante ihrer Persönlichkeitsbeschreibung. Nur mal hypothetisch angenommen, JF hätte sich tatsächlich im Umfeld von Kriminalität/Geheimdiensten bewegt, dann dürfte der Job den Großteil ihres Lebens bestimmt und ihr persönliches Verhalten entsprechend geprägt haben. Sofern sie sich freiwillig dafür entschied, kann also von einem Verstecken der weiblichen Seite keine wirkliche Rede sein. Ihre Weiblichkeit gehörte in dem Fall nämlich untrennbar dazu, war vlt. sogar eine Voraussetzung, um das was sie tat, überhaupt tun zu können. Das Eine schließt das Andere nicht zwingend aus. Es ist alles eine Frage der Persönlichkeit.
musikengel schrieb:vielleicht hat ihre große Liebe da gelebt ?
und deswegen ist dieser Ort für sie persönlich so wichtig gewesen..
woran denkt man wenn es im Leben schlecht läuft ? schief läuft ? es einem nicht gut geht ?
an die Momente und Orte, an denen man glücklich war.
vielleicht wohnt der auch heute noch da..
vielleicht wollte sie ihn anrufen ?
ihn / oder auch sie !...
Das denke ich eher nicht. Es erschließt sich mir absolut nicht, warum sie dann überhaupt so einen Aufwand betrieben haben sollte. Teile der Adresse waren schlicht falsch. Warum sollte sie die Postleitzahl falsch angeben, wenn doch ihre "große Liebe" dort wohnt und sie die Örtlichkeit einigermaßen kennt ? Warum sollte sie überhaupt alles verschleiern ? Weil es nicht gut läuft ? Sie Suizid begehen möchte ? Möglich. Dann würde sie aber konsequenterweise auch die Rückschlüsse auf ihre Identität nicht auf dem Silbertablett servieren. ganz so, wie sie auch sonst nichts persönliches von Belang hinterlassen hat.
JagBlack schrieb:Wie ich aus den russischen Kreisen und von russischen Kollegen aus dem Kaffeesatz herauslesen konnte, solle im Anmeldeformular ein versteckter Hilferuf enthalten sein.
JF war also in Not.
Dieser Ansatz wäre -sollte er zutreffen- natürlich ein Durchbruch. Doch an wen sollte sich dieser "Notruf" richten ? Wenn ich etwas von solcher Brisanz (Notlage) zu "gut" verstecke, könnte es überlesen/falsch verstanden/nicht wahrgenommen werden. Wir müssen also davon ausgehen, dass er durch das Hotelpersonal (oder eine Person mit Zugriff auf die Anmeldedaten) verstanden werden konnte. Offensichtlich war das aber wohl nicht der Fall. Schließlich wurden die Daten -so eie ich es verstanden habe- erst durch die Polizei überprüft. Nach ihrem Ableben. Eine andere Idee dazu wäre, dass sie ganz bewusst diese Falschangaben machte, damit ihr Status ermittelt und ggf. ein Einschalten der Polizei provoziert wird. Allerdings hätte sie das auch viel einfacher haben können.
JagBlack schrieb:Sie hat die Nummern deshalb zweimal gewählt, weil sie die 8 mit der 0 verwechselt hat.
Sie hat dann nur klingeln lassen - als Zeichen " ich bin da". Die Nummer vom Hotel wurde am Display in Jemeppe gezeigt. So konnte der Angerufene sehen, aha, JF ist im Hotel.
Seit wann gibt es eigentlich die "Clip" Funktion ? Heute ist sie allerorten selbstverständlich. Doch damals auch schon ? Kann man also davon ausgehen, dass die Rufnummer an den Zielanschluss tatsächlich übertragen wurde ? Ich erinnere mich daran, in den frühen 90´ern war dieser digitale "Schnickschnack" noch ziemlich neu und nicht überall verbreitet...Auch ein Mobilfunkanschluss dürfte damals (noch) als recht ungewöhnlich betrachtet worden sein. Es war oftmals sogar so, dass Mobilfunknummern aufgrund der -damals noch- sehr hohen Anrufkosten teilweise in Hotels gesperrt wurden, um Probleme mit den Gästen zu vermeiden, die -damals noch unerfahren- unwissendlich für 100derte Mark telefonierten und dann bei der Rechnung in Ohnmacht fielen...