Kriminalfall Kim Wall
14.11.2017 um 21:25Um es vielleicht für die küchenpsychologische Hausfrau idiotensicher näher aufzudröseln, warum im vorliegenden Fall - ausgehend von den veröffentlichten Informationen - von verschiedenen Handlungsszenen auszugehen sein dürfte, die nicht derselben Motivation entspringen:
Motivation äußert sich in determinierten, nicht-zufälligen Verhaltensmerkmalen. Gleiche bzw. ähnlich gelagerte Motive äußern sich in gleichen bzw. ähnlich gelagerten Verhaltensmerkmalen.
Ausgangsbild:
Der Täter zeigt eine Handlung, die mit der Verletzung geschlechtsdefinierender Organe einhergeht, die ihrerseits wiederum mit archetypischen Bedeutungen von Intimität, Persönlichkeit und Sexualität belegt sind. Er zerteilt die Leiche nachfolgend.
Version A - sexuell motivierte Genitalstiche und Amputation als eine Handlungssequenz
Ist diese Verletzung sexuell oder sexualsadistisch motiviert und setzt sich diese Motivation auch in einer Zerteilung fort (gehören die Genitalstiche also zur gleichen Handlungssequenz wie die Zerteilung), dann müssten an der zerteilten Leiche sexuell- oder sexualsadistisch bezogene Verletzungen zu finden sein:
(1) Verletzungen/ Schnitte/ Stiche im Bereich weiterer Geschlechtsmerkmale: Brüste, Brustwarzen, Gesäß, Uterus, Verletzungen/ Schnitte an möglichen sekundären sexuell konnotierten Orten wie z.B. Augen, Haare, Haarschopf, Mund, Lippen, Zunge.
(2) Verletzungen / Schnitte/ Stiche an sexualsadistisch relevanten, schmerzintensiven Körperpartien: Innenseite der Unter- und Oberarme, Brustwarzen, Lenden, Mund, Zunge
(3) Amputationen sexuell konnotitierter Areale/ Organe: Brüste, Vulva, Uterus, Gesäß. Bei Lustmotiv (Sadismus) zudem differenzierte, gegliederte Amputationen: z.B. einzelne Finger, einzelne Fleisch- /Muskelpartien, Fokus liegt v.a. auf Korpus, weniger auf Extremitäten, z.B. Zerteilung in der Körpermitte mit Eröffnung des Abdomen oder Rippenkorbes.
Version B - aggressiv motivierte Genitalstiche und Amputation als eine Handlungssequenz
Ist die eingangs beschriebene Verletzung aggressiv motiviert und setzt sich diese Motivation auch in einer Zerteilung fort (gehören die Genitalstiche also zur gleichen Handlungssequenz wie die Zerteilung), dann müssten an der zerteilten Leiche aggressiv-bezogene Verletzungen zu finden sein:
(1) Verletzungen/ Schnitte/ Stiche in Arealen, die der aggressiven Abreaktion dienen, indem das Opfer aggressiv (von der eigenen Macht) getroffen werden kann: Gewalt gegen Herz, Hals, Kopf (Schädel), Oberbauch, Brustkorb, Gesicht (Wange, Kinn, Jochbein, Nase)
(2) Verletzungen v.a. in Körperbereichen, die eine Handlungs- oder Kampfunfähigkeit des Opfers hervorrufen
(3) fortgesetzte aggressive Motivation bei einer Zerstückelung hat folgende Merkmale: offensive, asymmetrische Zerteilung, instrumentelle oder händische Zerstörung des Gesichts (mehrere Brüche, "Zerschlagen" des Gesichts), Amputation von Nase, Ohren, vereinzelten Extremitäten (z.B. Unterarm links, Wade rechts oder nur Kopf und ein Bein etc.), Aufschlitzen mit Amputation von Organen und Innereien, wahllos/ chaotisch angeordnete Stiche oder Amputationen
Sicherlich ist zu berücksichtigen, dass die Pol nicht alle Verletzungsbilder veröffentlicht hat, dennoch sprechen die bereits veröffentlichten Verletzungen und Infos zu den aufgefundenen Körperteilen mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen eine sexuelle sowie aggressive Motivation bei Ausübung der Zerteilung, sondern für eine neue Handlungssequenz mit anderer Motivation:
(1) Symmetrie in UND Abtrennung ALLER vom Leib abstehender Körperteile und v.a. Glieder - nicht Organe (!) (in 99,9% der Fälle der Erleichterung der Verbringung geschuldet)
(2) Einwickeln des Kopfes (sowohl im Falle einer fortgesetzten/ anhaltenden sexuellen als auch aggressiven Motivation bei Zerteilung gibt es dafür keinen Grund. Den gäbe es ERST DANN, wenn die eine oder andere dieser Motivationen abgeklungen ist, was eine neue Handlungssequenz markieren würde)
(3) Beschwerung der Körperteile/ Handlungen an der Leiche, die Mühe aufzeigen, die Leichenteile untergehen zu lassen (Motivation ist hier bereits selbstsprechend eine Verdeckung)
(4) Leichenteile UND Kleidungsstücke am gleichen Ort bzw. im gleichen Behältnis zu entsorgen (auch dies folgt weder einer sexuellen noch aggressiven Motivation, sondern einer kalkulierten Entsorgungsüberlegung bzw. - motvation)
Und nochmal, bevor hier irgendwer Schnappatmung bekommt:
Dies dient nur der Veranschaulichung, warum von ZWEI unterschiedlichen Handlungssequenzen auszugehen sein dürfte, und nicht von lediglich EINER, wenn man die Genitalstiche und Zerteilung betrachtet.
