Kriminalfall Kim Wall
16.10.2017 um 15:03Dawn schrieb:Weil alle Fakten auf PM deuten, weil es einen akuten Alternativtätermangel gibt- deswegen.Hat keiner bestritten. Ich hätte nur gerne mal eine genauere Beschreibung des "namenlosen Szenarios".
Dawn schrieb:Weil alle Fakten auf PM deuten, weil es einen akuten Alternativtätermangel gibt- deswegen.Hat keiner bestritten. Ich hätte nur gerne mal eine genauere Beschreibung des "namenlosen Szenarios".
Trimalchio schrieb:Bitte nicht wieder Vortat, Vorfall/Tat und Verdeckung vermischenEs ist gibt nicht zwingend, aber häufig ein Tatkontinuum. Die strikte Isolierung ist natürlich unabdingbare Voraussetzung, um weiterhin an eine "unglückliche" Verkettung von banalen Ereignissen mit Todesfolge und anschließend rein funktionaler Zerteilung der Leiche (zur besseren Entsorgung) glauben zu können.
Andante schrieb:_Dawn schrieb:Okham.
Dieses namenlose Szenario ist m.e. leider das wahrscheinlichste
Wieso?
Andante schrieb:Ach ja, und welche Fakten sprechen dafür, dass dieses namenlose Szenario wahrscheinlicher ist als die Szenarien, die hier ebenfalls schon entworfen wurden?1) Empirie
trailhamster schrieb:1) Empirie@Andante
2) Plausibilität angesichts der bekannten Spurenlage.
3) Verletzungsmuster
4) Fehlen einer schlüssigen Erklärung von Madsen für Walls Tod, jedoch mehrere widerlegte Tatversionen von Madsen.
5) Informationen über bestimmte akzentuierte Persönlichkeitszüge von Madsen.
Das sind schon mal fünf Punkte, die für so ein Szenario sprechen. Für ein "Unfallszenario" spricht bislang nur der Enthusiasmus derer, die es vertreten.
Frage an @MaryPoppins: Ist z.B. Bewusstlosigkeit bei einem Sturz aus 1,40 m Höhe denkbar, ohne dass dabei am Kopf deutliche äussere Schäden entstehen? Was für unfallinduzierte Todesarten sind gegenwärtig für dich vorstellbar? Oder was könnte dazu geführt haben, dass er KW für tot hielt?Ein Sturz aus 1,40m Höhe (Fuss-Bodenabstand) reicht sowohl für eine Bewusstlosigkeit mit "lediglich" Gehirnerschütterung, als auch für tödliche Schädel-Hirn- als auch HWS-Verletzungen. Im Krankenhaus werden alle Stürze aus 3m (Kopf-Bodenabstand) daher routinemässig 24h observiert, weil es auch im Verlauf der Folgestunden noch zu Hirnblutungen kommen kann. Diese Hirnblutungen können auch ohne Schädelfrakturen und auch ohne grössere Prellmarken oder Rissquetschwunden auftreten. Die Gefässe zwischen knöcherner Kalotte und dem Hirngewebe werden allein durch die Trägheit des Hirns bei "Schleudertrauma" abgerissen und bluten. Ähnlich funktioniert ja auch das Schütteltrauma bei Säuglingen, die Gefässe werden abgeschert und verursachen tödliche Blutungen ohne dass aussen am Kopf eine Verletzung sichtbar wäre.
MaryPoppins schrieb:Alternativ kann ich mir vorstellen, dass sie beim Tauchgang panisch wurde und sie raus wollte, er sie im Kampf oder Handgemenge schlug und sie sich obige Verletzungen zufügtevorstell- und konstruierbar ist vieles, es gibt nur ein problem....
Andante schrieb: Weit hergeholt konstruieren vielmehr die, die sich bereits jetzt nach dem Motto festgelegt haben "So war es und nicht anders"und wer soll das sein?
MaryPoppins schrieb:Für ein Unfallszenario wären für mich nach wie vor (Schädel-)Hirnverletzungen (Subduralhämathom, Epiduralhämathom, Subarachnoidalblutung) und HWS-Verletzungen mit Atemstillstand (oberhalb C4 Ausfall des Zwerchfells als grössten Atemhilfsmuskel) denkbar. Die Beschreibung, dass sie 20 Sekunden noch gezuckt hätte, hört sich für mich nach Grand mal-Anfall an, und damit nach etwas Erlebtem und nicht nach etwas Erfundenem. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.Da sich der Inhalt des Hirnschädels nicht in Luft auflöst, hätte man eine Massenblutung ins Gehirn nachweisen können. Hat man aber meines Wissens nicht.
