@J.Hypolite mir ging es bei der beobachtung weniger um DNA-spuren, als vielmehr darum, dass es doch recht ungewöhnlich ist, wenn nur eine person duschen/baden will, den gesamten stapel mit zwei bademänteln zu versetzen. normalerweise nimmt man die obere lage handtücher und einen bademantel, lässt jedoch einen zweiten stapel oder, falls übereinander geschichtet, die darunter liegenden sachen unangetastet. hier wurde aber bis auf zwei große tücher, die auf der ablage über der kloschüssel verblieben, alles auf die waschtischablage verlagert, dabei der zweite bademantel eben unbenutzt, wo er doch so hätte auch auf der ablage hätte bleiben können. dann werden zwei kleinere handtücher (evtl. ein duschtuch und ein waschhandtuch) auf diesen unbenutzten bademantel abgelegt.
mir drängt sich halt der verdacht auf, dass hier eine zweite person ebenfalls die dusche/wanne hätte benutzen sollen, dafür der zweite bademantel bereitgelegt wurde, dies jedoch nicht mehr tat. stattdessen hat sich jemand später mit der seife und kaltem wasser die hände gewaschen und das/die zum abtrocknen benutzte handtuch/-tücher achtlos auf dem bademantel abgelegt.
weiter gedacht:
der benutzte bademantel lag auf dem bett, wohl neben der leiche. d.h. es ist eher auszuschließen, dass nach der badbenutzung noch in diesem bett gelegen wurde. somit hätte die unbekannte, sollte sie das bad benutzt haben, sich, bis dahin mit dem bademantel bekleidet, danach (bustier, halterlose, hemd, shorts, schuhe (!)) haben und sich irgendwann auf die bettecke gesetzt haben, wo sie schließlich den tod fand.
auch bemerkenswert, das das duvet (bettdecke), dass zuvor nicht benutzt und vom zimmerservice im schrank verstaut worden war, sich später auf dem sessel wiederfand, also in der zwischenzeit aus dem schrank geholt worden sein muss. warum aber befand es sich dann nicht mehr auf dem bett? wurde dieses bett überhaupt jemals zum schlafen benutzt? das hieße aber, wenn nicht, dass die unbekannte während ihrer einschlußphase von freitag morgen bis samstag abend höchstens im sessel geschlafen haben kann! doch warum?
auch hier wäre wieder wichtig gewesen, ob der angestellten beim servieren des hotbite, neben der bekleidung der unbekannten, der zustand des bettes aufgefallen ist (benutzt oder unbenutzt, bademantel). aber leider wurde diese wohl nicht dazu befragt...
ein wenig irritiert mich auch die aussage zum "sterilen" zimmer - so ordentlich kommt mir das garnicht vor. das vorlegehandtuch im bad ist nicht gefaltet und verknuddelt, die handtücher eher achtlos hingeworfen, die klamotten auf der kofferablage neben dem bügeleisen einfach hingeworfen, wenige kleidungsstücke im schrank, bettdecke auf dem sessel, tasche auf dem sessel, aktentasche zwischen bett und sessel, cola light flasche auf der schreibtischunterlage... da kenne ich ganz andere gäste, die penibel ordnung halten und sogar die handtücher nach benutzung wieder ordentlich falten, ihre sachen auf schubladen und schrank verteilen, sauber gefaltet und aufgehängt, taschen und koffer auf der ablage, zusatzkissen /-decke wieder im schrank verstaut, leere flaschen neben dem papierkorb aufgereiht, etc... bis hin zum selbst gemachten bett! auch würde man im normalfall das auffallend störende bügelbrett nach benutzung wieder abholen lassen, wenn es denn tatsächlich zusätzlich geordert worden ist...
aus meiner sicht war die unbekannte eher ein typischer hotelgast, der sich des service und der bequemlichkeit durchaus bewusst ist, dass andere hinter ihr aufräumen. der sterile eindruck mag wohl eher dadurch entstanden sein, dass die unbekannte das zimmer bis freitag überhaupt nicht genutzt hatte und erst nach der verlängerung wirklich "einzog".
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nach einigen pm, warum ich so auf der kaffemaschine herumreite, die sich ja auch hinter einer klappe neben der minibar befunden haben könnte:
die unbekannte konsumierte kostenpflichtige (aber vglws. günstige) getränke aus der minibar, aber keine kostenlosen heißgetränke, die sie hätte mit der kaffemaschine zubereiten können - auch eine benutzte tasse ist nicht zu sehen, nur das eine glas neben den flaschen. (ich habe bisher nur in einem einzigen hotel (12 zimmer, privat geführtes kleines haus) keine kaffemaschine auf dem zimmer gehabt, dafür aber 24h die möglichkeit, kostenlos kaffee in der lobby zu ziehen. ohne meinen kaffee nach dem aufwachen sollte mir auch niemand begegnen, sonst gibt's tote :o) )
besonders interessant finde ich den aspekt auch deshalb, weil sie, wenn das bett tatsächlich unbenutzt geblieben ist, recht wenig schlaf bekommen haben dürfte, was zusammen mit der kargen ernährung doch zur müdigkeit beitragen dürfte, die man gerne mit koffeinhaltigen heißgetränken zu bekämpfen sucht.
dass die unbekannte auf einem anderen zimmer nächtigte und einen großteil ihrer sachen dort ließ hätte auch dem zimmerservice in jenem zimmer auffallen können, wenn dort plötzlich ein zusätzlicher koffer, make-up oder zumindest abschminkreste im mülleimer aufgetaucht wären, bzw. spuren von ihr in diesem zimmer, die auf weibliche anwesenheit deuten. zwar wird dies in den meisten häusern sehr diskret behandelt - nicht umsonst gibt es blühende hotelprostitution -, dennoch ist das personal nicht blind in wäre in diesem zusammenhang doch sicherlich auch befragungswürdig gewesen...
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ein aspekt, den man vlt. auch noch mit betrachten sollte - die tür muss ja nicht gänzlich geschlossen gewesen sein. habe oft selbst die zimmertür nur angelehnt, bzw. nicht ins schloss fallen lassen (oder mit dem drehknauf (=deadbolt) blockiert), wenn ich mal eben zum eisholen auf den gang raus bin (oder zu anderen zwecken in etwas anrüchigeren etablissements... aber das wäre jetzt zu privat ;o) ). wenn dann noch ein "bitte nicht stören" schild dranhängt, wird kaum jemand verdacht schöpfen, zumal es kaum auffällt, dass die tür nicht richtig geschlossen ist. so könnte sie sich unbemerkt im hotel bewegt haben, ohne bei rückkehr ihre karte zu benutzen, bzw. jemandem zutritt gewährt haben, ohne dass dieser hätte klopfen müssen.
zum angeblichen doppelverschließen von innen: was hätte es ihr denn tatsächlich genutzt im falle des suizidvorhabens? nach dem angeblichen probeschuß, der ja niemandem aufgefallen zu sein scheint, hätte es die security auch nicht aufgehalten und beim finalen schuß hätte es ihr ohnehin egal sein können, wann danach jemand das zimmer betritt. in der vorbereitung wäre sie doch mit dem türhänger und einem relativ unauffälligen verhalten bereits abgesichert gewesen und konnte, wie ja auch von offizieller seite anngenommen, spätestens beim ersten klopfen abdrücken können, also bevor überhaupt jemand versucht die tür zu öffnen. warum dann aber doppelt abschließen? (wurde ja auch hier schon mal andiskutiert)
... to be continued...