Motivation äußert sich in determinierten, nicht-zufälligen Verhaltensmerkmalen. Gleiche bzw. ähnlich gelagerte Motive äußern sich in gleichen bzw. ähnlich gelagerten Verhaltensmerkmalen.
Ausgangsbild:
Der Täter zeigt eine Handlung, die mit der Verletzung geschlechtsdefinierender Organe einhergeht, die ihrerseits wiederum mit archetypischen Bedeutungen von Intimität, Persönlichkeit und Sexualität belegt sind. Er zerteilt die Leiche nachfolgend.
Version A - sexuell motivierte Genitalstiche und Amputation als eine Handlungssequenz
Ist diese Verletzung sexuell oder sexualsadistisch motiviert und setzt sich diese Motivation auch in einer Zerteilung fort (gehören die Genitalstiche also zur gleichen Handlungssequenz wie die Zerteilung), dann müssten an der zerteilten Leiche sexuell- oder sexualsadistisch bezogene Verletzungen zu finden sein:
(1) Verletzungen/ Schnitte/ Stiche im Bereich weiterer Geschlechtsmerkmale: Brüste, Brustwarzen, Gesäß, Uterus, Verletzungen/ Schnitte an möglichen sekundären sexuell konnotierten Orten wie z.B. Augen, Haare, Haarschopf, Mund, Lippen, Zunge.
(2) Verletzungen / Schnitte/ Stiche an sexualsadistisch relevanten, schmerzintensiven Körperpartien: Innenseite der Unter- und Oberarme, Brustwarzen, Lenden, Mund, Zunge
(3) Amputationen sexuell konnotitierter Areale/ Organe: Brüste, Vulva, Uterus, Gesäß. Bei Lustmotiv (Sadismus) zudem differenzierte, gegliederte Amputationen: z.B. einzelne Finger, einzelne Fleisch- /Muskelpartien, Fokus liegt v.a. auf Korpus, weniger auf Extremitäten, z.B. Zerteilung in der Körpermitte mit Eröffnung des Abdomen oder Rippenkorbes.
Version B - aggressiv motivierte Genitalstiche und Amputation als eine Handlungssequenz
Ist die eingangs beschriebene Verletzung aggressiv motiviert und setzt sich diese Motivation auch in einer Zerteilung fort (gehören die Genitalstiche also zur gleichen Handlungssequenz wie die Zerteilung), dann müssten an der zerteilten Leiche aggressiv-bezogene Verletzungen zu finden sein:
(1) Verletzungen/ Schnitte/ Stiche in Arealen, die der aggressiven Abreaktion dienen, indem das Opfer aggressiv (von der eigenen Macht) getroffen werden kann: Gewalt gegen Herz, Hals, Kopf (Schädel), Oberbauch, Brustkorb, Gesicht (Wange, Kinn, Jochbein, Nase)
(2) Verletzungen v.a. in Körperbereichen, die eine Handlungs- oder Kampfunfähigkeit des Opfers hervorrufen
(3) fortgesetzte aggressive Motivation bei einer Zerstückelung hat folgende Merkmale: offensive, asymmetrische Zerteilung, instrumentelle oder händische Zerstörung des Gesichts (mehrere Brüche, "Zerschlagen" des Gesichts), Amputation von Nase, Ohren, vereinzelten Extremitäten (z.B. Unterarm links, Wade rechts oder nur Kopf und ein Bein etc.), Aufschlitzen mit Amputation von Organen und Innereien, wahllos/ chaotisch angeordnete Stiche oder Amputationen
Sicherlich ist zu berücksichtigen, dass die Pol nicht alle Verletzungsbilder veröffentlicht hat, dennoch sprechen die bereits veröffentlichten Verletzungen und Infos zu den aufgefundenen Körperteilen mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen eine sexuelle sowie aggressive Motivation bei Ausübung der Zerteilung, sondern für eine neue Handlungssequenz mit anderer Motivation:
(1) Symmetrie in UND Abtrennung ALLER vom Leib abstehender Körperteile und v.a. Glieder - nicht Organe (!) (in 99,9% der Fälle der Erleichterung der Verbringung geschuldet)
(2) Einwickeln des Kopfes (sowohl im Falle einer fortgesetzten/ anhaltenden sexuellen als auch aggressiven Motivation bei Zerteilung gibt es dafür keinen Grund. Den gäbe es ERST DANN, wenn die eine oder andere dieser Motivationen abgeklungen ist, was eine neue Handlungssequenz markieren würde)
(3) Beschwerung der Körperteile/ Handlungen an der Leiche, die Mühe aufzeigen, die Leichenteile untergehen zu lassen (Motivation ist hier bereits selbstsprechend eine Verdeckung)
(4) Leichenteile UND Kleidungsstücke am gleichen Ort bzw. im gleichen Behältnis zu entsorgen (auch dies folgt weder einer sexuellen noch aggressiven Motivation, sondern einer kalkulierten Entsorgungsüberlegung bzw. - motvation)
Und nochmal, bevor hier irgendwer Schnappatmung bekommt:
Dies dient nur der Veranschaulichung, warum von ZWEI unterschiedlichen Handlungssequenzen auszugehen sein dürfte, und nicht von lediglich EINER, wenn man die Genitalstiche und Zerteilung betrachtet.