MaryPoppins schrieb:Ein Sturz aus 1,40m Höhe (Fuss-Bodenabstand) reicht sowohl für eine Bewusstlosigkeit mit "lediglich" Gehirnerschütterung, als auch für tödliche Schädel-Hirn- als auch HWS-Verletzungen.Also dazu hätte ich gerne mal eine fachbezogene Quellenangabe!
passato schrieb:Die meisten gehen einfach von Wahrscheinlichkeiten fuer das eine oder andere Szenarium aus und da liegt die Variante Mord durch PM eben momentan in Bezug auf Okham Vertraeglichkeit weit in Fuehrung waehrend die Unfallversion wohl eher von einer Minderheit propagiert wird.So kann man sich täuschen, wenn man nicht ordentlich liest. Da stehen die Tatsachen dann schnell auf dem Kopf. Soweit ich sehe propagiert niemand hier, wirklich niemand ein Unfallszenario. Alle die hier darüber nachdenken, sind prinzipiell auch für andere Varianten offen.
wenn man irgend eine theorie wohlwollend mit der von PM geschilderten variante in übereinstimmung bringen möchte, scheitert man auffallend schnell.Ich versuche nur getätigte Aussagen aus unfallchirurgischer Sicht auf Plausibilität zu prüfen. Es ist uns ALLEN klar, dass der Ablauf, so wie PM ihn schildert, nicht möglich ist. Allein schon die Stiche und Zerstückelung gehen mit einer ganzheitlichen Seebestattung nicht konform. Dass grosse Teile seiner Story nicht stimmen, heisst aber nicht, dass ein Unfall nicht möglich wäre. Die Obduktion des Schädels kann nach einem Tag noch nicht abgeschlossen sein. Ich denke, dass die Info über den Schädel sich auf eine erste äusserliche Inspektion und auf ein Röntgen beziehen. Den endgültigen Obduktionsbefund des Torsos gab es auch erst Wochen später. Also mal abwarten! Aber danke für deine Sachlichkeit!
der kopf wurde geborgen und zeigte KEINE 'schäden', die aber auch nur annähernd mit dem vielen blut in der kurzen zeit in übereinstimmung bringen könnte.
mir ist jedenfalls nassenbluten in dem maße, in der kurzen zeit nicht bekannt, auch nicht, dass man dann meinen könnte, dass der kopf gespalten wurde.
MaryPoppins schrieb:Schön, dass du MIR deine Wiki-Diagnosen erklären willst!
Für ein Unfallszenario wären für mich nach wie vor (Schädel-)Hirnverletzungen (Subduralhämathom, Epiduralhämathom, Subarachnoidalblutung) und HWS-Verletzungen mit Atemstillstand (oberhalb C4 Ausfall des Zwerchfells als grössten Atemhilfsmuskel) denkbar. Die Beschreibung, dass sie 20 Sekunden noch gezuckt hätte, hört sich für mich nach Grand mal-Anfall an, und damit nach etwas Erlebtem und nicht nach etwas Erfundenem. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.
@trailhamster schrieb:
Da sich der Inhalt des Hirnschädels nicht in Luft auflöst, hätte man eine Massenblutung ins Gehirn nachweisen können. Hat man aber meines Wissens nicht.
Da der Torso und der Kopf gefunden wurden, hätte man auch eine hohe HWS-Fraktur nachweisen können, hätte es denn eine gegeben. Auch das wurde offensichtlich nicht nachgewiesen.
By the way:
Epidurale Blutungen nach SHT treten meist zusammen mit Schädelfraktur auf (hängt mit dem Entstehungsmechanismus zusammen). Der Tod tritt typischerweise nach einem mehr oder weniger langen "freien Intervall" auf - nämlich solange, bis der Hirnddruck durch die Blutung hoch genug gestiegen ist. Das dauert in der Regel einige Zeit.
Akute subdurale Hämatome können zum Tod führen, aber ebenfalls mit einer nicht ganz kurzen Latenz.
Subarachnoidalblutungen sind nicht traumatisch sondern durch spontane Ruptur einer Gefäßmißbildung verursacht.
passato schrieb:Die meisten gehen einfach von Wahrscheinlichkeiten fuer das eine oder andere Szenarium aus und da liegt die Variante Mord durch PM eben momentan in Bezug auf Okham Vertraeglichkeit weit in Fuehrung waehrend die Unfallversion wohl eher von einer Minderheit propagiert wird.Wenn man nur die Todesursache wüsste, dann wären wir viel weiter.
MaryPoppins schrieb:Alternativ kann ich mir vorstellen, dass sie beim Tauchgang panisch wurde und sie raus wollte, er sie im Kampf oder Handgemenge schlug und sie sich obige Verletzungen zufügte (ähnlich Fall Tugce, wenn man so will).Ich weiss nicht, ob man erst beim Tauchgang panisch wird, eigentlich ist man bei Klaustrophobie schon vorher in Angst.
UliSeidl48 schrieb:Die Geschichte mit der angeblichen "Seebestattung" durch diesen Mann ist ja eh schon ungeheuerlich. Eine Bestattung gebührt den Angehörigen. Und vorher sollten die Todesumstände klar sein....48