frauZimt schrieb:Nehmen wir mal an, es wäre halbwegs so gekommen, wie Madsen es gehofft und geplant hat.
Der Torso der Toten wäre nicht gefunden worden.
Er hätte behauptet, er hat sie auf eigenen Wunsch auf einer Insel abgesetzt.
Der Plan war ja garnicht so schlecht. Hätte man ihm die Lüge vom Absetzen am Halvandet nicht sehr schnell nachweisen können, dann wäre seine Chance grösser gewesen, dass man das Uboot nicht hebt, jedenfalls nicht so schnell. Er musste damit rechnen, dass man irgendwann Zeugen auftreiben würde, die ihn dort am Halvandet nicht gesehen haben. Aber das hätte man anzweifeln können etc.
Für das Heben des Bootes musste, nehme ich stark an, ein begründeter Anfangsverdacht gegeben sein. Denn das kostete ja nicht zu knapp Steuergelder, und einfach mal so, nur aus Jux und Dollerei ein auf der Seite liegendes Wrack heben, das den normalen Schiffsverkehr nicht gefährdet, das will gut begründet sein.
Nun war aber auch das Vorsätzliche Versenken durch die Fachleute sehr schnell durchschaut, und ich denke spätestens damit war hinreichender Tatverdacht gegeben. Ich bin nicht ganz sicher, ob ihm klar war, wie schnell das gehen würde.
Aber hatte er eine Alternative? Er gab ja vor, er habe den Hafen von Dragör ansteuern wollen. Vielleicht hat er das sogar überlegt. Auch für das Betreten und Durchsuchen seines Bootes hätte erstmal ein Angangsverdacht vorliegen müssen, und den gab es in seiner Version nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass er tatsächlich überlegte, ob er so davonkommen oder Zeit gewinnen könne. Aber das Ausmaß der Suchaktion dürfte ihm schnell klargemacht haben, dass das keine Alternative war.
Ich hatte weiter oben schon mal die gezielte Wahl einer Anwältin mit Expertisen im Wirtschaftsrecht versuchsweise damit begründet, dass er vielleicht hoffte, das Verfahren der Hebung des Uboots über wirtschaftliche Einwände verhindern oder zumindest verzögern zu können, "Begründete Zurückweisung der Kostenübernahme wegen Unverhältnismäßigkeit oder Unzumutbarkeit" oder etwas in der Art. In die Richtung führen jedenfalls seine ersten Aussagen ("wenn einer mit ner Luftmatratze zu weit rausschwimmt... ist es das, worum es geht?")
Jedenfalls durfte er zumindest hoffen, nach einer ersten Einvernahme durch die Polizei als unbescholtener Bürger wieder auf freien Fuß gesetzt zu werden. Schliesslich hat er Familie, einen festen Wohnsitz und sein Führungszeugnis ist bislang blütenweiss.
Dann schnell nach Hause, den Körper mit Chlorbleiche schrubben, den Overall verbrennen und die Rohre aus der Werkstatt verschwinden lassen... Dann ausschlafen und sich das weitere Vorgehen überlegen.
PM beging drei schwerwiegende Fehler:
- das absichtliche Versenken des Uboots
- die Lüge vom Halvandet
- das unzureichende Beschweren des Torsos
Die ersten beiden Fehler waren kaum vermeidbar, hätten ihm aber doch möglicherweise genug Freiraum und Zeit verschafft, weitere Spuren zu beseitigen, bzw. durchs Meerwasser beseitigen zu lassen.
Der dritte Fehler dürfte sein Kardinalfehler gewesen sein.