Slaterator
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Die Plaza Frau
09.01.2019 um 04:12fravd schrieb:(...) hätte der täter nach dem tatgeschehen, dass ich eben deutlich früher als den angeblich gehörten schuß verorte, noch zugang zum zimmer gehabt, hätten auch diese "spuren" beseitigt werden können.Irgendetwas setzte den/die angenommenen Täter unter Druck. Da kommt alles Mögliche als Grund in Frage. Selbst Auftragsmörder sind bei der Erfüllung ihrer Aufträge immer in einer Ausnahmesituation. Die sorgfältigste Planung kann nicht immer verhindern, dass plötzlich Probleme auftauchen. Vlt. geriet die Aktion in Verzug, weil ihn/sie irgendetwas zu lange aufhielt. Vlt. gestaltete sich irgendetwas schwieriger bzw. langwieriger als gedacht oder eine Entscheidung wurde später als vorgesehen getroffen. Möglicherweise wurde bei der Durchführung ohnehin auch zu großen Teilen improvisiert, weil im Vorfeld der Tat -z.B. durch unerwartetes Handeln des Opfers- keine Zeit mehr für eine besonders sorgfältige Planung blieb. Wie geschrieben, es gibt da viele denkbare Varianten.
ich nehme an, dass er sich durch die letzte nachricht auf dem fernseher (dem letzten zeichen, dass noch jemand im zimmer am leben war) unter druck sah und erstmal aus dem zimmer floh, weil er mit dem auftauchen von hotelpersonal rechnete. dabei vergaß er eine zimmerkarte einzustecken, oder ließ sie bereits bewusst zurück, weil deren fehlen eine fremdbeteiligung wahrscheinlicher gemacht hätte, und stand dann buchstäblich vor verschlossener tür.
fravd schrieb:(...) die zeitspanne erscheint recht kurz für einen überlegten entschluß, was für mich dann halt die spontanidee näherliegen lässt. folglich habe ich selbst eher ein problem mit der planung und durchführung der türschloßmanipulation innert so kurzer zeit, als mit der idee, dass sich der täter mehr oder weniger unabsichtlich ausgesperrt haben könnte.Ich habe Zweifel daran, dass sich der Täter unfreiwillig ausgesperrt haben könnte. Das wäre schon eine ziemlich miese Leistung für einen sonst recht kaltblütig und professionell handelnden Täter, der sich neben der kaltblütigen Tat auch einen inszinierten Suizid zutraute und darüber hinaus noch -neben der eigentlichen Tat- sorgfältig die persönlichen Gegenstände und Identifizierungsmöglichkeiten entsorgte. Ich halte deshalb -im Rahmen einer Tatannahme- die folgende von Dir angeführte Variante für plausibler:
fravd schrieb:man kann aber eben auch annehmen, dass der doppelverschluß gar nicht vorlag und sich der security-chef getäuscht hat. jedoch verwerfe ich eigentlich ungern solche "fakten", die nun einmal als aussage im raum stehen. wobei aber auch anzumerken ist, dass an seiner aussage so einiges zweifelhaft ist, z.b. wie er zwar die tür nur einen spalt weit geöffnet haben will, aber dennoch einen überblick über den gesamten raum gehabt haben will, inkl. des bettes und badezimmers, dazu im halbdunkel auch noch die flatternden vorhänge bemerkt haben will und dann durch den türspalt den, über den normalen odem eines seit tagen nicht mehr gereinigten und evtl. nicht durchgelüfteten hotelzimmers hinausgehenden beißenden geruch (acrid smell) festgestellt haben will... etwas viel wahrnehmung in einer solchen situation durch einen türspalt, zumindest für meinen geschmack. von daher kann man da schon weitreichendere zweifel an seiner glaubwürdigkeit haben...Zunächst möchte ich festhalten, dass der zuerst eingetroffene Security mMn kein Vollprofi war. Er war noch recht jung, unerfahren und war in einem Hotel dieser Klasse sicher nicht oft mit auch nur annähernd vergleichbaren Situationen konfrontiert, geschweige denn dafür ausgebildet. Als der von ihm wahrgenomme Schuß fiel, reagierte er demzurfolge wenig abgebrüht, sondern eher panisch. Er benutzte nicht das zur Verfügung stehende Flurtelefon, nicht sein Funkgerät, versteckte sich nicht, sondern ergriff -mehr oder weniger- die Flucht. Er suchte seinen Chef persönlich auf und brachte sich damit auch ersteinmal aus der potenziellen Schußlinie eines möglichen Täters. Dabei riskierte er jedoch gleichzeitig, dass sich jener Täter ungesehen aus dem Zimmer entfernen und irgendwo im Hotelkomplex weiteren (Personen)schaden anrichten könnte. Stichwort -> Amoklauf. Doch auch der Sicherheitschef schien mit der Situation überfordert zu sein, obschon er ja erfahren und sicher auch besser ausgebildet/fortgebildet gewesen sein sollte.
In allen Situationen geht Eigensicherung immer vor. Egal, ob nun als Security, bei Polizei- oder Rettungsdienst. Die in meinen Augen einzig richtige Reaktion seitens der Security wäre deshalb gewesen, professionelle Hilfe anzufordern, den Geschehnisort wenn möglich -natürlich unter bestmöglicher Eigensicherung- zu sichern und das Eintreffen der Polizeikräfte abzuwarten. Es wäre dann deren Aufgabe gewesen, sich dem Zimmer zu nähern, zu öffnen und den Geschehnisort abzusichern. Doch so kam es nicht. Obwohl beide Sicherheitsleute -so wie ich annehme- weder mit Schutzwesten ausgerüstet, noch bewaffnet waren, kehrten sie tollkühn zum Zimmer zurück. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie den beiden Herren am Zimmer wohl zumute war. Sicher waren sie bis in die Haarspitzen angespannt und hatten Angst. Völlig zurecht, denn sie riskierten, plötzlich mit kurzem Hemd und Holzgewehr einem Mörder mit scharfer Schußwaffe zu begegnen. Das sie in dieser Situation auch noch die Nerven hatten, die Tür des Zimmers zu öffnen, und damit möglicherweise die direkte Konfrontation mit einem/mehreren bewaffneten Täter(n) zu suchen, ist mehr als unvernünftig und für mich völlig unverständlich. Die Türöffnung dürfte sie in jener Minute an die nervliche Belastungsgrenze gebracht haben.
Wenn man das in der Grundannahme voraussetzt, erscheint mir die Aussage der Security im Nachhinein ziemlich überraschend. Anscheinend besonnen, ruhig und abgeklärt nahm der Zeuge in dieser extremen Situation nicht nur viele kleine und für ihn in dieser Situation unbedeutende Details wahr, er erfasste sie sogar nur durch den Türspalt und konnte sogar die Anwesenheit eines Aggressors für sich ausschließen, obwohl Teile des Zimmers und das Bad von seiner Position aus nicht zu sehen gewesen sein dürften. Das versetzt mich schon in Staunen.
Ich vermute, es bedarf keinesfalles einer unterstellten, vorsätzlichen Falschaussage, um die Angaben des Security in Frage zu stellen. Das ihm in dieser Extremsituation Wahrnehmungsfehler unterlaufen sein könnten, die Erinnerung ggf. nicht ganz korrekt funktionierte, ist für mich absolut nachvollziehbar.